Kaffee to go
gesammelt von Norbert Golluch
Eichborn
ISBN: 978-3847900061
112 Seiten, 9,99 Euro
Buchrückentext: Kaum zu glauben, was der Mensch so alles auf Schilder prägen lässt, wenn ihn niemand daran hindert. Bühne frei für Hinweise auf Restaurants und Geschäfte, Anzeigen und werbliche Sternstunden, ohne die unsere Welt eine andere wäre, nämlich viel weniger lustig.
Meine Meinung: Dies ist ein kleines Büchlein, das sich schnell mal eben so nebenbei durchblättern lässt. Es geht hauptsächlich um unfreiwillig komische Schilder, deren humoristisches Potential manchmal erst auf den zweiten Blick offenbar wird. Anschaulich wird das Ganze durch die vielen von Norbert Golluch gesammelten Bilder dargestellt. Oft reicht schon der erste Blick aus, um den Kopf zu schütteln und die vielen Auswüchse sprachbegabter Mitmenschen regen häufig zum Lachen an.
Zu den einzelnen Fotos finden sich kleine nachdenkliche Kommentare, so dass man noch ein wenig bei den einzelnen Bildern verweilt.
Auffällig oft sieht man inzwischen Schilder, deren Ersteller, bzw. Besteller denglisch als Trend sehen und die die Bevölkerung so mit allerlei hochintelligenten Wortschöpfungen wie „Wellness-Stübchen“ oder „Frühstücksbrunch“ beglücken und scheinbar keine Ahnung haben, welchen Blödsinn sie da auch noch öffentlich aushängen und was das für Rückschlüsse auf sie zu lässt. Man fragt sich bei einigen peinlichen Kreationen erschrocken, ob selbst die Firma, die diese Schilder im Auftrag eines Kunden hergestellt hat, niemanden mehr im Personalbestand vorweisen kann, der in der Schule wenigstens passable Noten in deutscher Rechtschreibung aufweisen konnte.
Da sind mir die witzigen Abstecher in den deutschen Verkehrsschilderwald mit seinen Widersprüchen doch lieber und auch die kleine Sammlung merkwürdiger Ortsnamen und die Bilder von Straßennamen über die man schmunzeln kann, haben mir gut gefallen. Trotzdem sind es keine spektakulären Fotos und nichts, was man heutzutage nicht in irgendwelchen Internetblogs finden kann.
Mein Fazit: Insgesamt ein kleines nettes Büchlein, das vielleicht jemandem als kleines Mitbringsel (statt Blümchen oder Trinkgeld) eine Freude macht, falls es nicht gerade der Friseur ist, an dessen Tür „Oskar´s Coiffeur-Stübchen“ zu lesen ist.