Große Umfrage zum Thema Dialekt

  • liebe ronja, ich denke mal, die am bekanntesten deutschen dialekte hast du in deiner umfrage alle "erwischt".
    bei mir ist es so: meine eltern und lehrer haben streng darauf geachtet, dass ich hochdeutsch spreche. wenn ich mich mal über etwas sehr aufrege, rutscht mir aber schon gelegentlich ein "det" oder "janz" statt "dies" oder "ganz" hinaus. mit dem erkennen ist das so eine sache. manche fragen, wo ich herkomme, weil ich angeblich vollkommen hochdeutsch rede, andere können das nicht verstehen, denn sie erkennen es sofort. aber, wie sie sagen, nicht an einem dialekt, sondern vielmehr an der "sprachmelodie".
    hoffentlich hilft dir das weiter.
    *jetztwirklichendlichlesengeht*
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • :wave
    Ich liebe Dialekte, sie sind ein äusserst wichtiges Kulturgut. Und sie haben während meiner Schulzeit immer wieder mal für gute Unterhaltung gesorgt,
    wenn man nämlich als 7- oder 8- jährige den verzweifelten Versuch unternimmt eine zufriedenstellende Schreibweise für das Wort "Spinnehuddle" (auf Hochdeutsch Spinnweben ) zu finden..schreibe ich jetzt "Spinnehuteln oder -hutteln"??


    Grüssle

  • Ich wohne zwar seit einigen Jahren im Rheinland, habe mich mit dem hiesigen Dialekt noch immer nicht angefreundet. Verstehen kann ich's inzwischen aber immerhin so halbwegs.


    Statt dessen "ruhrpotte" ich ein bisschen. Nicht allzu stark viel, aber man hört es schon hin und wieder noch raus. Mein Chef kommentiert das dann immer sehr abfällig und meint, das höre sich nach "Arbeiterklasse" an. Ist mir aber dann auch egal ... ich spreche weiterhin so, wie ich Lust habe.


    Insgesamt finde ich es schön, wenn Dialekt gesprochen wird. Es gibt Dialekte, die höre ich sehr gern (z.B. Norddeutsch, Wienerisch), andere weniger. Meine Oma spricht noch so richtig schön Plattdeutsch, das gefällt mir auch sehr gut (auch wenn ich fast nichts verstehe).

    Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler. (Philippe Dijan)

  • Mir persönlich gefallen Dialekte nicht - sie erschweren die Kommunikation und die meisten Worte sind 100 km weiter wirklich nicht mehr verständlich, geschweige denn für einen Nichtmuttersprachler wie mich.
    Sprache sollte Menschen zusammenführen und nicht abgrenzen und starker Dialekt tut genau das Gegenteil.


    Nichts gegen einen lokalen Klang, aber Sprache sollte für jedermann verständlich sein.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Mir persönlich gefallen Dialekte nicht - sie erschweren die Kommunikation und die meisten Worte sind 100 km weiter wirklich nicht mehr verständlich, geschweige denn für einen Nichtmuttersprachler wie mich.
    Sprache sollte Menschen zusammenführen und nicht abgrenzen und starker Dialekt tut genau das Gegenteil.


    Nichts gegen einen lokalen Klang, aber Sprache sollte für jedermann verständlich sein.


    Wenn man mit jemanden spricht, der nicht Muttersprachler ist oder nicht aus der Gegend kommt, dann währe es sehr unhöflich, wenn man nicht so sprechen würde, dass der andere versteht, was man sagen will.


    Wenn man allerdings gar nicht anders sprechen kann, als im Dialekt, dann, ist es auf einen sehr begrenzenten Horizont zurückzuführen.


    Anders sehe ich das bei wirklich alten Menschen, die nie aus ihrer Gegend rausgekommen sind. Bei älteren Menschen kann ich das noch akzeptieren, die sind einfach anders aufgewachsen und erzogen worden und mussten nie anders reden, als sie es gewohnt sind.

  • Ich spreche keinen Dialekt. Finde ich eigentlich schade.


    Wenn ich meine Oma immer im tiefen sauerländischen Dialekt habe sprechen hören, kam mir das immer als so eine Art Geheimsprache vor. Hat mir gut gefallen.


    Tja, kein Handy, kein Dialekt.
    Ob das eine mit dem anderen zusammenhängt? :wave

  • Zitat

    Original von Ronja
    Zumindest ich verstehe das ganz starke Schweizer-Deutsch nicht mehr.


    Gegenfrage: Wenn sich ein eingeborener Husumer beim Frühschoppen mit dem anderen unterhält, glaubst Du dann einen Pieps zu verstehen?


    Das Schweizerische ist ein alemannischer Dialekt. Das Alemannische ist ein internationaler Dialekt. Welcher Dialekt wird sonst noch in fünf Ländern gesprochen? [D (Schwarzwald/Bodensee), A (Vorarlberg), F (Elsaß), CH (Zentralschweiz) und FL] Die meines Wissens einzige wirklich eigenständige Schweizer Sprache findet man mit dem Rhätoromanischen in Graubünden.


  • In Deinem Interesse hoffe ich mal, dass Du damit nur die Wiener meinst.


    Gruß aus Österreich :-)

  • Zitat

    Original von hurz


    Gegenfrage: Wenn sich ein eingeborener Husumer beim Frühschoppen mit dem anderen unterhält, glaubst Du dann einen Pieps zu verstehen?


    Das Schweizerische ist ein alemannischer Dialekt. Das Alemannische ist ein internationaler Dialekt. Welcher Dialekt wird sonst noch in fünf Ländern gesprochen? [D (Schwarzwald/Bodensee), A (Vorarlberg), F (Elsaß), CH (Zentralschweiz) und FL] Die meines Wissens einzige wirklich eigenständige Schweizer Sprache findet man mit dem Rhätoromanischen in Graubünden.


    Hast ja recht. :-)

  • Zitat

    Original von Gheron
    Hallo Gemini,


    Die Schwyzer sind Allemannen, die Ronja anscheinend zu den Schwaben rechnet.


    Liebe Grüße
    Gheron :grin



    Die "Schwyzer" sind die Bewohner des Kantons Schwyz. Alle anderen sind Schwiizer. :-]


    Und Schwaben? Ne!

  • Zitat

    Original von Ronja
    Für mich ist das schon eher eine eigene Sprache, die (leider) nicht als offizielle Sprache gilt.


    Zumindest ich verstehe das ganz starke Schweizer-Deutsch nicht mehr.


    Es sind SpracheN. Jeder Kanton hat sein eigenes Dialekt. Züridüütsch, Baslerdiitsch...und so viele Dialekte wie Kantone.


    Und ich kann dich beruhigen, auch ich verstehe nicht alle meine Miteidgenossen immer :grin

  • Zitat

    Original von Gemini


    Es sind SpracheN. Jeder Kanton hat sein eigenes Dialekt. Züridüütsch, Baslerdiitsch...und so viele Dialekte wie Kantone.


    Und ich kann dich beruhigen, auch ich verstehe nicht alle meine Miteidgenossen immer :grin


    Irgendwie ist doch jeder Dialekt eine eigene Sprache, nur nicht offiziell anerkannt. Und die Unterschiede zum Schriftdeutsch sind oft so groß wie die Unterschiede zwischen Deutsch, Dänisch, Holländisch und Schwedisch etc.


    Sie haben den gleichen Ursprung mit Einflüssen aus anderen Sprachen und haben sich in bestimmte Richtungen entwickelt. Sie wurden durch natürliche und politische Grenzen sehr eigenständig, was allerdings für einige Regionen in Deutschland, Österreich und Schweiz auch gilt.

  • Hi,


    ich kann leider auch keinen richtigen Dialekt.
    Spreche Schriftdeutsch mit leichten Einschlägen ins Westfälische. Außerdem sind bei uns auch Masematte-Ausdrücke gebräuchlich wie jovel, schovel, hamel, leeze, seegers usw.


    Kennt das jemand ???


    bis dann :wave
    Jules

  • Wie du schon festgestellt hast, du hast einiges vergessen. Allein im kleinen Saarland gibt es schon drei verschiedene Dialekte. Aber die Pflege dieser Dialekte finde ich sehr wichtig, denn sie gehören zur Kultur einer Region. Der Dialekt ist ein Stück Identität und sollte erhalten werden.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Hier, jetze gomma mir Sochsen zu Word. Mir schbreschen nadührlisch mährere Schbrachen zur selben Zeit. Mir gönn Hochdeutsch, mir gönn Sächsch und mir gönn, wenn Besuch ausm Westn gommt, ooch noch Gewandhaussächsch. DAs iss das Sächsch für die Feiertaache. Unser Gurrtl, den die anderem "Herr Professor Masur" nenn, der schbrischt ooch wochentachs Gewandhaussächsch. Aber der ist ooch der enzsche, der das darf.
    Un mir müssen ooch so fleksibel sinn mit unsrer Schbrachgewandheiit, weil mir nämlich DEN Eksportschlacher des Ostens ham. Frei nach dem Schbrischword: Aus Sochsen, wo de hibbschen Määdschen offn Baum wachsen.


    So, nu seid ihr widder dran!