'Die Ketzerin von Carcassonne' - Seiten 001 - 118

  • Zitat

    Original von xania


    War das "Problem" der Kartharer eigentlich so bekannt in den verschiedenen Klöstern, dass Mutter Mechthildis von den Kartharern und ihrer fleischlosen Ernährung wusste?
    Hat Mutter Mechthildis Hikdegard nicht nur aus purer Bösartigkeit gezwungen Fleisch zu essen, ganz unanhängig von den Kartharern?



    Ich glaube eher, daß Mutter Mechthildis die Weigerung, Fleisch zu essen, als "Gehorsamsverweigerung" sah, wenn es doch nun schon mal auf dem Tisch war.

  • Mir kam das in etwa so vor wie bei Muttern. Es wird gegessen was auf den Tisch kommt. Mechtildis mochte das nicht und hielt es für Hochmut. Wenn man bedennkt wie die Leute auf der Straße damals hungerten eine verständliche Einstellung.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Wenn man bedennkt wie die Leute auf der Straße damals hungerten eine verständliche Einstellung.


    Sie hätten das von Hildegard verschmähte Fleisch ja auch den Bettlern geben können - als Akt der Nächstenliebe. Ich habe für diese Haltung nicht so viel Verständnis.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Bin auch angekommen und schon weiter. Mir machen die Namen zu schaffen ich verwechsel immer Adelind mit Hildegard. Für mich ist Adelind die Schöne warum weiß ich auch nicht. Aber schon ein krasser Unterschied zu Nicole`s Feuerinsel.


    Trotzdem bin ich gut reingekommen den Ekel vor Fleisch kann ich nachvollziehen die gründe von Mechthildis nicht, aber ich denke sie ist einfach verbittert.


  • :knuddel1 Na klar das Geheimnis der Jaderinge hat mir doch so gut gefallen, und in diesem bin ich auch schon weiter drin.

  • Mittlerweile konnte auch ich mich der kleinen Reisegruppe anschliessen und mich zusammen mit Adelind und Hildegard auf den Weg machen. :-]


    Als Leser findet man sich von Anfang an ohne Umschweife und ohne Schnickschnack gleich mitten im Geschehen wieder - ganz so wie ich es mag. :fingerhoch


    Da Klöster und Geistliche schon immer eine Rolle in meinem Leben spielten (ich war u.a. auf einer Klosterschule), faszinieren mich die entsprechenden Beschreibungen ganz besonders. Auch wenn der Klosteralltag eher trübe und eintönig erschien, war es für die beiden jungen Frauen doch auch eine Art Zuhause. Auf jeden Fall war es ein gutes Stück Sicherheit, was die beiden nun hinter sich lassen mussten.


    Das Verhalten der Mutter Mechthildis und des Pater Severinus ist leider sehr bezeichnend für die Doppelmoral in der Kirche und erinnert in erschreckenderweise an Vorfälle, die nicht Mal so lange zurück liegen. :-(


    Die beiden Protagonistinnen habe ich jedoch sofort ins Herz geschlossen. Obwohl sie Zwillinge sind, sind sie doch grundverschieden und jede auf ihre Art liebenswert.


    Peyres stelle ich mir auch sehr stattlich vor. Lesebiene's Besetzungsvorschlag "Johnny Depp" gefällt mir ganz gut. :grin Vielleicht könnte auch Antonio Banderas eine Option sein... ;-) Aber so ganz passt es nicht - da ich doch einen Mann mit einem dunkleren Teint vor Augen habe. :gruebel


    Ich bin schon sehr gespannt, wie die Reise weiterhin verläuft und es ist auf jeden Fall wieder eine Geschichte, in der ich wunderbar vom Alltag abtauchen kann. :anbet

  • Zitat

    Original von beowulf
    Eine Straße gibt es noch und eine Grundschule steht heute dort. Nichts mehr da, wie es 1205 aussah im Kloster.


    Vielen Dank, beo, für diesen sehr interessanten Link! :wave




    Ich kann das auch nicht nachvollziehen und würde mir als Oberin eine mütterlichere Frau wünschen. Schnatterinchen hat es gut auf den Punkt gebracht: Mechthildis scheint sehr verbittert und vom Leben enttäuscht zu sein.

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Ich kann das auch nicht nachvollziehen und würde mir als Oberin eine mütterlichere Frau wünschen. Schnatterinchen hat es gut auf den Punkt gebracht: Mechthildis scheint sehr verbittert und vom Leben enttäuscht zu sein.


    Sie geniesst es vor allem, jetzt Macht zu haben - was ein Zeichen dafür sein kann, dass sie früher selbst viel schlucken musste. Als Äbtissin ist sie natürlich keine Idealbesetzung, das ist klar.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Eine Frage beschäftigt mich noch:
    Wie konnten die beiden Geistlichen so schnell bei Karl Torweger nach Adelind suchen? Hatte Schwester Brigitta der Äbtistin erzählt, wohin sie Hildegard geschickt hatte?

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Eine Frage beschäftigt mich noch:
    Wie konnten die beiden Geistlichen so schnell bei Karl Torweger nach Adelind suchen? Hatte Schwester Brigitta der Äbtistin erzählt, wohin sie Hildegard geschickt hatte?


    Nein, sie hat nichts erzählt. Aber Mutter Mechtildis ist ja nicht dumm. Sie weiß, dass Adelind verschwand, nachdem sie bei Schwester Brigitta in Pflege war. Und dass diese Schwester Karl Torweger kennt. Da beschließst sie eben, dort nachsehen zu lassen.


    Viele Grüße


    Tereza


  • Vielen Dank für die Erklärung! :wave

  • Spät, aber doch!
    Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen, besonders Adelind habe ich gleich ins Herz geschlossen. Mit Hildegard habe ich mich ein bisschen schwer getan, aber nicht, weil sie Vegetarierin ist. Ich habe selbst 2 Jahre lang auf Fleisch verzichtet und esse es auch heute nicht täglich. Ich esse seit 25 Jahren in Kantinen und es gab immer eine fleischlose Option. Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals scheel angeschaut worden zu sein, weil ich kein Fleisch esse. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das zu Hildegards Zeit anders war. Schließlich war Fleisch damals ein Statussymbol, das sich nur die Wohlhabenden täglich leisten konnten.
    Mechthildis ist natürlich alles andere als eine Idealbesetzung einer Äbtissin, aber wenn sie eine gewesen wäre, wären Adelind und Hildegard jetzt nicht bei den Gauklern ;-)
    Männer, die behaupten, die Frauen hätten sie verführt, gibt es leider heute noch zuhauf. Viele setzen leider einen tiefen Ausschnitt oder einen kurzen Rock mit sexueller Verfügbarkeit gleich und sind dann ganz überrascht, wenn dem nicht so ist.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ich esse seit 25 Jahren in Kantinen und es gab immer eine fleischlose Option. Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals scheel angeschaut worden zu sein, weil ich kein Fleisch esse.


    Inzwischen herrscht ja allgemeine Toleranz gegenüber Vegetariern, man wird bei Einladungen zum Essen oft sogar vorher gefragt, ob man Fleisch ißt. Nur auf dem Lande und allgemein in sehr traditionellen Ecken ist das noch nicht überall so.


    vor ein paar Jahrzehnten sah es aber noch ganz anders aus. Ich glaube, gerade die Nachkriegsgeneration hatte extreme Probleme, den Verzicht auf Fleisch zu verstehen, denn sie waren noch damit aufgewachsen, dass Fleisch etwas Wertvolles ist.


    Es freut mich, dass du jetzt doch noch eingestiegen bist.


    Viele Grüße


    Tereza