Werden Folge-Rezis zu sehr vernachlässigt?

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    @ Voltaire, du meintest doch an anderer Stelle, dass du deine Rezis in erster Linie für dich selbst schreibst. Dann mach das doch auch weiterhin so, wie es dir passt. Wobei ich natürlich keine Sekunde zweifle, dass du es genau so machen wirst, wie es dir passt. :grin


    Natürlich werde ich es weiterhin auf meine Art machen. Was ich meinte war aber eigentlich, dass offenbar einige Damen und Herren meinen, das "Rezischreiben" müsste irgendwie reglementiert werden. Dabei ist doch gerade die Vielfalt in Stil und Form die die Meinungen zu einem Buch so lesenswert machen. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • naja, vielleicht liegt es ja daran, dass ich ein Mensch bin, der immer das Positive sieht, aber ich empfinde die Äußerungen hier nicht als den Wunsch, zu reglementieren, sondern einfach als Meinungsäußerung.
    Wenn ich zum Beispiel diese Spoilerangst hier überhaupt nicht verstehe (ist doch wurscht, auf welcher Seite der Hund vergiftet wird), erwarte ich nicht, das andere meine Ansicht übernehmen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Was ich meinte war aber eigentlich, dass offenbar einige Damen und Herren meinen, das "Rezischreiben" müsste irgendwie reglementiert werden.


    Ich glaub es geht hier nicht wirklich um ein "reglementieren" sondern eher darum einen Rahmen zu schaffen, in dem aussagekraeftige Rezensionen zu lesen sind. Und zumindest ansatzweise zu vermeiden, dass zu viele Zweizeiler als Rezis abgeliefert werden oder die Diskussion nur noch im OT endet.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Dabei ist doch gerade die Vielfalt in Stil und Form die die Meinungen zu einem Buch so lesenswert machen. :wave


    Eben. Genau so. Genau deshalb sollte das jeder so machen, wie es ihm am Besten passt.

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    (ist doch wurscht, auf welcher Seite der Hund vergiftet wird)


    Es geht doch beim Spoilern nicht darum, zu verbergen, wann etwas passiert, sondern darum, was passiert! Kurz: Wenn schon auf dem Klappentext steht, daß ein Hund vergiftet wird, braucht man auch nicht mehr zu spoilern, wann es passiert. Steht es allerdings nicht auf dem Klappentext, weil es eben erst im Laufe der Handlung passiert, will ich das vor dem Lesen des Buches einfach nicht wissen. Deswegen lese ich Rezis in der Regel erst nach Beendigung eines Buches, solange hier nicht klar ist, ob es sich um eine Buchdiskussion oder eine Zusammenstellung von Buchbesprechungen handelt. (P.S.: Nein, dies soll kein Aufruf sein, die Rezis zu reglementieren, sondern nur noch einmal erklären, warum Folgerezis von mir erst zu einem späteren Zeitpunkt gelesen werden).

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ihr Lieben, als relativer Neuling in diesem Forum erlaube ich mir an dieser Stelle einmal, meine Begeisterung über die Büchereulen kundzutun und mit einem herzlichen Lächeln :-) festzustellen:
    Dies ist eine typische Eulen-Diskussion!
    Warum?
    Weil
    1. viele unterschiedliche, aber allesamt bedenkenswerte Aspekte des Themas engagiert betrachtet werden,
    2. jeder irgendwie recht hat - kommt nur auf den Standpunkt an,
    3. dieselben Standpunkte mehrmals - nur in anderen Worten - wiederholt werden :chen und
    4. jeder, der genau hinsieht, allein an dieser Diskussion erkennen kann, wie leidenschaftlich bei den Büchereulen darüber diskutiert wird, mit welchen Mitteln und auf welche Weise man sich am trefflichsten mit dem auseinandersetzt, was dieses Forum am Ende zusammenhält: dem Buch.


    Man kann - miserabile dictu - nun mal in einem Leben nicht alle Bücher lesen. Daher freue ich mich über Buchbesprechungen - egal, ob sie Rezis oder Rezensionen genannt werden. Ich ärgere mich (selten) über solche, die sprachlich schlampig oder oberflächlich geraten sind, aber unterm Strich habe ich in den wenigen Monaten meiner Eulenzeit dadurch mehr Anregungen zu Büchern erhalten, als in meinem Leben "vor den Eulen". Ganz sicher geht das Vielen so - und das ist wahrhaftig ein Grund, die Anweisung aus Matthäus 5,15 (danke, beowulf) zu beherzigen - und zwar gilt das für alle, die hier aktiv um Bücher streiten! :wave

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    4. jeder, der genau hinsieht, allein an dieser Diskussion erkennen kann, wie leidenschaftlich bei den Büchereulen darüber diskutiert wird, mit welchen Mitteln und auf welche Weise man sich am trefflichsten mit dem auseinandersetzt, was dieses Forum am Ende zusammenhält: dem Buch.


    :write :anbet

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    naja, vielleicht liegt es ja daran, dass ich ein Mensch bin, der immer das Positive sieht, aber ich empfinde die Äußerungen hier nicht als den Wunsch, zu reglementieren, sondern einfach als Meinungsäußerung.
    Wenn ich zum Beispiel diese Spoilerangst hier überhaupt nicht verstehe (ist doch wurscht, auf welcher Seite der Hund vergiftet wird), erwarte ich nicht, das andere meine Ansicht übernehmen.


    Ich oute mich als absoluter Spoiler-Angst-Mensch. Ich liebe die Überraschungen beim Lesen. Wenn ich vorher schon weiß, was von A bis Z passiert, hat es für mich keinen Anreiz, das Buch zu lesen. - und was bringt es dem Autor, mich mit dem Tod des Hundes überraschen oder berühren zu wollen, wenn ich nur noch denke "okay, ja, wusste ich schon". - Ich weiß, dass es auch Menschen gibt, die ganz andere Lesemotivationen haben und bei einem Sachbuch sehe ich beispielsweise auch kein Problem. :-)


    Aufs Thema bezogen heißt das: Durch Spoiler wird die Anzahl der Rezensionen, die Beachtung erhält, auch vermindert, weil es Menschen wie mich gibt, die sich aufgrund dieser Spoiler kaum trauen, eine komplette Rezension durchzulesen.

  • Sehe das wie JASS.
    Ich lese gewöhnlich keine Rezensionen bevor ich das Buch gelesen habe, weils mir komplett die Freude aufs Buch versaut.
    Einige plaudern einfach hemmungslos aus, was sie gelesen haben und das nervt mich unendlich. Meist ist vorher nicht erkennbar zu welcher Sorte Mensch der Rezensent gehört und die Informationen treffen einen sozusagen aus dem Hinterhalt. Kann ich gar nicht ab sowas.
    Und dann gibts da noch die Leute, die schreiben, was sie gestört hat- völlig legitim, möchte ich aber auch nicht wissen, weil es beim Lesen meine Meinung beeinflusst, indem ich mir z.B. denke "Ach, ja, das hat der XY ja schon geschrieben, dass dieser Autor viel zu oft auf die Wetterlage eingeht.". Mal als Beispiel.
    Mir fallen dadurch einfach Dinge negativ auf, die ich ansonsten "überlesen" hätte.


    Wenn ich das Buch durch habe, lese ich auch mal die Rezensionen oder schreibe -ganz selten- selbst eine.
    Dabei lese ich natürlich die erste Rezension und dann entweder alle weiteren oder ich scrolle mich zu einer ansprechenden Rezension durch. Was ich überblätter ist aber die 5., 10. oder 25. Rezension, die exakt nach korrektem Schema aufgebaut ist und zum gefühlt hundertstem male die Story in fast gleichen Worten widergibt. Manchmal frage ich mich, ob derjenige einfach zeigen möchte, dass er auch mal die 8. Klasse besucht hat, oder ob er wirklich den Eindruck hat, dass das alles genauso muss und zum guten Ton gehört und überhaupt...
    Je nachdem gestalte ich dann auch meine eigene Rezension. Ich musste seit der Unterstufe korrekt gestaffelte Rezensionen schreiben, aber einfach aus Prinzip das gleiche hinkleistern, wie auf den ersten 3 Seiten schon zu finden ist, muss in meinen Augen nicht sein. Spätestens nach der fünften Rezension wissen die geneigten Leser wie das Cover ausschaut (meist hilft auch das kleine Bildchen unten in der Signatur), wie die grobe Skizzierung der Figuren lautet und auch die Kurzbeschreibung dürfte sich eingeprägt haben.
    Was fehlt also? Genau, meine eigene Meinung, die ich dann auch ohne Umschweife abtippe.
    Vielleicht wären die Folgerezensionen beliebter, wenn das auch andere so handhaben würden. Ist jetzt nur ein hingeworfener Gedanke, erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. *schulterzuck*


    Von wem die Rezension ist, ist mir dann übrigens gleich. Ich schreibe hier nicht so viel und lese lieber mit, daher habe ich noch keine großartigen Freunde gefunden und da ich -je nach Bereich- selten auf Nicks achte, habe ich auch da keinen roten Faden, an dem ich mich orientieren kann.
    Außerdem finde ich es lächerlich die Rezensionen von Alt-Usern pauschal als wichtiger zu empfinden, als die von neuen Usern- außer eben man hat festgestellt, dass man so ziemlich den gleichen Geschmack hat wie User XY, dann würde ich es nicht anders handhaben.

    She crouched with her hand out. What the hell was she doing…
    “Here, kitty, kitty, kitty.”
    Oh my God, she was retarded and I was going to kill Jim.
    *Currans POV*

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Flammenkatze ()

  • Ich kaufe meine Bücher danach, wie sie hier bei den Eulen vorgestellt werden. Entweder will ich eine Leserunde mitlesen oder eine Buchvorstellung war so gut, dass sie mich auf das Buch neugierig gemacht hat. Außerdem weiß ich bei vielen Eulen wenn sie ein Buch gut finden, dann will ich das auch lesen.

  • Zitat

    Original von Flammenkatze


    Und dann gibts da noch die Leute, die schreiben, was sie gestört hat- völlig legitim, möchte ich aber auch nicht wissen, weil es beim Lesen meine Meinung beeinflusst, indem ich mir z.B. denke "Ach, ja, das hat der XY ja schon geschrieben, dass dieser Autor viel zu oft auf die Wetterlage eingeht.". Mal als Beispiel.
    Mir fallen dadurch einfach Dinge negativ auf, die ich ansonsten "überlesen" hätte.


    :wow Aber wenn nicht drin steht, worauf sich eine negative Bewertung bezieht - wie beispielsweise viele Wiederholungen - dann hilft sie kaum weiter. :gruebel - Vielleicht liebt ja jemand anders ausgiebige Wetterbeschreibungen. :grin Was sollte denn dann für dich in einer Rezension stehen?

  • Zitat

    Original von Flammenkatze
    Und dann gibts da noch die Leute, die schreiben, was sie gestört hat- völlig legitim, möchte ich aber auch nicht wissen, weil es beim Lesen meine Meinung beeinflusst, indem ich mir z.B. denke "Ach, ja, das hat der XY ja schon geschrieben, dass dieser Autor viel zu oft auf die Wetterlage eingeht.". Mal als Beispiel.
    Mir fallen dadurch einfach Dinge negativ auf, die ich ansonsten "überlesen" hätte.


    Ich erlebe das durchaus anders. Ich habe durch Erläuterungen zu negativen Bewertungen schon viele interessante Bücher erst entdeckt (z. B. wenn jemand die Sätze zu lang waren, weiß ich, daß ich das interessant finden könnte, etc.) oder sie sind zumindest ein Grund ein Buch, das mich interessiert, nicht spontan zu kaufen sondern erst mal in der Buchhandlung anzulesen.


    Die Büchereulen haben mir mit positiven und negativen Bewertungen schon oft Buchentdeckungen beschert, über die ich weder in der Buchhandlung noch beim Stöbern in den Internet-Buchhandlungen gestolpert wäre und sie haben mich schon vor manchem Fehlkauf bewahrt.


    Insgesamt hat sich der Anteil der positiven Leseerlebnisse seit ich bei den Eulen bin deutlich erhöht. Gleichzeitig bin ich aber auch viel konsequenter darin geworden, ein Buch, das mir nicht zusagt, abzubrechen, nachdem die mir zur Verfügung stehende Lesezeit einfach zu kurz ist...

  • Dass erste Rezis mehr Aufmerksamkeit bekommen, "ist einfach so". Ob hier in der Büchereule oder bei Amazon oder auch erste Rezensionen woanders. Der erste hat den Vorteil, zunächst der einzige zu sein, mehr gesehen zu werden und bekommt deshalb erstmal zwangsläufig mehr Aufmerksamkeit. In der Büchereule ist das noch technisch bedingt. Oben steht eben die erste Rezension, folglich wird sie mehr gelesen. Bei Amazon bestimmen dann noch die Kundenbewertungen mit, was oben steht, aber auch hier hat die Veröffentlichungszeit der Rezension einen Einfluss.

  • Zitat

    Original von Pelican
    ... Gleichzeitig bin ich aber auch viel konsequenter darin geworden, ein Buch, das mir nicht zusagt, abzubrechen, nachdem die mir zur Verfügung stehende Lesezeit einfach zu kurz ist...


    Sehr vernünftig, finde ich. Wir haben ja im "Buchabbrecher-Thread" schon darüber diskutiert.
    Für Wein, der mir nicht schmeckt, und Bücher, die mich nicht fesseln, ist mir meine restliche Lebenszeit auch zu schade!

  • Zitat

    Original von JASS


    Ich oute mich als absoluter Spoiler-Angst-Mensch. Ich liebe die Überraschungen beim Lesen. Wenn ich vorher schon weiß, was von A bis Z passiert, hat es für mich keinen Anreiz, das Buch zu lesen. - und was bringt es dem Autor, mich mit dem Tod des Hundes überraschen oder berühren zu wollen, wenn ich nur noch denke "okay, ja, wusste ich schon". - Ich weiß, dass es auch Menschen gibt, die ganz andere Lesemotivationen haben und bei einem Sachbuch sehe ich beispielsweise auch kein Problem. :-)


    Da sind wir wohl einfach verschiedene Lesetypen :wave Mir ist's wurscht, wenn ich weiß, dass der Hund stirbt, wichtig ist ja wie und warum, welchen Sinn das Ganze im Kontext der Geschichte hat.
    Ich bin allerdings auch eine notorische "letzte-Seite-zuerst"-Leserin. Denn wenn ich ein Buch zu spannend finde, fange ich das Pageturnen an, was bei mir unaufmerksames Lesen bedeutet, ich hetze durch das Buch und überlese so so manches. Das kann ja auch nicht im Sinne des Autors sein.
    Da weiß ich lieber im voraus, dass Harry Potter stirbt und kann dann ganz entspannt lesen, wie es dazu kommt :grin

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Da weiß ich lieber im voraus, dass Harry Potter stirbt und kann dann ganz entspannt lesen, wie es dazu kommt :grin


    Isser nu hin....... :gruebel :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Isser nu hin....... :gruebel :grin


    Woher soll ich das denn wissen :grin Nach drei Bänden hatte es sich bei mir ausgepottert. Da hat er definitiv noch gelebt.


    Mir ist nur aufgefallen, dass gerade bei Harry Potter offensichtlich der Sinn des Lesens fast ausschließlich darin bestand, herauszukriegen, wer in welchem Band stirbt. Und dass derjenige, der das verrät, aus der menschlichen Gemeinschaft ausgestoßen gehört. ;-)

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Mir ist nur aufgefallen, dass gerade bei Harry Potter offensichtlich der Sinn des Lesens fast ausschließlich darin bestand, herauszukriegen, wer in welchem Band stirbt. Und dass derjenige, der das verrät, aus der menschlichen Gemeinschaft ausgestoßen gehört. ;-)


    Die Potter-Gemeinschaft kann ja so grausam sein...... :rofl :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    ... Mir ist nur aufgefallen, dass gerade bei Harry Potter offensichtlich der Sinn des Lesens fast ausschließlich darin bestand, herauszukriegen, wer in welchem Band stirbt. Und dass derjenige, der das verrät, aus der menschlichen Gemeinschaft ausgestoßen gehört. ;-)


    Du traust dich ja was ... :fiesesgrinsen