Werden Folge-Rezis zu sehr vernachlässigt?

  • Womit wir wieder ei der alten Diskussion werden: was soll eigentlich eine Rezi leisten?


    "Werbung" für ein Buch, das gut gefallen hat? Warnung vor Pleiten? In diesem Falle würde es nach der Erstrezi reichen "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" Kommentare zu posten, evt mit einer kurzen Begründung


    Oder sind es ganz private "Aufsätze", die möglichst ansprechend formuliert meine Gedanken zu einem Buch widergeben, eine Selbstreflektion? Womit ein Thread zu einem Buch zu einer Ansammlung unabhängiger Beiträge wird. Gerade bei den Vorablesen-Büchern, wo eine Rezi verlangt wird, führt das zu einem Wust mehr oder weniger ähnlicher Rezis, die kein Mensch mehr lesen kann.


    Oder ist sie Diskussionsgrundlage, die meinetwegen auch hitzige Debatten zu einem Buch auslösen.


    Man ahnt es, ich bin für letzteres, auch wenn ich es hier bisher nur bei ganz wenigen Büchern erlebt habe. Klar, hier besteht die Gefahr von Spoilern, aber wenn ich über die Botschaft eines Buches reden möchte, muss ich halt evt. erwähnen, dass der Hund des Helden auf Seite 231 vergiftet wird.
    Da wünsche ich mir mehr Kommunikation, mehr Eingehen auf bereits bestehende Postings. Gerade bei mir kommt es öfters vor, dass ich Bücher "verreiße", die bisher wohlwollend aufgenommen wurden. Leider hat bisher noch niemand wütend auf meine Verisse reagiert ;-)

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Was mich eigentlich mehr stört ist, wenn sich niemand der späteren Leser in irgendeiner Form mit den Vorreszensenten auseinandersetzt. Ich möchte ja gern über ein Buch diskutieren. Mir ist aber auch schon passiert, dass jemand dessen Rezi ich erwähnt habe und meine abweichenden Meinung dargelegt habe über mich hergefallen ist wie ich meinen Geschmack über seinen setzen könne und ob in Zukunft alle Rezis von mir zensiert werden sollten- eigentlich wollte ich nur das tun, wofür ich die Eulen gut finde - dikutieren. Es sollte immer nicht nur eine (wie bei vielen Amazonrezis von Nichteulen der Fall) Egoshooterrezi an die andere gehängt werden, sondern eine rege Diskussion über ein Buch entstehen.

  • Hallo liebe Miteulen :wave


    Ich habe diesen Thread jetzt mit Spannung gelesen, aber noch einige Fragen dazu:


    Es war hier die Rede von Eulenautoren.
    Doch was macht einen Autor zu einem "Eulenautor"? Ich habe schon die Eine oder Andere Miteule hier lesen dürfen, die selber schreibt und veröffentlicht, aber auf Rezis und / oder Ankündigungen erfolgen kaum Reaktionen.
    Gibt es da Unterschiede?
    Muss das Werk einer Miteule ein Bestseller sein, oder zumindest in einem Publikumsverlag erschienen, damit Werk und Verfassser wahrgenommen werden? Sind e-books allgemein von weniger Interesse, vor allem die technische Seite, die ich immer gerne mit in eine Rezi einbringe?


    Ich frage jetzt ernsthaft ratlos, da ich sehr gerne außerhalb der großen Häuser und Hypes nach Lesestoff suche, diesen auch ab und an rezensiere ... aber damit scheine ich hier doch recht alleine zu sein?
    Überwiegend wird hier nach meinem Eindruck, bitte verzeiht mir den despektierlichen Ausdruck, Stapelware gelesen, besprochen und ausgiebig diskutiert. Zudem war ich erstaunt darüber, dass bei einer meiner Rezis ("Kalte Spuren" von Martin Kay) jemand anonym abgestimmt hat, aber sonst kein Wort über den Inhalt sagte.
    Sehr gerne hätte ich hier darüber gesprochen, Ansichten ausgetauscht, vielleicht eine neue Sichtweise erkennen können, etc.pp.


    Gibt es vielleicht Hemmschwellen hier im Forum, die ich bisher übersehen habe?
    Habe ich vielleicht unbewusst eine Etikette verletzt, oder konzentriere ich mich zu sehr auf eine Nische?


    Ich betone nochmals, dass ich wirklich unbedarft frage, da ich gerne mit Gleichgesinnten diskutieren, oder auch einmal eine Diskussion anstoßen möchte. Deswegen habe ich ich hier ja angemeldet.
    Bisher sah ich aber leider keine Möglichkeit dazu, unter anderem auch aus dem von Voltaire genannten Grund.


    Ich würde mich freuen wenn ihr mir da helfen könntet, da ich doch sehr verunsichert bin.


    Beste Grüße


    Richard :wave


  • Das mag jeder anders definieren, so grundsätzlich dass er hier registriert ist und über seine eigenen Leserunden und Buchvorstellungen hinaus präsent ist, wie z.B. Tom Liehr, Nicole C. Vosseler oder Charlotte Lyne und etliche andere.


    Charlotte Thomas oder Kerstin Gier werden von vielen Eulen gern gelesen, machen auch bei Leserunden zu ihren Büchern engagiert mit, würde ich aber nicht als Eulenautoren bezeichnen.


    Zitat

    Original von richardjaeger
    Muss das Werk einer Miteule ein Bestseller sein, oder zumindest in einem Publikumsverlag erschienen, damit Werk und Verfassser wahrgenommen werden?


    Bestseller? Bestimmt nicht, schließlich gibt es hier genug Autoren, die nicht besonders gut verkaufen. Publikumsverlag schon eher. Bei BOD herrscht in der Regel Skepsis und DKV lehnen die meisten Eulen kategorisch ab.


    Zitat

    Original von richardjaeger
    Sind e-books allgemein von weniger Interesse, vor allem die technische Seite, die ich immer gerne mit in eine Rezi einbringe?


    E- Books werden von vielen Lesern mit Begeisterung aufgenommen, von anderen (dazu gehöre ich) mit Skepsis. Da scheiden sich noch die Geister, die Haptik eines Buches ist eben die eines Bches und nicht die eines Kindle. Wenn aber e- Bookrezi, dann sind solche Anmerkungen wie du sie z.B. in deiner Clancy Rezi gebracht hast sehr wertvoll.


    Zitat

    Original von richardjaeger
    Ich frage jetzt ernsthaft ratlos, da ich sehr gerne außerhalb der großen Häuser und Hypes nach Lesestoff suche, diesen auch ab und an rezensiere ... aber damit scheine ich hier doch recht alleine zu sein?


    Aber nicht doch. Schau dir z.B. mal draperdoyles Rezensionen zu Büchern aus Island an- das ist Nischenliteratur. Ich lese gerne ihre Rezis, aber höchst selten die Bücher.


    Zitat

    Original von richardjaeger
    Überwiegend wird hier nach meinem Eindruck, bitte verzeiht mir den despektierlichen Ausdruck, Stapelware gelesen, besprochen und ausgiebig diskutiert. Zudem war ich erstaunt darüber, dass bei einer meiner Rezis ("Kalte Spuren" von Martin Kay) jemand anonym abgestimmt hat, aber sonst kein Wort über den Inhalt sagte.


    Die Punktevergabe kann auch im Faden "Ich habe gekauft" oder im "Ich lese gerade" erfolgen, muss also nicht heißen, der- oder diejenige hat deine Rezi gelesen.


    Edit: Im übrigen liest du zumindest Bücher über die Diskussionen schon stattgefunden haben- die Laferbiographie. Da ist dann aber dreieinhalb Jahre später niemand mehr auf deine wirklich gute Rezi eingestiegen, weil die anderen Leser das eben schon ausdiskutiert hatten. Gerade dieser Faden ist aber eigentlich ein sehr gutes Beispiel über eine Diskussion.


    Du wirst die Erfahrung machen, dass du manchmal Jahre keine Reaktion auf eine Rezension bekoomst und dann geht auf einmal eine Diskussion los weil ein paar neue Leser dazugekommen sind, oder weil ein als HC besprochens Buch als TB erschienen ist und nun neue Leser findet.


    Edit2 : Liest das überhaupt noch jemand?

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Oder ist sie Diskussionsgrundlage, die meinetwegen auch hitzige Debatten zu einem Buch auslösen.


    Wenn im Rezithread zu einem Buch eine hitzige Debatte entstünde würde zwangsläufig zu viel inhaltliches verraten. Eine Diskussion in diesen Threads halte ich persönlich für falsch. Habe aber jetzt auf die Schnelle keine Idee wo eine heisse Debatte ausgefochten werden könnte. Zumal Bücher im Gegensatz zu Fussball-Clubs oder Automarken keine "glühenden Verehrer" haben und 99,9 % der Leser halten unterschiedliche Sichtweisen zu einem Buch für normal und akzeptieren diese meist stillschweigend.


    Zitat

    Original von richardjaeger
    Es war hier die Rede von Eulenautoren.
    Doch was macht einen Autor zu einem "Eulenautor"?


    Da ich den Begriff hier eingeworfen habe meine kurze Definition. Ein Eulenautor/-in ist für mich ein(e) Schriftsteller/-in die/der sich hier aktiv am Forumsleben beteiligt und schon die ein oder andere Leserunde begleitet hat. Ausserdem hab ich schon einige an diversen Eulentreffen persönlich kennengelernt und das ein oder andere Bierchen getrunken. :prost

  • Ah, danke für die Informationen, beowulf :knuddel1


    Ich wusste nicht, dass man auch in anderen als den Rezithreads Punkte vergeben kann.
    Wieder was gelernt :-)
    Ich werde also auch weiterhin bei e-book Rezensionen die technische Seite beleuchten. Da war ich wirklich sehr unsicher, ob sich die Mühe überhaupt lohnt. Ich finde es als "Mischnutzer" aber schon wichtig, wie ich auch die Verarbeitung eines Printbuches gerne mal unter die Lupe nehme.


    Was meine Aktualität betrifft ... Da ich (gezwungenermaßen) ein eher langsamer Leser bzw. Käufer bin, der zudem einen recht eigenartigen Geschmack hat, werde ich wohl weiterhin das Eine oder Andere Mal ziemlich alleine da stehen ;-) Aber das ist okay so, solange ich keine ungeschriebenen Gesetze oder Etiketten verletze :-)
    Das war meine größte Sorge, die sich aber jetzt erledigt hat.
    Danke dafür :-)


    @sapperlot
    Meine Frage, was einen "Eulenautoren" ausmacht, war auch eher als Erstaunen anzusehen. Von daher finde ich deinen "Ratschlag" an angehende Eulenautoren, sich auf den Treffen zu einem Bierchen einzufinden sehr hilfreich :grin (Erst in Alkohol einweichen, und dann inquisitorische Fragen zum nächsten Werk stellen :lache )
    Okay, dann habe ich wohl doch langsam den Dreh raus.
    Diese Bezeichnung ist also eine rein subjektive, und ich verpasse da ncihts bzw. kann niemandes Gefühle verletzen, wenn ich ihn und seine Werke nicht kenne.


    Ich danke euch beiden nochmal ganz herzlich für eure schnelle Hilfe, und kann mich jetzt beruhigt wieder meiner Buchhaltung widmen :yikes :schlaeger


    Beste Grüße


    Richard :wave

  • Zitat

    Original von beowulf
    Es sollte immer nicht nur eine (wie bei vielen Amazonrezis von Nichteulen der Fall) Egoshooterrezi an die andere gehängt werden, sondern eine rege Diskussion über ein Buch entstehen.


    Ja genau, so wünsche ich mir das auch. Aber da sind ja die Spoilereulen vor :grin

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Ja genau, so wünsche ich mir das auch. Aber da sind ja die Spoilereulen vor :grin


    Ja, das wäre ein Traumzustand. Ganz selten habe ich das auch schon mal erlebt. Das Problem ist sicherlich, dass oftmals zwischen den einzelnen Leseeindrücken ein zu großer Zeitabstand herrscht. Ich kann nicht bei jedem Buch, das ich gelesen habe, nach einem Jahr noch sinnvoll über dessen Inhalt diskutieren.

  • Ich persönlich lese lange Rezithreads meist nicht bis ganz zuende. Die erste Seite und die nächste lese ich vielleicht noch, aber wenn ich dann die hundertste Inhaltszusammenfassung, und den gefühlt hundertsten Kommentar zu zum Beispiel der guten Ausarbeitung der Charaktere lese, dann weiß ich es irgendwann auswendig und hab keine Lust mehr, von beidem noch das 101. zu lesen...


    Diskussionen sind was anderes, die sind interessant. (Ich habe neulich eine Rezi (naja, war sehr kurz, eher ein Leseeindruck) in einem zweiseitigen Rezithread gepostet, der aus sage und schreibe einer ganzen Rezi bestand. Der Rest waren Kommentare zum Buch oder zum Rezensenten. :grin)

  • Zitat

    Original von xexos
    ...Und wenn eine Rezi zu einem bereits älteren Buch abgegeben wird, dann ist es doch auch zwangsläufig so, dass dies nicht mehr so viele Interessierte findet...


    Ich selbst speichere mir die für mich interessanten Bücher als Favoriten und bekomme dann jeweils eine E-Mail bzw. sehe es im eigenen Profil, dass es dort einen neuen Beitrag gibt. Und dann lese ich ihn natürlich auch. Egal von wem dieser stammt und egal, der wievielte in der langen Reihe dieser ist. ...


    Damit nicht zuviel Lesezeit vergeudet wird :-]: beiden Punkten stimme ich ausdrücklich zu. Gerade das erste Argument ist für mich die Antwort auf Voltaires Frage. Allerdings finde ich nicht, dass Folgerezis damit weniger wertvoll sind, sie haben genauso ihre Berechtigung. Ich gucke mir bei einem noch nicht gelesenen Buch (wenn überhaupt) vorsichtig die ersten Rezis an, nachdem ich es gelesen habe, lese ich sie alle (oder überfliege sie zumindest).


    Für mich sind Rezis meistens Selbstreflektionen über ein Buch, wobei ich mich bemühe, auf meine Vorposter zumindest etwas einzugehen. Allerdings eigenen sich wegen der bereits besprochenen Probleme (langer Zeitabstand zwischen den Rezis, zu viele Spoiler) die Rezithreads nur bedingt für Diskussionen. Meist finden sich diese bei aktuellen, umstrittenen Büchern. Ich selber kommentiere Rezis nur im Ausnahmefall, da mich zu viele dieser Kommentare mehr nerven als weiterbringen.


    @ richardjaeger: Vor was hast du Angst? Das die von dir rezensierten Bücher zu "unüblich" sind? Es ist leider so (und ich bin da überhaupt keine Ausnahme), dass vorwiegend "Massenware" gelesen und besprochen wird, aber deshalb sollte doch niemand aufhören, anderes zu lesen und zu besprechen! Eher im Gegenteil! Sei bitte nur nicht enttäuscht, wenn keiner darauf antwortet, das liegt nicht an dir, sondern es hat dann kein anderer das Buch gelesen oder Gesprächsbedarf. Ich z. B. warte immer noch auf jemanden, der mit mir über XY diskutiert (dann aber lieber bei Ich lese gerade ... statt im Rezithread), leider hat sich auch ein Jahr später noch niemand gefunden :-(! Aber ich gebe trotzdem die Hoffnung nicht auf ...

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Um auf Voltairs Eingangsposting einzugehen:


    Der Erfolg eines Buches richtet sich nach seiner Halbwertzeit (ca. 8 Wochen nach Erscheinen) und den bis dahin ergangenen Rezis. Danach verpufft jede Rezi und verschwindet im Nirwana. Wozu also noch eine Rezi Monate danach? Da es im Zeitalter des e-books keine Neuauflagen mehr gibt, ist das Print spätestens nach 2 Jahren vom Markt. Warum soll ich dann z.B. über Dürrenmatt, der mir sehr gefällt, noch einen "Beipackzettel" schreiben oder auch nur lesen?


    Wer kennt denn noch "Deutschstunde" von Siegfried Lenz? Wen würde denn heute noch eine Rezi darüber jucken?


    Nein. Die Rezis haben eine ebensolche Halbwertzeit, wie das Buch. Sie sind genauso vergänglich, wie die Werke der Autoren.


    Wo ich bei Beipackzettel bin: ich würde mich als Autor freuen, wenn die Rezis sachlicher wären. Warnung: nichts für die und die Leserschicht, bitte fragen Sie Ihren Psychiater, oder Empfehlung für Leser, die dieses und jenes bevorzugen.
    Hier sind AMAZON Rezis manchmal sehr undifferenziert, um nicht zu sagen, ärgerlich. (hier muss ich die Eulen bei der anonymen Punktevergabe inzwischen leider mit einbeziehen) But what shall's?


    Was wiederum die Schnelllebigkeit von Büchern dokumentiert.


    Wirklich bleibende Werke gibt es doch nicht mehr, deren Rezis nach Jahren noch einen Aussagewert hätten.


    so long :wave


  • Da kann ich mich absolut gar nicht anschließen! Ich lese auch gern ältere Bücher, deren "Hype", so es denn einen gab, schon lange vorbei ist. Und finde es ausgesprochen angenehm, dazu bei den Eulen Rezis zu lesen. Und natürlich poste ich auch eine Rezension. Ist doch spannend zu sehen, wie ein Buch über die Jahre vielleicht eine ganz andere Wirkung beim Leser erreicht als anfangs.


    Was den Buchmarkt angeht, so ist es in der Tat sehr bedauerlich, das viele Bücher recht bald nach Erscheinen wieder verschwinden. Bei der Verbrauchsliteratur finde ich das nicht schlimm, les ich halt den nächsten Xyz- Thriller, aber gerade bei Bilderbüchern ist das manchmal sehr schade.

  • Zitat

    Original von hef


    Wer kennt denn noch "Deutschstunde" von Siegfried Lenz? Wen würde denn heute noch eine Rezi darüber jucken?


    Schön, dass du von deinen Amazonerfahrungen berichtest. Dies hier ist das Eulenforum.


    Wir hatten zur Deutschstunde bei den Eulen ebenso eine Leserunde wie zu Shakespeare oder Bruce Chatwin. Eine meiner Rezis hatte drei Jahre keine Antwort, dann kamen in kurzer Zeit drei. Hier werden viele Bücher vorgestellt, die nicht mehr verlegt werden- oder nicht zum Zeitpunkt der Buchvorstellung, später aber Neuauflagen erfahren und mit der Neuauflage geht die Diskussion los.

  • Guten Morgen Lese-rina :wave


    Meine Befürchtung war, dass man mich vielleicht als "Lobbyisten" ansehen würde, was ich nun wirklich nicht bin.
    Dies ist mir schon andernorts, im realen Leben so ergangen, weil ich eben nicht mit der Masse geschwommen bin, sondern auch mal links und rechts des Weges geschaut habe, und dort viel mehr interessante Dinge fand, als mitten im Getümmel. (Es ging um Filme, ein weiteres Hobby von mir)


    Meine Befürchtung als Neuling ist daher vielleicht verständlich, wenn man meine bisherigen Rezis sieht, die sie sich ja überwiegend mit Puplikationen aus dem Bereich der Kleinverlage beschäftigen.
    Auch meine bisherige "Missachtung" der Eulenautoren zählt dazu, daher auch meine Frage, was die denn genau sind oder ausmacht ;-)


    Aber diese Befürchtungen sind jetzt dankenswerterweise zerstreut worden :-)
    Immerhin wollte ich mich ja hier einbringen, und keine Revolution oder Marketingkampagnen starten (was mir in jener anderen Gruppe aber, die sich mit Filmen beschäftigte, vorgeworfen wurde)


    Beste Grüße und allen ein schönes Wochenende, dass ich im Garten mit dem ersten Band der "Planetenkriege" von John Ringo verbringen werde :lesend


    Richard :wave


  • Werter Hef,


    eine interessante Meinung die du da äußerst. Allerdings kann ich mich ihr in keinem Punkt anschliessen.


    Zu jedem Buch welches ich gelesen habe äußere ich mich hier im Eulenforum. Und dabei ist es mir völlig egal, von wann die erste Rezi zu diesem Buch stammt. So habe ich beispielsweise gerade meine Ansicht über Alberto Moravias "Die Gleichgültigen" geäußert - und es war mir dabei völlig egal, dass der letzte Eintrag zu diesem Buch aus dem Jahre 2006 stammte.


    Und natürlich gibt es bleibende Werke. Das zu bestreiten halte ich für ziemlichen Unsinn.


    So gab es beispielsweise zu Henry Millers "Wendekreis des Krebses" vor wenigen Wochen eine sehr interessante Leserunde. Ein Buch, das nach wie vor sehr viel Stoff für interessante Diskussionen bietet.


    Vielleicht solltest du lieber Hef dich ein wenig mehr mit den anderen buchrelevanten Themen in diesem Forum beschäftigen - denn wenn man sich immer nur mit sich selbst beschäftigt, dann verliert man sehr schnell den Überblick und kann die Realität zu verzerrt wahrnehmen. Also, löse dich ein wenig von Hef und schaue einfach mal auch in andere als die Hef-Threads.


    Die "Deutschstunde" von Siegfried Lenz beispielsweise ist in meinen Augen eines der wirklich bemerkenswerten Bücher der Nachkriegsliteratur - und es hat auch heute noch bei vielen Lesern nichts von seinem Reiz verloren.


    Nee, lieber Hef. Da hast du dich mal wieder ordentlich vergaloppiert. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich schreibe Rezis, weil ich die Eindrücke aus mir rausschreien muss. Ist mir, mit Verlaub gesagt: scheißegal, ob das Buch eine Stunde oder hundert Jahre alt ist. Und der "ökonomische hef-Nutzen" ist mir auch wurscht.


    Aber meine Eindrücke im Kopf zu sammeln, das Wichtigste zusammenzufassen, damit ich mich in fünfzig Jahren auch noch an das Werk erinnern kann, ist mein wichtigstes Motiv. Und wenn meine Rezi jemanden weiterhelfen kann, dann freue ich mich umso mehr.


    Und ich lese verdammt gerne Rezis anderer (gerade hier im Eulenland), weil Rezis sehr viel über den Menschen aussagen, der das Werk reflektiert hat.