Ich fürchte mich nicht - Tahereh Mafi [ab 16 J.]

  • »"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich. "Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.«
    Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...


    "Ich fürchte mich nicht" ist der erste Band der Trilogie um Juliette aus der Feder von Tahreh Mafi und ihr Debütroman.
    Neben den dystopischen Elementen dieser Handlung, weißt die Geschichte auch starke paranormale Aspekte auf, die ein wesentlicher Bestandteil dieses Buches sind. Beide Elemente werden stark miteinander verknüpft und ergeben so eine spannungsgeladene und außergewöhnliche Geschichte, die durch diverse Facetten zu punkten weiß.
    Die Story wird ab und an unterbrochen, um elementare Gegebenheiten der Vergangenheit stimmig einfließen zu lassen und ein besseres Verständnis zu gewährleisten.
    Zwar weißt die Handlung noch ein paar wenige Schwächen auf, die aber die Freude am Lesen keineswegs schmälern.
    Durch die düstere Atmosphäre schimmert immer wieder und immer mehr Hoffnung durch, dennoch ist die Handlung auch brutal und geizt nicht mit blutigen Elementen.
    Der romantische Aspekt kommt auch in "Ich fürchte mich nicht" nicht zu kurz und bietet schöne Zwischenmomente innerhalb der actionreichen Handlung.
    Meiner Ansicht nach sind die zwei elementaren Aussagen dieses Buches folgende: "Geht pfleglich mit der Erde um" und "Verliere nie die Hoffnung und kämpfe für deine Ideale".
    Das Ende dieses ersten Bandes bildet eine gute Grundlage für den zweiten Band, den ich mit Spannung erwarte.


    Juliette ist trotz ihres harten Lebens eine toughe junge Frau, die einen ungeheuren Lebenswillen beweist und, auch wenn sie aufgrund ihrer Gabe und den damit verbundenen Repressalien etwas unsicher ist, für ihre Ideale einsteht.
    Adams Charakter bietet viel Potential für die weiteren Bände, da er noch nicht allzu viele Seiten von sich gezeigt hat.


    Tahereh Mafi's Schreibstil ist ebenso ungewöhnlich wie eindrucksvoll. Wenn man sich erst darauf eingelassen hat, wird man mit einem intensiven Sprachstil belohnt, der Bilder im Kopf heraufbeschwört und die Begebenheiten stark wiedergibt. Die durchgestrichenen Wörter bzw. Sätze verdeutlichen Juliettes Charakter umso stärker.

  • Der Auftakt zu einer Trilogie um die 17-jährige Juliette


    Originaltitel: Shatter me (2011)
    Goldmann Verlag 2012, 317 S. (ab 14 Jahre)


    Über den Inhalt:
    Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...


    Über die Autorin:
    Tahereh Mafi ist 24 Jahre alt. Sie wurde als jüngstes von fünf Kindern in einer Kleinstadt in Connecticut geboren und lebt mittlerweile in Orange County in Kalifornien. Nach ihrem Abschluss an einem kleinen College in Laguna Beach studierte Mafi, die acht verschiedene Sprachen spricht, ein Jahr in Spanien. Danach reiste sie quer durch die Welt und fing nebenbei an zu schreiben. „Ich fürchte mich nicht“ ist ihr Debüt, mit dem sie die amerikanische Romantasy-Gemeinde und Bloggerwelt im Sturm eroberte.


    Meine Meinung:
    Seit 264 Tagen sitzt die 17-jährige Juliette in der Irrenanstalt. Abgeschottet in Einzelhaft verbringt sie ihre Tage, weil sie eine gefährliche Gabe besitzt, die sie zur Außenseiterin macht und durch die bereits ein Mensch ums Leben gekommen ist. Doch dann hat ihre Isolation ein Ende und zwei Männer treten in ihr Leben, von denen der eine sie lieben und der andere sie besitzen möchte.


    Der Schreibstil ist außergewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, am Anfang fand ich ihn vor allem wegen der überbordenden Verwendung von Metaphern als anstrengend. Juliette erzählt die Geschichte im Präsens und in der Ich-Form. Was wohl intensiv wirken soll, war mir zu dick aufgetragen.
    Zitat: „Auf seine Lippen tritt ein sanftes Lächeln, das mein Rückgrat zertrümmert.“ „Meine Organe scheinen aus meinem Körper zu fallen.“ „Ein Eimer der Reue soll meine Tränen auffangen.“ :wow
    Die Autorin bedient sich eines ungewöhnlichen Stilmittels, das ich sehr gelungen fand. Einige Stellen im Buch sind durchgestrichen, sie stellen Juliettes geheime Gedanken dar, die sie nie aussprechen würde oder zugeben kann. Zum Ende des Buches hin werden diese Passagen seltener, denn im Verlauf der Handlung ändern sich Verhalten und Empfinden der Protagonistin und ebenso verhält es sich mit dem Schreibstil.

    Die Hintergrundinformationen sind spärlich: eine sterbende Erde, eine Diktatur, die die Macht an sich gerissen hat, eine Politik, die an den chinesischen Kommunismus erinnert. Die Geschichte ist viel mehr Romanze als Dystopie. Die Liebesgeschichte wirkt romantisch und emotionell, es fehlt ihr in meinen Augen aber an Tiefe. Vielleicht hätte sich die Autorin mit der Entwicklung dieser Beziehung mehr Zeit lassen sollen.
    Ich kann gut nachvollziehen, dass viele, vor allem junge Leserinnen, von der Hauptfigur fasziniert sind und mit Eifer verfolgen, wie Juliette von einem Extrem ins andere gerät. Sie ist ein nettes Mädchen und ich mochte sie. Sie ist die einzige weibliche Figur im Roman, der insgesamt mit sehr wenigen Personen auskommt. Adam bleibt in meinen Augen etwas blass, aber in der Figur des psychopathischen Befehlshabers Warner, der Juliette als Waffe einsetzten will und gleichzeitig von ihr fasziniert ist, scheint einiges an Potenzial zu stecken.


    Aus der psychologischen Studie eines gebrochenen Mädchens wird eine Teenie-Romanze, die im letzten Drittel dann eine Wendung nimmt, bei der mir die Nähe zu den „X-Men“-Filmen zu auffällig ist. Durch die von der Autorin gewählten Ich-Perspektive der Protagonistin wirken manche Szenen zu aufgesetzt. Das Ende lässt alles offen und markiert lediglich eine Wende in Juliettes Leben. Ich habe das Gefühl, dieser erste Teil der Trilogie hat die eigentliche Handlung nur vorbereitet. Das weckt die Hoffnung auf eine vielleicht spannendere Fortsetzung.


    Die weiteren Bände:
    "Destroy me" [Kurzgeschichte aus der Sicht von Warner] erscheint im Oktober 2012
    "Unravel me" Der 2. Teil der Trilogie erscheint im Februar 2013
    Teil 3 soll im November 2013 erscheinen

  • Das Cover:


    Das Cover ist ein wirklicher Eyecatcher. Es wirkt düster und macht neugierig auf die Geschichte.


    Meine Meinung:


    Juliette ist 17 Jahre alt und seid etwa einem Jahr von der Regierung weggesperrt. Juliette hat nämlich eine gefährliche Gabe, sie kann mit einer Berührung die Lebenskraft eines Menschen entziehen, dies endet tödlich. Seid Monaten haart sie nun schon in einer Anstalt aus, als eines Tages plötzlich wird Adam zu ihr in die Zelle gesteckt. Langsam beut Juliette vertrauen zu Adam auf, um dann zu erfahren das er in Wahrheit ein Spion, geschickt von der Regierung, ist. Adam steht im Dienst vom Oberbefehlshaber Warner, der fasziniert von Juliettes Gabe ist und sich diese zu nutzen machen will.


    Die Geschichte ist aus der Sicht von Juliette geschrieben. Sehr gefällt mir hier das der Leser einen Einblick in Juliettes Gedanken bekommt. Die Sätze so formuliert, wie sie von Juliette gedacht werden, besonders ist zudem, dass sie Gedanken, die sie sich nicht eingestehen will, durchgestrichen sind.


    Den Schreibstil von Tahereh Mafi ist locker und lässt sich flüssig und zügig lesen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt, was zum einen an den tollen Protagonisten und der mitreisenden Story lag. Ich habe mir wirklich schwer getan dieses Buch auch nur aus der Hand zu legen, so hat es mich in seinen Bann gezogen.


    Die beiden Hauptprotagonisten waren gut beschrieben, hatten genug Tiefgang und waren mir von Anfang an sympatisch. Besonders Juliette hat es mir angetan. Sie tat mir richtig leid mit ihrer Gabe. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie schlimm es sein muss, wenn man keinen mehr berühren kann ohne ihn gleich zu töten. Auch sehr schön finde ich die Entwicklung, die sie innerhalb des Buches durchmacht. Ist sie am Anfang noch das verwirrte kleine Mädchen das Angst vor sich selbst hat und am liebsten sterben möchte, entwickelt sie sich langsam zu einer eigenständigen, selbstbewussten jungen Frau, die weiß was sie will und was nicht. Toll fand ich auch Adam, obwohl er anfangs noch das Gefühl vermittelte ein Verräter zu sein. Schnell merkt man das Adam sehr wohl nicht nur Befehlen folgt, sondern auch eigene Ziele nicht aus den Augen verliert.


    Die Idee die hinter dieser Dystopie steckt finde ich interessant. Eine Welt in der alles zerstört ist und nichts mehr wirklich existieren kann. Und dann wären da noch die einzelnen Menschen mit ihren verschiedenen Gaben.


    Ich fürchte mich nicht ist der Auftakt einer neuen Dystopischen Trilogie. Wann der zweite Teil erscheint steht leider noch in den Sternen, ich hoffe nur das ich nicht allzu lange darauf warten muss.


    Mein Fazit:


    Tahereh Mafi ist mit "Ich fürchte mich nicht" eine klasse Auftakt einer Dystopischen Trilogie gelungen. Die Geschichte ist düster, spannend und hat mich total gefesselt. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten bis Band 2 erscheint. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Ich lese es gerade, bin etwa in der Mitte.


    Der Stil hat mich von der ersten Seite an begeistert und fasziniert - zugleich bewirkt er bei mir eine leichte Distanz zu Juliette. Die Metaphern werden allmählich zu viel. Es sind einige wunderschöne darunter, grandiose Bilder - aber weniger wäre besser. Ich würde mich Juliette näher fühlen, wenn sie auch mal "ganz normale Sachen" denken würde.


    Die durchgestrichenen Gedanken finde ich wunderbar, denn damit ist sehr gut das Gefühl wiedergegeben, das man hat, wenn man sich bei einem Gedanken ertappt, dessen man sich schämt oder der einem angst macht. Man unterdrückt den Gedanken, streicht ihn, kaum, dass man ihn zuende gedacht hat. Und gerade diese verbotenen Gedanken sind oft die ehrlichsten.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht und wie nah sich Juliette und Adam noch kommen.


    "Destroy me" habe ich schon gekauft, weil mich Warner besonders fasziniert.


    Liebe Grüße
    Nina

  • Der Klappentext des Buches hat mich erstmal garnicht so sehr angesprochen. Ich habe das Buch dann eigentlich deshalb aus der Bücherei ausgeliehen, weil ich schon viel davon auf Youtube gehört habe und es immer ziemlich gut bei den entsprechenden Personen ankam. Zudem hatte ich nach meiner bisher einzigen Dystopie ''Die Tribute von Panem'' Lust auf eine weitere. Und ich wurde nicht enttäuscht. Gerade der außergewöhnliche Schreibstil von Mafi mit den grandiosen Metaphern und den durchgestrichenen Sätzen hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich konnte mich gut in Juliette hineinversetzen und habe auch sofort verstanden, warum sie sich mit ihrer ''Gabe'' so quält und sich selbst verurteilt. Die Beziehung zu Adam war für mich zwar auch zu schnell aufgebaut und ich konnte anfangs nicht nachvollziehen, wie man so schnell solch starken Gefühle für jemanden entwickeln kann, auch wenn sie sich vorher schon ''kannten''. Trotzdem war das Buch meiner Meinung niemals langweilig, nein, sondern super spannend und ich hatte es ratzfatz ausgelesen. Ich freue mich wirklich auf den zweiten Teil der Trilogie, den ich mir ganz bald zulegen muss.
    Von mir 9 von 10 Sternen, da ich mir zum einen noch Luft nach oben für die Folgebände lassen will und zum anderen, weil für mich die Liebesbeziehung zu schnell aufgebaut war.

  • Inhalt:
    Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...


    Rezension:
    Seit 264 Tagen hat Juliette mit keinem anderen Menschen geredet, denn sie sitzt alleine in einer Zelle in einer Irrenanstalt. Aber Juliette ist nicht verrückt. Das glaubt auch Adam, ihr neuer Zellengenosse. Aber Juliette hat eine gefährliche Gabe, die es ihr unmöglich macht Menschen gefahrlos zu berühren..


    "Ich fürchte mich nicht" ist der Auftakt zu Tahereh Mafis Trilogie und wird aus der Ich-Perspektive der siebzehn Jahre alten Juliette erzählt. Mafi hat einen sehr eigenen Schreibstil, der gut zum Buch und zu Juliette passte. Es gab viele Wiederholungen und durchgestrichene Sätze - gewöhnungsbedürftig, aber wie gesagt, der Stil hat perfekt zu der Protagonistin gepasst, weil er Juliettes Inneres sichtbar gemacht hat, und ich mochte ihn - nach kurzer Eingewöhnungsphase - sehr gerne.


    Juliette ist eine faszinierende Protagonistin. Jahrelang hat sie kein anderes Lebewesen berührt und dafür gibt es einen guten Grund: Juliettes Berührung ist tödlich. Selbst ihre Eltern hatten Angst vor ihr und waren froh, als Juliette vor drei Jahren mitgenommen wurde. Nun sitzt sie seit fast einem Jahr alleine in einer Zelle und versucht nicht verrückt zu werden.


    Ihre Gabe ist für Juliette ein großer Fluch, denn sie hasst es Menschen zu verletzen. Sie will überhaupt niemandem etwas böses und das obwohl sie jahrelang gemieden, beschimpft und gequält wurde. Schon in diesem ersten Band macht Juliette eine gewaltige Entwicklung durch und ich bin gespannt wo diese hinführen wird.


    Zu dieser Entwicklung haben Adam und Warner deutlich beigetragen. Adam lernt Juliette als ihren neuen Zellengenossen kennen, doch zum ersten Mal sind die beiden sich bereits vor langer Zeit begegnet. In Adam findet Juliette eine Person, die sich um sie sorgt, was für sie eine gänzlich unbekannte Situation darstellt. Warner ist dagegen eine Person, die Juliettes Macht für seine Zwecke benutzen möchte und vor nichts zurückschreckt. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, aber sie haben eins gemein: Ihre Faszination für Juliette. Beide Jungs sind sehr interessant und ich finde, dass Tahereh Mafi tolle Charaktere erschaffen hat!


    "Ich fürchte mich nicht" spielt in einer dystopischen Welt, von der leider noch nicht so viel bekannt ist, wie ich mir gewünscht hätte. Die Nahrung ist knapp, denn die Böden sind vergiftet und die Tiere krank. Hoffnung hatten die Menschen, als das Reestablishment an die Macht kam und Besserung versprach, doch die Lage wurde nur noch schlimmer. Der Weltentwurf gefällt mir an sich sehr gut, nur finde ich, dass dieser im ersten Band ein wenig zu sehr in den Hintergrund gerückt wurde.


    Fazit:
    "Ich fürchte mich nicht" ist ein toller Auftaktband der Trilogie! Mit Juliette, Adam und Warner hat Tahereh Mafi drei sehr interessante Charaktere geschaffen, aber auch die zahlreichen Nebencharaktere sind überhaupt nicht langweilig! Schade fand ich allerdings, dass der dystopische Weltentwurf nicht so im Vordergrund stand, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem hat mir das Buch richtig gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht!
    8/10