Kurzbeschreibung:
Nach Einsteins Tod stahl der Pathologe Thomas Harvey das Gehirn des Schöpfers der Relativitätstheorie. Als es nach jahrelanger Odyssee ins Princeton Hospital zurückkehrt, beauftragt ein Schweizer Verehrer des Genies den Ganoven Edwin Klein die kostbare Reliquie nach Europa zu bringen. Doch es kommt zu einer kuriosen Verwechslung. Ein halbes Jahrhundert später recherchiert der 14-jährige Albert die Umstände seiner Herkunft, als er im Keller seines Vaters auf eine Stickstoffflasche stößt...
Über den Autor:
Peter Schmidt, geb. 1944 in Gescher, Schriftsteller und Philosoph, gilt selbst dem Altmeister des Spionagethrillers, John le Carré, als einer der führenden deutschen Kriminalautoren des Genres. Außerdem veröffentlichte er bereits zahlreiche Medizinthriller, Wissenschaftsthriller, Psychothriller und Detektivromane. Heute lebt Peter Schmidt in Gelsenkirchen.
Meine Rezension:
Der 14-jährige Albert ist ist nicht nur überdurchschnittlich intelligent und liebt es, über die Fragen des Seins zu philosophieren, seine Familie ist zudem auch noch äußerst skurril und so liegt der Verdacht nahe, dass die Frau, die gerne nur (!) mit einem Pelzmantel bekleidet durch den Garten spaziert und der Mann, der trotz eines Vermögens in unbekannter Summe Sozialleistungen erhält und auch sonst über eine nicht unerhebliche Menge krimineller Energie verfügt, nicht seine leiblichen Eltern sind. Als sich mehr oder weniger zufällig die Gelegenheit bietet, dem chaotischen Zuhause zu entfliehen, beginnt für Albert eine Odyssee, die so unglaublich wie unterhaltsam ist. Neben Begegnungen mit Hollywood-Schauspielerinnen, dem Dalai Lama und anderen Prominenten erfährt Albert mehr über seine eigene Herkunft und all das ist so absurd-komisch, dass es eine Freude ist, als Leser dabeizusein. Es macht Spaß, die unzähligen Anspielungen und philosophischen Debatten zu verstehen, die Albert mit seinen diversen Gesprächspartnern führt und über die unglaublichen Wendungen der Geschichte zu staunen. "Einsteins Gehirn" ist kein Kriminalroman wie auf dem Cover zu lesen ist, sondern ein augenzwinkernder Road Trip der skurril-intellektuellen Art, der vor keiner menschlichen Schwäche halt macht und dem man die episodenhafte Erzählung und die Tatsache, dass Alberts Suche nach seiner Herkunft relativ schnell abgehandelt ist, deshalb auch nicht übelnimmt.