Anna Koschka - Naschmarkt

  • Auch ich darf mich zur Riege der eher begeisterten LeserInnen zählen: Mir hat das Buch amüsante Lesestunden bereitet.


    Die Protagonistin Dotti Wilcek habe ich gleich ins Herz geschlossen. Sie ist eher bodenständig und "alltagstauglich", d.h. nicht so überdreht wie so manche ihrer "Kolleginnen" dieses Genres. Zwar lese ich solcherlei Romane auch schon mal gerne, die Reaktionen und Handlungen der Hauptfigur sind dabei aber meist vorhersehbar. Das konnte ich bei Dotti nicht unbedingt feststellen. Insbesondere ist die Geschichte nicht ganz so klischeebeladen, wie das in diesem Genre häufig der Fall ist.


    Das Erzähltempo war genau richtig, die Geschichte hatte Witz und Esprit und ich musste das ein oder andere Mal doch richtig schmunzeln oder sogar auflachen. Klar, es gab auch ein paar kleinere Irritationen, welche von mir im Leseeifer aber nicht als störend empfunden wurden. Zum Schluss hin gab es für meinen Geschmack allerdings zu viele Zufälle, um die Auflösung des Ganzen in die richtige Bahn zu lenken. Insgesamt war die Jagd nach dem großen Unbekannten jedoch gelungen - und für mich nicht ganz so klar. Die Blog-Einträge am Ende eines jeden Kapitels fand ich klasse, wurden hier doch stets die wichtigsten Erkenntnisse noch einmal in lustiger Form zusammengefasst.


    Von mir gibt's 8 Punkte für ein kurzweiliges und gelungenes Buch. Eine Fortsetzung um Dotti und die ganze Truppe würde ich sicher lesen - am liebsten im Pies & Pages natürlich!


    Edit: Namen korrigiert.

    Aktuelle Lektüre: Mord im Stadtpalais - Beate Maly
    SUB: 100

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  • x Autorin: Anna Koschka
    x Originaltitel: Naschmarkt
    x Reihe: Der Mauerblümchenclub, Band 1
    x Genre: Liebe/Humor
    x Erscheinungsdatum: 03. August 2012
    x bei Knaur.
    x 448 Seiten
    x ISBN: 3426511207
    x Erste Sätze: “Ist es zu fassen, dass Frauen in Hollywoodfilmen nie auch nur ein verirrtes Härchen an den Beinen haben, egal, wie unerwartet der Geschlechtsverkehr sie einholt?” Rita nippt an ihrem Pflaumenwein, verzieht die Stupsnase und sieht fragend in die Runde.


    Klappentext:


    Dotti Wilcek hat der Männerwelt abgeschworen. Endgültig! Wer braucht schon Männer, wenn es Bücher und Katzen gibt? Kaum jemand könnte also ungeeigneter sein, um eine Internetdatingagentur zu testen. Doch Dottis bissiger Blog über Mauerblümchen und Flirten für Anfänger spricht einer ganzen Generation von Singles aus dem Herzen …


    Rezension:


    Nachdem ich immer wieder begeisterte Stimmen zu Anna Koschkas “Naschmarkt” und vor allem zu Protagonistin Dotti Wilcek hörte, kam ich an der Geschichte irgendwann einfach nicht mehr vorbei. Anschließen kann ich mich den Lobeshymnen allerdings nicht unbedingt.


    Fest steht, dass der Schreibstil der Autorin wirklich Spaß macht. Locker flockig beschreibt sie das Erleben der Protagonistin aus der Egoperspektive. Was mich an Dotti am meisten faszinierte, war, dass sich bestimmt über die Hälfte der Buchbloggerszene in ihr wiedererkennen dürfte – bücherliebend und mit Katze bestreitet die etwas chaotische Protagonistin ihren Alltag.


    Doch dieser Alltag ist dann doch nicht so gewöhnlich, denn in der Geschichte soll Literaturkritikerin Dotti eine Datingagentur für Literaturliebhaber testen und führt außerdem einen Blog, auf dem sie über ihr “Mauerblümchen-Dasein” schreibt und damit ganz Österreich polarisiert.


    Spannend fand ich die Schnitzeljagd, auf die sie von einer unbekannten Person geschickt wird, und die sich quer durchs Buch zieht. Dieser Jemand weiß mehr als die meisten Menschen über unsere Protagonistin - handelt es sich um eine Freundin? Oder vielleicht doch um einen heimlichen Verehrer, der gut recherchiert hat? So bleibt Dotti nichts anders übrig, als den Spuren zu folgen und auf eine Auflösung zu hoffen, die es am Ende des Buches tatsächlich gibt.


    Allgemein gibt die Story also wirklich was her – allerdings hat mir das gewisse Etwas noch gefehlt, ohne dass ich dieses konkret benennen kann. Ich habe die Geschichte gespannt und auch relativ flott gelesen, konnte keinen wirklichen Makel feststellen, aber umgehauen und völlig ausflippen lassen hat mich das Ganze nicht. Vielleicht weil ich kein ‘Mauerblümchen’ bzw. ‘Hardcore-Single’ bin?


    Fazit:


    Eine spannende Geschichte, bei dir mir trotzdem etwas fehlte – ich kann den Hype leider nicht wirklich nachvollziehen.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen