Über den Autor
Sabine Eichhorst arbeitet für die ARD und schreibt Bücher. Sie wurde mit dem Civis Medienpreis der ARD ausgezeichnet.
Luigi Brunetti arbeitete als Koch in verschiedenen Ländern, bevor er in Deutschland mit dem Alten Haferkasten ein Spitzenrestaurant führte. Heute baut er in der Toscana Olivenöl und Wein an.
Kurzbeschreibung
Olivenöl, Knoblauch, Parmesan. Carpaccio und Saltimbocca, Tiramisù und Panna cotta. Sternekoch Luigi Brunetti war einer der Ersten, die den Deutschen den Genuss der cucina italiana nahegebracht haben. Seine Wurzeln liegen in einem Dorf im Süden Italiens. Mit 14 Jahren ging er fort, lernte das Kochen in Rom und kam 1967 nach Deutschland, weil man hier Köche suchte. Wenige Jahre später führte er bereits ein eigenes Restaurant, bewirtete bald Prominente wie die Band Pink Floyd und Bruce Springsteen. Das Geheimnis seines Erfolgs ist, dass er weiß, was wahren Genuss erzeugt. "Koch zu sein ist ein großes Glück", sagt Luigi Brunetti, "und die einfachsten Gerichte sind immer noch die besten. Basta!"
Meine Rezension
Der kleine Luigi ist ein echter Taugenichts: in der Schule – wenn er denn überhaupt hingegangen ist - passt er nicht auf und viel lieber als Hausaufgaben macht er mit seinen Kumpels Unfug und treibt sich herum. In seinem kleinen italienischen Dorf Mandatorricio, ganz unten auf dem Stiefel Italiens, hat er exakt zwei Chancen der Berufswahl: Bauer oder Bauarbeiter. Doch seine Mamma möchte, daß es ihr Sohn einmal besser hat als sie und schickt ihn mit Hilfe des einflußreichen Dorfbewohners Zù Saveru auf eine Hotelfachschule. Und dort platzt der Knoten: der kaum 15-jährige Luigi lernt fleissig den Beruf des Koches und nutzt jede sich ergebende Chance dazu, sich nebenbei ein paar Lire dazu zu verdienen. Nach Abschluß seiner Ausbildung zieht es ihn nach Deutschland und eine turbulente Karriere als Gastronom beginnt…
Luigi Brunetti erzählt in diesem Buch die Geschichte seines wechselvollen Lebens, das uns von Italien nach Deutschland, aber auch immer wieder zurück in seine Heimat führt. Viel Glück hatte er in seinem Leben und sei es auch oft nur das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Doch auch Unglücksfälle lassen ihn nicht hadern: er steht wieder auf, krempelt die Ärmel hoch und beginnt wieder von neuem. So etwas gefällt mir!
Das Buch ist leicht und locker zu lesen und wird abgerundet durch eingestreute (und sehr lecker klingende!) Rezepte aus Luigis Heimat. Bilder aus seinem Leben , seiner Heimat und von seiner Familie machen die Geschichte richtig plastisch, denn so hat man z.B. seine Frau und seine Mamma vor Augen.
Das einzige, was mir ein wenig mißfällt, ist der um Aufmerksamkeit heischende Untertitel „Wie ich die Liebe zum Essen nach Bella Germania brachte", denn für mich suggeriert er, Luigi hätte dies im Alleingang geschafft. Meinem Lesevergnügen hat dies aber natürlich keinerlei Abbruch getan.
Lesen, Entspannen… und ordentlich Kohldampf auf gutes italienisches Essen bekommen!