Gestaltung:
Das Cover dieses ebooks gefällt mir sehr gut. Es ist verspielt und irgendwie magisch. Es sagt nicht zu viel aus, macht aber neugierig auf das Buch.
Sehr schön sind auch die Kapitelanfänge gestaltet, die jeweils mit einem kleinen Bild beginnen. So etwas wertet in meinen Augen das Buch noch auf und macht es zu etwas ganz Besonderem.
Inhalt:
„Die Tränen der Göttin regneten auf die Erde herab, brachen sich im Sonnenlicht und ließen einen schillernden Regenbogen entstehen. Als seine Farben den Erdboden berührten, formten sich vier Schmuckstücke, jedes von ihnen mit einem einzigartigen Edelstein versehen.
Die junge Ilyea Niamh lernt früh, dass sie anders ist als die anderen Wald-Ilyea. Sie ist eine Ausgestoßene, Verachtete, Verspottete. Doch wer hätte auch wissen sollen, dass das Mädchen mit den saphirblauen Augen einmal das Schicksal ihrer Welt auf den Schultern tragen würde... .“
Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem die Geschichte der vier Schmuckstücke und deren Besitzer erzählt wird. Es klingt fast wie eine Legende, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Danach springt die Geschichte zu Niamh, der jungen Ilyea, die an diesem Tag in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden soll. Doch dann kommt alles anders, denn die Dämonen stürmen diese Veranstaltung und entführen Niamh und die Dorfälteste Alriel. Sie wollen herausfinden, wo sich das Schmuckstück der Wald-Ilyea befindet und es in ihren Besitz bringen. Doch Niamh weiß nichts über den Aufenthaltsort. Trotzdem scheint sie eine Schlüsselrolle zu spielen, wenn es um die Schmuckstücke geht. Genau wie Edan, den Niamh bei den Dämonen kennenlernt. Er ist halb Dämon, halb Berg-Ilyea und soll sich darum kümmern, dass Niamh ihre Aufgabe erfüllt. Doch Niamh denkt gar nicht daran, sich in ihr Schicksal zu ergeben, sie möchte fliehen und den Smaragdring auf eigene Faust suchen und vor den Dämonen bewahren. Dabei bekommt sie unerwartete Hilfe oder spielt ihr Helfer am Ende ein doppeltes Spiel?!
Charaktere:
Niamh gefiel mir von Anfang an total gut. Schon allein ihr Aussehen: grüne Haare, saphirblaue Augen und spitze Ohren, einfach klasse. Auch dass sie mit der Magie wenig anfangen konnte fand ich gut, denn sie hat nicht sofort Superkräfte und ist im ersten Moment auch richtig hilflos. Sie weiß nichts von den Schmuckstücken und auch nicht von ihrem besonderen Schicksal. Sie möchte einfach nur wieder nach Hause. Doch dieses Zuhause gibt es nicht mehr und sie sollte das Rätsel der Dorfältesten Alriel lösen und das Schmuckstück der Wald-Ilyea finden und vor den Dämonen bewahren. Dafür legt sie sich einen Plan im Kopf zurecht, den sie nie aus den Augen verliert, auch dann nicht, als Edan ihr den Kopf verdreht. Für meinen Geschmack verliebt sich Niamh ja etwas schnell in Edan, wobei ich das Gefühl hatte, dass es da anfangs mehr um sein Äußeres ging und hinterher ist sie ja zum Glück nicht so naiv ihm alles zu glauben. Ich finde die Protagonistin richtig sympathisch und hab mit ihr gelitten und gefühlt, wie der Mut in ihr wächst und der Wille, ihre Aufgabe als Wald-Ilyea zu erfüllen.
Bei Edan war ich mir überhaupt nicht sicher, was ich denken soll. Er hat wirklich zwei Seiten in sich: einmal der sanfte Berg-Ilyea und zum anderen der fiese Dämon. Und diese zwei Gesichter kommen auch immer wieder zum Vorschein. Deshalb konnte ich auch nicht nachvollziehen, warum Niamh ihm sofort vertraut. Ich an ihrer Stelle wäre sehr vorsichtig, denn obwohl ich das Gefühl hatte, Edan hätte sich in Niamh verliebt, muss ich doch sagen, dass ich auch das Gefühl nicht los wurde, er würde ein doppeltes Spiel spielen.
Die Nebendarsteller, wie z.B. die Dorfälteste Alriel oder der Dämon Deargh spielen wirklich nur eine Nebenrolle und kommen nur kurz vor, was ich persönlich etwas schade finde, da ich gerade die Dorfälteste sehr faszinierend fand und gerne noch mehr über sie erfahren hätte.
Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin hat mich wirklich total begeistert. Ich war ab der ersten Seite total verliebt in ihn. Der Prolog ist so magisch, so zauberhaft geschrieben, dass ich sofort in die Welt der Ilyea und Dämonen eingetaucht bin. Auch die Umgebung der Wald-Ilyea ist so schön beschrieben, dass ein richtiger Film in meinem Kopf ablief. Der Autorin, Jennifer Jäger, gelingt es mit einfachen Worten eine Welt zu zaubern, die mich fasziniert hat und in den Bann gezogen hat, die magisch und so ganz anders ist, als alles, was ich bis jetzt gelesen habe. Selten habe ich ein Buch gelesen, das so schön geschrieben war.
Toll fand ich auch die Idee der Ilyea und dass es verschiedene Arten davon gibt. Das ist einmal eine sehr originelle und tolle Idee. Und die Leseprobe zu Teil 2 am Ende des Buches scheint ja auch zu zeigen, dass man noch mehr über die verschiedenen Arten erfahren wird. Ich bin schon sehr gespannt darauf.
Etwas schade fand ich allerdings, dass das Buch so wenige Seiten hatte. Dadurch kommt die Entwicklung von Niamhs und Edans Geschichte etwas zu kurz. Sie verbringen jeden Tag von Niamhs Gefangenschaft zusammen und zwischen ihnen scheinen sich Gefühle zu entwickeln, die jedoch nicht wirklich ans Licht kommen. Da hätte ich mir noch mehr gewünscht: Was haben die beiden im Schloss von Deargh erlebt, worüber haben sie geredet, wie nah sind sie sich gekommen?
Für mich war das Buch leider viel zu schnell zu Ende und ich hoffe, dass Jennifer Jäger ganz schnell weiterschreibt, denn ich möchte unbedingt noch mehr erfahren von Niamh und Edan und den anderen Ilyea.
Fazit:
Selten habe ich ein Buch gelesen, das so schön geschrieben, dessen Welt so zauberhaft und magisch ist. Ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite geliebt und in einem Rutsch durchgelesen, da ich es nicht mehr weglegen konnte. Leider war es jedoch viel zu schnell zu Ende und jetzt warte ich sehnsüchtig auf Teil 2.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.