Sunset Park – Paul Auster

  • Verlag: Rowohlt (20. Juli 2012)
    Gebundene Ausgabe: 320 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Sunset Park beschreibt die Hoffnungen und Sorgen einer unvergesslichen Schar von Menschen, die in den dunkelsten Zeiten der Wirtschaftskrise 2008 zusammenkommen: ein rätselhafter junger Mann, der wie besessen Trümmer fotografiert; eine kühle Cineastin mit Hang zum Androgynen; ein politischer Aktivist, der in seiner Klinik für kaputte Dinge Artefakte einer verschwundenen Welt repariert; eine Malerin erotischer Themen; eine einst gefeierte Schauspielerin, die sich auf ihr Comeback am Broadway vorbereitet; ein Kleinverleger, der versucht, seinen Verlag und seine Ehe zu retten. Die dramatischen Ereignisse, die das Schicksal von Austers Helden verbinden, kulminieren in einem besetzten Haus im heruntergekommenen Sunset Park, Brooklyn, und sie zeichnen ein bewegendes Bild des heutigen Amerika und seiner inneren Dämonen. Dieser Roman ist eine emotionale und politische Tour de Force – dunkel glänzend, am Puls der Zeit.


    Über den Autor:
    Paul Auster wurde am 3. 2.1947 als Nachkomme eingewanderter österreichischer Juden in Newark, New Jersey geboren. Er studierte Anglistik und vergleichende Literaturwissenschaft an der Columbia University New York (B.A. und M.A.) und fuhr danach als Matrose auf einem Öltanker zur See. 1971-74 lebte er in Frankreich, hauptsächlich in Paris. Nach seiner Rückkehr in den USA nahm er einen Lehrauftrag an der Columbia University an und arbeitete zusätzlich als Übersetzer französischer Autoren (Blanchot, Bouchet, Dupin, Joubert, Mallarmé, Sartre) sowie als Herausgeber französischer Literatur in amerikanischen Verlagen. Paul Auster lebt in Brooklyn, New York, ist mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt verheiratet und hat zwei Kinder. Er erhielt Stipendien der National Endowment for the Arts (1977 für Lyrik, 1983 für Prosa), den France Culture Prix Etranger (1988) und den Morton Dauwen Zabel Award (1990).


    Mein Eindruck:
    Manchmal passiert es, dass einen ein Buch schon auf den ersten Seiten begeistert. In Sunset Park wird ein Protagonist eingeführt, der „aufgegebene Dinge“ fotografiert. Ein origineller Einfall, der an den Film „Smoke“ erinnert. Solche Ideen schätze ich an Büchern und Paul Austern hat immer viel zu bieten.
    Dabei erzählt er für seine Verhältnisse in Sunset Park fast schon konventionell. Er schreibt über eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam als Hausbesetzer ein heruntergekommenes Haus in Sunset Park, ein Viertel von Brooklyn, bewohnen.
    Dabei sind diese Menschen eigentlich keine Aussteiger oder wilde Typen. Es sind ganz normale Leute, die sich in Zeiten der Wirtschaftskrise nur keine eigene Wohnung mehr leisten können. So zeigt Auster gleichzeitig auch den sozialen Abstieg der US-amerikanischen Mittelschicht.


    In wechselnden Kapiteln wird jeweils einer der 4 Hausbesetzer in den Mittelpunkt gestellt. Ein wenig im Vordergrund steht Miles Heller, der aus Florida nach New York zurückgekehrt ist.
    In der Mitte gibt es dann überraschenderweise einen langen Abschnitt in mehreren Kapiteln mit jemanden außerhalb der Gruppe: Morris Heller, Miles Vater. Die beiden haben ein schwieriges Verhältnis zueinander.
    Durch diesen Einschub schafft Auster eine zusätzliche Perspektive von Außen, die den Roman noch verdichtet.


    Sunset Par ist, wie bei Auster fast immer, ein richtiger New York Roman mit viel Atmosphäre.
    Es ist gut lesbar und bietet dem Paul Auster-Fan viel, außerdem für Einsteiger in Austers Werk ideal.
    Von mir eine unbedingte Lese-Empfehlung!


    ASIN/ISBN: 3499255162

  • Der Anfang gefiel mir sehr gut. Dann hatte ich eine kurze Phase, in der ich fast abgebrochen hatte und dann konnte ich überhaupt nicht mehr aufhören. Das war mein erstes Buch von Auster, definitiv aber nicht das Letzte.


    8 Eulenpunkte


    Edit: Morris Heller hat mir am besten gefallen, Miles war mir zum Teil zu suspekt.

  • Auf das Erscheinen der TB-Ausgabe von "Sunset Park" habe ich mich geraume Zeit gefreut, nun endlich war es soweit.
    "Sunset Park" ist für mich nicht Austers bester Roman, doch er hat schon deutlich schwächere geschrieben.
    Die eigentliche Geschichte ist recht unspektakulär, und doch ist man schnell gefesselt und folgt den wechselnden Erzählperspektiven. Von den Figuren war mir eigentlich nur Willa unsympathisch, und die war ja auch mehr eine Randfigur, ansonsten konnte ich mich mit allen auf ihre Art anfreunden.
    Es ist ein typisches Auster-Buch, mit vielen kleinen Szenen und Details, natürlich auch wieder einmal ein New York-Roman, der mich in Summe zufriedenstellte.