Andrea Hackenberg - Abgeferkelt

  • Kurzbeschreibung


    Erscheinungstermin: 2. Juli 2012


    Kaum hat die Beauty-Redakteurin Kati bei einem Zeitungsverlag in der Lüneburger Heide als Lokal redakteurin angeheuert, bekommt sie einen Auftrag zugeschanzt, den alle anderen dankend ablehnen: Sie soll einen Bericht über den Tag der offenen Tür bei einer Schweinezüchter-Initiative schreiben – und landet prompt höchst unelegant im Mist. Kati würde aufgeben, wäre da nicht der attraktive Jonas … Charmant und saukomisch!



    Über den Autor


    Andrea Hackenberg, Jahrgang 1973, studierte Geisteswissenschaften und arbeitete danach bei einer Tageszeitung in Lüneburg als Journalistin. Nebenbei machte sie eine Ausbildung zur Kosmetikerin, bevor sie in ihren eigentlichen Beruf zurückkehrte. In Celle und im Landkreis Gifhorn arbeitete sie zunächst als Lokal-Reporterin und wechselte dann ins Mode- und Beauty-Ressort einer Frauenzeitschrift nach Süddeutschland. Seit zwei Jahren ist sie als Redakteurin für ein Fachmagazin in Frankfurt am Main tätig.





    Kati arbeitet als Beauty-Redakteurin bei einer Zeitschrift. Dies bedeutet für sie jede Menge Päckchen mit kostenlosen Proben zum testen. Leider testet ihre Chefin auch ... Katis Freund.


    Und so ist Kati in der Situation, eine nervige Chefin zu haben, täglich ihrem Ex-Freund zu begegnen und nur durch die kostenlosen Proben bei der Stange gehalten zu werden, bis sie eines Tages Besuch von einem Anwalt bekommt. Dieser teilt ihr mit, dass ihr Vater - zudem sie so gut wie keinen Kontakt hatte - ihr seinen Zeitungsverlag in der Lüneburger Heide vererbt hat.


    Um die Lage besser beurteilen zu können und etwas Abstand von ihrem alten Leben zu bekommen, beschließt Kati, in die Lüneburger Heide zu fahren. Ihr Vater war nämlich der Überzeugung, dass Frauen nichts im Journalismus zu suchen haben, aber soll sie deswegen gleich das Handtuch werfen und den Verlag verkaufen? Was ist mit den Angestellten? Kati will sich selbst ein Bild davon machen und lässt sich in den Verlag als Journalistin einschleusen.


    Die Geschichte fängt ruhig an und nimmt - nachdem Kati in Grümmenstein gelandet ist - immer mehr Fahrt auf. Auf knapp 300 Seiten findet der Leser hier eine leichte, spritzige Geschichte. Humorvoll erzählt die Autorin Katis Kampf um einen Platz im Kreis der Journalisten und die ihr dabei gestellten Fallen.


    Fazit: Eine tolle Sommerlektüre für entspannte, witzige Stunden.

  • Kati arbeitet als Beauty-Redakteurin in Frankfurt als sie einen Zeitungsverlag in der Lüneburger Heide erbt. Um eine Entscheidung darüber zu treffen, ob sie diesen behalten oder verkaufen soll, heuert sie dort undercover an. Das Klima in der Zeitungsredaktion ist ziemlich frauenfeindlich und die Kollegen dort halten zunächst nicht viel von ihr und so bekommt sie nur die Aufträge, die sonst keiner will. Das könnte ihr die Entscheidung sehr leicht machen, gäbe es da nicht noch den Chefredakteur Jonas.


    Das Cover des Buches ist toll, lässt einen schmunzeln und macht das Buch interessant. Ich hatte auf Grund dessen und auch wegen des Klappentextes einen richtig lustigen Roman erwartet. Leider fand ich ihn dann gar nicht so lustig, gut, Kati tritt in viele Fettnäpfchen, aber viele der Scherze basieren auf Schadenfreude oder bedienen Klischees. Ersteres kann ja wirklich ganz lustig sein, und hin und wieder habe ich schon geschmunzelt, aber über vieles kann ich einfach nicht lachen, vor allem der schwule Schützenverein, in dem nur Dragqueens und peinlich übertriebene Schwule sind, liegt bei mir nahe an der Schmerzgrenze. Die Bauern waren alle dümmlich, Lehrer, Polizisten usw. alles perfekte Klischees.


    Die Hauptprotagonistin, Kati finde ich persönlich nicht besonders sympathisch, ich fand zu ihr, der personifizierten Barbiepuppe, keinen rechten Zugang, im Laufe des Buches kommt zwar ihr gutes Herz immer mehr heraus, doch für mich passen diese beiden Seiten nicht recht zusammen. Auch Jonas, einerseites Mann mit Herz andererseits eher mieser Vorgesetzter (nicht nur Kati gegenüber, auch die einzige andere Frau im Team hat es alles andere als leicht) ist ähnlich wie Kati zu zweiseitig angelegt. Durch seine schwierigen Familienverhältnisse erhält das Buch zudem einen Touch, der mir nicht so gut gefällt, es wird dadurch zeitweise zu sentimental. So erhält auch das Buch zwei Seiten, die mir zusammen nicht gefallen. Das Ende lässt mich unbefriedigt zurück, die Enthüllung von Katis Undercover-Einsatz hätte ich mir spektakulärer vorgestellt, die Liebesgeschichte endet mir zu rosarot (passt somit wenigstens zum Cover!) und auch etwas zu übertrieben.


    Den Plot an sich und auch das Setting (Tageszeitung, Lüneburger Heide) finde ich vielversprechend, insgesamt wird leider viel Potential verschenkt, die Geschichte ist zu oberflächlich, zu klischeebeladen, zu unlustig, zu kitschig – jedenfalls für mich.


    Von mir daher nur 5 von 10 Punkten.

  • "Abgeferkelt" ist alles in allem eine nette Geschichte. Mehr aber dann auch leider nicht. Ich muss zugeben, dass ich mir da deutlich mehr von versprochen habe. Denn der Humorfaktor hält sich das ganze Buch über doch sehr in Grenzen. Und wenn er dann mal da ist, passiert es oft mit dem Holzhammer.


    Die Figuren, allen voran Heldin Kati, ein Modepüppchen, dass dann doch im Verlauf des Buches eine Wandlung durchmacht und sympathischer rüberkommt, sind soweit ganz gut ausgearbeitet und bedienen die üblichen Klischees einer dörflichen Gegend. Wie schon gesagt, das ist alles ganz nett, teilweise auch skurril und absurd, aber so richtig überspringen wollte der Funke dann nicht.


    Auch die Geschichte selber ist jetzt nichts sonst wie neues, muss sie ja auch nicht, wenn sie sonst soweit überzeugt. Aber leider gibt es v.a. gegen Mitte/Ende oft Szenen, die zu lang und im Endeffekt unwichtig sind. Die Story ist insgesamt doch recht dünn, und wenn dann noch das lustige Element fehlt, kommt zunehmend Langeweile auch. Auch wenn man dem Helden ein paar Ecken und Kanten angedichtet hat, die so nicht immer in der Chicklit auftreten.


    Alles in allem, eine nette Lektüre für zwischendurch. Kann man lesen, muss man nicht. Ich hatte mir da deutlich mehr Esprit von erwartet und gewünscht. Schade.