Aufbruch der Kerfe: 1. Buch der Kerfland-Trilogie
Taschenbuch: 144 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (17. November 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3844881921
ISBN-13: 978-3844881929
Größe und/oder Gewicht: 21 x 14,8 x 0,9 cm
2. Buch: http://www.amazon.de/Aufstand-…nd-Trilogie/dp/384488193X
3. Buch: http://www.amazon.de/Aufstieg-…nd-Trilogie/dp/3844881948
Über den Autor (Quelle: http://kerfland.jimdo.com/%C3%BCber-den-autor/)
Georg Rack wurde in Wien geboren. Ein halbes Jahrhundert verging, dann entdeckte der Physiker und Astronom seine Schreibleidenschaft. Warum eigentlich so spät? Man kann es eingeredeten Zeitmangel nennen, aber auch einfach Faulheit. Nach wie vor von seinem Fachgebiet Astronomie begeistert schreibt Georg Rack spannende und wissenschaftlich fundierte Science Fiction.
Kurzbeschreibung
Das Volk der Kerfe lebt am Grund eines fremden Meeres, in einer von Vulkanen und Geysiren gezeichneten Welt. So wundert es nicht, dass viele Kerfe Vulkan, den Gott des Feuers, verehren. Wissenschaft und Politik sind wohlgeordnet, vornehmlich nach diesem Glauben. Bis eines Tages ein seltsames Ding auf den Meeresgrund sinkt, eine Art „große Muschel“. Steinläufer Flint beobachtet die Ankunft des Gebildes und erzählt in einem Wirtshaus von dem Ereignis. Der Wirt informiert den Gelehrten Protos, der sofort begreift, dass sich mehr hinter der Geschichte verbirgt. So bricht er mit Flint, dem jungen Wissenschaftler Tarwin und dessen Kalmar, dem königlichen Gardeoffizier Odemer und einem Krieger namens Tagon zu einer gefahrvollen Reise auf, um das Gebilde zu untersuchen. Doch es ist nicht nur die unterseeische Vulkanwelt mit ihren bizarren Bewohnern, die eine Bedrohung darstellt. Die Gefährten werden verfolgt von den Anhängern des Vulkankults, die um ihre Macht bangen. Denn die „große Muschel“ könnte die Glaubensordnung bedrohen. Ein Wettlauf um Macht und Wahrheit beginnt.
Meine Meinung
(Vorab: Meine Rezension bezieht sich auf alle drei Bücher der Kerfland-Reihe.)
Was für eine großartige Trilogie! Bereits beim ersten Blick in die Leseprobe war ich fasziniert von der bizarren Unterwasserwelt, die der Schauplatz dieser Geschichte ist, und von den seltsamen Geschöpfen, Kerfe genannt, die dort am Meeresgrund leben. Ganz besonders gefiel mir außerdem auf Anhieb der Schreibstil des Autors. Die Genauigkeit der Sprache, der wohldosierte Wortwitz, das angenehm Altmodische in der Wortwahl sowie die Leichtigkeit, mit der der Text – so scheint es zumindest – geschrieben worden ist. All diese positiven ersten Eindrücke bestätigten sich beim Lesen der drei Bände voll und ganz; ja, meine – durch den „Blick ins Buch“ – recht hohen Erwartungen wurden sogar noch übertroffen.
Da die Kurzbeschreibungen/Klappentexte der Bücher zum Inhalt sicherlich genügend Informationen liefern, spare ich mir eine neuerliche Nacherzählung der Handlung. Nur so viel: So exotisch und skurril Kerfland und seine Bewohner mitunter auch anmuten, im Zentrum der Geschichte steht, nach meiner Lesart, ein ganz klassischer (irdischer) Konflikt: der zwischen Wissenschaft und Religion. Erstgenannte hier vertreten durch den Gelehrten Protos und einen Teil seiner Gefährten, die von Forschergeist beseelt sind und getrieben werden vom Streben nach naturwissenschaftlicher Erkenntnis, nach einem umfassenderen Verständnis der Welt, in der sie leben. Letztgenannte vertreten durch die Repräsentanten des dominierenden „Vulkankults“, die ihre Macht um jeden Preis erhalten wollen.
Aber trotz dieses Hauptthemas, trotz der Tatsache, dass die Bücher einigen Stoff zum Nachdenken liefern, ist die Kerfland-Trilogie gewiss keine trockene oder schwere philosophische Abhandlung, sondern vielmehr eine packende, unterhaltsame Geschichte, gespickt mit Abenteuern, allerlei Skurrilitäten und vielem mehr. Kurzum: Eine gelungene Mischung aus „E“ und „U“ – sozusagen.
Apropos Mischung. Einem bestimmten Genre lässt sich das Ganze nicht klar zuordnen; es bewegt sich irgendwo zwischen Science-Fiction, Fantasy/Fantastik, Fabel und Satire. Das empfand ich allerdings nicht als Manko. Im Gegenteil, mir gefiel gerade diese ungewöhnliche Mischung ausgezeichnet. Auch hierin zeigt sich, dass es sich nicht um ein Allerweltsbuch, sondern um etwas sehr Eigenwilliges und Eigenständiges handelt.
Zum Abschluss möchte ich noch eine weitere Lobeshymne anstimmen, und zwar auf den letzten, ziemlich spannenden, Teil des Romans und besonders auf sein eigentliches Ende, das ich so nicht erwartet hatte. Hier hat sich der Autor noch mal richtig ins Zeug gelegt und ein grandioses Finale zu Papier gebracht – sehr stark!
Fazit: Klare Leseempfehlung für alle Neugierigen und Aufgeschlossenen, für alle Leute, die bereit sind, sich auf eine Geschichte fernab des Gängigen einzulassen. Ich jedenfalls bin begeistert und beeindruckt von dem, was Georg Rack mit seiner Kerfland-Trilogie geschaffen hat. Großartig!