'Das Herz der Feuerinsel' - Seiten 075 - 191

  • Ja, aber auch, was sag ich denn dazu? Am besten gar nichts, sondern freue mich einfach nur unglaublich über diese Formulierung: „... kauerte in den Fältelungen ihres Gewandes...“ (Seite 86).
    Überhaupt: Gerade mit dem zweiten Teil zu Ende, habe ich schon wieder so viele schöne Bilder entdeckt, die Du, Nicole, mir (nein, nicht nur mir, aber weil es mein Buch ist, weil mit meinem sauer verdienten Geld erworben, doch wieder und in diesem Moment nur mir) auf die imaginäre Leinwand in meinem Kopf malst, dass ich einfach nur glücklich bin, wieder in Nicole-Land zu sein. An dieser Stelle einmal ein ganz dickes Danke dafür!


    Die Darstellung der langsamen und behutsamen Öffnung Jacobinas empfinde ich als sehr gelungen, so quasi von 0 auf 100 wäre ein wenig arg unglaubwürdig gewesen. Floortje ist genau der richtige Mensch und dann auch noch zum richtigen Zeitpunkt, um Risse in den allzu harten Panzer meißeln zu können – man darf gespannt sein, wer sie endgültig zum Zerspringen bringen wird (die Risse, meine ich).


    Jacobina und Jan: „Schön bist du, meine Freundin, ja du bist schön. Zwei Tauben sind deine Augen.“ Und „Schön bist du, mein Geliebter, verlockend.“ - das fällt mir spontan ein, wenn ich an die beiden denke. Es ist ein allzu berühmtes Zitat, falls ich doch noch sagen muss, wo es steht, verstecke ich das mal weiter unten.
    Wie wir ja auch alle wissen :-], gibt es in dem von mir zitierten Text auch einen – wie ich finde – ziemlich hinreißenden Vergleich von "zwei Kitzlein, den Zwillingen einer Gazelle" mit, nun ja, dem, von dem Jacobina meint, es mangele ihr allzu sehr daran. Auch das passt doch eigentlich, wenn man mal an ganz junge Kitzlein denkt, so gerade geboren, noch nicht auf den Beinen stehend und daher auch noch nicht hüpfen könnend … aber ich schweife ab. Was wollte ich doch noch sagen?


    Ach ja, Jan: Er gefällt mir. Wäre er katholisch, würde man ihn sicherlich der Befreiungstheologie zurechnen können. Irgendwie schwirbelt mir da was durchs Hirn, bitte hilf mir, Nicole: Welcher Missionsgesellschaft gehört er an? Es gab ja hin und wieder Missionare gleich welcher christlichen Glaubensrichtung angehörend, die Respekt vor der anderen Kultur hatten, wie schön, einem hier zu begegnen. Seine Gedanken Seite 126 kann ich nachvollziehen, allerdings wäre im Gegenzug (an ihn) die Frage zu stellen, ob er das „nüchterne Christentum“ nur auf seinen Prostestantismus bezieht. Denn dazu gehört er für mich.
    Mutig ist er, auch, weil er Jacobina die andere Seite, zwar nicht die ganz hässliche, aber nennen wir sie die lebendigere der Stadt zeigt. Für die dunkle Seite reichen erst einmal Worte. Ein kluger Mann, der Herr Missionar, nicht zuletzt, weil er etwas in ihr sieht, was sie selbst wohl nicht an sich vermutet.
    (In diesem Zusammenhang: Seite 155, über die Stellung der Chinesen und das, was man über sie sagt – Danke dafür, dass das hier Platz haben darf.)


    Ach ja, was ich mal so loswerden muss: Das finde ich nicht ganz fair, nämlich die Erwähnung, Jaconina würde Flaubert lesen. Ja, schön, einverstanden, aber was denn von Flaubert? Ich kann irgendwie nicht glauben, dass Madame Bovari den Weg in das gestrenge Haus van der Beek gefunden hätte. Also bitte: Was hat sie gelesen, die Jacobina? Durfte sie eigentlich selbst Bücher kaufen, in den Niederlanden meine ich? --- Oder habe ich da irgendetwas selbst beim dreimaligen Lesen überlesen?


    Der Major ist mir nicht geheuer. Frau de Jong … etwas finde ich seltsam an ihr. Eifersucht jedenfalls scheint sie zu kennen, Kummer ebenso. Wirklich sympathisch ist sie mir nicht. Was ist das für ein seltsames Spiel am Ende des 2. Teils? Ihn finde ich zu berechnend, ihr wird es nichts ausmachen, gehört zu werden, weil die Diener sind ja weit unter ihr, so mein Eindruck von ihr. Neu scheinen solche Szenen nicht zu sein, so wie die Kinder reagieren. Selbige sind einfach nur süß.


    James: Ja, was sagt man dazu. Er erinnert mich an jemanden, ich weiß nicht, ob ich das jetzt sagen darf: Ich entsinne mich einer mich bereichernden Diskussion mit harimau über „einsame Wölfe“, mir scheint James ein klein wenig einer zu sein, aus welchen Gründen auch immer. Und phasenweise erinnert er mich an harimaus Held, den ich „einsamer Wolf“ genannt habe. Ich harre gespannt der Dinge, die da kommen – oder auch nicht.


    Floortje, auf der einen Seite verhält sie sich so, wie ich es von ihr erwartet habe, verkauft sich aber (noch???) nicht. Auf der anderen Seite hat sie ihren Scharfblick und ihr Mitgefühl (noch???) nicht verloren (sh. die kleine Szene mit Jacobina beim Schneider). Auf den ersten Blick fand ich den Vergleich mit den Orchideen (Seite 177) gewagt, aber beim näheren Hinsehen passt er wohl nur allzu gut. Wenn man sich der Orchideen sattgesehen hat, wenn sie nicht mehr zum übrigen Dekor passen, wenn sie gar anfangen, in ihrer strahlenden Blüte nachzulassen, dann … Wie mag es einer Floortje dann wohl ergehen?


    Eine Frage zu Seite 90: Dort wird ein „zweigeschossiges Haus“ erwähnt, „das einzige … weit und breit“. Was hatten die Leute denn dagegen? Nicht vornehm genug? Oder gab es wirklich gewichtige Argumente, die dagegen sprachen?







  • Zitat

    Original von Lipperin
    Überhaupt: Gerade mit dem zweiten Teil zu Ende, habe ich schon wieder so viele schöne Bilder entdeckt, die Du, Nicole, mir (nein, nicht nur mir, aber weil es mein Buch ist, weil mit meinem sauer verdienten Geld erworben, doch wieder und in diesem Moment nur mir) auf die imaginäre Leinwand in meinem Kopf malst, dass ich einfach nur glücklich bin, wieder in Nicole-Land zu sein. An dieser Stelle einmal ein ganz dickes Danke dafür!


    Ach doch, liebe Lipperin, das stimmt schon: das blaue Buch, dass Du beim Lesen in den Händen hältst, ist Deins, ganz allein Deins. In dem Moment, in dem ein Leser eines meiner Bücher aufschlägt, macht er sich das zueigen, was in den Zeilen steht und das, was zwischen ihnen steht; es ist und wird ganz und gar das Buch des Lesers.


    (Und "Nicole-Land" find ich so schön - darf ich mir den Begriff ausleihen?)



    Zitat

    Original von Lipperin
    Jacobina und Jan: „Schön bist du, meine Freundin, ja du bist schön. Zwei Tauben sind deine Augen.“ Und „Schön bist du, mein Geliebter, verlockend.“ - das fällt mir spontan ein, wenn ich an die beiden denke. Es ist ein allzu berühmtes Zitat, falls ich doch noch sagen muss, wo es steht, verstecke ich das mal weiter unten.
    Wie wir ja auch alle wissen :-], gibt es in dem von mir zitierten Text auch einen – wie ich finde – ziemlich hinreißenden Vergleich von "zwei Kitzlein, den Zwillingen einer Gazelle" mit, nun ja, dem, von dem Jacobina meint, es mangele ihr allzu sehr daran. Auch das passt doch eigentlich, wenn man mal an ganz junge Kitzlein denkt, so gerade geboren, noch nicht auf den Beinen stehend und daher auch noch nicht hüpfen könnend … aber ich schweife ab. Was wollte ich doch noch sagen?


    Das passt ganz wunderbar - und mir ist dieser Text auch im Hinterkopf herumgeschwirrt beim Schreiben.


    (Das verblüfft und freut mich immer wieder - ich denke an etwas beim Schreiben, erwähne es aber nicht im eigentlichen Text - und trotzdem denkt der eine oder andere Leser dann genauso daran. Ist das nicht magisch?)


    Zitat

    Original von Lipperin
    Ach ja, Jan: Er gefällt mir. Wäre er katholisch, würde man ihn sicherlich der Befreiungstheologie zurechnen können. Irgendwie schwirbelt mir da was durchs Hirn, bitte hilf mir, Nicole: Welcher Missionsgesellschaft gehört er an? Es gab ja hin und wieder Missionare gleich welcher christlichen Glaubensrichtung angehörend, die Respekt vor der anderen Kultur hatten, wie schön, einem hier zu begegnen.


    Jan gehört der "Nederlandsche Zendingsvereeniging" an. Und die hat insgesamt auf Java die Einstellung vertreten, die ich Jan (stellvertretend) mitgegeben habe.
    Durchaus im Sinne der Kolonialregierung. In früheren Zeiten hatte man nämlich schlechte Erfahrungen mit bekehrwütigen Missionaren gemacht, das hatte Unwillen und Unruhen verursacht, und da die Niederländer die Ruhe auf Java schätzten, ließ man nur noch eine Handvoll Missionare ins Land, bei denen man davon ausging, dass sie es verstehen werden, die einheimische Bevölkerung nicht gegen sich aufzubringen. Und man hat von der Regierung aus dann doch auch immer mal genau hingeguckt, was die Missionare so tun und wie ...


    Zitat

    Original von Lipperin
    Seine Gedanken Seite 126 kann ich nachvollziehen, allerdings wäre im Gegenzug (an ihn) die Frage zu stellen, ob er das „nüchterne Christentum“ nur auf seinen Prostestantismus bezieht. Denn dazu gehört er für mich.


    Wenn ich das für Jan beantworten darf: er meint es generell, aber hauptsächlich eben in Bezug auf den Protestantismus.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Ein kluger Mann, der Herr Missionar, nicht zuletzt, weil er etwas in ihr sieht, was sie selbst wohl nicht an sich vermutet.


    Schön, dass das für Dich da spürbar wird. :-)


    Zitat

    Original von Lipperin
    (In diesem Zusammenhang: Seite 155, über die Stellung der Chinesen und das, was man über sie sagt – Danke dafür, dass das hier Platz haben darf.)


    Ich war mir da sehr unsicher, ob das so gut ist, diesen Satz mit aufzunehmen, hab mich dann aber doch entschieden, ihn drinhaben zu wollen, weil ich ihn so treffend fand.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Ach ja, was ich mal so loswerden muss: Das finde ich nicht ganz fair, nämlich die Erwähnung, Jaconina würde Flaubert lesen. Ja, schön, einverstanden, aber was denn von Flaubert? Ich kann irgendwie nicht glauben, dass Madame Bovari den Weg in das gestrenge Haus van der Beek gefunden hätte. Also bitte: Was hat sie gelesen, die Jacobina? Durfte sie eigentlich selbst Bücher kaufen, in den Niederlanden meine ich? --- Oder habe ich da irgendetwas selbst beim dreimaligen Lesen überlesen?


    Ich habe dabei an "L'Education sentimentale" gedacht - "Die Erziehung der Gefühle", "Die Erziehung des Herzens", "Lehrjahre des Herzens". :zwinker


    Das durfte sie auf jeden Fall selbst - aber sie wird es heimlich getan haben, mit schlechtem Gewissen.


    Zitat

    Original von Lipperin
    James: Ja, was sagt man dazu. Er erinnert mich an jemanden, ich weiß nicht, ob ich das jetzt sagen darf: Ich entsinne mich einer mich bereichernden Diskussion mit harimau über „einsame Wölfe“, mir scheint James ein klein wenig einer zu sein, aus welchen Gründen auch immer. Und phasenweise erinnert er mich an harimaus Held, den ich „einsamer Wolf“ genannt habe. Ich harre gespannt der Dinge, die da kommen – oder auch nicht.


    Für mich hat James durchaus auch etwas von einem einsamen Wolf.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Auf den ersten Blick fand ich den Vergleich mit den Orchideen (Seite 177) gewagt, aber beim näheren Hinsehen passt er wohl nur allzu gut. Wenn man sich der Orchideen sattgesehen hat, wenn sie nicht mehr zum übrigen Dekor passen, wenn sie gar anfangen, in ihrer strahlenden Blüte nachzulassen, dann … Wie mag es einer Floortje dann wohl ergehen?


    Sehr, sehr guter Gedanke!


    Zitat

    Original von Lipperin
    Eine Frage zu Seite 90: Dort wird ein „zweigeschossiges Haus“ erwähnt, „das einzige … weit und breit“. Was hatten die Leute denn dagegen? Nicht vornehm genug? Oder gab es wirklich gewichtige Argumente, die dagegen sprachen?


    Das konnte ich nicht herausfinden - in der Stadt selbst hat man ja durchaus zweigeschossig gebaut, auch die Hotels hatten mehr als ein Stockwerk - nur am Koningsplein sehr selten, da waren die meisten Häuser eingeschossig.
    Ich würde vermuten, dass es einfach eine Mode war, das Haus lieber möglichst weitläufig über das Grundstück zu verteilen, weil es einem schicker vorkam ....

  • Zitat

    Original von Nicole
    (Und "Nicole-Land" find ich so schön - darf ich mir den Begriff ausleihen?)


    Aber bitte, gerne.



    Zitat


    (Das verblüfft und freut mich immer wieder - ich denke an etwas beim Schreiben, erwähne es aber nicht im eigentlichen Text - und trotzdem denkt der eine oder andere Leser dann genauso daran. Ist das nicht magisch?)


    ( :knuddel)


    Zitat


    Jan gehört der "Nederlandsche Zendingsvereeniging" an. Und die hat insgesamt auf Java die Einstellung vertreten, die ich Jan (stellvertretend) mitgegeben habe.


    Ach, der Name taucht ja auch im Nachwort auf. Ich konnte nur gar nichts damit anfangen. Und wenn man mal nach niederländischen Missionsgesellschaften sucht ... oweia.


    Zitat

    Durchaus im Sinne der Kolonialregierung. In früheren Zeiten hatte man nämlich schlechte Erfahrungen mit bekehrwütigen Missionaren gemacht, das hatte Unwillen und Unruhen verursacht, und da die Niederländer die Ruhe auf Java schätzten, ließ man nur noch eine Handvoll Missionare ins Land, bei denen man davon ausging, dass sie es verstehen werden, die einheimische Bevölkerung nicht gegen sich aufzubringen. Und man hat von der Regierung aus dann doch auch immer mal genau hingeguckt, was die Missionare so tun und wie ... ....


    Das klingt interessant.
    Entschuldigung, ich habe mich noch nicht auf Deiner HP schlau gemacht, ob es da wieder Zusatzmaterial gibt: Würde ich dazu dort etwas finden oder kannst Du mir einen anderen Tipp geben, um das für mich etwas zu vertiefen?



    Zitat


    (In diesem Zusammenhang: Seite 155, über die Stellung der Chinesen und das, was man über sie sagt – Danke dafür, dass das hier Platz haben darf.)



    Ich war mir da sehr unsicher, ob das so gut ist, diesen Satz mit aufzunehmen, hab mich dann aber doch entschieden, ihn drinhaben zu wollen, weil ich ihn so treffend fand.


    Aber unbedingt


    Zitat


    Ich habe dabei an "L'Education sentimentale" gedacht - "Die Erziehung der Gefühle", "Die Erziehung des Herzens", "Lehrjahre des Herzens". :zwinker


    Das macht Sinn! :anbet

  • Zitat

    Original von Lipperin


    Aber bitte, gerne.


    Dankeschön. :-]


    Zitat

    Original von Lipperin


    Das klingt interessant.
    Entschuldigung, ich habe mich noch nicht auf Deiner HP schlau gemacht, ob es da wieder Zusatzmaterial gibt: Würde ich dazu dort etwas finden oder kannst Du mir einen anderen Tipp geben, um das für mich etwas zu vertiefen?


    Es gibt wieder Zusatzmaterial zum Buch auf meiner Website, allerdings nichts über die Missionsgesellschaften. Auch deshalb, weil ich nicht so viel Material ausgraben konnte, um einen wirklich interessanten Essay dazu verfassen zu können; was ich dazu fand, habe ich so ziemlich komplett ins Buch mit aufgenommen.


    Ich weiß nicht mehr genau, wo ich das gelesen habe (es muss wohl eine Fußnote gewesen sein, sonst hätte ich es dokumentiert), dass es in früheren Jahrhunderten Missionare auf Java gab, die ihre Missionstätigkeit weniger diplomatisch, dafür mit mehr Vehemenz ausgeführt hatten. Und das stieß auf erheblichen Widerstand in der muslimischen Bevölkerung - Unruhe, die man künftig vermeiden wollte.


    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es kaum Missionare - erst ab der Jahrhundertmitte durften die "neuen", gemäßigten Missionare wieder ins Land, aber eben auch nur wenige und unter Vorbehalten. Und die bekehrten auch weitaus mehr Chinesen als andere Völker der Insel - und das auch hauptsächlich deshalb, weil die chinesischen Eltern das Bildungsangebot der Missionare für ihre Kinder lockte. (Quelle hierfür: der im Nachwort aufgeführte Essay von Charles Coppel.)

  • In diesem Abschnitt erfahren wir hauptsächlich, wie es Jacobina in der ersten Zeit in Batavia ergangen ist. Das Leben bei den de Jongs ist wohl zu Beginn für sie eine Riesen-Umstellung, die ihr gar nicht so leicht fällt, allerdings zunehmend auch gefällt. Zum ersten Mal ist sie ein Stück weit frei, eigene Entscheidungen zu treffen, aus ihrem Käfig auszubrechen ...


    Ganz besonders als Jan auf der Bildfläche erscheint, sehe ich sie förmich aufblühen, das ist sehr schön. Allerdings habe ich irgendwie so ein komisches Bauchgefühl, dass es mit dem Herrn des Hauses noch Ärger geben könnte, seine Art kommt mir ein bisschen "komisch" vor, ich kanns noch nicht recht beschreiben, also abwarten.


    Floortje dagegen kommt mir immer mehr schwer berechnend vor, darauf abgesehen, Männer auszunehmen, ob das nicht auch in`s Auge geht ?

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Das Leben bei den de Jongs ist wohl zu Beginn für sie eine Riesen-Umstellung, die ihr gar nicht so leicht fällt, allerdings zunehmend auch gefällt. Zum ersten Mal ist sie ein Stück weit frei, eigene Entscheidungen zu treffen, aus ihrem Käfig auszubrechen ...


    Ja, das ist eine enorme Umstellung, ein solches Leben gerade wie die de Jongs es führen, war zuhause in den Niederlanden absolut unvorstellbar.


    Zitat

    Original von Sandrah
    Ganz besonders als Jan auf der Bildfläche erscheint, sehe ich sie förmich aufblühen, das ist sehr schön.


    *freu*


    Zitat

    Original von Sandrah
    Allerdings habe ich irgendwie so ein komisches Bauchgefühl, dass es mit dem Herrn des Hauses noch Ärger geben könnte, seine Art kommt mir ein bisschen "komisch" vor, ich kanns noch nicht recht beschreiben, also abwarten.


    Ich bin gespannt! :wave

  • Inzwischen hat mich das Buch richtig gefesselt und ich habe mich an die - für mich bisher sehr unbekannte - Umgebung gewöhnt. :-]


    Jacobina wird mir eigentlich immer sympathischer und ich freue mich für sie, dass sie - trotz ihrer wohl sehr unterkühlten eigenen Kindheit - so liebevoll mit den beiden Kindern umgehen kann. Auch die Begegnung mit Jan hört sich doch sehr vielversprechend an ... ;-)


    Floortje ... :gruebel ... ich weiß nicht ... Jacobina gegenüber scheint sie zumindest loyal zu sein. Ihr Verhalten ihren Verehrern gegenüber finde ich allerdings ... hmmm ... sehr berechnend.

  • Zitat

    Original von dingle
    Inzwischen hat mich das Buch richtig gefesselt und ich habe mich an die - für mich bisher sehr unbekannte - Umgebung gewöhnt. :-]


    *freu*


    Ich glaube schon auch, dass das ein ziemlich ungewöhnlicher Schauplatz ist, an dem nicht allzu viele Romane spielen. Mit fällt da eigentlich nur einer ein: Hella S. Haasse, "Die Teebarone", basierend auf einer wahren Familiengeschichte.


    Zitat

    Original von dingle
    Jacobina wird mir eigentlich immer sympathischer und ich freue mich für sie, dass sie - trotz ihrer wohl sehr unterkühlten eigenen Kindheit - so liebevoll mit den beiden Kindern umgehen kann.


    Schön, dass Du sie so empfindest. :-]


    Zitat

    Original von dingle
    Floortje ... :gruebel ... ich weiß nicht ... Jacobina gegenüber scheint sie zumindest loyal zu sein. Ihr Verhalten ihren Verehrern gegenüber finde ich allerdings ... hmmm ... sehr berechnend.


    Das ist es auch. :-)

  • Zum Schauplatz möchte ich noch anfügen, dass mich das Buch geographisch und zeitlich an die beiden sehr empfehlenswerten Bücher erinnert:


    - Der Duft des Mangobaums von Jan Winter (spielt auf Malaysia) und
    - Mein geteiltes Herz von Claire Hake (spielt auf Sumatra) erinnert.


    Sie handeln zwar von anderen Ländern und spielen etwas später, dennoch ist sowohl die größere räumliche Einordnung als auch das Leben in der Kolonialzeit ähnlich (wenn es auch natürlich Unterschiede gibt). Auch von der Grundstimmung her (Eingewöhnung europäischer Frauen in den Kolonien) finde ich die Bücher vergleichbar. Alle drei Bücher haben ihre eigenen Schwerpunkte und ihren eigenen Inhalt (zum Glück!).


    Mir hat dieses literarische Zurückkehren nach Südostasien ein heimeliges Gefühl bereitet, gerade weil mir beide Bücher in sehr, sehr angenehmer Erinnerung geblieben sind. Java war dabei ein neuer Schauplatz mit ganz eigenen Gegebenheiten, dennoch tat ich mich mit der Einordnung leichter.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • So, endlich kann ich zu diesem Abschnitt etwas schreiben. Asche auf mein Haupt, dass es so lange gedauert hat. Ich glaube, dieses Buch, so sehr ich mich darauf gefreut habe, hat mich zu einer Zeit erreicht, als ich irgendwie nicht so richtig Bezug dazu nehmen konnte. Es fordert einen doch mehr, als ich das von den anderen Büchern von Nicole in Erinnerung habe. Oder es liegt an den komplzierten holländischen Namen. :lache Scherz beiseite.


    Ich muss sagen, mich fängt dieser Roman von Seite zu Seite mehr ein. Vielleicht liegt es auch daran, dass man nach der Eingewöhnung nun das Gefühl hat, die eigentliche Story beginnt nun langsam. Es tauchen neue Personen auf, Geheimnisse treten zum Vorschein - zumindest andeutungsweise und ja, es wird spannender.


    Zu meiner Überraschung muss ich sagen, dass mir in diesem Abschnitt insbesondere Jacobina sehr ans Herz gewachsen ist. Anfangs habe ich mich mit ihrer Kühle doch etwas schwer getan. Aber besonders mit Ida und Jeroen ist sie wunderbar. Auch das Zusammentreffen mit Jan. Hm, könnte mir schon vorstellen, dass da sich was anbahnen könnte. Aber irgendwie scheint mir das auch zu schön um wahr zu sein.


    Bezüglich Floortje geht es mir wie Mulle. Ich hab bei ihr irgendwann im Laufe der Seiten den Bezug verloren. Ihr Verhalten ist irgendwie...schwer zu beschreiben, aber das scheint mir auch ein guter Weg in eine Kastrophe hinein. Und das Auftauchen mit James macht es da nicht besser, denke ich. Die Szene beim Tanz sagte da ja schon einiges.


    Und auch bei den de Jongs ist ja einiges merkwürdig. Was da hinter dem Krach wohl stecht. Ganz geheuer ist mir der Major nicht, als er Jacobina da so ansah. Hm, hm.

  • Zitat

    Original von Anica
    Vielleicht liegt es auch daran, dass man nach der Eingewöhnung nun das Gefühl hat, die eigentliche Story beginnt nun langsam.


    Es ist eindeutig ein Buch, das langsam beginnt und dann nach und nach das Tempo und die Ereignisse steigert. Von daher: genieße noch die "schöne Zeit", bevor es ganz gewaltig scheppert und kracht!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • Zitat

    Original von Anica
    So, endlich kann ich zu diesem Abschnitt etwas schreiben. Asche auf mein Haupt, dass es so lange gedauert hat. Ich glaube, dieses Buch, so sehr ich mich darauf gefreut habe, hat mich zu einer Zeit erreicht, als ich irgendwie nicht so richtig Bezug dazu nehmen konnte.


    Von meiner Seite aus kein Problem, Anica - wäre es auch nicht, wenn Du irgendwann sagen würdest, och nö, ist gar nicht so meins.
    Schade fänd ich's natürlich - aber es wäre wirklich kein Problem. :knuddel1



    Zitat

    Original von Anica
    Es fordert einen doch mehr, als ich das von den anderen Büchern von Nicole in Erinnerung habe. Oder es liegt an den komplzierten holländischen Namen. :lache Scherz beiseite.


    Es ist doch auch schon ein bisschen anders, allein nur hinsichtlich des Schreibstils; für mich hat dieses Buch auch wieder eine ganz eigene und neue "Stimme". :-)


    Zitat

    Original von Anica
    Ich muss sagen, mich fängt dieser Roman von Seite zu Seite mehr ein. Vielleicht liegt es auch daran, dass man nach der Eingewöhnung nun das Gefühl hat, die eigentliche Story beginnt nun langsam. Es tauchen neue Personen auf, Geheimnisse treten zum Vorschein - zumindest andeutungsweise und ja, es wird spannender.


    *freu*


    Zitat

    Original von Anica
    Zu meiner Überraschung muss ich sagen, dass mir in diesem Abschnitt insbesondere Jacobina sehr ans Herz gewachsen ist. Anfangs habe ich mich mit ihrer Kühle doch etwas schwer getan. Aber besonders mit Ida und Jeroen ist sie wunderbar.


    Freu mich sehr, dass Du sie da so empfindest.


    Zitat

    Original von Anica
    Auch das Zusammentreffen mit Jan. Hm, könnte mir schon vorstellen, dass da sich was anbahnen könnte. Aber irgendwie scheint mir das auch zu schön um wahr zu sein.


    Ihr seid alle so misstrauisch ... :wow :grin


    Zitat

    Original von Anica
    Bezüglich Floortje geht es mir wie Mulle. Ich hab bei ihr irgendwann im Laufe der Seiten den Bezug verloren. Ihr Verhalten ist irgendwie...schwer zu beschreiben, aber das scheint mir auch ein guter Weg in eine Kastrophe hinein. Und das Auftauchen mit James macht es da nicht besser, denke ich. Die Szene beim Tanz sagte da ja schon einiges.


    Kann ich wirklich gut verstehen - und ich bin versucht zu sagen: Floortje vielleicht auch zu sich selbst?


    Zitat

    Original von Anica
    Und auch bei den de Jongs ist ja einiges merkwürdig. Was da hinter dem Krach wohl stecht. Ganz geheuer ist mir der Major nicht, als er Jacobina da so ansah. Hm, hm.


    Ich bin gespannt, wie's Dir mit der weiteren Geschichte geht! :wave



    Zitat

    Original von Lese-rina


    Es ist eindeutig ein Buch, das langsam beginnt und dann nach und nach das Tempo und die Ereignisse steigert. Von daher: genieße noch die "schöne Zeit", bevor es ganz gewaltig scheppert und kracht!


    Treffend gesagt! :anbet

  • Da nun mein Internet wieder super funktioniert kannn ich mich auch wieder melden.


    Habe diesen Teil nun auch beendet und bin nach wie vor begeistert. :anbet


    Jacobina scheint sich ja wirklich gut einzuleben und die Kinder scheinen sie ja regelrecht anzubeten. Aber das Ehepaar de Jong kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Ich finde deren Verhalten irgendwie komisch. Jan würde zu Jacobina passen. Bin gespannt wie es da noch weitergeht.


    Floortje hingegen benimmt sich in meinen Augen unmöglich. Sie lässt sich von gleich zwei Verehrern aushalten,was soll das denn? Vielleicht ändert sich das ja noch und ich kann meine Meinung revidieren.


    Muss nun schnell weiterlesen.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Habe diesen Teil nun auch beendet und bin nach wie vor begeistert. :anbet


    *freu*


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Jacobina scheint sich ja wirklich gut einzuleben und die Kinder scheinen sie ja regelrecht anzubeten.


    Ja, das ist schon eine ganz besondere Beziehung zwischen den beiden Kleinen und Jacobina. :-)


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Aber das Ehepaar de Jong kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Ich finde deren Verhalten irgendwie komisch. Jan würde zu Jacobina passen. Bin gespannt wie es da noch weitergeht.


    Floortje hingegen benimmt sich in meinen Augen unmöglich. Sie lässt sich von gleich zwei Verehrern aushalten,was soll das denn? Vielleicht ändert sich das ja noch und ich kann meine Meinung revidieren.


    Ich bin gespannt, wie's Dir weiter damit geht! :wave

  • Dieser Abschnitt konzentriert sich sehr Jacobina, da kam mir Floortje fast ein wenig zu kurz.
    Für mich ist mit am Interessantesten, wie sicch ihre unterschiedlichen Erfahrungen herauskristallisieren werden und wo man sie vergleichen kann und wo nicht.
    Am Ende des Abschnitts kommt Floortje doch wieder mehr ins Spiel.


    Jacobina ist für mich ein etwas streng klingender Name.
    Recht haben die Kinder der De Jongs sie Bina zu nennen. Das hört sich schon besser an. Noni Bina! :-)


    Sie ist für die Kinder ein Glück, denn die de Jongs sind ein anstrengendes Paar.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Jacobina ist für mich ein etwas streng klingender Name.
    Recht haben die Kinder der De Jongs sie Bina zu nennen. Das hört sich schon besser an. Noni Bina! :-)


    Dieser Name passte für mich sehr gut zu ihrem Wesen, aber auch zu ihrer Herkunft. Und umso schöner war es dann auch, ihr analog zu der Wirkung der Kinder auf sie das weichere "noni Bina" zu geben.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Sie ist für die Kinder ein Glück, denn die de Jongs sind ein anstrengendes Paar.


    Das ist wohl wahr! :-)

  • Endlich schaffe ich es nun auch hier zu posten und vor allen zu lesen.


    Da wir Ende August einen Trauerfall in der Familie hatten und wir jetzt beim renovieren und aus-/umräumen sind, schaff ich es nicht wirklich zu lesen.


    Aber nun nehme ich mir das Buch immer mit zur Arbeit und lese genüsslich in meiner Mittagspause darin.


    Und mir macht es noch immer Spass.


    Schön das Jacobina sich sehr gut eingelebt hat. Die Kinder scheinen sie sehr zu mögen und sie kommt ja ebenfalls ausgezeichnet mit ihnen klar. Die de Jongs kann ich noch nicht so sehr gut einschätzen.


    Auch Jan gefällt mir sehr, würde er doch sicher auch gut zu Jacobina passen.


    Bei Floortje weiss ich noch nicht so recht was sie will. Sucht sie nur Männer die sie unterhalten und ihren Aufenhalt finanzieren oder sucht sie einen Mann fürs Herz.
    Hier bin ich gespannt was das Buch noch weiter verrät.


    Und wunderbar gelungen finde ich auch die ganzen Beschreibungen der Umgebung, der Düfte ect. Kann ich nur ein Lob aussprechen.


    Nachher les ich dann mal noch ein wenig weiter. :-)