'Das Herz der Feuerinsel' - Seiten 075 - 191

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  • Zitat

    Original von vingela
    Bei mir im Ort leben sehr viele Holländer, die wie ich weiß, zuhause holländisch sprechen. Ich glaube, dass ich selbst auch im Ausland lebend, innerhalb der eigenen vier Wände, deutsch sprechen wollen würde. Eben weil ich sie nicht vergessen möchte.


    Ich glaube, die de Jongs sprechen untereinander auch holländisch, oder? Dürften sie ja mit ihren Freunden und "der Gesellschaft" auch tun.
    Der Haken ist vermutlich der, dass es überwiegend die Angestellten sind, die mit den Kindern reden ...

  • Ich habe es so verstanden, dass die de Jongs also Griet und Vincent malaisch miteinander sprechen, zumindest wird sich in dieser Sprache gestritten. ;-)
    Aber du hast recht, Mulle, in der Gesellschaft wird sicherlich holländisch gesprochen, oder ?

  • Ich bin jetzt auch mit dem zweiten Abschnitt durch und schreiben nun mal meine Gedanken nieder.


    Was sich auf dem Schiff schon angedeutet hat, wird nun bestätigt: Jacobina kann sehr gut mit Kindern umgehen. Wie sie mittels Spielen den Kindern die holländische Sprache beibringt ist wirklich klasse. Ich kann mir Jacobina auch sehr gut als Mutter vorstellen. Schön finde ich, dass sie nun auch die Aufmerksamkeit von Jan Molenaar erregt hat und dieser auch Gefallen an ihr hat. Vor allem scheint Jan das Leben auf Java etwas nüchterner zu sehen und auch keinen Wert auf die adlige Gesellschaft zu legen wie die de Jongs oder Frootje. So passen die beiden gut zusammen.


    Von den de Jongs weiß ich nicht, was ich halten soll. Sie sind sehr beliebt, aber irgendetwas haben sie zu verbergen. Interessant finde ich, dass es wohl auch schon früher die Sitten gab wie bei einigen Hollywood-Stars heute: um die Kinder wird sich gar nicht gekümmert. Das übernehmen andere.


    Floortje scheint ihrem Ziel etwas näher gekommen zu sein. Respekt vor dem Leben, das sie führt. Es wäre mir zu riskant immer nach einem Mann Ausschau zu halten, der mir das Hotelzimmer bezahl. Wenn sie mal keinen Mann an der Hand hat, kommt sie schnell ins Schleudern. Mal schauen, wie sich Floortjes Leben noch weiter entwickelt.


    edit: Was mir noch aufgefallen ist, ist der Blick, mit dem Herr de Jong Jacobina am nächsten Tag bedacht hat, als diese ihn und seine Frau bei Küssen beobachtet hat. Der hatte wohl nichts Gutes zu bedeuten. Ich hoffe nicht, dass sich mein Verdacht bestätigen wird.

  • Zitat

    Original von Mulle


    Ich glaube, die de Jongs sprechen untereinander auch holländisch, oder? Dürften sie ja mit ihren Freunden und "der Gesellschaft" auch tun.
    Der Haken ist vermutlich der, dass es überwiegend die Angestellten sind, die mit den Kindern reden ...



    Zitat

    Original von vingela
    Ich habe es so verstanden, dass die de Jongs also Griet und Vincent malaisch miteinander sprechen, zumindest wird sich in dieser Sprache gestritten. ;-) Aber du hast recht, Mulle, in der Gesellschaft wird sicherlich holländisch gesprochen, oder ?


    Es war tatsächlich so, dass die Niederländer in Batavia in Gesellschaft hauptsächlich Malaiisch gesprochen haben, und auch sehr oft zuhause.
    Man war eigentlich immer nach Java gekommen, um da auch zu bleiben, eine Rückkehr in die Niederlande war selten angedacht, vor allem bei Offizieren und Pflanzern nicht.


    Ich bin in Quellen auf niederländische Kinder gestoßen, die kaum Holländisch konnten, weil sie einerseits von ihrer babu großgezogen wurden, andererseits aber auch ihre Eltern nur selten Holländisch reden hörten.
    Erst etwa um die Zeit, in der dieser Roman spielt, begann das Umdenken, kam die Einsicht, dass es doch ganz gut wäre, die Kinder könnten nicht nur Fremdsprachen, sondern auch Holländisch.



    Zitat

    Original von Mulle


    Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht.
    Aber dann kam ich zu dem Schluss, dass man in der Kolonie - wo die Männer massiv in der Überzahl waren - wohl andere Standarts setzte und um jede Frau froh sein konnte. Nicht zu vergessen, war man um ein bisschen Gerede "haste schon gehört, wer mit wem" vermutlich viel zu glücklich, um sich ernsthaft zu ärgern. Ich glaube, dass man in den besseren Auswandererkreisen sehr viel Langeweile zu überbrücken hatte, gerade die Frauen.
    Und langwieriges Werben mit Geschenken usw. war ja zu der Zeit volllkommen normal.
    Man hätte dieses "Aushalten" vermutlich früher als "lässt um sich werben" gesehen.


    Eine ledige europäische Frau war wirklich ein seltenes Gut auf Java - und auf eine solche kamen Pi mal Daumen fünf europäische Männer. Einheimische Frauen durften sie nicht heiraten, Heiratsannoncen in niederländischen Zeitungen gab es zwar, waren aber auch nicht unbedingt von Erfolg gekrönt, und selbst Kontakte zu Freunden und zu Verwandten nach Hause bzw. Besuche dort führten nicht unbedingt dazu, dass man eine Frau fand, die mit nach Java kam.
    Und wenn mal eine auftauchte wie Floortje (gerade eine wie Floortje!) - da mussten sich die Herren natürlich anstrengen, um all die anderen Bewerber auszustechen. Zeigen, was man hat, was man sich leisten kann - das hat man in Batavia eh gern getan.


    Bei Damen, die man für achtbar hielt, waren die Herren in Batavia wirklich sehr, sehr galant. Ich weiß jetzt nicht, wer von euch gerne sowas wie "Fackeln im Sturm" oder "Vom Winde verweht" guckt oder geguckt hat - so galant wie die Herren in den Südstaaten damals, so ungefähr waren auch die in Batavia eingestellt. Traditionsbewusst, nicht immer mit geschliffenen Manieren und auch nicht unbedingt gebildet - aber galant den Damen gegenüber.



    Zitat

    Original von Mulle
    Ich fand es ja so faszinierend, dass es so viele Hotels gab. Aber die beherrbergten damals halt nicht die Touristen, sondern manchmal über Monate oder länger die neu eingereisten Menschen, oder jene, die sich keine eigene Unterkunft leisten konnten.
    Sehr witzig, wenn man an die heutigen Hotelpreise denkt :rofl


    In Batavia gab es unglaublich viele Hotels und Pensionen in verschiedenen Preislagen, ich bin mir sicher, ich hab während der Recherche nicht mal einen Bruchteil entdeckt. :lache



    Zitat

    Original von vingela
    Das Floortje schon über Monate im Hotel lebt, finde auch ich seltsam, obwohl es wohl zumindest in der damaligen Zeit nicht wirklich ungewöhnlich zu sein schien. Mittlerweile zahlt doch auch Edu ihre Hotelkosten oder?


    Ja, tut er. :-)



    Zitat

    Original von vingela
    Jacobinas Entwicklung macht einfach nur Freude. Sie scheint oft zu lachen, läßt Berührungen zu und ist nicht mehr halb so konservativ, wie bei ihrer Ankunkt.



    Ja, ich hatte das für mich so angedacht, dass es zuallererst die Kinder sind, die Jacobina auftauen lassen - wie Jacobina auch den Kinder unglaublich viel gibt. :-)



    @ chiara


    Zitat

    Von den de Jongs weiß ich nicht, was ich halten soll. Sie sind sehr beliebt, aber irgendetwas haben sie zu verbergen. Interessant finde ich, dass es wohl auch schon früher die Sitten gab wie bei einigen Hollywood-Stars heute: um die Kinder wird sich gar nicht gekümmert. Das übernehmen andere.


    Für die damalige Zeit und die Gesellschaftsschicht eigentlich komplett normal.
    Der Major fällt da ziemlich aus dem Rahmen - denn er verbringt im Verhältnis doch ganz schön viel Zeit mit seinen Kindern, und zwar so gar nicht nach strengen Regeln von Zucht und Ordnung.


    Zitat


    Floortje scheint ihrem Ziel etwas näher gekommen zu sein. Respekt vor dem Leben, das sie führt. Es wäre mir zu riskant immer nach einem Mann Ausschau zu halten, der mir das Hotelzimmer bezahl. Wenn sie mal keinen Mann an der Hand hat, kommt sie schnell ins Schleudern. Mal schauen, wie sich Floortjes Leben noch weiter entwickelt.


    Das ist auch absolut riskant - aber ihr bleibt auch nichts anderes übrig.


    Ich habe beim Schreiben oft gedacht: bin ich froh, dass ich in einer Zeit lebe, in der ich die Möglichkeit habe, mein eigenes Geld zu verdienen.

  • Zitat

    Original von Nicole


    Ich habe beim Schreiben oft gedacht: bin ich froh, dass ich in einer Zeit lebe, in der ich die Möglichkeit habe, mein eigenes Geld zu verdienen.


    Schriftstellerin wäre damals schon gegangen. Verleger vorausgesetzt, aber das ist heute ja auch nicht anders. Denk an Jane Austen oder die Brontë Schwestern, die waren vor dieser Zeit aktiv (ja, ich weis, die Geschwister hatten Männerpseudonyme, aber geschrieben haben sie).

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Floortje's Weg der richtige ist. Mir scheint da etwas schief zu laufen und nach und nach entwickelt sich da etwas, was nicht ganz in ihrem Sinn sein kann.


    Aber auch bei Jacobina scheint nicht alles so zu glänzen wie es auf den ersten Blick aussah. Die de Jongs sind mir nicht sehr sympatisch, vor allem der Herr des Hauses nicht.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Schriftstellerin wäre damals schon gegangen. Verleger vorausgesetzt, aber das ist heute ja auch nicht anders. Denk an Jane Austen oder die Brontë Schwestern, die waren vor dieser Zeit aktiv (ja, ich weis, die Geschwister hatten Männerpseudonyme, aber geschrieben haben sie).


    Interessant: ich hab bei meinem Post gar nicht an den Beruf gedacht, den ich tatsächlich ausübe, sondern an die Jobs, mit denen ich früher mein Geld verdient hab. :lache


    Prinzipiell schon, da geb ich Dir auf jeden Fall recht ... :-) Ich hab jetzt keine harten Fakten im Kopf, aber ich wage mal zu behaupten, dass es damals noch schwieriger war als heute, zu veröffentlichen und dann auch noch davon leben zu können.
    Und es ist heute immer noch ein riskanter Beruf ... :gruebel



    @ Faraday


    Zitat

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Floortje's Weg der richtige ist. Mir scheint da etwas schief zu laufen und nach und nach entwickelt sich da etwas, was nicht ganz in ihrem Sinn sein kann.


    Aber auch bei Jacobina scheint nicht alles so zu glänzen wie es auf den ersten Blick aussah. Die de Jongs sind mir nicht sehr sympatisch, vor allem der Herr des Hauses nicht.


    Irgendwie hab ich da bei euch eine Menge Zweifel zwischen die Zeilen gesät, hab ich langsam das Gefühl ... :grin

  • Hallo Alle,


    boh, spannend ;-) Wie gut, dass zwei meiner drei Kinder im Urlaub weilen und das "verbliebene" mit dem Papa unterwegs ist...so konnte ich den Nachmittag auf dem Sofa mit Buch verbringen.....ich hätte mich auch nur schwer losreissen können. DAS macht für mich ein gutes Buch aus.....


    Vielen Dank Nicole, für das mitschreiben hier in den postings, viele beantwortete Fragen und auch noch Bilder......und toll finde ich gute Recherchen für ein Buch, nicht immer selbstverständlich, leider.


    Ich als nicht-Fan von Geschichten jenseits der letzten Jahrzehnte....mich hast Du gepackt, Kompliment ;-) Wenn das Ende des Buches mir nun auch noch gefällt, muss ich wohl Deine weiteren Werke auch noch lesen (habe ich bisher nicht).


    Inhaltlich ist mir bei den de Jongs zuviel "Friede, Freude, Eierkuchen". Nun gegen Ende des Abschnitts noch Zwistigkeiten zwischen den Eheleuten....hm.....da ist irgendwas "unruhig" und ich bin gespannt. Vielleicht gibt es auch einen Grund, warum sie eine Kinderfrau suchten, die keine Empfehlungen etc. vorlegen musste.....oder reichte der Name der Bankfamilie ? Irgendwas ist da nicht in Ordnung....ich muss weiterlesen ;-)


    Floortje und Jakobina haben sich nun endlich wiedergesehen, wie es bei "Floortje wohnt immer noch im Hotel" weitergeht, möchte ich natürlich auch wissen......


    Jan ist für "Bina" doch ein toller Männer-Kandidat.....oder ? Klingt bisher so.
    Missionare.....leben die nicht in Keuschheit ??? Ich bin leider Religions-unwissend....


    Die Beschreibung der Blumen, der Farben und vorallem aber auch der Stoffe (ich nähe selbst und bin Stoff-Liebhaberin) haben mich begeistert, ich konnte riechen und "anfühlen"....echt großartig. Mal sehen, ob ich weiterloben kann.....ab auf die Couch ;-)


    Grüsse in die Runde und Danke an Alle für das schreiben hier in den Threads zu den Kapiteln, macht sehr viel Spass daran teil zu haben !


    GRüsse
    Andrea

  • Zitat

    buntfisch :


    Inhaltlich ist mir bei den de Jongs zuviel "Friede, Freude, Eierkuchen". Nun gegen Ende des Abschnitts noch Zwistigkeiten zwischen den Eheleuten....hm.....da ist irgendwas "unruhig" und ich bin gespannt. Vielleicht gibt es auch einen Grund, warum sie eine Kinderfrau suchten, die keine Empfehlungen etc. vorlegen musste.....oder reichte der Name der Bankfamilie ? Irgendwas ist da nicht in Ordnung....ich muss weiterlesen


    Ich bin auch schon ganz gespannt auf die Auflösung. Irgend etwas stimmt da wirklich nicht, aber was? :gruebel Merkwürdig fand ich auch, als Frau de Jong auf den kleinen malaiischen (schreibt man das so ?) Jungen so wütend reagiert hat.


    Jacobina und Jan passen gut zusammen. Darf er überhaupt als Missionar eine Frau im Haus haben ?


    Floortje lernt James van Hassel kennen. Er hat eine unsympathische Art an sich. Er bekommt bestimmt immer was er möchte und wenn nicht, dann nimmt er es sich. Hoffentlich kann sie sich ihm rechtzeitig entziehen. Ein Treffen mit Floortje hat James sich ja schon gesichert.

  • @ buntfisch


    Zitat

    Original von buntfisch
    Vielen Dank Nicole, für das mitschreiben hier in den postings, viele beantwortete Fragen und auch noch Bilder......und toll finde ich gute Recherchen für ein Buch, nicht immer selbstverständlich, leider.


    Sehr, sehr gerne! :wave
    (Wobei selbst gründliche Recherche nicht vor kleinen Pannen schützt, gerade bei ganz banalen Dingen, wie wir hier in der Leserunde festgestellt haben *hüstel* Die Nicole hat sich nämlich den peinlichen Patzer geleistet, die holländische Weihnachts-und-Geschenketradtion auf den Kopf zu stellen :bonk :schaem Das Loch, das ich mir an dem Tag hier geschaufelt hab, lass ich mir mal noch offen, da muss ich sicher noch ein paar Mal kopfüber reinspringen ... :grin )


    Zitat

    Original von buntfisch
    Ich als nicht-Fan von Geschichten jenseits der letzten Jahrzehnte....mich hast Du gepackt, Kompliment ;-) Wenn das Ende des Buches mir nun auch noch gefällt, muss ich wohl Deine weiteren Werke auch noch lesen (habe ich bisher nicht).


    Ich bin gespannt! :zwinker


    Zitat

    Original von buntfisch
    Inhaltlich ist mir bei den de Jongs zuviel "Friede, Freude, Eierkuchen". Nun gegen Ende des Abschnitts noch Zwistigkeiten zwischen den Eheleuten....hm.....da ist irgendwas "unruhig" und ich bin gespannt. Vielleicht gibt es auch einen Grund, warum sie eine Kinderfrau suchten, die keine Empfehlungen etc. vorlegen musste.....oder reichte der Name der Bankfamilie ? Irgendwas ist da nicht in Ordnung....ich muss weiterlesen ;-)


    Also, was die fehlenden Erzieherinnenzertifikate angeht - das fand sich damals in einigen Annoncen für Gouvernanten nach Batavia. Man glaubte da wohl, es sei für die Kinder und deren Erziehung besser, wenn sie an einem "natürlichen Vorbild" lernen - und nicht anhand von irgendwelchen theoretisch-pädagogischen Schablonen.


    Zitat

    Original von buntfisch
    Die Beschreibung der Blumen, der Farben und vorallem aber auch der Stoffe (ich nähe selbst und bin Stoff-Liebhaberin) haben mich begeistert, ich konnte riechen und "anfühlen"....echt großartig. Mal sehen, ob ich weiterloben kann.....ab auf die Couch ;-)



    *freu*


    Um das Selbst-Nähen-Können beneide ich Dich ein bisschen - da bin ich hoffnungslos unbegabt ... :cry


    Zitat

    Original von Vivian
    Ich bin auch schon ganz gespannt auf die Auflösung. Irgend etwas stimmt da wirklich nicht, aber was? :gruebel Merkwürdig fand ich auch, als Frau de Jong auf den kleinen malaiischen (schreibt man das so ?) Jungen so wütend reagiert hat.


    Ja, schreibt sich so. :-)


    Zitat

    Original von Vivian
    Floortje lernt James van Hassel kennen. Er hat eine unsympathische Art an sich. Er bekommt bestimmt immer was er möchte und wenn nicht, dann nimmt er es sich. Hoffentlich kann sie sich ihm rechtzeitig entziehen. Ein Treffen mit Floortje hat James sich ja schon gesichert.


    Da hast Du ihn schon ganz gut charakterisiert. :-)



    Zitat

    Original von buntfisch
    Jan ist für "Bina" doch ein toller Männer-Kandidat.....oder ? Klingt bisher so.
    Missionare.....leben die nicht in Keuschheit ??? Ich bin leider Religions-unwissend....


    Zitat

    Original von Vivian
    Jacobina und Jan passen gut zusammen. Darf er überhaupt als Missionar eine Frau im Haus haben ?


    Jan gehört einer protestantischen Missionsgesellschaft an - und gerade diese Gesellschaft, der ich Jan zugeteilt habe, hat es ganz gerne gesehen, wenn ihre Missionare geheiratet haben und deren Frau dann Aufgaben mit übernahm. :-)

  • Floortje ist ja echt der Hammer! So durchtrieben (das ist durchaus anerkennend positiv gemeint) hätte ich sie nicht erwartet. Setzt sich in Hotel und wartet auf den ersten Galan, der ihre Hotelrechnung bezahlt. Ein starkes Stück! Schade, dass sie in diesem Abschnitt etwas ins Hintertreffen gerät und sich die Geschichte mehr auf Jakobina konzentriert.


    Sie wurde ja hier öfters als "oberflächlich" charakterisiert. Das kann man sicher so sehen, allerdings hat sie nicht viele Möglichkeiten, im Leben weiter zu kommen. Da nützt sie die Vorteile, die ihr mitgegeben wurden, also ihr gutes Aussehen und ihre Stilsicherheit. Meiner Meinung nach durchaus legitim, auch wenn wir heutzutage auf solche Frauen eher herabsehen. Für mich ein Anstoß, öfter mal hinter die Fassade zu sehen! Mulles Beitrag dazu fand ich auch sehr interessant. Ich würde es auch längst nicht so negativ sehen, wie es für uns heutzutage klingt.


    Neugierig wie ich bin, habe ich (leider), den hier angesprochenen zweiten Klappentext gesucht und gelesen. Jetzt weiß ich mehr, als ich eigentlich wissen wollte :-( und kann gar nicht mehr entspannt spekulieren. Kommt davon, wenn man so neugierig ist!


    James van Hassel ist momentan ein schwer einzuschätzender Charakter, wie man auch an der sehr gegensätzlichen Meinungen zu ihm hier erkennen kann! Wird er jetzt Floortjes Traum oder ihr Albtraum? Ich hoffe ja ersteres, nicht nur hat sie sich auf Anhieb in ihn verliebt, sondern ich stelle ihn mir auch als Mann vor, der sich nicht so leicht bezierzen lässt und den Floortje deswegen vielleicht richtig lieben kann (und nicht nur sein Geld, sein Ansehen oder die Möglichkeiten die er bietet).


    Jakobina gewöhnt sich erstaunlich schnell ein, wobei ich aber nicht vergessen darf, dass sie doch mehrere Wochen in Batavia wohnt, bevor sie Jan kennenlernt. Und das verändert natürlich (manchmal auch unfreiwillig). Trotzdem hat mich ihre Offenheit ihm gegenüber sehr erstaunt, passt es doch gar nicht zur spröden Jakobina, die wir am Anfang kennengelernt haben. Aber durchaus eine mögliche Entwicklung, schließlich wächst man an seinen Aufgaben und je nach Umfeld :-).


    Das mit den "de Jongs" was nicht stimmen könnte - darauf wär ich ohne die Kommentare nicht gekommen. Sind halt etwas leidenschaftlicher als andere ... Nur seine Anzüglichkeit gegenüber Jacobina fand ich völlig fehl am Platz!


    Zitat

    Original von regenfisch
    Mir kam noch der Gedanke in den Sinn, ob Griet vielleicht Drogen nimmt?


    Daran hab ich allerdings auch schon gedacht. Oder ihre koloniale Langeweile mit zu viel Alkohol ertränkt.


    Zitat


    Original von Eliza08
    Haben sie sich eigentlich schon einmal um ihre Kinder gekümmert, anstatt andauernd auf irgendwelchen Partys oder Gesellschaften zugegen zu sein. Empfinden sie eigentlich etwas für ihre Kinder??

    Original von Nicole
    Finde ich eine gute und berechtigte Frage - und ich bin gespannt, wie Du im weiteren Fortgang der Geschichte darüber denkst


    Momentan bin ich der Meinung, dass sie für ihre Kinder sehr viel empfinden. Sie haben regelmäßig Kontakt, ihr Vater (!!!) spielt sogar mit ihnen, wenn er mal zuhause ist und sie haben eine Lehrerin gesucht, die auf die Kinder eingeht und nicht unter Druck und Zwang stundenlang ihren Lehrstoff durchpaukt (für mich der Grund, warum sie keine ausgebildete Erzieherin wollten). Alles Dinge, die zumindest ich in dieser Zeit und an diesem Ort nicht erwartet hätte.


    Aber Nicole deutet ja schon an, dass da noch etwas kommt ...


    Zitat

    Original von Vingela
    Gewöhnt man sich, wenn man im Ausland lebt so schnell die Landessprache an und vergißt seine Muttersprache, so dass man diese nicht mal mit den Kindern spricht?


    Diese Frage habe ich mir auch sehr verwundert gestellt, schön, dass dieses Thema schon aufgekomme ist. Die Antwort Nicoles dazu hat mich etwas verwundert, ich dachte immer, die Kolonialisten möchten sich soweit möglich von den Einheimischen abgrenzen (deshalb kann man heutige Auswanderer - oder Einwanderer - damit wohl nicht vergleichen). Aber wieder was gelernt!


    Zitat

    Original von buntfisch
    Missionare.....leben die nicht in Keuschheit ???


    Kommt auf den Status (kirchlich/weltlich) und die Religion (protestantisch/katholisch) an.


    Edit: Nicole war schneller!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Neugierig wie ich bin, habe ich (leider), den hier angesprochenen zweiten Klappentext gesucht und gelesen. Jetzt weiß ich mehr, als ich eigentlich wissen wollte :-( und kann gar nicht mehr entspannt spekulieren. Kommt davon, wenn man so neugierig ist!


    Ich wage zu behaupten, dass Du trotzdem noch genug Überraschungen erleben und genug Gelegenheit zu Spekulationen haben wirst! :knuddel1


    Zitat

    Original von Lese-rina
    James van Hassel ist momentan ein schwer einzuschätzender Charakter, wie man auch an der sehr gegensätzlichen Meinungen zu ihm hier erkennen kann! Wird er jetzt Floortjes Traum oder ihr Albtraum? Ich hoffe ja ersteres, nicht nur hat sie sich auf Anhieb in ihn verliebt, sondern ich stelle ihn mir auch als Mann vor, der sich nicht so leicht bezierzen lässt und den Floortje deswegen vielleicht richtig lieben kann (und nicht nur sein Geld, sein Ansehen oder die Möglichkeiten die er bietet).


    Das stimmt, er ist wirklich ein Mann, den frau nicht so leicht um den Finger wickeln kann.


    Ich bin etwas verblüfft, dass James hier so gegensätzliche Meinungen hervorruft - und freue mich tierisch darüber. Bei den Hauptcharakteren, die ich selbst lieb hab (wie hier Jacobina und Floortje), da ist es mir wichtig, dass ihr Leser sie möglichst auch gern habt.
    Bei anderen Personen im Buch finde ich es ganz klasse, wenn sie Reibungspunkte bieten. :anbet


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Jakobina gewöhnt sich erstaunlich schnell ein, wobei ich aber nicht vergessen darf, dass sie doch mehrere Wochen in Batavia wohnt, bevor sie Jan kennenlernt. Und das verändert natürlich (manchmal auch unfreiwillig). Trotzdem hat mich ihre Offenheit ihm gegenüber sehr erstaunt, passt es doch gar nicht zur spröden Jakobina, die wir am Anfang kennengelernt haben. Aber durchaus eine mögliche Entwicklung, schließlich wächst man an seinen Aufgaben und je nach Umfeld :-).


    Das ist auf jeden Fall so, und das wollte ich so auch schildern. Und es geht ja schon so Schrittchen für Schrittchen voran ... :zwinker


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Diese Frage habe ich mir auch sehr verwundert gestellt, schön, dass dieses Thema schon aufgekomme ist. Die Antwort Nicoles dazu hat mich etwas verwundert, ich dachte immer, die Kolonialisten möchten sich soweit möglich von den Einheimischen abgrenzen (deshalb kann man heutige Auswanderer - oder Einwanderer - damit wohl nicht vergleichen). Aber wieder was gelernt!


    Die Niederländer waren da etwas eigenwillig und haben es sich ganz schön gemütlich gemacht auf der Insel: wenn sie etwas praktisch oder bequem fanden an der einheimischen Lebensart, haben sie sich das herausgepickt und sich zu eigen gemacht.


    Zitat

    Kommt auf den Status (kirchlich/weltlich) und die Religion (protestantisch/katholisch) an.
    Edit: Nicole war schneller!


    Aber nur ausnahmsweise, sonst trödel ich immer hinterher ... :lache

  • Vorab erst mal ganz ganz lieben Dank für die vielen Bilder der Orte und Kleidung, die Nicole hier eingestellt hat. So hat man trotz der wirklich sehr detaillierten Beschreibung ein noch besseres Bild von allem vor Augen. Man lernt hier viel von Batavia kennen. Auch die sehr detaillierte Begleitung, auf jeden Kommentar einzugehen, ist einfach einzigartig. Und die ausführlichen Antworten hierzu lassen mich ihr und dem Buch noch näher kommen.


    Wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich denken, dass Nicole persönlich dort gewesen ist, jedes Detail ist so klar und liebevoll dargestellt, dass dieser Gedanke einfach da ist.
    Im Moment ist alles einfach nur schön, aber das Buch hat erst angefangen und ich weiß, dass da noch viel kommen wird. Nicht umsonst beginnt es ein Jahr vor dem Vulkanausbruch.


    Jacobina lebt sich sehr gut ein im Hause der de Jongs und sie schafft es auch endlich freier zu werden, ob es nun von der Kleidung her ist oder auch von ihrem Verhalten. Schön, wie die Kinder sie an sich ranlassen und ihr Gefühle entgegen bringen. Ich denke, das tut ihr gut und hilft auch ihre Mauer einzureißen. Dann ist da ja auch noch Jan. Schafft er es ihre Vergangenheit vergessen zu lassen? Ich habe das Gefühl, dass er es ehrlich meint. Von seiner Art und Berufung her würde er auf jeden Fall sehr gut zu ihr passen. Im Moment ist es ein ganz neues Leben und endlich fängt sie auch an zu „leben“ … ohne Ängste oder das sie jemand nur ausnutzt.


    Ich weiß noch nicht genau, was Floortje durchgemacht hat in ihrer Kindheit, außer das was man auf dem Schiff erfahren hat. Ich denke aber, dass dort irgendetwas Ergreifendes passiert sein muss. Für mich ist das Aushalten lassen eine Art Schutzfunktion. Sie scheint vor irgendetwas zu flüchten. Sie will keine Gefühle zulassen. Ich denke sie hat Angst verletzt zu werden und das kann ich nur so für mich interpretieren, dass irgendetwas Schlimmes vorgefallen sein muss. Ich selber könnte so nicht leben, mein Gewissen würde das nicht mit machen. Aber damals schien das normal, wenn einer Geld hatte, Damen zu hofieren.


    Dann taucht James auf. Er erscheint mir im Moment sehr düster und doch ist er eine faszinierende Gestalt, vielleicht ist es das, was Floortje an ihm reizt. Einer der nicht gleich auf ihre oberflächlichen Reize reinfällt. Also hier bin ich mehr als gespannt wie es weitergeht.


    Nun … wo die ersten Herren in das Leben der beiden „Mädels“ treten wird es noch interessanter … also schnell weiterlesen.


    Nicole … du schaffst es immer wieder mich in den Bann zu ziehen und mich abtauchen zu lassen … vielen Dank dafür.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

    --------------------

    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Zitat

    Original von Nicole


    Batavia ist in "Südwinde" ja eigentlich nur ein Zwischenstopp auf der Heimwärtsroute von Cooks Weltumsegelung, aber ein paar Kapitel nimmt es dann doch in der Geschichte ein. :-)


    Hallo Bookworm,


    auch wenn von Batavia nicht so viel vorkommt, ist "Südwinde" auf jeden Fall eine Reise wert. :-]



    Zitat

    Original von Nicole


    Es war tatsächlich so, dass die Niederländer in Batavia in Gesellschaft hauptsächlich Malaiisch gesprochen haben, und auch sehr oft zuhause.
    Man war eigentlich immer nach Java gekommen, um da auch zu bleiben, eine Rückkehr in die Niederlande war selten angedacht, vor allem bei Offizieren und Pflanzern nicht.


    Ich bin in Quellen auf niederländische Kinder gestoßen, die kaum Holländisch konnten, weil sie einerseits von ihrer babu großgezogen wurden, andererseits aber auch ihre Eltern nur selten Holländisch reden hörten.
    Erst etwa um die Zeit, in der dieser Roman spielt, begann das Umdenken, kam die Einsicht, dass es doch ganz gut wäre, die Kinder könnten nicht nur Fremdsprachen, sondern auch Holländisch.


    Das ist sehr interessant, ich dachte eigentlich auch, dass damals in Gesellschaft Holländisch gesprochen wird. :wave

  • Zitat

    Original von Schubi
    Vorab erst mal ganz ganz lieben Dank für die vielen Bilder der Orte und Kleidung, die Nicole hier eingestellt hat. So hat man trotz der wirklich sehr detaillierten Beschreibung ein noch besseres Bild von allem vor Augen. Man lernt hier viel von Batavia kennen. Auch die sehr detaillierte Begleitung, auf jeden Kommentar einzugehen, ist einfach einzigartig. Und die ausführlichen Antworten hierzu lassen mich ihr und dem Buch noch näher kommen.


    Sehr, sehr gerne! :knuddel1


    Zitat

    Original von Schubi
    Wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich denken, dass Nicole persönlich dort gewesen ist, jedes Detail ist so klar und liebevoll dargestellt, dass dieser Gedanke einfach da ist.


    Ich hatte zum Glück sehr gute Quellen ... :anbet


    Zitat

    Original von Schubi
    Jacobina lebt sich sehr gut ein im Hause der de Jongs und sie schafft es auch endlich freier zu werden, ob es nun von der Kleidung her ist oder auch von ihrem Verhalten. Schön, wie die Kinder sie an sich ranlassen und ihr Gefühle entgegen bringen. Ich denke, das tut ihr gut und hilft auch ihre Mauer einzureißen. Dann ist da ja auch noch Jan. Schafft er es ihre Vergangenheit vergessen zu lassen? Ich habe das Gefühl, dass er es ehrlich meint. Von seiner Art und Berufung her würde er auf jeden Fall sehr gut zu ihr passen. Im Moment ist es ein ganz neues Leben und endlich fängt sie auch an zu „leben“ … ohne Ängste oder das sie jemand nur ausnutzt.


    Schön, dass das da so für Dich rüberkommt. :-)


    Zitat

    Original von Schubi
    Ich weiß noch nicht genau, was Floortje durchgemacht hat in ihrer Kindheit, außer das was man auf dem Schiff erfahren hat. Ich denke aber, dass dort irgendetwas Ergreifendes passiert sein muss. Für mich ist das Aushalten lassen eine Art Schutzfunktion. Sie scheint vor irgendetwas zu flüchten. Sie will keine Gefühle zulassen. Ich denke sie hat Angst verletzt zu werden und das kann ich nur so für mich interpretieren, dass irgendetwas Schlimmes vorgefallen sein muss. Ich selber könnte so nicht leben, mein Gewissen würde das nicht mit machen. Aber damals schien das normal, wenn einer Geld hatte, Damen zu hofieren.


    Was Du hier betreffs Gefühlen und Angst vor Verletzungen ansprichst, finde ich einen sehr wichtigen Punkt in Floortjes Wesen.


    Zitat

    Original von Schubi
    Nicole … du schaffst es immer wieder mich in den Bann zu ziehen und mich abtauchen zu lassen … vielen Dank dafür.


    Ich freu mich sehr, dass es Dir mit dem Buch bislang so geht! :knuddel1


    @ Helga


    Zitat

    Das ist sehr interessant, ich dachte eigentlich auch, dass damals in Gesellschaft Holländisch gesprochen wird. :wave


    Ja, das war eine ganz eigentümliche koloniale Gesellschaft, da war vieles anders, als man es aus anderen Kolonien kennt. :-)

  • Zitat

    Original von Nicole


    Ich wage zu behaupten, dass Du trotzdem noch genug Überraschungen erleben und genug Gelegenheit zu Spekulationen haben wirst! :knuddel1


    Das sicherlich :-]. Ich bin auch schon sehr gespannt, warum du diesen Klappentext bevorzugst, werde mich aber momentan hüten, in die anderen Threads reinzulinsen! Alles schön der Reihe nach!


    Zitat


    Das ist auf jeden Fall so, und das wollte ich so auch schildern. Und es geht ja schon so Schrittchen für Schrittchen voran ... :zwinker


    Das ist dir gut gelungen. Jakobinas Entwicklung schreitet nicht nur Schrittchen für Schrittchen, sondern durchaus zügig voran. So wirds nicht langweilig (in ausführlicher Breite ihre ersten Tage und Wochen geschildert zu bekommen wäre wohl etwas zuviel des Guten gewesen) und ist trotzdem nachvollziehbar!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Alles schön der Reihe nach!


    Eben - im Buch läuft ja auch nix weg, kannst alles auf Dich zukommen lassen. :knuddel1



    Zitat

    Original von Lese-rina
    Das ist dir gut gelungen. Jakobinas Entwicklung schreitet nicht nur Schrittchen für Schrittchen, sondern durchaus zügig voran. So wirds nicht langweilig (in ausführlicher Breite ihre ersten Tage und Wochen geschildert zu bekommen wäre wohl etwas zuviel des Guten gewesen) und ist trotzdem nachvollziehbar!


    Ja, das wäre mir auch eben zuviel des Guten gewesen, deshalb habe ich das mit erstem Tag und dann mit dem Brief und dem "Zeitraffer" gelöst.
    Wobei ich Zeitraffer unglaublich schwierig finde - alles Wichtige hineinpacken, trotzdem versuchen, ein Gefühl für Zeit und Entwicklungen zu schaffen, eine Atmosphäre zu übermitteln UND dann den Bogen nicht zu weit überspannen, damit's nicht endlos und zäh wird ... Das ist schon immer eine Herausforderung.


    Deshalb freut's mich sehr, dass diese Passagen jetzt bei Dir so angekommen sind. :-]

  • Ich bin nun auch durch mit diesem Abschnitt, muss aber dabei sagen, dass ich insgesamt enorm lange für die Zeilen brauche, was in dem Fall positiv ist. Inzwischen hat mich der Schreibstil nämlich ziemlich gepackt, wo mich anfangs die ausführlichen geschmückten Sätze noch störten, gelingt es dadurch nun, dass die Geschichte richtig lebendig wird. Mir fallen dabei eher Kleinigkeiten auf, die absolut gelungen sind, wie z.B. der Umgang Jacobina mit den beiden Kindern. Die Gewittertnacht habe ich richtig vor Augen, wie zwei verängstigte Kulleraugen sich an Jacobina rankuscheln vor lauter Angst vor den Donnern und den ,,kämpfenden" Eltern. Bei dieser Umschreibung musste ich etwas schmunzeln.


    Im Gegensatz dazu fand ich die, ich nenn es mal ,,Stadtführung" etwas zäh, das wurde etwas zu ausführlich für meinen Geschmack und ließ die Geschichte in ihrer Lebendigkeit etwas ausbremsen. Für jene, die Hintergründe gründlich erläutert haben möchten, ist es aber sicherlich eher einer der Vorzüge des Buches.


    Floortje wurde mir an manchen Stellen etwas unsympathisch, vor allem wo es um materielle Dinge in Bezug auf Männer ging. Irgendwie kam es mir nicht authentisch vor, aber eher im Hinblick auf ihre Persönlichkeit; ob sie sich vielleicht lieber mit oberflächlichen Dingen der Männer ablenkt, um nicht an den falschen zu geraten. Hier bin ich gespannt, was sie noch für Überraschungen bereithält, ein paar Andeutungen gab es ja schon.


    Die Feierlichkeit hat mich etwas verwirrt, ich kann dann oftmals die Namen gedanklich nicht mehr richtig zuordnen, wenn zu viele Personen auf einmal vorkommen.


    James van Hassel kann ich irgendwie so garnicht einschätzen. Komischerweise habe ich diese Interpretation genau gegenteilig wahrgenommen, mir war eher nämlich eher sympathisch, ich war nur hinsichtlich des Griffs am Handgelenk irritiert, wobei auch dies ja nicht übergriffig gemeint sein muss. Ich bin da wirklich unschlüssig und lasse mich auch da überraschen.

    Zitat

    Floortje lernt James van Hassel kennen. Er hat eine unsympathische Art an sich. Er bekommt bestimmt immer was er möchte und wenn nicht, dann nimmt er es sich. Hoffentlich kann sie sich ihm rechtzeitig entziehen. Ein Treffen mit Floortje hat James sich ja schon gesichert.


    Und eines ist wieder sehr positiv hervorzuheben: Nicole, deine Beteiligung an dieser Leserunde bereichert das Buch noch um sehr viele Inhalte mehr, es ist fast wie ein Bonus pro Abschnitt, hier noch in bebilderter oder ähnlicher Form informiert zu werden. Vielen Dank dafür schonmal. :-)


    Meine Highlights in diesem Buch habe ich schon jetzt gefunden:
    Jacobina und die Kinder, die Szenen sind einfach immer klasse gelungen.

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Mir fallen dabei eher Kleinigkeiten auf, die absolut gelungen sind, wie z.B. der Umgang Jacobina mit den beiden Kindern. Die Gewittertnacht habe ich richtig vor Augen, wie zwei verängstigte Kulleraugen sich an Jacobina rankuscheln vor lauter Angst vor den Donnern und den ,,kämpfenden" Eltern. Bei dieser Umschreibung musste ich etwas schmunzeln.


    Ja, ich dachte, ich leg mal Jeroen etwas in den Mund, was sprachlich nicht so ganz korrekt ist - inhaltlich aber irgendwie schon. :zwinker


    Zitat

    Original von Lucy1987
    Im Gegensatz dazu fand ich die, ich nenn es mal ,,Stadtführung" etwas zäh, das wurde etwas zu ausführlich für meinen Geschmack und ließ die Geschichte in ihrer Lebendigkeit etwas ausbremsen. Für jene, die Hintergründe gründlich erläutert haben möchten, ist es aber sicherlich eher einer der Vorzüge des Buches.


    Kann ich schon verstehen, das ist schon eine Menge an Details und Infos, die da an den Leser heranbrandet, ohne dass wirklich etwas passiert. :wave


    Zitat

    Original von Lucy1987
    Floortje wurde mir an manchen Stellen etwas unsympathisch, vor allem wo es um materielle Dinge in Bezug auf Männer ging. Irgendwie kam es mir nicht authentisch vor, aber eher im Hinblick auf ihre Persönlichkeit; ob sie sich vielleicht lieber mit oberflächlichen Dingen der Männer ablenkt, um nicht an den falschen zu geraten. Hier bin ich gespannt, was sie noch für Überraschungen bereithält, ein paar Andeutungen gab es ja schon.


    Dieses Empfinden, sie sei da nicht authentisch, trügt Dich da nicht, da geht es auch wirklich um Oberflächlichkeiten - und um Taktik.


    Zitat

    Original von Lucy1987
    Die Feierlichkeit hat mich etwas verwirrt, ich kann dann oftmals die Namen gedanklich nicht mehr richtig zuordnen, wenn zu viele Personen auf einmal vorkommen.


    Ja, das glaub ich - und ich vermute mal, als neu in der Gesellschaft hinzugekommener Gast wie Floortje empfindet man das ganz genauso. :-)


    Zitat

    Original von Lucy1987
    James van Hassel kann ich irgendwie so garnicht einschätzen. Komischerweise habe ich diese Interpretation genau gegenteilig wahrgenommen, mir war eher nämlich eher sympathisch, ich war nur hinsichtlich des Griffs am Handgelenk irritiert, wobei auch dies ja nicht übergriffig gemeint sein muss. Ich bin da wirklich unschlüssig und lasse mich auch da überraschen.


    Schön, dass Dir diese Geste von ihm aufgefallen ist, sie verrät tatsächlich schon ein bisschen was über seinen Charakter.


    Zitat

    Original von Lucy1987
    Und eines ist wieder sehr positiv hervorzuheben: Nicole, deine Beteiligung an dieser Leserunde bereichert das Buch noch um sehr viele Inhalte mehr, es ist fast wie ein Bonus pro Abschnitt, hier noch in bebilderter oder ähnlicher Form informiert zu werden. Vielen Dank dafür schonmal. :-)


    Sehr gerne, Lucy! :knuddel1
    Das wünsche ich mir bei jeder Leserunde: dass es zusätzlich zum Buch an sich eine richtig gute, interessante Zeit für euch ist.


    Zitat

    Original von Lucy1987
    Meine Highlights in diesem Buch habe ich schon jetzt gefunden:
    Jacobina und die Kinder, die Szenen sind einfach immer klasse gelungen.


    *freu* :-]