'Das Herz der Feuerinsel' - Seiten 296 - 380

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Ich hab noch immer Idas "drocknet wieda" im Ohr

"Prochn" fand ich sehr gelungen. Ida ist wirklich ein Sahnestückchen in diesem Roman. Nachdem die Entwicklungen in der Familie de Jong immer dramatischer werden, liegt natürlich die Vermutung nahe, das irgendwann Jakobina tatächlich vor der Entscheidung steht, die zwei Kinder zu versorgen, da es keine Eltern mehr gibt. Meine These jetzt - Vater stirbt beim Vulkanausbruch, Ehefrau vielleicht schon vorher an Drogenmissbrauch. Welche andere Krankheit kann es denn sein ? Schwermut vielleicht. Diese Familie war einfach zu perfekt. Schon "fies" wie Nicole sie nach und nach zerbröseln lässt.
Ja, ich glaube auch, dass Jakobina vorsichtig sein muss. Vielleicht hat de Jong ja die Franzosenkrankheit und hat sie seiner Frau "vererbt".

Floortje ist für ihre Erfahrungen mit Männern und Menschen ganz allgemein einfach immer noch viiiiel zu blauäugig. Oder sie will die Gefahren einfach nicht sehen. Ihr Verdrängungsmechanismus ist wirklich große Klasse. Irgendwie finde ich sie manchmal schon etwas oberflächlich. Natürlich hat sie keine Aussichten auf einen hoch bezahlten Job aber einfaches Dienstmädchen ist ihr auch zu schlecht bezahlt, da geht sie lieber anschaffen. Und der Plan, nur mit ein bisschen Geld und gutem Aussehen auszuwandern und auf einen passenden Ehemann zu warten ist von Anfang an nicht besonders klug gewesen.
Trotz der ersten schmerzhaften "Begegnung" mit dem Chinesen habe ich irgendwie ein anderes Bild von ihm im Kopf. Floortje könnte aus dieser Beziehung etwas machen - ihr traue ich das zu. Der Chinese ist in seinem Dunstkreis eine große Nummer und ihm scheint die zarte Holländerin wirklich gut zu gefallen. Als seine teure Konkubine könnte sie zu einigem Einfluss kommen. Wahrscheinlich nicht zu großen Glück, aber das findet Floortje meiner Meinung nach nur, wenn sie auch mal die unscheinbaren Männer ins Auge fasst. Die, die ihr uneigennützig zu Füßen liegen, wie Edu oder den Herren vom Schiff.

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Original von hollyhollunder
Natürlich hat sie keine Aussichten auf einen hoch bezahlten Job aber einfaches Dienstmädchen ist ihr auch zu schlecht bezahlt, da geht sie lieber anschaffen.

Ich glaube, einen Dienstmädchenjob würde man ihr gar nicht anbieten.
Dazu hatte man doch die Eingeborenen, die dann gleich noch für "andere Dinge benutzt" werden konnten.

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Original von chiclana

Ich bin auch noch am Rätseln, was ihr das Leben so schwer macht? Ihr Mann? Doch die Drogen? Nur das Klima wird es ja wohl nicht sein... Und was ist mit Jan? Ist er doch nicht so ein Lieber, wie es scheint? (ich traue ihm ja die ganze Zeit schon nicht... )

*setzt sich brav auf die Fingerchen*

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Original von chiclana
Floortje tut mir leid... aber ich finde ihren Weg und ihr Verhalten schlüssig. Klar möchte man sie manchmal schütteln, aber ich kann es nachvollziehen, dass sie sich zwischendurch was gönnen will und sich wenigstens hübsch fühlen will.

So lieb ich Floortje hab - aber manchmal ging es mir beim Schreiben genauso.

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Original von chiclana

Verursacht das evtl. die Franzosenkrankheit? Betty hatte doch von Barbarossa erzählt und das war doch bestimmt der Herr Major. Und sie hatte doch auch erzählt, dass sich die Krankheit auf die Kinder übertragen kann (auch wenn ich das so interpretiert hatte, dass es dann gleich bei Babys ausbricht und nicht erst nach Jahren, aber wer weiß)

Magst Du da noch ein bisschen spekulieren oder magst Du mehr wissen über angeborene Syphilis?
(Können wir auch auf einen der kommenden Abschnitte verschieben, wenn Du magst )

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Ok, 2 Seiten später im nächsten Abschnitt gehts ums Sprachen lernen...

Jaa, gnaahhh, ich hab mich im Abschnitt vertan - sorry!

@ beowulf

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Das Abgleiten in den Beruf der Hure haardünn sehr gut dargestellt- erst vor Zeitungslesen gar nicht bemerkt wo sie da ist und dann immer offener zu dieser " einfachen" Lösung.

Ja, ich wollte da genau dieses Reinschlittern schildern.

@ hollyhollunder

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"Prochn" fand ich sehr gelungen. Ida ist wirklich ein Sahnestückchen in diesem Roman.

*freu*

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Schon "fies" wie Nicole sie nach und nach zerbröseln lässt.

Ich erwische mich selbst manchmal dabei, dass ich immer noch mal nachtrete, wenn eine Person im Roman eh schon am Boden liegt ...

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Trotz der ersten schmerzhaften "Begegnung" mit dem Chinesen habe ich irgendwie ein anderes Bild von ihm im Kopf. Floortje könnte aus dieser Beziehung etwas machen - ihr traue ich das zu. Der Chinese ist in seinem Dunstkreis eine große Nummer und ihm scheint die zarte Holländerin wirklich gut zu gefallen. Als seine teure Konkubine könnte sie zu einigem Einfluss kommen. Wahrscheinlich nicht zu großen Glück, aber das findet Floortje meiner Meinung nach nur, wenn sie auch mal die unscheinbaren Männer ins Auge fasst. Die, die ihr uneigennützig zu Füßen liegen, wie Edu oder den Herren vom Schiff.

Finde ich ganz spannende Gedanken.

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Original von maikaefer

Ich glaube, einen Dienstmädchenjob würde man ihr gar nicht anbieten.
Dazu hatte man doch die Eingeborenen, die dann gleich noch für "andere Dinge benutzt" werden konnten.

Es gab tatsächlich keine weißen Dienstmädchen auf Java. Gab es einfach nicht.
Das höchste der Gefühle wäre ein Job als Haushälterin gewesen - so sie ihn denn bekommen hätte ...

In diesem Anschnitt geht´s ja so richtig zur Sache!

Floortje kann einem einerseits so richtig leid tun, aber andererseits stellt sie sich auch dämlich an... Trotzdem mag ich sie und hoffe, dass sie es beim chinesischen Drogenboss gut übersteht.

Familie de Jong hat sich auch als wirklich seltsam entpuppt. Generell kann ich es mir kaum erklären, dass Frau de Jong so wenig mit ihren eigenen Kindern zu tun hat und Herr de Jong ist auch ein miserabler Mensch. Aber die Kinder sind wirklich absolut putzig und drollig.

Mal gespannt wie es für Jacobina weiter geht. Mit gefällt übrigens die Abkürzung ihres Namens "noni Bina" richtig gut. Hat sie mir viel sympatischer gemacht und ließ die Figur irgendwie weicher werden.

Und nun aber schnell weiterlesen.

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Original von n8eulchen
Generell kann ich es mir kaum erklären, dass Frau de Jong so wenig mit ihren eigenen Kindern zu tun hat und Herr de Jong ist auch ein miserabler Mensch. Aber die Kinder sind wirklich absolut putzig und drollig.

In Deutschland sprach man als Kind in großbürgerlichen Kreisen in dieser Zeit seine Eltern noch mit "Sie" an. Ein Kolonialbeamter, der mit seinen Kindern im Meer spielt dürfte eher die krasse Ausnahme gewesen sein. Noch mein Vater (Jahrgang 1922, Geburtsort Tsingtau/China) hatte eine chinesische Kinderfrau (und hatte großen Spaß daran der Armen mit ihren Lotusfüßen immer abzuhauen) und sah seine Eltern zum feierlichen Abendessen (Kinder haben am Esstisch ruhig zu sein!) oder zum sonntäglichen Kirchgang.

@ beowulf:

Danke für die Anekdote^^
Zum Glück haben sich die Zeiten so geändert. Dass eine Mutter so wenig mit ihren Kindern zu tun hat, finde ich einfach schrecklich schade.

Ihr habt schon ganz viel von meinen Gedanken geschrieben.

Seit dem Besuch im Club, denke ich auch, dass bei den de Jongs Drogen im Spiel sind. Dieses unberechenbare Verhalten Vincents scheint mir mehr als eine Charakterschwäche, zumal er in Sumatra ja "ein gezähmter Tiger" ist.

Am liebsten hätte ich Jacobina eigenhändig aus dem Schlafzimmer gezerrt. Hoffentlich schreckt sie das Gesehene nicht zu sehr ab, wenn sie mit Jan ihre ersten sexuellen Erfahrungen macht. Ich hoffe nämlich immer noch, dass wenigstens er und Jacobins es schaffen, glücklich zu werden. Da bin ich jetzt auch mal hoffnungslos naiv.

Vincent hat also Syphilis ins Ehebett geschleppt und auch bestimmt noch mehr Frauen angesteckt.
Ich überlege schon die ganze Zeit, in welchem Buch ich über die Folgen der Krankheit gelesen habe. Das war echt schrecklich.
Hoffentlich bleibt das Floortje wenigstens erspart.

Das Bild des rülpsenden Vulkans, dessen Asche sich so unbemerkt bei Nacht über das Land bzw über das Haus der de Jongs legt, das hat mir gut gefallen. Noch konnten sie das Haus wieder sauber putzen...
Auch der Schrecken so mitten im Alltag war echt spürbar.

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Original von Nicole

Das ist ein Verhaltensmuster, das gar nicht so selten bei Prostituierten zu beobachten ist, auch in der Gegenwart. Dass das Geld (für das man der Tätigkeit ja eigentlich nachgeht) für Kleider, Schuhe, Make-Up, Parfum und Luxusartikel buchstäblich auf den Kopf gehauen wird. Ich würde mal ganz vorsichtig darauf spekulieren, dass es etwas damit zu tun hat, sich selbst etwas Gutes tun zu wollen, gut zu sich selbst zu sein.

Wobei Floortjes Argumentation vor sich selbst, nach was aussehen zu müssen, auch nicht von der Hand zu weisen ist, gerade bei dem harten Konkurrenzkampf unter den Damen des Gewerbes.

Wo soll sie mit dem gesparten Geld denn hin? Zurück nach Holland?
Wohl kaum, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da als Ex-Prostituierte ohne Bildung eine Zukunft hatte.
In welches andere Land könnte sie gehen?
Mir fallen nur zwei "Auswege" ein. "Wo ist dieser sch... Prinz mit seinem sch... Pferd? "

Oder sie fasst sich ein Herz, wendet sich an Jacobina und übernimmt ihren Job als Kindermädchen und sie kann endlich Jan heiraten.
Beide sind dramaturgisch nicht sehr wertvoll.

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Original von hollyhollunder
...
Floortje ist für ihre Erfahrungen mit Männern und Menschen ganz allgemein einfach immer noch viiiiel zu blauäugig. Oder sie will die Gefahren einfach nicht sehen. Ihr Verdrängungsmechanismus ist wirklich große Klasse.

Bei alldem, was Floortje erlebt hat, ist Verdrängung ein reiner Schutzmechanismus, den sie zum Weiterleben braucht.

Zitat

Original von hollyhollunder
Irgendwie finde ich sie manchmal schon etwas oberflächlich. Natürlich hat sie keine Aussichten auf einen hoch bezahlten Job aber einfaches Dienstmädchen ist ihr auch zu schlecht bezahlt, da geht sie lieber anschaffen.

Ich habe es nicht so empfunden, dass sie lieber anschaffen geht, sondern dass sie zunächst ihre Miete bezahlen will.

@ n8eulchen

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Mit gefällt übrigens die Abkürzung ihres Namens "noni Bina" richtig gut. Hat sie mir viel sympatischer gemacht und ließ die Figur irgendwie weicher werden.

*freu*

so war's auch von mir erhofft ...

@ beowulf

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Ein Kolonialbeamter, der mit seinen Kindern im Meer spielt dürfte eher die krasse Ausnahme gewesen sein.

Definitiv.
Aber das ist für mich eben von Anfang an Vincent gewesen: ein für seine Zeit extrem liebevoller und aufmerksamer Vater, unabhängig von seinen finsteren Seiten.

@ Regenfisch

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Das Bild des rülpsenden Vulkans, dessen Asche sich so unbemerkt bei Nacht über das Land bzw über das Haus der de Jongs legt, das hat mir gut gefallen. Noch konnten sie das Haus wieder sauber putzen... Auch der Schrecken so mitten im Alltag war echt spürbar.

Da freu ich mich jetzt drüber!
Ich fand das gar nicht so leicht zu schreiben - und war mir auch immer nicht so sicher, ob das Bild mit dem Rülpser zulässig ist ...

Zitat

Mir fallen nur zwei "Auswege" ein. "Wo ist dieser sch... Prinz mit seinem sch... Pferd? "

Ich liebe diesen Spruch!

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Ich überlege schon die ganze Zeit, in welchem Buch ich über die Folgen der Krankheit gelesen habe. Das war echt schrecklich.

Das war wirklich schlimm.
Es gibt eine Folge von Grey's Anatomy (ich weiß nicht, ob Du das schaust und die Folge auch kennst), in der George sich bei einer Krankenschwester ansteckt, die es von Alex hat. Grande Drama - aber eben auf Herzensebene und Peinlichkeit. Weil dank Antibiotika heute heilbar.

Aber ohne Antibiotika früher war das eine schreckliche Geschichte. Ich hab ein paar Mal während des Schreibens durchaus an HIV / AIDS denken müssen - weil auch sexuell übertragbar und auch eine geächtete Krankheit, die oft mit sozialer Ausgrenzung einhergeht.

Ohh, ich sollte schon längst schlafen....

Im Moment tun mir beide, Jacobina und Floortje, leid. Was für einen Schock muß Jakobina bekommen haben - und für Floortje scheint es noch schlimmer zu kommen, als anzunehmen war....

Morgen, also heute :grin, werde ich weiter lesen und dann auch hoffentlich mal Zeit für Eure Post finden.

Inzwischen brodelt es an allen Ecken und Enden - genau wie im inneren des Vulkans. Das eine oder andere Anzeichen eines Ausbruchs wird wohl wahr genommen, aber dann wieder weg gewischt, wie die Asche...

Diese Parallelen zwischen der Natur und den Menschen finde ich total faszinierend. Sie schaffen es, die Sogwirkung auf den Leser nochmals zu verstärken und meine Augen fliegen nur so über die Zeilen.

Auch Jacobinas schöne, neue Welt wird immer mehr erschüttert und auf den Major bin ich stinksauer. Er scheint mir irgendwie eine gespaltene Persönlichkeit zu sein: mit den Kindern geht er wirklich liebevoll um. Handkehrum ist er ein Macho und Sexist wie er im Buche steht. Ich warte sehnsüchtig darauf, dass Jan wieder auf der Bildfläche erscheint und für Jacobina da ist... *hoff*

Floortje's Situation macht mich sehr traurig. Ich kann ihr nicht Mal böse sein - denn sie ist nicht absichtlich in dieses Milieu rein geschlittert. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass ihr das alles so leicht fällt. Es gibt viele Anzeichen, die dagegen sprechen. Ich denke da z.B. an die Szene, die beschreibt, wie sie sich ganz lange geschrubbt hatte, um sich wieder sauber zu fühlen. Oder wie sie eine ganze Flasche Champagner getrunken hatte oder sich vor den Rekruten versteckte. Mit dem Kauf der schönen Kleider und sonstiger Luxuartikel versucht sie doch nur zu kompensieren, was ihr im Leben fehlt. Es ist niemand da, der sie Mal in den Arm nimmt und ihr Liebe gibt. Sie tut mir unendlich leid und ich hoffe sehr, dass auch für sie bald ein Türchen aufgeht.

Was die Kinder betrifft, wurde ja schon öfters erwähnt, was für Sonnenscheine sie sind. Dem kann ich mir nur anschliessen. Die beiden sind wirklich allerliebst und Nicole hat sie so lebendig und realistisch gezeichnet. Ich befürchte nur, dass auch ihre scheinbar heile Welt, immer mehr ins Wanken gerät.

Edit hat mich auf ein fehlendes Wort Aufmerksam gemacht.

Ich pick mir mal ein paar Eurer Sätze heraus, weil Ihr im Prinzip schon all meine Gedanken zu diesem Abschnitt zu "Papier" gebracht habt.

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Original von chiclana
quote]Original von Richie
Frau de Jong hat mich etwas zum Grübeln gebracht. Warum bittet sie Jacobina sich um ihre Kinder zu kümmern, wenn ihr etwas passiert? Hat sie Vorahnungen? Und warum bittet sie Jacobina Jan nicht zu heiraten und meint, dies sei kein Land in dem man glücklich werden kann oder ist sie eifersüchtig auf Jacobina?

Ich bin auch noch am Rätseln, was ihr das Leben so schwer macht? Ihr Mann? Doch die Drogen? Nur das Klima wird es ja wohl nicht sein...

Mir kam der Gedanke, dass sie vllt. Depressionen - womöglich sogar verbunden mit Selbstmordgedanken - haben könnte.

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Original von chiclana
Und was ist mit Jan? Ist er doch nicht so ein Lieber, wie es scheint? (ich traue ihm ja die ganze Zeit schon nicht... )

Oh Gott, bitte nicht. Das bißchen Romantik, was ich in mir habe, krallt sich verzweifelt an Jan und Jacobina als hoffentlich bald glücklich verheiratetes Paar mit rosiger Zukunft.

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Original von chiclana

Verursacht das evtl. die Franzosenkrankheit? Betty hatte doch von Barbarossa erzählt und das war doch bestimmt der Herr Major. Und sie hatte doch auch erzählt, dass sich die Krankheit auf die Kinder übertragen kann (auch wenn ich das so interpretiert hatte, dass es dann gleich bei Babys ausbricht und nicht erst nach Jahren, aber wer weiß)

DAS waren auch ganz genau meine Gedanken. Und Betty hat auch tatsächlich erzählt, dass die Folgen der Krankheit bei den Kindern manchmal erst Jahre später auftreten (habs gerade sicherheitshalber nochmal nachgelesen - S. 350 unten).
Ich mach mir grad auch ganz große Sorgen um Jeroen.

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Original von Ayasha
Floortje's Situation macht mich sehr traurig. Ich kann ihr nicht Mal böse sein - denn sie ist nicht absichtlich in dieses Milieu rein geschlittert. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass ihr das alles so leicht fällt. Es gibt viele Anzeichen, die dagegen sprechen. Ich denke da z.B. an die Szene, die beschreibt, wie sie sich ganz lange geschrubbt hatte, um sich wieder sauber zu fühlen. Oder wie sie eine ganze Flasche Champagner getrunken hatte oder sich vor den Rekruten versteckte. Mit dem Kauf der schönen Kleider und sonstiger Luxuartikel versucht sie doch nur zu kompensieren, was ihr im Leben fehlt. Es ist niemand da, der sie Mal in den Arm nimmt und ihr Liebe gibt. Sie tut mir unendlich leid und ich hoffe sehr, dass auch für sie bald ein Türchen aufgeht.

Mir gehts ganz genauso und ich wünsche mir für Floortje auch von ganzem Herzen, dass sich für sie bald alles zum Guten wendet.

Zitat

Ich habe es nicht so empfunden, dass sie lieber anschaffen geht, sondern dass sie zunächst ihre Miete bezahlen will.

Die Szene, die ich meine kommt später. Da schafft sie schon an, liest aber immer noch die Zeitungsannoncen. Kann sich aber nicht durchringen auf Dienstmädchenstellen überhaupt einen Versuch zu starten.

Ja stimmt, daran kann ich mich jetzt auch wieder erinnern. Sie zieht einen Vergleich zwischen beiden Verdienstmöglichkeiten, stellt fest, dass sie beim Anschaffen in einer Woche mehr verdient als ein Dienstmädchen in einem ganzen Monat (so in etwa) und verwirft den Gedanken einer Bewerbung deswegen sofort wieder.

Dieser ABbchnitt hat mich sehr gefesselt und ich habe weit über die Seite 380 hinaus gelesen, ich hoffe ich spoiler nicht.
Floortje prostituiert sich. Wen wundert das? Mich nicht. Hat sie eine andere Möglichkeit? Nein hat sie nicht. Als sie sich erstmal daran gewöhnt hat, mehr Geld zu verdienen, in weniger Zeit als eine Hausangestellte, will sie es auch nicht wieder aufgeben. Sie kann sich so mehr leisten, kann leichter ihren Verpflichtungen nachgehen. Sie ist es aber doch auch nicht anders gewohnt. Sie hat doch vorher auch von ihren verehrern immer als bekommen, wenn auch ohne Leistung ihrerseits. Ich weiß nicht,ob dass so unverständlich ist.
Sie übt einen sagen wir mal schmutzigen Beruf aus, sie fühlt sich schmutzig und hüllt sich dann dafür in hübsche Kleider, sie gönnt sich etwas, sie belohnt sich. Sie hat nichts an dem sie sich erfreuen kann, warum sich dann nicht in hübsche Kleidung hüllen? Auch dies ist nicht schwierig zu verstehen. Dass sie sich mit Kian einlässt ist übel. Sie weiß noch nicht so wirklich welch fatalen Fehler sie begangen hat. Ich hoffe sie kommt irgendwie raus aus dem Verhältnis, ohne dass ihr dabei zu viel passiert, obwohl WAS kann noch viel schlimmeres passieren. Die arme Floortje.

Jacobina hat es in diesem Abschnitt auch nicht wirklich leicht, der Umzug nach Sumatra kommt mehr als ungelegen, obwohl ich glaube, das Jan eine so ehrliche und treue Seele ist, der wartet Jahre auf Jacobina. Der sollte mal lieber ordentlich mit der Faust auf dem Tisch hauen und sich nehmen was er will. So wie er sich jetzt grad verhält, würde er mich nur langweilen. Immer schön zu allem ja und Amen sagen ( obwohl passt ja... ;-)).
Die de Jongs werden mir beide immer unsympaticher. Vincent weil er genau dass ist, wofür ich ihn die gehalten bin, für einen schlechten Menschen.
Griet ist dafür ein weinerliches Weibchen, dass die Augen verschließt sich alles gefallen läßt und Hörigkeit mit Leidenschaft verwechselt, sie verzeiht und toleriert Vincents Verhalten, dass sich mir die Haare sträuben. Vielleicht war ein solchen Verhalten einer Frau damals aber auch üblich.
Ich glaube, wären da nicht die wirklich entzückenden Kinder, wäre Jacobina sicherlich schon aus dem Hause de Jongs geflüchtet, mich würde sonst wundern, warum sie immer noch da bleibt, gerade nach dem Erlebnis mit Vincent und dem Hausmädchen! Das muss furchtbar für Jacobina gewsen sein. Wenn man selbst noch so unerfahren ist und sich dann einen solchen primitiven Geschlechtakt ansehen muss, hat man vor dem was da noch kommen mag sicherlich große Angst.

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Original von Ayasha
Inzwischen brodelt es an allen Ecken und Enden - genau wie im inneren des Vulkans. Das eine oder andere Anzeichen eines Ausbruchs wird wohl wahr genommen, aber dann wieder weg gewischt, wie die Asche...

Schönes Bild!

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Original von Ayasha
Diese Parallelen zwischen der Natur und den Menschen finde ich total faszinierend. Sie schaffen es, die Sogwirkung auf den Leser nochmals zu verstärken und meine Augen fliegen nur so über die Zeilen.

Das freut mich so, das hatte ich mir gewünscht, dass das rüberkommt!

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Original von Schlumpfinchen

Mir gehts ganz genauso und ich wünsche mir für Floortje auch von ganzem Herzen, dass sich für sie bald alles zum Guten wendet.

Ich find's schön, dass ihr da so über sie denkt und sie sie empfindet.

@ hollyhollunder und Schlumpfinchen

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Original von hollyhollunder

Die Szene, die ich meine kommt später. Da schafft sie schon an, liest aber immer noch die Zeitungsannoncen. Kann sich aber nicht durchringen auf Dienstmädchenstellen überhaupt einen Versuch zu starten.

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Original von Schlumpfinchen
Ja stimmt, daran kann ich mich jetzt auch wieder erinnern. Sie zieht einen Vergleich zwischen beiden Verdienstmöglichkeiten, stellt fest, dass sie beim Anschaffen in einer Woche mehr verdient als ein Dienstmädchen in einem ganzen Monat (so in etwa) und verwirft den Gedanken einer Bewerbung deswegen sofort wieder.

Das ist übrigens auch ein Muster, das sich gar nicht so selten bei Prostituierten beobachten lässt: wie schwer der Ausstieg ab einem gewissen Punkt fällt, selbst wenn ein "bürgerlicher" Job in Aussicht ist. Als ob es da eine innere Hemmschwelle gäbe.

@ vingela

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Original von vingela
Ich glaube, wären da nicht die wirklich entzückenden Kinder, wäre Jacobina sicherlich schon aus dem Hause de Jongs geflüchtet, mich würde sonst wundern, warum sie immer noch da bleibt, gerade nach dem Erlebnis mit Vincent und dem Hausmädchen!

Das ist tatsächlich der Hauptgrund, weshalb sie zunächst bleibt - weil sie spürt, wie sehr die Kinder an ihr hängen und sie auch brauchen.

Inzwischen meint es das Schicksal gar nicht mehr so gut mit den beiden Frauen. Nachdem Jacobina nun ein Geheimnis mit dem Major teilt, wird das Zusammenleben nicht unbedingt erträglicher, im Gegenteil. Noni Bina, von den Kindern geliebt, von Frau de Jong geschätzt und gebraucht und vom Herrn des Hauses begehrt (seit er sie im Schlafzimmer ertappt hat, sicher noch viel mehr), eine recht komplizierte Konstellation. Hoffentlich kommt sie da auf Dauer mit heiler Haut davon. Was mag der Grund sein, dass Frau de Jong ihr von einer Heirat mit Jan abrät? Mir fallen da zwei plausible Möglichkeiten ein. Entweder sie ist eifersüchtig. Vielleicht hat sie mit Jan zusammen eine "Leiche im Keller" bzw. auch ein pikantes Geheimnis. Andererseits könnte es auch purer Eigennutz sein, dass sie einfach nicht so bald auf Jacobina verzichten möchte.
Und Floortje, vermutlich hat sich ihr in ihrer Situation nicht wirklich ein akzeptabler Ausweg geboten. Im Gegensatz zu Jacobina hat sie keine Referenzen. Sie könnte sich demnach auch nicht als Kindermädchen bewerben, denn sie verfügt weder über eine gewisse Bildung dafür, noch könnte sie auf ihre Herkunft aus guter Familie verweisen.
Als sie dann gemerkt hat, wie schnell man als Prostituierte sein Geld verdienen kann, gab es für sie kein Zurück mehr.
Ihr Verhalten, auf das Angebot des Chinesen einzugehen, war sehr naiv, gerade weil ihre "Kollegin" sie noch ernsthaft vorgewarnt hat. Aber in dem Moment hat sie wohl nur noch das Geld gesehen.

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Das ist übrigens auch ein Muster, das sich gar nicht so selten bei Prostituierten beobachten lässt: wie schwer der Ausstieg ab einem gewissen Punkt fällt, selbst wenn ein "bürgerlicher" Job in Aussicht ist. Als ob es da eine innere Hemmschwelle gäbe.

Nach jahrelangem "Anschaffen" kann ich mir das durchaus vorstellen. Da tritt sicherlich auch eine gewisse Gewöhnung ein. Und das Ausbrechen aus einer bereits bekannten Situation fällt immer schwerer, als das Verharren in derselben. Aber so lange prostituiert sich Floortje eigentlich ja noch nicht. Obwohl sie bis zu einem gewissen Grad sogar schon Gefallen daran findet. Erstens das Geld und zweitens Freier wie der junge Mann, dem sie ihre Vorlieben mitteilt, damit es auch ihr Vergnügen bereitet.

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Ihr Verhalten, auf das Angebot des Chinesen einzugehen, war sehr naiv, gerade weil ihre "Kollegin" sie noch ernsthaft vorgewarnt hat. Aber in dem Moment hat sie wohl nur noch das Geld gesehen.

Oh ja, mehr als naiv - ich würde fast schon sagen doof. Die professionellen Damen kennen doch die "schwierigen Fälle", da sollte man auf sie hören.

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Original von hollyhollunder

Oh ja, mehr als naiv - ich würde fast schon sagen doof. Die professionellen Damen kennen doch die "schwierigen Fälle", da sollte man auf sie hören.

Ich glaube, dass hier mehr dahinter steckt.
Was sie über den Chinesen zu hören bekommt, sind ja erstmal nur Gerüchte. Nicht vergessen: Wir kennen ihn schon, weil Jan Jacobina von ihm erzählt hat, wir sind Floortje hier einen Schritt voraus.
Floortje hört nur schlechtes Gerede und ich glaube, dass sie eine Frau ist, die auf Gerede nicht viel gibt.
Sie weiß ja, wie schnell man unverschuldet einen schlechten Ruf bekommt.

Ich muss gestehen: Ich hab durchaus mit ihr gehofft, dass der Chinese sich als "Guter" herausstellt und er füttert sie zu Anfang ja auch mit genug Zuwendung und Freundlichkeiten, sodass sie diese Hoffnung trotz der Vergewaltigung nicht begraben kann.
Er macht sie sich gefügig, indem er ihr das gibt, was sie am meisten braucht auf der Welt. Und das ist nicht in erster Linie Geld und schöne Kleider.

Und die anderen Damen ... nun gut, die kennen sich aus, ja. Aber die sind auch bang um ihre Stammkunden. Ich glaube, dass man da mit allen Mitteln versucht, diese den anderen Frauen schlechtzureden.
Sie sind ja nun nicht wirklich Freundinnen, sondern bloß Kolleginnen. Jede kämpft für sich.