'Das Herz der Feuerinsel' - Seiten 380 - 494
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Original von Regenfisch
Der Abschnitt ist wirklich eine emotionale Achterbahnfahrt und irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es da eine ruhige Auslaufzone gibt, die die Fahrt wieder stoppt.Letzte Seite?
(kleiner Scherz am Rande ... :zwinker)ZitatOriginal von Regenfisch
Wer weiß, ob er ihr in einer Krisensituation mit der gemeinsamen Familie eine Stütze wäre. Wohl kaum.Ach, ich hab schon ein paar Mal die gedankliche Abzweigung genommen, was gewesen wäre, wäre das alles hier nicht genauso passiert.
Jan und Jacobina wären schon glücklich miteinander geworden, doch.Ihn erwischt diese ohnehin schon vertrackte Situation nur an einem sehr empfindlichen Punkt, bzw. an zweien: am Job (inkl. gutem Ruf) - und bei Griet. Und da knickt er eben ein.
Nicht schön. Aber eben menschlich.ZitatOriginal von Regenfisch
Die Entwicklung der Figuren finde ich eine ganz große Stärke in diesem Buch.Dankeschön.
ZitatOriginal von Regenfisch
Ich fürchte, das ist ein berechtigter Zweifel.
Ich wünsche dir und dem Buch ganz viele Leser, die dich und das Buch verdienen.
Leicht verdauliche Bücher gibt es in Massen, da brauchst du dich nicht drum zu kümmern.
"Ist es zu hart, bist du zu schwach!"Ich kann das schon verstehen, wenn es einem da zu hart und zu viel, zu grausam und zu überhaupt ist. Für mich war es allerdings von Anfang an ein Anliegen, mich da ranzuwagen, einerseits für mich selbst (ich hab ja immer so bestimmte persönliche Gründe, warum ein Romanstoff, warum eine bestimmte Geschichte), andererseits, weil ich fand, dass es die Geschichte braucht, der historische Hintergrund - und nicht zuletzt der Schauplatz.
ZitatOriginal von Regenfisch
Da stehe ich auf dem Schlauch. Was ist ein Kurtext und wo steht etwas von Prostitution?Oh, "Kurxtext" - auch hübsch, was ich da getippselt hab ...
Ich meinte natürlich einen banalen Kurztext - und Selma (danke! ) war schneller, hab ich gesehen, und den Text, der online z.B. bei amazon drin steht, verlinkt.ZitatOriginal von Regenfisch
Das war vor allem ein ganz schöner Stoffhaufen, der da geflogen ist.@ hollyhollunder
ZitatOriginal von hollyhollunder
Puh, dieser Abschnitt hatte es tatsächlich in sich - wie es scheint für alle Eulen. Ich muss zugeben, der Umschwung von Liebesglück zu Krankheit, Vergewaltigung und Tod war ziemlich hart für mich und für meinen Geschmack fast zu viel. Dass sich in diesem Abschnitt wirklich sämtliche eingeführten Männer als Nieten herausstellen, ist sehr enttäuschend. Ich mag zwar persönlich keine Softies, fand aber Jan sehr passend für Jakobina. Sein Verhalten ist für mich zwar irgendwie nachvollziehbar aber dennoch natürlich inakzeptabel. Ebenso, wie die Widerwärtigkeiten von de Jong - wobei der ja noch als Ausrede "Gehirnfras" wegen Krankheit vorschützen kann. Das Paradies ist für Jakobina endgültig zur Hölle geworden. Schlimmer kann es ja gar nicht mehr werden.Und Floortje und ihr Chinese... diese Beziehung hat sich leider auch nicht so entwickelt, wie ich es mir erhofft hatte. Hier muss ich sagen, dass mir die Sexszenen zu detailiert waren. Ich hätte nicht jedesmal ganz genau wissen müssen, in welche Körperöffnung... also ein mal richtig und dann angedeutet hätte für meine lebhafte Phantasie gereicht.
Verstehe ich, klar - tut mir leid, dass es Dir zuviel war!
ZitatOriginal von hollyhollunder
Allerding kommt am Anfang vom nächsten Abschnitt eine Szene, die ich noch ekliger fand.Wenn Du magst, können wir in eben dem Abschnitt noch drüber sprechen, warum ich diese Szene so gestaltet habe.
ZitatOriginal von hollyhollunder
Ich bin wirklich nicht zart besaitet aber für mein persönliches Gefühl war die Diskrepanz zwischen paradiesischen Liebesgeschichten am Anfang und grausamer Wirklichkeit andererseit nicht ganz das, was ich von dem Buch erwartet hatte - trotz vorhergehender Hinweise, wohin die Geschichte gehen wird.
Das beide Frauen ihren "Peinigern" gegenüber Zu- und Abneigung empfinden ist natürlich auch ganz nah dran an der Realität - aber teilweise schwer zu ertragen.Auch das kann ich nachvollziehen - und gerade dieser Realitätsaspekt war es, der mir daran wichtig war.
ZitatOriginal von hollyhollunder
Ich fühle mich echt gebeutelt. Vielleicht, weil es als Wohlfühlbuch angefangen hat und jetzt in ein Drama umgeschwenkt ist.Das kann ich sehr, sehr gut verstehen.
ZitatOriginal von hollyhollunder
Lichtblick in all dem ist für mich, dass ich das Buch in einer Leserunde lese und Nicole mit ihren akribischen Erklärungen hilft, die verschiedenen Szenen zu verarbeiten. Und dass auch die anderen Eulen hier zu knabbern haben. Die einen mehr, die anderen weniger.
Aber jetzt hat es das Buch auf jeden Fall geschafft, dass ich es gleich noch fertig lese. Jetzt will ich aber auch ein Happyend für die Heldinnen, sonst kann ich nicht mehr gut schlafen heut nacht. -
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Original von Nicole
Von meiner Seite aus noch eine kleine Anmerkung ...Wer sich ein bisschen für den Zirkus früherer Zeit, besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert, interessiert, findet auf meiner Website einen kleinen bebilderten Essay dazu:
Das ist aber schön, vielen herzlichen Dank Nicole.
ZitatOriginal von sapperlot
Die "neue" Nicole mag ich.Das kann ich nur voll und ganz :write. Ich bin total begeistert von dem Buch.
ZitatOriginal von Selma
Das hat mich auch erstaunt, aber ich kann nicht sagen, dass ich die Sexszenen als zu viel des Guten empfunden habe, denn sie passten in die Handlung und kamen auch nicht billig rüber.
Ich finde auch, dass es genau gepasst hat und nicht zu übertrieben war.
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Sehr gerne, Helga!
Ich freu mich so, dass es Dir mit dem Buch so ging und Du es so empfunden hast!
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Jetzt geht es aber ganz schön ab. Noch bevor der Vulkan ausbricht, entladen sich allerorts die Emotionen. Dass die de Jongs nun alles auf ihr Kindermädchen schieben, um ihren Ruf zu wahren, obwohl sie die Wahrheit selbst genau kennen, ist schon fies. Und Jan hält auch noch zu ihnen. Er wendet die klassische Vogel-Strauß-Technik an: den Kopf in den Sand stecken und warten, ob sich das Problem vielleicht doch von selbst löst. Auf so einen scheinheiligen Missionar kann Jacobina verzichten.
Floortje erlebt eine schlimme Zeit, und nach den letzten Sätzen dieses Abschnitts hoffe ich, dass sie sich nicht wirklich etwas antut. Die Nacht mit John Holtum hat ihr gut getan, obwohl es für sie schon anschließend sehr schwer war, wieder zu Kian Gie zu gehen. Aus dem Chinesen werde ich nicht schlau. Einerseits behandelt er Fioortje wie sein Eigentum, wie ein Stück Dreck, andererseits überhäuft er sie mit Geschenken und scheint auch etwas zu empfinden, was in die Nähe von Eifersucht kommt. Ich denke mal, es ist der Besitzanspruch, der seine Handlungen steuert. Und die Geschenke, die er ihr macht, damit will er sein Eigentum aufwerten und schmücken, so wie man vielleicht einen Blumenkasten schön bepflanzt, um bei Passanten damit zu "glänzen". Er behandelt sie (zumindest zeitweise) besser als seine chinesischen Prostituierten in den Opium-Häusern, aber ich kann mir vorstellen, sie ist für ihn attraktiv, weil sie anders aussieht als seine anderen Mädchen, und darum ist sie sein Lieblings-Spielzeug. Mich hat es gewundert, dass er sie überhaupt mit einem anderen Mann "geteilt" hat. Auf den so verdienten Hunderter ist er ja ganz sicher nicht angewiesen. -
Hallo Alle,
ich habe gestern gleich zwei Abschnitte gelesen und schreibe nun nur zu Letzterem, weil ich nicht mehr auseinanderhalten kann, was wo stand.
Den Tod Jeroens hab ich schon befürchtet, als ich las, ihm täten die Beine weh.....ich hatte aber gehofft, dass er die Sache doch noch überlebt, sterbende Kinder sind für mich immer wieder ganz schlimm.
Die Sex/Gewalt-Szenen gehen ebenso an meine Nerven....auch wenn das alles "stimmig" ist und durchaus auch "passend ist"......es liest sich schwer und als "Ausgleich" hoffe ich immer noch auf "alles wird zum Ende hin gut".
Weichei-Jan hat sich alle Ehre gemacht, aber ich ahnte schon "Böses" als in einem seiner letzten Briefe stand, dass er es sich ja überhaupt nicht vorstellen könnte, dass der Herr Major sich zu nah an Jakobina herangewagt hat.....Idiot, echt. Der weiß doch, was der Mann da seit Jahren lebt ??? Blödmann.
Ich glaube nicht wirklich daran, dass er doch noch beherzt eingreift und hilft...oder wandelt er sich doch noch ? Nein, oder ? Ich lass mich überraschen.Floortje.......Danke Nicole für die "entspannende Nacht" mit dem Zirkus-Mann, die hab ich gebraucht, echt. Mal zum Luftholen, zum ausruhen......
Aber das "Abholen Floortjes" war dann diesmal umso schlimmer......heul.....Oft denkt man, die Zeiten hätten sich ja geändert und HEUTE wäre das alles bestimmt ganz anders. Nun ja, für viele Frauen in asiatischen Ländern (und auch hier) ist das leider nicht so. Natürlich sind wir "fortschrittlicher" im Gesundheits-System, es gibt Botschaften, die einem zumindest zur Heimreise verhelfen, wenn man im Ausland gestrandet ist, in D gibts Sozialhilfen aller Art, die Frauen haben auf dem Papier viel mehr Rechte, alles ist "freier und demokratischer".....es gibt die Pille (wenn man sie zahlen kann), es gibt Kondome (wenn Mann sie denn benutzt), aber so ganz unterm Strich ? Finde ich die Geschichte recht nah an unserer Zeit, was ist schon ein Jahrhundert ? Und es gibt so viele Schicksale dieser Art, auch heute noch. Nur halt etwas anders.
So, dieser Abschnitt war "hart" für mich und wenn ich das Buch nach dem Cover gekauft hätte.....puh......hätte ich bestimmt mehr auf ein "seichteres" Buch gehofft.
Grüsse,
Andrea, die gleich mal das Rest-Buch liest, ist ja schon ein süchtig-Macher. -
Dieser Teil verschohnt ja keine der beiden Protagonistinnen.
Jacobina wird von diesem feigen Sack Jan schwer enttäuscht. Er lässt sie gerade dann, wenn sie ihn am meisten gebracht hätte, völlig im Stich. Unverzeihlich! Der Tod des de Jong Sohns kam nicht überraschend, war aber deshalb nicht minder traurig. Aber ich war auch froh, dass es einmal wieder um etwas anderes als um Sex ging. Mir waren diese Szenen zu ausführlich und wurden so schnell langweilig.
Floortje wird übel misshandelt. Aber so schlimm es ihr auch geht, irgendwie dachte ich die ganze Zeit: selber Schuld. Einerseits verhält sie sich in einer zugegebenermaßen auswegslosen Lage naiv und verschwenderisch und andererseits hört sie nicht auf den eindeutig gutgemeinten Rat ihrer Prostituierten-Kollegin.
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Original von n8eulchen
Floortje wird übel misshandelt. Aber so schlimm es ihr auch geht, irgendwie dachte ich die ganze Zeit: selber Schuld. Einerseits verhält sie sich in einer zugegebenermaßen auswegslosen Lage naiv und verschwenderisch und andererseits hört sie nicht auf den eindeutig gutgemeinten Rat ihrer Prostituierten-Kollegin.
Das finde ich aber sehr krass.
Wenn eine Frau nachts im Park vergewaltigt wird, ist sie auch nicht "selbst schuld", auch wenn sie sicher hundert Mal gewarnt wurde, nicht nachts durch den Park zu gehen.
Florrtje hat sicher nicht alles richtig gemacht, aber sie hatte in ihrer Situation (physisch und psychisch) auch nicht die Chance, es besser zu machen. -
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Original von Klusi
Jetzt geht es aber ganz schön ab. Noch bevor der Vulkan ausbricht, entladen sich allerorts die Emotionen. Dass die de Jongs nun alles auf ihr Kindermädchen schieben, um ihren Ruf zu wahren, obwohl sie die Wahrheit selbst genau kennen, ist schon fies. Und Jan hält auch noch zu ihnen. Er wendet die klassische Vogel-Strauß-Technik an: den Kopf in den Sand stecken und warten, ob sich das Problem vielleicht doch von selbst löst. Auf so einen scheinheiligen Missionar kann Jacobina verzichten.Die rote Karte gefällt mir hier an dieser Stelle!
ZitatOriginal von Klusi
Floortje erlebt eine schlimme Zeit, und nach den letzten Sätzen dieses Abschnitts hoffe ich, dass sie sich nicht wirklich etwas antut. Die Nacht mit John Holtum hat ihr gut getan, obwohl es für sie schon anschließend sehr schwer war, wieder zu Kian Gie zu gehen. Aus dem Chinesen werde ich nicht schlau. Einerseits behandelt er Fioortje wie sein Eigentum, wie ein Stück Dreck, andererseits überhäuft er sie mit Geschenken und scheint auch etwas zu empfinden, was in die Nähe von Eifersucht kommt. Ich denke mal, es ist der Besitzanspruch, der seine Handlungen steuert.Das ist auf jeden Fall ein ganz wichtiger Aspekt dabei.
ZitatOriginal von Klusi
Und die Geschenke, die er ihr macht, damit will er sein Eigentum aufwerten und schmücken, so wie man vielleicht einen Blumenkasten schön bepflanzt, um bei Passanten damit zu "glänzen". Er behandelt sie (zumindest zeitweise) besser als seine chinesischen Prostituierten in den Opium-Häusern, aber ich kann mir vorstellen, sie ist für ihn attraktiv, weil sie anders aussieht als seine anderen Mädchen, und darum ist sie sein Lieblings-Spielzeug.Das ist sicher ein Punkt: ihr hübsches Aussehen, aber auch ihr Wesen; er spürt sofort ihre Schwachstellen - und die passen genau zu dem, was er für sich haben will, um seine Neigungen ausleben zu können.
ZitatOriginal von Klusi
Mich hat es gewundert, dass er sie überhaupt mit einem anderen Mann "geteilt" hat. Auf den so verdienten Hunderter ist er ja ganz sicher nicht angewiesen.Das ist natürlich eine ungeheure und auch angstvolle Demütigung für Floortje, einfach so mal eben an einen Fremden verschachtert zu werden - und das weiß Kian Gie genau.
ZitatOriginal von buntfisch
Den Tod Jeroens hab ich schon befürchtet, als ich las, ihm täten die Beine weh.....ich hatte aber gehofft, dass er die Sache doch noch überlebt, sterbende Kinder sind für mich immer wieder ganz schlimm.Für mich auch.
Ich war da auch kurz davor, diesen Teil der Handlung einfach wegzulassen, weil ich nicht wusste, wie ich das überstehen soll - aber dann wäre der Rest nicht mehr aufgegangen. Und irgendwie wollte ich das auch schreiben, weil es dafür eine historische Vorlage gab, die mich sehr interessiert hat.ZitatOriginal von buntfisch
Die Sex/Gewalt-Szenen gehen ebenso an meine Nerven....auch wenn das alles "stimmig" ist und durchaus auch "passend ist"......es liest sich schwer und als "Ausgleich" hoffe ich immer noch auf "alles wird zum Ende hin gut".Das ist auch schwer zu lesen (war auch durchaus schwer zu schreiben) - und meinem Gefühl nach muss das auch so sein. Da ist nichts Schönes dran, da kann man nichts weichzeichnen - sonst ist's nicht mehr "echt".
Lässt sich natürlich drüber diskutieren, ob ich das genau so und auch so ausführlich hätte tun müssen - das versteh ich schon.
ZitatOriginal von buntfisch
Floortje.......Danke Nicole für die "entspannende Nacht" mit dem Zirkus-Mann, die hab ich gebraucht, echt. Mal zum Luftholen, zum ausruhen......
Aber das "Abholen Floortjes" war dann diesmal umso schlimmer......heul.....ZitatOriginal von buntfisch
Oft denkt man, die Zeiten hätten sich ja geändert und HEUTE wäre das alles bestimmt ganz anders. Nun ja, für viele Frauen in asiatischen Ländern (und auch hier) ist das leider nicht so. Natürlich sind wir "fortschrittlicher" im Gesundheits-System, es gibt Botschaften, die einem zumindest zur Heimreise verhelfen, wenn man im Ausland gestrandet ist, in D gibts Sozialhilfen aller Art, die Frauen haben auf dem Papier viel mehr Rechte, alles ist "freier und demokratischer".....es gibt die Pille (wenn man sie zahlen kann), es gibt Kondome (wenn Mann sie denn benutzt), aber so ganz unterm Strich ? Finde ich die Geschichte recht nah an unserer Zeit, was ist schon ein Jahrhundert ? Und es gibt so viele Schicksale dieser Art, auch heute noch. Nur halt etwas anders.Danke für diese Anmerkung, buntfisch, ich find's schön, dass Du hier einen aktuellen Bezug herstellst!
Es ist tatsächlich heute vieles sehr viel besser im Gewerbe als damals - aber es gibt sie leider immer noch, die üblen, finsteren Seiten der (meist Zwangs-)Prostitution, auch bei uns in Deutschland.ZitatOriginal von buntfisch
So, dieser Abschnitt war "hart" für mich und wenn ich das Buch nach dem Cover gekauft hätte.....puh......hätte ich bestimmt mehr auf ein "seichteres" Buch gehofft.Tut mir leid!
ZitatOriginal von n8eulchen
Jacobina wird von diesem feigen Sack Jan schwer enttäuscht. Er lässt sie gerade dann, wenn sie ihn am meisten gebracht hätte, völlig im Stich. Unverzeihlich! Der Tod des de Jong Sohns kam nicht überraschend, war aber deshalb nicht minder traurig. Aber ich war auch froh, dass es einmal wieder um etwas anderes als um Sex ging. Mir waren diese Szenen zu ausführlich und wurden so schnell langweilig.Sorry, dass es Dir damit so ging!
ZitatOriginal von n8eulchen
Floortje wird übel misshandelt. Aber so schlimm es ihr auch geht, irgendwie dachte ich die ganze Zeit: selber Schuld. Einerseits verhält sie sich in einer zugegebenermaßen auswegslosen Lage naiv und verschwenderisch und andererseits hört sie nicht auf den eindeutig gutgemeinten Rat ihrer Prostituierten-Kollegin.Ist die Frage, ob Floortje in dieser Situation den Rat Bettys als so gutgemeint empfinden KANN. Für mich ist das sicher auch ein Fehler, den Floortje da macht - aber ich finde, sie konnte keineswegs abschätzen, dass sie da buchstäblich einen Pakt mit dem Teufel eingeht.
Zumal er sich ja in der Szene im Hotelzimmer zwar etwas merkwürdig, aber durchaus nicht wie ein Scheusal verhält. -
@ Mulle: Naja, die Schuld würde ich ihr nicht geben, aber an ihrer Situation hat sie eine gewisse Mitverantwortung mMn schon zu tragen. Jeder weiß doch, wie die Welt und wie viele Menschen sind. Und Floortje ist sowieso schon in dieses Millieu abgerutscht. Da dann nicht entsprechend vorsichtig zu sein wird nunmal schnell gefährlich.
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Original von n8eulchen
Dieser Teil verschohnt ja keine der beiden Protagonistinnen.
...
Floortje wird übel misshandelt. Aber so schlimm es ihr auch geht, irgendwie dachte ich die ganze Zeit: selber Schuld. Einerseits verhält sie sich in einer zugegebenermaßen auswegslosen Lage naiv und verschwenderisch und andererseits hört sie nicht auf den eindeutig gutgemeinten Rat ihrer Prostituierten-Kollegin.
Was hätte sie denn deiner Meinung nach für eine Alternative gehabt?Edit:
Ich möchte noch einmal eine kleine Lanze für Jan brechen.
Im ersten Moment habe ich mich auch ganz schrecklich aufgeregt und war bitter enttäuscht, weil es mir für Jacobina so unendlich leid tat.
Jetzt denke ich, auch Jan verhält sich nur menschlich. Er begeht einen Fehler- wie jeder von uns. Die Heirat mit Jacobina hätte ihn ins gesellschaftliche Aus befördern können. Auch die Angst um den Job kann ich zumindest verstehen. Er wusste nicht, wie der Prozess ausgeht.
Er hat in diesem Moment nicht die Stärke zu Jacobina zu stehen, dann ist es besser, sie gehen getrennte Wege.
Aber: Er hätte einen Verteidiger für sie beauftragen müssen, der ihr da raus hilft, wenn es damals schon so etwas gab. -
Mit diesem Teil bin ich noch nicht ganz fertig, aber ich muss schon mal los werden das Jacobin mir sehr leid tut so naiv und gut gläubig und Jan der ihr nicht glaubt. Auf einmal ist er nicht mehr sehr nett und ich weiß nicht ob es richtig wäre, wenn Jacobina Jan von dem Major erzählt er würde ihr nicht glauben.
Kien ist der opium Händler von em Jan gewarnt hat. Ach Mensch Floorje sie tut mir so leid sie ist noch so sehr Kind und hat sich in soetwas reinbegeben. Man spürt förmlich ihre Angst es tut mir weh. James mit Emma wie hinterfotzig ist das denn
Ich habe Tränen in den Augen Holtum ist so nett hoffentlich holt er Floortje da raus. Was für eine Last trägt Floortje da mit sich mit 20
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Original von Regenfisch
Edit:
Ich möchte noch einmal eine kleine Lanze für Jan brechen.
Im ersten Moment habe ich mich auch ganz schrecklich aufgeregt und war bitter enttäuscht, weil es mir für Jacobina so unendlich leid tat.
Jetzt denke ich, auch Jan verhält sich nur menschlich. Er begeht einen Fehler- wie jeder von uns. Die Heirat mit Jacobina hätte ihn ins gesellschaftliche Aus befördern können. Auch die Angst um den Job kann ich zumindest verstehen. Er wusste nicht, wie der Prozess ausgeht.
Er hat in diesem Moment nicht die Stärke zu Jacobina zu stehen, dann ist es besser, sie gehen getrennte Wege.Mich freut das unglaublich, dass Du so über ihn denkst.
Natürlich ist das ungeheuer enttäuschend, dass er sich so entscheidet - aber er ist da auch wirklich sehr in die Enge getrieben. Er ist absolut kein schlechter Kerl, auf jeden Fall einer der besseren Männer in dieser Macho-Kultur auf Java - aber da begeht er eben aus (für mich) nachvollziehbarer menschlicher Schwäche diesen unverzeihlichen Fehler.ZitatOriginal von Regenfisch
Aber: Er hätte einen Verteidiger für sie beauftragen müssen, der ihr da raus hilft, wenn es damals schon so etwas gab.Gab es, und das hätte er auch ...
... in ein paar Tagen - Tage, die es aber durch den Ausbruch so nicht mehr geben sollte.ZitatOriginal von schnatterinchen
Kien ist der opium Händler von em Jan gewarnt hat. Ach Mensch Floorje sie tut mir so leid sie ist noch so sehr Kind und hat sich in soetwas reinbegeben. Man spürt förmlich ihre Angst es tut mir weh.ZitatOriginal von schnatterinchen
Was für eine Last trägt Floortje da mit sich mit 20Schön, dass Du hier so für sie empfindest.
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@ Regenfisch: Sie hätte etwas cleverer mit ihrem Geld umgehen können, dann wäre sie nicht auf das Geld des Chinesen angewiesen gewesen, vor dem sie einerseits gewarnt wurde und der ihr andererseits selbst unheimlich war. Einen Ausweg aus der Prostitution generell sehe ich für sie zwar nicht, aber da sie sehr gut zu verdienen schient, könnte sie ihre Freier kritischer auswählen.
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Kurz bevor der Vulkan explodiert, kommen alle Figuren an ihre Grenzen.
Floortje versucht es Kian Gie Recht zu machen, als sie erkennt, dass sie vor ihm nicht fliehen kann, außer wenn sie sich selbst umbringt. Die Nacht mit John aber gibt ihr Halt. Floortje lernt, dass es auch andere Männer als James oder Kian Gie gibt. Männer, die sie für ihre Vergangenheit nicht verurteilen oder ausnutzen.
Jeroen und Melati müssen sterben. Anfangs dachte ich auch an das Dengue-Fieber. Doch letztlich war es eine Quecksilbervergiftung. Frau de Jong ist wirklich krank. Anstatt erst einmal alles auf sich zukommen zu lassen, die Kinder vorsorglich zu töten oder töten zu lassen. Nur damit niemand herausfindet, dass die Kleinen vielleicht an Syphilis leiden. Zum Glück hat sie Ida nicht genug Gift gegebenen. Jacobina muss am Schluss als Sündenbock herhalten, da sich die de Jongs schützen wollen.
Jan erweist sich auch als keine Hilfe. Sein Job ist ihm letztlich wichtiger als seine Liebe zu Jacobina. So sehr es mich für Jacobina schmerzt, kann ich Regenfisch nur zustimmen. Jan verhält sich so, wie sich die meisten Menschen verhalten würden, wenn sie vor diese Entscheidung gestellt würden. Für jemanden, der so auf seinen Ruf angewiesen ist wie ein Missionar, muss die Liebe verdammt groß sein, damit er zu ihr steht. Die Stärke ein komplett neue Leben zu beginnen, hat Jan halt nicht. Schade für Jacobina, aber das Buch ist noch nicht zu Ende. Die Chance auf ein Happy End besteht also noch.
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Man, man, man. Ich hab die letzten drei Abschnitte mehr oder weniger in einem Rutsch gelesen. Das Buch nimmt im letzten Drittel noch einmal so ein wahnsinniges Tempo auf, dass es mir schlicht nicht gelang, es beiseite zu legen, um hier schon einmal zu den einzelnen Abschnitten etwas zu posten.
Zu Jan kann ich gar nicht so viel sagen. Er hat mich enttäuscht.
Wahrscheinlich ist es besser so. Jacobina hat in ihrer Zeit auf Java eine so große Entwicklung durchgemacht, dass sie mir inzwischen stärker erscheint als Jan. Was soll sie mit so einem Mann?
Aber dass er sie so völlig ihrem Schicksal überlässt (immerhin droht ihr eine Anklage wegen Mordes und das anschließende Verfahren könnte mit Jacobinas eigener Hinrichtung enden!), DAS kann ich ihm nicht verzeihen.
Jeroens Tod ging auch mir sehr nahe. Aber durch ihn bekommt die Geschichte nochmal ein Stück mehr Glaubwürdigkeit. Sie wird noch realistischer. Es war nun einmal nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen damals auf Java bzw. Sumatra (und auch sonst nirgendwo auf der Welt) und solche Tragödien gehörten dazu.
Für mich persönlich nahm durch Jeroens Tod die ohnehin schon sehr mitreissende Geschichte noch einmal ordentlich an Spannung zu. Ab jetzt weiß der Leser, es ist ALLES möglich. JEDER kann in diesem Roman sterben und es ist bis zum Schluss nicht sicher, ob sowohl Floortje als auch Jacobina noch ihr Glück finden oder ihr Leben in einer Tragödie endet. Wie, so frage ich Euch, soll man da das Buch noch beiseite legen können??
Floortes Schicksal nimmt mich ebenfalls sehr mit. Aber ich finde es ein bißchen einfach, hier mit dem Finger auf sie zu zeigen und zu sagen "sie hätte aber soundso handelt können" oder "sie hätte dies und das machen können". Es ist ungleich leichter, aus unserer Position heraus entsprechende Entscheidungen zu treffen. Und wir dürfen auch nicht vergessen, was wir in den vergangenen Abschnitten über Floortjes Erlebnisse in der Vergangenheit erfahren haben. Wir wissen bereits seit langem, dass sie ein sehr verletztes, naives Mädchen ist. Natürlich handelt sie nicht immer richtig und nicht selten trifft sie (im Nachhinein) falsche Entscheidungen. Aber auch das ist ein Aspekt für mich, der die Geschichte insgesamt so realistisch macht. Einige Eulen beschrieben es bereits: Menschen sind nicht immer nur schwarz oder weiß. Wir Menschen haben alle unsere Stärken UND unsere Schwächen. Ich persönlich finde es sehr erfrischend, dass dies hier in diesem Roman sowohl bei den "guten" Menschen als auch bei den "bösen" Menschen herausgearbeitet wird. Es gibt zu viele Bücher, in denen die Protagonisten entweder grundgut oder abgrundtief böse sind.
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Original von Regenfisch
Ich fürchte, das ist ein berechtigter Zweifel.
Ich wünsche dir und dem Buch ganz viele Leser, die dich und das Buch verdienen.
Leicht verdauliche Bücher gibt es in Massen, da brauchst du dich nicht drum zu kümmern.
"Ist es zu hart, bist du zu schwach!"
Da hast Du sehr schöne und passende Worte gefunden, Regenfisch.ZitatOriginal von Regenfisch
Das war vor allem ein ganz schöner Stoffhaufen, der da geflogen ist. -
Ach, zu John wollte ich ja noch etwas schreiben.
Mir hat die Szene gut gefallen, als Floortje an der Tür stolperte, ihren Schuh verlor und John ihn dann aschenputtelmäßig knieend wieder auf ihren Fuß setze. Eigentlich wär die Szene fast schon kitschig, wenn John nicht selbst ein bißchen über seinen spontanen Einfall geschmunzelt hätte. Auch wenn dies nur eine klitzekleine Szene ist, hat sich für mich hier besonders gut gezeigt, dass es eben auch darauf ankommt, WIE ein Autor eine Szene schreibt. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, Nicole.
Besonders süß fand ich auch, wie Floortje anschließend fragte, ob unter seinen Pferden auch ein Weißes wäre.
Obwohl John kein weißes Pferd hat ( :grin), konnte ich - obwohl ich kein großer Romantiker bin - bei dieser Szene einfach nur lächelnd dahinschmelzen. Ich fand sie einfach so herzlich beschrieben und da ich mir für Floortje immer noch das große Glück erhoffe, wünsche ich mir, dass John endlich, endlich ihr Ritter ist.
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Original von Schlumpfinchen
Floortes Schicksal nimmt mich ebenfalls sehr mit. Aber ich finde es ein bißchen einfach, hier mit dem Finger auf sie zu zeigen und zu sagen "sie hätte aber soundso handelt können" oder "sie hätte dies und das machen können". Es ist ungleich leichter, aus unserer Position heraus entsprechende Entscheidungen zu treffen. Und wir dürfen auch nicht vergessen, was wir in den vergangenen Abschnitten über Floortjes Erlebnisse in der Vergangenheit erfahren haben.
Sehr richtig.
Nicht unterschätzen darf man auch, dass wir, die hier über ihre Entscheidungen werten, unter ganz anderen Bedingungen leben.
Wir wurden von Kindergarten- oder Grundschulzeit an aufgeklärt, während in Floortjes Welt alles in dieser Richtung als tabu und "böse" galt. Was für einen gewaltigen Bruch das im Denken verursacht, kann man sich kaum vorstellen und - leider - wird das auch nur in wenigen Romanen mal wie hier auf die Spitze getrieben.
Man muss doch in dieser Unwissenheit zwangsweise falsche Entscheidungen treffen. -
Puh, was für ein Abschnitt.
Ich bin froh, dass Jan sich selbst mit seinem Verhalten ins Aus geschossen hat. Fand ich ihn zu Beginn noch sehr sympatisch, so hat er mich dann mit seinem ruhigen, verständisvollen, liebevollen Verhalten sehr gelangweilt. Hier zeigt er ein Gesicht, was mich überrascht. Er ist also nicht nur langweilig, sondern auch noch ein Schisser!!! Unentschuldbar sein Verhalten.Im Grunde nix besser als James Verhalten gegenüber Floortjes.
Floortjes Nacht mit John hat mich begeistert. Da sitzen sie also eine Nacht nur zusammen und er erwartet so gar nix für sein Geld. What a man... ;-)! Eine schöner Abwechslung zu Kian oder Vincent.
Ich glaube ja, dass Kian Floortje an John verschachert um sich selbst zu beweisen, wie gleichgültig ihm Floortje ist, dass es ihm so gar nix ausmacht, wenn sie es mit einem Anderen treibt und hat sich selbst bewiesen, dass dem ganz und gar nicht so ist. Er ist diesmal aus purer Eifersucht gewaltätig geworden, das glaube ich zumindest.
Das Jeroen sterben muss, war furchtbar, es war entsetzlich und ICH, die ja mal gar nicht nah am Waser gebaut ist, mußte weinen. Das war so, so traurig.
Ich hoffe, du Nicole, bringst mich im nächsten Abschnitt nicht nochmal zum Weinen!