King Peng, eigentlich ein Ort in China, ist der Titel des gelungenen Debutromans einer Steirerin.
Kurzbeschreibung laut Amazon:
Die Geschwister Kinga und Nick leben zusammen. Gemeinsam betreiben sie einen Partyservice. Von ihrem kleinen Balkon blicken die beiden auf eine große Terrasse mit Kübelpflanzen, einer Hollywoodschaukel und reichen gutaussehenden Menschen, die sie fasziniert beobachten.
Und plötzlich gehören sie dazu, wenn auch zunächst nur in der Rolle jener, die den Lieferanteneingang benützen. Ein rätselhafter Mord geschieht. Kinga geht ein Verhältnis mit einem Mann ein, dessen Frau mit Nick schläft. Die "Terrakottainsel" verliert ihren Glanz.
Präzise und doch schwebend-leicht erzählt Linda Stift in ihrem Debutroman von subtilen Macht- und Beziehungsspielen.
Über die Autorin:
Linda Stift, geboren 1969 in Wagna/ Stmk., studierte Germanistik, Philosophie und Tschechisch. Sie lebt als Autorin und Lektorin in Wien.
Meine Meinung:
King Peng handelt von einem Geschwisterpaar, das gemeinsam ein Cateringunternehmen betreibt. Nach und nach lernen sie die verschrobenen Nachbarn kennen und eine höchst seltsame Bekanntschaft baut sich auf. Ein Mord geschieht, Geheimnisse tun sich auf - und bleiben bis zum Schluß großteils ungeklärt. Was aber nicht weiters tragisch ist, denn die Handlung scheint sich teilweise nur an der Oberfläche abzuspielen, nur Rahmen für die Neurosen der Hauptfiguren zu sein. In der Tiefe ist es aber ein Roman um merkwürdige Beziehungsgeflechte, und schließlich auch um Machtspiele in der Gesellschaft im großen und zwischen den Geschwistern im kleinen. Die (Neben-)Figuren bleiben irgendwie im Dunkeln, werden zwar oft schonungslos dargestellt und scheinen trotzdem verzerrt. Mich persönlich hat das Buch stark angesprochen, da es sich von Belletristik mit gewohnten Handlungsebenen abhebt. Auch mit dem Stil der Autorin konnte ich mich gut anfreunden.