'Biokrieg' - Kapitel 04 - 09

  • Es tut mir Leid, aber ich kann einfach keine Inhaltszusammenfassung dieses Abschnittes schreiben.
    Verzeiht mir bitte auch, wenn ich Namen abkürze, denn merken kann ich mir die meisten gar nicht, und im eBook sucht es sich so schlecht, wenn man nicht recht weiß, was man wo suchen soll ;-)


    Wir erfahren mehr über Emiko, das "Aufziehmädchen", auch über ihre Jugend in Japan, wo sie umsorgt war und in gewissem Maß auch geachtet. Die Gegenwart sieht für sie ganz anders aus. Ihr Besitzer R. versorgt sie zwar und bietet ihr ein Minimum an Schutz, aber sie ist weniger wert als eine Hure, zumindest in den Augen der Barbesucher, die sie verachten, betatschen, missbrauchen...
    Immerhin schnappt sie einiges an Informationen auf, wodurch sie für Anderson interessant wird. Sie scheint eine Faszination auf ihn auszuüben. Ich habe die Hoffnung, dass daraus für sie Gutes entstehen kann, denn Emiko ist bis jetzt die Figur, die mir menschlich nahe kommt im Roman, obwohl sie weniger Mensch ist als alle anderen.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, so wurden solche Aufziehmenschen zu unterschiedlichen Zwecken konditioniert (Hausdienste, Liebesdienste, Kriegsdienste...). Sie sind weitgehend resistent gegen Krankheiten. Warum ihre Schöpfer ihnen eine do dichte Haut gaben, dass sie fast ersticken müssen, wenn es heiß ist, ist mir rätselhaft. Vielleicht als Machtmittel, um sie besser kontrollieren zu können und ihnen ihre mögliche Überlegenheit zu nehmen. :gruebel


    Politisch habe ich auch neues hinzugelesen, zumindest was die Situation in Thailand betrifft. Es gibt die Kindskönigin, die aber wohl mehr eine zeremonielle und religiöse Bedeutung hat. Große Macht hat das Handelsministerium, welches scheinbar alles kontrolliert, denn in dieser Welt geht es ums Überleben. Das Handelsministerium erhebt Zölle und nutzt seine Macht aus. Und da sind da noch die Weißhemden, eine entfernt religiös motivierte und zahlenmäßig starke Gruppe, die sich in den Dienst der Kindskönigin stellen, Korruption ablehnen und dem Handelsministerium ins Handwerk pfuschen. Eine Macht im Untergrund.


    Allerdings weiß man immer noch nicht, wie es zum Zusammenbruch der Weltökologie und der weltweiten Energiereserven und Rohstofflager kam. Und das frustriert mich mittlerweile sehr! :fetch
    Genannt wird dieser Zusammenbruch die "Große Kontraktion". Die Welt ist dadurch in einen Energiemangel sondersgleichen gerutscht.
    Ich verstehe jetzt auch langsam, warum die Megodontengewerkschaft so große Macht hat. Sie haben diese riesigen, entfernt elefantenartigen Riesenwesen, die eine beträchtliche Energie liefern können, was eine Kostbarkeit ist.


    Nach wie vor ist das Buch sehr verwirrend für mich, denn mich hätten schon die Zusammenhänge interessiert, das Warum.
    Ich lese trotzdem weiter, schon weil mich Emikos Geschichte interessiert.

  • Zitat

    Original von Clare
    Es tut mir Leid, aber ich kann einfach keine Inhaltszusammenfassung dieses Abschnittes schreiben.


    Musste Du ja nicht, wir lesen ja das Buch


    Zitat

    Original von Clare
    Verzeiht mir bitte auch, wenn ich Namen abkürze, denn merken kann ich mir die meisten gar nicht, und im eBook sucht es sich so schlecht, wenn man nicht recht weiß, was man wo suchen soll ;-)


    Kein Problem, das kenne ich, nur hier habe ich die Papierversion


    Zitat

    Original von Clare
    Warum ihre Schöpfer ihnen eine do dichte Haut gaben, dass sie fast ersticken müssen, wenn es heiß ist, ist mir rätselhaft. Vielleicht als Machtmittel, um sie besser kontrollieren zu können und ihnen ihre mögliche Überlegenheit zu nehmen. :gruebel


    Ich habe es so verstanden, dass Emiko als eine Art Geisha konzipiert ist. Da spielt eine sehr weiche. schöne Haut ein große Rolle. Da ihr Einsatz nur im japanische Klima sein soll, hat man die Hautporen sehr klein gemacht, damit sie besser anschaut und sich anfühlt. Daher kann sie nicht schwitzen und hat im thailändischen Klima große Probleme.


    Zitat

    Original von Clare
    Und da sind da noch die Weißhemden, eine entfernt religiös motivierte und zahlenmäßig starke Gruppe, die sich in den Dienst der Kindskönigin stellen, Korruption ablehnen und dem Handelsministerium ins Handwerk pfuschen. Eine Macht im Untergrund.


    Das habe ich auch etwas anders verstanden. Die Weißhemden gehören zum Umweltministerium, das wohl in der Vergangenheit eine sehr große Rolle bei Abschottung Thailands hatte. Sie fungierten als eine Art Umweltpolizei. Nur scheinen sich zwischenzeitlich die Machtverhältnisse etwas geändert zu haben und das Außenministerium hat wohl gleichgezogen und will Thailand wieder mehr öffnen.


    Zitat

    Original von Clare
    Allerdings weiß man immer noch nicht, wie es zum Zusammenbruch der Weltökologie und der weltweiten Energiereserven und Rohstofflager kam. Und das frustriert mich mittlerweile sehr! :fetch


    Hilft Dir die Inhaltsangabe des Buches, die ich Dir im 1. Teil gepostet habe?


    Über die allgemeine politische Lage kann ich mir jetzt schon ein ungefähres Bild machen:


    Erderwärmung hat den Meeresspiegel ansteigen lassen und große Landstriche überschwemmt. Zusätzlich funktioniert die Nahrungserzeugung nicht. Für viele pflanzliche Nahrungsmittel ist es zu heiß. Sauberes Wasser ist knapp.
    Dadurch haben die westlichen, städtischen Zivilisationen sehr große Probleme. Computer kann man nun mal nicht essen.
    Die Gen-Technik scheint die wichtigste Industrie geworden zu sein. Gentechnik-Konzerne manipulieren herum (Genial der Ausdruck. Genflederer) ohne große abgesicherte Versuche, eher gleich in der Realität. Dadurch gibt es natürlich Unfälle und neue Krankheiten und Seuchen entstehen.
    Das wichtigste Gut scheint gutes, unverschnittenes Genmaterial zu sein.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Oh weh, hier entsteht der Eindruck, dass ich gar nichts kapiere...


    Danke für die Infos, dyke!
    Dass die Weißhemden zum Umweltministerium gehören, hätte ich jetzt editiert, denn ich habe gerade im dritten Abschnitt etwas darüber gelesen.


    Vielleicht wird es ja jetzt langsam mit mir und dem Buch....

  • In Kapitel 4 werden zwei neue Figuren eingeführt: Hauptmann Jaidee Rojjanasukchai und seine Untergebene Leutenant Kanya Chirathivat. Sie gehören zu den "Weißhemden" und scheinen korrupte Kontrollbeamte zu sein, die dem Umweltministerium unterstehen.


    Sie kassieren eine ganze Menge Bestechungsgelder und Jaidee scheint keine Angst davor zu haben, dass das böse Konsequenzen für ihn haben könnte. Wir erfahren, dass er verheiratet ist und sich seine Frau sehr wohl Sorgen um sein Leben macht.


    Ich bin gespannt, wie der Autor die beiden Figuren Jaidee und Kanya im weiteren Verlauf einbindet. Im Moment steht für mich noch offen, ob sie zu den "Guten" oder zu den "Bösen" gehören.


    In Kapitel 5 erfahren wir wieder etwas über Anderson Lake und die klimatischen Bedingungen in Bangkok. Es muss brutal heiß sein. So knallhart, wie er bisher erschien, ist Anderson also doch nicht. Emiko, das Aufziehmädchen hat ihn berührt. Gut möglich, dass sich daraus noch eine Liebesgeschichte entwickelt.


    Jetzt lese ich Kapitel 6. Hock Seng ist dort die erzählende Figur.

  • Zitat

    Original von Rosha
    In Kapitel 4 werden zwei neue Figuren eingeführt: Hauptmann Jaidee Rojjanasukchai und seine Untergebene Leutenant Kanya Chirathivat. Sie gehören zu den "Weißhemden" und scheinen korrupte Kontrollbeamte zu sein, die dem Umweltministerium unterstehen.


    Sie kassieren eine ganze Menge Bestechungsgelder und Jaidee scheint keine Angst davor zu haben, dass das böse Konsequenzen für ihn haben könnte. Wir erfahren, dass er verheiratet ist und sich seine Frau sehr wohl Sorgen um sein Leben macht.
    ...


    Mit der Korruption der Weißhemden ist es so eine Sache. Sie nehmen auch Bestechungsgelder an, sicher, aber sie haben sich, gerade Jaidee, ein gewisses Maß an Idealismus bewahrt. So sehe ich das jedenfalls. Jaidee nimmt nichts von den Waren, die sie kontrollieren und dann vernichten, und dazu, dass er von den Geldern etwas an seine Männer verteilt, muss Kanya ihn erst überreden.
    Irgendwie sind die Dinge außer Kontrolle geraten. Die Welt hat sich verändert, und sobald es nicht mehr um's nackte Überleben geht, kriechen auch schon die ersten machthungrigen Individuen aus der Versenkung.

  • Jaidee scheint tatsächlich so etwas wie eine abgewandelte Version von Robin Hood zu sein. Mir kommt er jedoch ziemlich sorglos vor. Ab das nicht sein Verhängnis wird?


    Egal wie sehr sich die äußeren Umstände ändern: am Prinzip Mensch verändert sich so gut wie nichts. Es gibt immer die Gierigen, die über Leichen gehen, ein paar wenige Idealisten und jede Menge Opfer.


    Was ich mich frage, wo bleiben in dieser Gesellschaft alternative Stormerzeuger? Wasserkraft, Solar, Windkraft, Gezeitenkraftwerke. Das fehlt irgendwie gänzlich, was mich etwas verwundert. Geht es euch auch so?

  • Zitat

    Original von Rosha
    Jaidee scheint tatsächlich so etwas wie eine abgewandelte Version von Robin Hood zu sein. Mir kommt er jedoch ziemlich sorglos vor. Ab das nicht sein Verhängnis wird?


    Na, ich weiß nicht, ob ich ihn als sorglos bezeichnen würde. Leichtsinnig eher oder sich in seiner Spontanität keinen Sorgen über politische Konsequenzen machend. Aber es kann auch gut sein, dass meine Bild von ihm schon zu sehr vom weiteren Verlauf des Buches geprägt ist.


    Zitat

    Was ich mich frage, wo bleiben in dieser Gesellschaft alternative Stormerzeuger? Wasserkraft, Solar, Windkraft, Gezeitenkraftwerke. Das fehlt irgendwie gänzlich, was mich etwas verwundert. Geht es euch auch so?


    Ich habe mich das auch gefragt. Es wäre ja vielleicht eine Variante gewesen, wie man hätte bei schwindenden Ressourcen Strom erzeugen können. Vielleicht ein Materialproblem? Sie zu bauen braucht auch Rohstoffe, die es nicht mehr gibt. Vielleicht aber auch ein rein politisches Problem. Die Gesellschaft scheint mir, trotz der Erfahrungen und dem kompletten Zusammenbruch in der Vergangenheit immer noch ausschließlich vom Kapital und dem Hunger nach Profit beherrscht zu sein. Selbst das Umweltministerium hat seine Ideale verloren, und jeder versucht nur noch, mit dem Rücken na die Wand zu kommen.
    Das zeigt mal wieder, dass selbst Katastrophen nicht grundlegend verändern.

  • Zitat

    Original von Clare
    Das zeigt mal wieder, dass selbst Katastrophen nicht grundlegend verändern.


    Das ist vermutlich wirklich die Essenz, die man als Resümee nach einem intensiven Studium der Menschheit ziehen kann. :-(


    Im Moment etabliert sich Anderson Lake als die interessanteste Figur des Romans für mich. Wer hätte das gedacht? :grin


    Die Ressourcen bezüglich der Rohstoffe werden leider nicht konkret angesprochen. Man ist aufs Vermuten angewiesen. Öl gibt es keines mehr, um Kohle wird gekämpft, Holz ist extrem wertvoll, weil nahezu ausgerottet. Geheizt, bzw. gekocht wird mit Methangas. Wo kommt das wohl her? Von den Reisfeldern, Rinderherden?


    Eine ziemlich kaputte Welt, die da geschildert wird. Aber es gibt trotzdem noch Reiche, denen es gut geht. Die Grahamiten scheinen eine ziemlich dogmatische Glaubensgemeinschaft zu sein.

  • Zitat

    Original von Rosha
    Was ich mich frage, wo bleiben in dieser Gesellschaft alternative Stormerzeuger? Wasser-kraft, Solar, Windkraft, Gezeitenkraftwerke. Das fehlt irgendwie gänzlich, was mich etwas verwundert. Geht es euch auch so?


    Da habe ich mir so meine Gedanken dazu gemacht.


    Der Roman spielt nach meiner Vermutung (bin schon durch) zwischen 2100 + 2200.


    Die Erdölreserven reichten wohl nur bis 2050-2080. Damit kommt der weltweite Handel zum Erliegen. Damit sind die Länder in einem hohen Maße von der eigenen Produktion abhängig,


    Durch den Anstieg des Meeresspiegels (Die Klimakatastrophe wird ja um das Jahr 2100 prognostiziert ) dürften vorhandene Gezeitenkraftwerke nicht mehr funktionieren.


    Die für die alternative Stromerzeugung benötigen Materialen halten keine 100 Jahre, sondern müssen alle paar Jahrzehnte ersetzt werden. Nur können die Ersatzteile mangels hohen Energiebedarfs weder produziert noch importiert werden.


    Zudem dürfte die Produktion von Nahrungsmittel lange Jahre eine viel höhere Priorität ha-ben, als die Wartung der Technik.


    Was wohl noch im Überfluss vorhanden ist, ist die Muskelkraft von Menschen und Tieren


    Die Idee der Speicherung der Muskelenergie mit den Spannfedern und die technische Um- und Einsetzung hat bestimmt ein Jahrzehnt gedauert.
    Und Eisern verarbeiten kann man ja auch ohne Strom und Erdöl.


    Wenn ich den Artikel bei Wikipedia zu Methan richtig verstehe, ist es ein verhältnismäßig einfach auf den unterschiedlichsten Wegen zu gewinnendes Gas.


    Bestimmt hat der Autor hier nicht jedes Detail überlegt und recherchiert. Denn es ist ja kein Roman wie es zu der Katastrophe kam, sondern ein Roman über einen kleine Teil de Welt lange nach der Katastrophe. Und das technische Szenario ist nur ein Rahmen für etwas viel wichtigeres: Wie verhalten sich die Menschen? Werden sie sich verändert haben?


    So habe Ich den Roman zumindest verstanden.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Rosha
    ...
    Eine ziemlich kaputte Welt, die da geschildert wird. Aber es gibt trotzdem noch Reiche, denen es gut geht. Die Grahamiten scheinen eine ziemlich dogmatische Glaubensgemeinschaft zu sein.


    Ich habe mir mal ein bisschen Gedanken über die Grahamiten gemacht. Bei Wikipedia gibt es einiges über Sylvester Graham zu lesen, auf den diese Bewegung zurückgeht. Ich gehe mal davon aus, dass die Grahamiten im Roman dazu gehören, denn es passt von der Lehre her, wobei sie sich sicher in den Jahrhunderten weiterentwickelt haben.
    Es handelt sich wohl um eine Natur-Hygiene-Bewegung. Graham predigte Alkohol- und weitgehende sexuelle Abstinenz, wobei eine strenge Diät das Einhalten der Abstinenz und den Rückgang "schlechter" Bedürfnisse erleichtern sollte.
    Die Grahamiten im Roman stehen mit ihren strengen Regeln den Zielen des Umweltministeriums nahe, lehnen auch plötzlich eingeschwemmte, genetische Neukonstrukte wie die Ngaw, die Andersson gefunden hat, ab.


  • Deine zeitliche Einordnung finde ich sehr interessant, und sie wird wohl auch so zutreffen. Im Roman stand doch nicht s dazu, oder?


    Zitat

    Bestimmt hat der Autor hier nicht jedes Detail überlegt und recherchiert. Denn es ist ja kein Roman wie es zu der Katastrophe kam, sondern ein Roman über einen kleine Teil de Welt lange nach der Katastrophe. Und das technische Szenario ist nur ein Rahmen für etwas viel wichtigeres: Wie verhalten sich die Menschen? Werden sie sich verändert haben?


    So habe Ich den Roman zumindest verstanden.


    Ich sehe das auch so, nachdem ich den Roman gelesen habe. Ich bin anfangs mit etwas falschen Erwartungen herangegangen und habe mehr Informationen über den eigentlichen Rahmen, die Hintergründe der Katastrophe erwartet.
    Es geht hier um die Menschen, das Wesen des Menschseins und die Wege, die gesucht werden, wenn sich die Rahmenbedingungen drastisch verändern.

  • Zitat

    Original von Clare
    Deine zeitliche Einordnung finde ich sehr interessant, und sie wird wohl auch so zutreffen. Im Roman stand doch nicht s dazu, oder?


    Nicht direkt, aber irgendwo spricht jemand von der großen Expansion vor 200 Jahren.


    Da ich die große Expansion in unsere heutige Zeit einordne, plus/minus ein paar Jahrzehnte, bin ich auf diese Zeitspanen gekommen.


    Es ist auch von der 500 jährigen Unterdrückung der Thais die Redem besodners durch die Europäer. Aber da bin ich mit den Daten in wikipedia nicht so richtig klar gekommen
    Ist damit schon die Missionierung durch die Portugiesen gemeint, dann wird es knapp.
    Oder ist erst die Europäisierung unter König Mongkut (Rama IV.) gemeint? Dann sind wir eher um 2300.


    Wobei mri erst jetzt auffällt, dass ja ein König Rama im Roman genannt wird. Muss ich doch heute Abend noch mal schauen, welcher es ist.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Die Idee der Speicherung der Muskelenergie mit den Spannfedern und die technische Um- und Einsetzung hat bestimmt ein Jahrzehnt gedauert.
    Und Eisern verarbeiten kann man ja auch ohne Strom und Erdöl.


    Aber um Eisen zu verarbeiten braucht man auch Feuer, richtig heißes sogar. Ansonsten finde ich die Idee mit den Spannfedern ausgesprochen kurios. Ich wäre da nie drauf gekommen, wirklich originell.


    Zitat

    Original von dykeBestimmt hat der Autor hier nicht jedes Detail überlegt und recherchiert. Denn es ist ja kein Roman wie es zu der Katastrophe kam, sondern ein Roman über einen kleine Teil de Welt lange nach der Katastrophe. Und das technische Szenario ist nur ein Rahmen für etwas viel wichtigeres: Wie verhalten sich die Menschen? Werden sie sich verändert haben?


    So habe Ich den Roman zumindest verstanden.


    Ich kann mir vorstellen, dass der Autor sogar ziemlich gründlich recherchiert hat, als er seine Alternativwelt erfand. Gut möglich, dass das Szenario realistisch ist, jedenfalls bin ich bereit, es dafür zu halten.


    Im Grunde ist es ja sehr angenehm, nicht alle Faktoren aufgetischt zu bekommen, warum etwas nun genauso ist. Bei einem Sci-Fi-Buch muss man wohl einfach mal sagen "das ist einfach so". ;-)


    Und entgegen der Anfangsbefürchtung hat der Autor durchaus interessante Protas geschaffen. An Abbruch denke ich jedenfalls schon lange nicht mehr!

  • Zitat

    Original von Rosha
    ...
    Im Grunde ist es ja sehr angenehm, nicht alle Faktoren aufgetischt zu bekommen, warum etwas nun genauso ist. Bei einem Sci-Fi-Buch muss man wohl einfach mal sagen "das ist einfach so". ;-)


    Das ist etwas, womit ich schwer klar komme, gerade bei einem Science-Fiction-Roman. Gerade hier interessiert mich das Warum, die Entwicklung dahinter. Sie ist wichtig für das Bild, das von dieser fernen Welt in mir entsteht, egal ob terrestrisch oder auch nicht.


    Zitat

    Und entgegen der Anfangsbefürchtung hat der Autor durchaus interessante Protas geschaffen. An Abbruch denke ich jedenfalls schon lange nicht mehr!


    Interessante Figuren sowohl auf der positiven als auch auf der negativen Seite. Aber wer mag schon bestimmen, was wirklich gut oder böse ist, wenn man es so nennen will. Wer weiß schon, wie er selber unter bestimmten Bedingungen reagieren und agieren wird. Das interessiert mich, und der Roman bietet da sehr viel.

  • Zitat

    Original von Clare
    Interessante Figuren sowohl auf der positiven als auch auf der negativen Seite. Aber wer mag schon bestimmen, was wirklich gut oder böse ist, wenn man es so nennen will. Wer weiß schon, wie er selber unter bestimmten Bedingungen reagieren und agieren wird. Das interessiert mich, und der Roman bietet da sehr viel.


    Die Definition eines guten Protagonisten ist für mich seine Originalität, seine Plausibilität. Er muss Gefühle in mir wecken. Welcher Art diese Gefühle sind (ob Zuneigung oder Ablehnung) ist zweitrangig.


    Auch der "Böse" kann eine faszinierende Figur sein, wenn sie gut gemacht ist. Ohnehin ist reine schwarz-weiß-Malerei in Bezug auf die Protas kontraproduktiv. Menschen haben viele Facetten, sind nicht immer gut oder immer böse. Wenn das ein Autor darstellen kann, dann ist er für mich "ein guter Schriftsteller".


    Und Bacigalupi macht das ganz gut. Vielleicht nicht perfekt, aber weitaus besser, als ich zu Anfang angenommen hatte.


    Sci-Fi ist in meinen Augen dafür prädestiniert, den Menschen in den Mittelpunkt zu setzen. Sein Tun, sein Denken, sein Handeln, präsentiert in einem anderen Umfeld, als man gewohnt ist, bzw. kennt. Insofern ist "Biokrieg" ein "richtiger Sci-Fi"-Roman für mich. :-)