'Biokrieg' - Kapitel 28 - 34

Im vorigen Abschnitt hat es sich schon angedeutet, in diesem Abschnitt trifft es ein: Das Buch hat mich nun wirklich gepackt.
Leider habe ich momentan weniger Zeit zum Lesen, als ich gerne hätte...

Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, möchte aber ein paar Eindrücke schreiben.

Wir lernen Gibbons kennen, den großen Genfledderer, kennen, den Erfinder neuer Arten, den mit Seuchen experimentierenden (zumindest früher), den Verantwortlichen dafür, dass Nachschattengewächse und Früchte wieder auftauchen. Er lebt in Luxus, aber er ist unheilbar krank. Er scheint dafür verantwortlich zu sein, dass es Thailand besser geht als den anderen Nationen, z.B. Burma oder Indien (die werden genannt). Er erscheint als der große Puppenspieler, dem aber sein ganzes Spiel nicht mehr selber nützt, der aber einfach Freude an der Manipulation hat, an dem , was er alles tun kann, weil er es kann. Schaurig so ein Mensch!

Emiko wird wieder erniedrigt in der Bar, so schlimm, dass das ihren Widerstand auslöst, obwohl sie zum Gehorsam und zum Dienen geschaffen und konditioniert wurde. Sei entdeckt, dass sie schnell ist, unmenschlich schnell. Vielleicht ist sie doch nicht das, was sie scheint.
Anderson wird, nachdem sie in der Bar mehrere Männer getötet hat, zusammengeschlagen und verhört. Die Vermutung wird laut, dass sie ein für den Kriegsdienst hergestelltes Aufziehmädchen sein könnte.
Ich bin gespannt.

Nun ist der Abschnitt zu Ende gelesen.

Emiko hat nicht nur einfach mehrere Männer umgebracht. Sie hat den Somdet Chaopraya, den Beschützer der Kindskönigin und hohen Würdenträger und dessen Leibwächter und noch ein paar andere Männer getötet, die Männer, die sie so erniedrigt haben.
Die erniedrigte Kreatur, die sich auflehnt, die alle, die behaupten Aufziehmenschen hätten keine Seele und keine Gefühle, Lügen straft. Eigentlich eine typische, menschliche Schutzbehauptung, der geknechteten Kreatur die Empfindungen abzusprechen. Dann fällt es leichter, sich ihrer ganz nach Belieben zu bedienen, ohne Reue und ohne Einschränkungen.

Ich glaube, dass noch viele schlimme Dinge geschehen werden in diesem Buch, denn nun, zu Ende des Romans, bricht der Aufstand, Krieg, was auch immer aus. Es geht um die Macht, worum auch sonst, und es fließt Blut. Es bekämpfen sich nicht nur Handels- und Umweltministerium. Wie überall auf der Welt geraten Zivilisten zwischen die Fronten. Mir graut ein Bisschen vor dem Gemetzel, denn danach, so etwas zu lesen, ist mir im Moment überhaupt nicht...

Gibbons scheint eine Art Genie zu sein auf dem Gebiet der Genmanipulation. Zu seinem Luxusgefängnis gehören auch "nette Gesellschaft" in Form von Ladyboys. Ich habe zuerst nicht kapiert, was das sein soll. Irgendwann wird im Text erwähnt, dass es Menschen mit beiden Geschlechtern sind.

Da Gibbons ja mehrere dieser jungen Schönheiten an seiner Seite hat, frage ich mich, ob sie auch genmanipulierte Menschen sind und auch aus der Retorte stammen wie Emiko.

Emikos Entwicklung ist sehr schlüssig und hochinteressant. Die Aufziehmenschen sind körperlich den normalen Menschen weit überlegen, wissen das aber selbst anscheinend nicht.

Mich hat es mit tiefer Genugtuung erfüllt, als sie sich endlich gewehrt hat. Ihr "Blutrausch" war absolut nachvollziehbar und Mitleid mit den ekelhaften Männern hatte ich auch nicht. Himmel! Was die dieser Frau angetan haben!

Was mir auch gut gefällt, dass Jaidee als Figur nicht verloren gegangen ist, obwohl er ermordet wurde. Er erscheint Kanya als Geist und unterhält sich mit ihr. Das passt unglaublich gut zum Umfeld, bzw. dem Geisterglauben der Thailänder.