'Biokrieg' - Kapitel 35 - Ende

  • Auch hier mache ich es wieder so, dass ich schon mal etwas schreibe, denn so fällt es mir leichter, meine Gedanken zu sortieren.
    Ich bin im Kapitel 46.


    Beängstigend, wie sich der vom Handelsministerium absichtlich herbeigeführte militärische Schlag gegen das Umweltministerium hochschaukelt, die Bevölkerung mit sich reißt, Zerstörung nach sich zieht...
    Es werden z.B. auch Panzer eingesetzt, die noch aus den Zeiten der Expansion stammen, also vielleicht aus unseren Tagen? Es herrscht Krieg.


    Kanya steht zwischen den Fronten, hat sie doch auch jahrelang mehreren Herren gedient. Interessant finde ich, dass sie immer noch Zwiegespräche mit dem Geist Jaidees führt, der imme rnoch da ist, weil er, wie er sagt, noch einiges zu erledigen hat.
    Abgesehen davon, das Umweltministerium hat kaum eine Chance. Sie sind im Gegensatz zum Handelsministerium schlecht bewaffnet, unvorbereitet, hoffnungslos unterlegen.


    Hock Seng dreht und wendet sich, aber alle seine Pläne scheitern. Der Krieg überrollt ihn. Dabei meinte er sich so gut vorbereitet. Er hat ja schon einmal alles verloren. Das wollte er eigentlich nicht noch einmal erleben.


    Im Kapitel 40 gibt es eine Stelle, an der Hock Seng sich fragt, ob es die Kindskönigin überhaupt gibt. Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Wer hat sie zuletzt gesehen? Man erfährt nichts über sie.


    Anderson wurde übel mitgespielt,denn immerhin hat er den Somdet Chaopraya in den Club zu Emiko gebracht. Aber er überlebt. Ob er Emiko wieder sehen wird? Und wenn ja, wie wird er darauf reagieren, dass sie, die er doch für so fügsam und harmlos hielt, zur Mörderin geworden ist.


    Ich werde mal weiter lesen. Mal sehen, was Emiko noch geschieht. Ihr Schicksal berührt mich, mehr als das aller Anderen.



    Edit sagt, dass ich im Kapitel 46 bin, nicht 36 :grin

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Schade, dass ich hier so alleine war auf weiter Flur. Sogar dyke scheint mich nun verlassen zu haben. So eine einsame LR hatte ich noch nie. :-(


    So, weiter geht's, denn ich habe zu Ende gelesen:


    Wäre der gesamte Roman so gewesen, wie die letzten beiden Abschnitte es waren...Egal. Ich habe recht lange gebraucht, um mit diesem Roman warm zu werden, aber abschließend hat er mich doch gepackt und überzeugt.


    Thailand geht unter, und Kanyas ist die treibende Kraft, mit Jaidees Geist als Entscheidungshilfe. Er wird immer mehr zu einer Art Gewissen für sie, zu einem Spiegel für sie selbst. Nachdem sie Abbitte geleistet hat und begnadigt wurde, steht sie plötzlich an der Spitze des neuen Umweltministerium.
    Kanya steht für mich für die Menschen, die sich trotz aller Korruption einen Rest Gewissen, ja Vaterlandstreue und auch Ehre bewahrt haben. Vielleicht ist sie es, die die schwersten Entscheidungen zu treffen hat.


    Die neue Regierung lässt die Fremden ins Land, die Leute von AgriGen, damit sie sich ein Stück vom Kuchen der genetischen Vielfalt, die in den Genarchiven König Ramas schlummern, abschneiden können. Die Idee dieser Samenbank, wo eine Vielfalt der Natur lagert, die es in der Außenwelt schon gar nicht mehr gibt, fand ich faszinierend.


    Andersons Tod habe ich erwartet, nachdem er in der Fabrik herumgestöbert hat, als gäbe es keine Seuche. Welche Arroganz im Angesicht der entfesselten, manipulierten Natur...


    Emiko geht aus der Geschichte als die Überlebenskünstlerin hervor. Die widrigen Umstände schaden ihrer robusten Natur nicht, und sie kann selbst in der untergegangenen Stadt überleben. Gibbons (Gi Bu Sen) scheint sie und andere "Neue Menschen" als die mögliche Zukunft der Menschheit zu sehen. Er sieht die Möglichkeiten, sie weiter genetisch anzupassen, fruchtbar zu machen, zu optimieren, so dass vielleicht nur noch sie übrig bleiben, irgendwann.


    Eine erschreckende Zukunft? So fern und absurd ist doch die Vorstellung einer solchen Zukunft gar nicht. Technischer Fortschritt hat auch seinen Preis., die Nutzung sämtlicher Möglichkeiten erst recht.


    Im Nachhinein betrachtet ein gutes Buch. Ich bereue nicht, dass ich es gelesen habe.

  • Mir ging es wie dir Clare. Das Buch wurde zunehmend spannender und der Schluss hat es rückwirkend "geadelt".


    Zu Beginn des Buches wusste ich überhaupt nicht, auf was der Autor hinauswill. Man hat nur ein Gewirr loser Fäden gesehen. Zum Schluss hat Bacigalupi alle Handlungsstränge fein säuberlich miteinander verdröselt.


    Die Entscheidung von Kanya, die Schätze der Samenbank AgriGen nicht auszuliefern, hat mir unglaublich gut gefallen.
    Sie ist eine sehr faszinierende Figur für mich gewesen.


    Was mir sehr gut gefiel, dass es bezüglich der Figuren keine schwarz-weiß-Malerei gegeben hat. Es gab keine Figur, die nur "gut" war und keinen reinen Bösewicht. Jede Figur handelte entsprechend ihrer Vorstellungen, Wünsche und Veranlagungen. Die wechselseitige Beeinflussung in ihren Schicksalen war gut gezeichnet.