'Flutgrab' - Kapitel 01 - 10

  • Rungholt, wie er leibt und lebt. Allerdings schüttet es diesmal aus Eimern. Trotz des heute bei uns ganz guten Wetters wurde mir leicht klamm, als ich mir die gespannte Schweineblase vorm Fenster vorstellte.


    Unser Lübecker hat diesmal einige Probleme am Hacken. Er hat aufgrund der Finanzsituation Ärger mit d'Alighieri. Dieser italienische Wiederling versteht darin keinen Spaß und gesteht Rungholt gerade mal eine Woche zu, diesen Fall mit dem Riesen zu lösen. Da ich mir Rungholt selber auch ziemlich groß vorstelle, muss der Riese ja wirklich imposant groß sein.


    Ein Lederschuh mit Eisenkappe, in den sich Glut eingefressen hat. Könnte es auch aus einer Schmiede stammen? :gruebel


    Was es mit den verschwundenen Jungen auf sich hat, kann ich mir noch nicht erklären. Ich hoffe nicht, dass daher die blankpolierten Schädel stammen.


    Die Wunde am Rücken wird doch sicher Sintje nochmal versorgen müssen. Wenn der Braumeister schon sagt, es sehe nicht gut aus, ist doch wirklich Hilfe angebracht. Aber der Sturkopf wird vermutlich erst im allerletzten Augenblick jemanden an sich heran lassen. Es ist wie im ersten Band mit dem entzündeten Zahn.


    Mir fehlt Marek. :cry
    Da aber auch keine Leiche gefunden wurde, habe ich noch Hoffnung, meinen Helden der vorigen Bände wiederzutreffen.

  • Mir fehlt Marek auch!! Und da ich zu viel Spannung nicht aushalte, wenn es um Lieblingspersonen geht, habe ich schon auf den letzten Seiten gespitzt, ob ich Mareks Name finde. Aber sonst nix :rolleyes


    Dem Alighieri wünsch ich den Tod an den Hals, ihn und Kerkring hasse ich wie die Pest. Aber sie sind eben die Gegenspieler zu Rungholt. Hoffentlich gelingt es unserem Brummbär, sein Buch zurückzuholen von Kerkring! Und vielleicht hat ja d´Alighieri selbst die Steine stehlen lassen, um in den Besitz von Rungholts Brauerei und Haus zu gelangen. Ist aber wohl unwahrscheinlich. Auch der "Krähe" traue ich unliebsame Überraschungen in Zukunft zu.


    Irre spannend fand ich den Sturz Rungholts und den Vertragsabschluss mit D´Alighieri. Also falls jemals Rungholt verfilmt wird, brauche ich glaube ich eine Atemmaske für zusätzlichen Sauerstoff!!!


    Auf s. 22 hat Rungholt sehr deftig und gekonnt geflucht, das passt zu unserem Temperamentsbolzen. Und er hat zugenommen!!!!!Jedenfalls hat er in Band vier noch drei Zentner, also 150 kg, gewogen und auf Seite 25 wiegt er schon 168 kg!!!! Dabei sind doch die Enten so teuer geworden!!!!!


    Womit ich ein Problem habe: auf Seite 16 tränken die Verhungerten mit ihrem Körperfett die Holzbretter. Wieviel Fett hat denn noch ein Verhungerter (bin allerdings kein Arzt).


    Auf jeden Fall wieder eine Klasse Fortsetzung.


    zu Runen werde ich mal googeln, das wird bestimmt noch sehr überraschend!


    :wave Trollblume

    Katzen und Bücher, was braucht man mehr zum Leben.
    Und danke, dass es die Büchereulen gibt!

  • Melde gehorsamst, dass ich mit dem Buch begonnen haben. Allerdings nur die ersten Seiten.


    Ja, so kennen wir den dicken Rungholt. Wieder riecht er an einer Leiche. Das schüttelt mich regelrecht- wie auch der Gedanke dran, dass sich der Koggenbauer sich günstig mit dem Leichenfett die Bretter ölen lässt. :wow :yikes


    Bald naht mein Sommerurlaub und da ich keine große Reise mache, wäre doch ein Städtetripp nach Lübeck ganz spannend. So ein bisschen auf Rungholts Spuren wandeln. ;-)

  • Naja, man nahm halt, was man kriegen konnte. Auch wenn es dann halt Leichenfett für die Planken ist. So wählerisch war man im Spätmittelalter offenbar nicht. Vielleicht lag es auch mit der damals herrschenden Not zusammen, dass man auf billigere Güter umstieg. :gruebel

  • Rungholt war ja schon immer ein Choleriker aber hier scheint er mir deutlich schroffer und agressiver zu sein als in den anderen Romanen. So wie er hier beschrieben wird ist es wohl deutlich näher an der damligen Realität und einer Historischen Person aber als Romanfigur taugt er so eher weniger. :rolleyes


    Kam Rungholt im letzten Roman nicht deshalb zu Geld weil das Volk hunger leidete und es mehr nahrhaftes (Dünn-) Bier trank zwecks kalorienzufuhr und hungerunterdrückung?


    @beo Die Geschichte spielt am Ende des 14. jahrhunderts, warum sollte seine Ehefrau was zu sagen haben? Ich denke Politik im Rat sowie Geschäfte waren Männersache. Da durfte der Hausherr sein Geschäft sowie Haus und Herd ganz alleine ohne Zustimmung des Eheweibes verschachern.

  • Also ich habe diesen ersten Teil auch beendet und bin begeistert. Es ist mein erstes Buch mit Rungholt, und seinen Ermittlungen. Den Schreibstil finde ich super. Das Buch hat auf mich eine richtige Sogwirkung.


    Mir gefällt Rungholt und sein Ermittlungsstil sehr. Wenn man bedenkt was es heute für Hilfsmittel gibt bei polizeilichen Ermittlungen gegen früher, dann muss man doch sagen, dass Rungholt sehr gekonnt vorgeht.


    Muss nun ungedingt weiterlesen.


    Viele Grüße :wave

  • Ich mag ja Gewitter, aber in der damaligen Zeit bedeutete es Gefahr und Sorge um das Hab und Gut, wenn der Blitz einschlug und wohlmöglich mehrere Häuser oder Dörfer dem Feuer übergab.


    "Scheiße-noch-eins"-D'Alighieri erinnert mich irgendwie an den fahrigen und wahnsinningen Zorg aus "Das fünfte Element" :chen Ob ein häufiger Aderlass so gut ist. Nach einer Blutspende soll man sich ja topfit fühlen bzw. dann, wenn der Körper wieder neu Blut herstellt. Aber der Florenzer muss ja arg gezeichnet sein.


    Auf was für ein Deal hat sich da bloß Rungholt eingelassen und wo ist Marek?


    Es gibt auch schon Holzklotz-Phantom-Zeichnungen. Unter der Woche habe ich leider wenig Zeit zum lesen.... da freu ich mich schon auf das WE.

  • Gleich am Anfang gab es wieder mal ein Detail, das für die eigentliche Handlung unwichtig ist, aber mich total faszinierte. Die Leichen in der Hütte liegen auf Schiffsplanken – der Spender freut sich, weil sie dadurch gut geölt werden. Puh, aus heutiger Sicht kaum vorstellbar.


    Rungholt geht wieder mal schlecht mit sich und seinem Körper um. Ins Dach gefallen, von der Glasscherbe in den Rücken gestochen, rennt er im Regen herum und schon eitert die Wunde. Und natürlich will er sie nicht behandeln lassen. Wenn er nicht so eine Rossnatur hätte, dann hätte er seine eigene Ignoranz wohl gar nicht so lange überlebt …


    Zitat

    Original von Büchersally
    Ein Lederschuh mit Eisenkappe, in den sich Glut eingefressen hat. Könnte es auch aus einer Schmiede stammen? :gruebel


    Den Gedanken hatte ich auch.


    D'Alighieri wird auch körperlich so unangenehm geschildert, dass man so gar nichts freundliches und positives an ihm finden kann. Und er setzt Rungholt ganz schön unter Druck. Wahnsinn, auf was für einen Handel er sich eingelassen hat!!! Wenn er den Dieb lebend findet, ist er zwar seine schulden los. Aber wenn nicht, dann gehört D'Alighieri auch Rungholts Haus und Schiff noch dazu.


    Ich hoffe, Marek ist nicht wirklich tot. So lange wir keine Leiche gefunden haben, gebe ich die Hoffnung nicht auf!


    Nun verschwinden also auch Kinder, Söhne um genau zu sein. Ob das mit dem „Wilder Mann“-Spiel der Kinder zu tun hat und tatsächlich jemand die Kinder entführt?

  • Zitat

    Original von Nikki


    "Scheiße-noch-eins"-D'Alighieri erinnert mich irgendwie an den fahrigen und wahnsinningen Zorg aus "Das fünfte Element"


    Lach!


    Hallo! Das ist super. Stimmt. An den hab ich aber gar nicht gedacht, sondern immer an Nosferatu mit Klaus Kinski... Einer der besten Draculas ever. Finde ich...


    Beste Grüße,
    Derek Meister

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Rungholt war ja schon immer ein Choleriker aber hier scheint er mir deutlich schroffer und agressiver zu sein als in den anderen Romanen.


    Mir kommt er diesmal auch wesentlich agressiver vor, als in den letzten Bänden. Jetzt herrscht er sogar Allheyd an. :rolleyes
    Aber generell gefallen mir die immer wieder originellen Flüche des Dicken. Nur mag ich es nicht, wenn er so grob zu Allheyd ist. :nono


    @Derek: Wie kommst Du auf die "alten" Schimpfworte. Hast Du da ein spezielles "Fluch-Lexikon"?? :lache


    Zitat

    Original von sapperlot
    Kam Rungholt im letzten Roman nicht deshalb zu Geld weil das Volk hunger leidete und es mehr nahrhaftes (Dünn-) Bier trank zwecks kalorienzufuhr und hungerunterdrückung?


    So hatte ich es auch in Erinnerung. :gruebel Ich dachte eher der Seehandel macht ihm finanzielle Probleme wegen der Vitalienbrüder...


    Zitat

    Original von Trollblume
    Dem Alighieri wünsch ich den Tod an den Hals, ihn und Kerkring hasse ich wie die Pest. Aber sie sind eben die Gegenspieler zu Rungholt. Hoffentlich gelingt es unserem Brummbär, sein Buch zurückzuholen von Kerkring! Und vielleicht hat ja d´Alighieri selbst die Steine stehlen lassen, um in den Besitz von Rungholts Brauerei und Haus zu gelangen. Ist aber wohl unwahrscheinlich. Auch der "Krähe" traue ich unliebsame Überraschungen in Zukunft zu.


    Den Florentiner kann man ja nur hassen. :fetch Leider gibt es auch heute noch Menschen, die mit dem Mißstand anderer ihr Geschäft machen.
    Seine Sucht nach dem Aderlass kann doch nicht Gesund sein... ach würde der Doktor doch nur mal richtig feste reinschneiden.. :grin
    Kerkring hat sich bisher ja noch nicht blicken lassen, aber er taucht bestimmt bald wieder "unangenehm" auf...


    Etwas stutzig wurde ich bei der Frauenleiche am Anfang, bei der Rungholt einen Tod ohne Fremdeinwirkung diagnostiziert: Ersticken!
    Aber wie kann man denn ohne Fremdeinwirkung ersticken??? :gruebel
    Hängt diese Leiche irgendwie mit den verschwundenen Kindern/Jungen zusammen?? Hat die Frau vielleicht etwas beobachtet?


    Bin schon ganz gespannt, was das wieder aufgetauchte Kind zu erzählen hat...

  • Zitat

    Original von Sonnschein


    Den Florentiner kann man ja nur hassen.


    Warum ?( das arme Schwein wurde nach Lübeck versetzt und muss in diesem deutschen ungeschlachteten Dorf sein Bankhaus vertreten und sehnt sich nach Luft und Wärme im prächtigen Florenz. Er wird, weil er Geld verleiht von allen geschmäht- und von allen gebraucht, was ihn verhasst macht, niemand ist gern von jemand anderen abhängig, aber eigentlich macht er nur seine Arbeit, er liebt seine Kinder und seine Heimat, er verachtet die Scheinheiligkeit der Lübecker- da teile ich seine Ansicht.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Warum ?( das arme Schwein wurde nach Lübeck versetzt und muss in diesem deutschen ungeschlachteten Dorf sein Bankhaus vertreten und sehnt sich nach Luft und Wärme im prächtigen Florenz. Er wird, weil er Geld verleiht von allen geschmäht- und von allen gebraucht, was ihn verhasst macht, niemand ist gern von jemand anderen abhängig, aber eigentlich macht er nur seine Arbeit, er liebt seine Kinder und seine Heimat, er verachtet die Scheinheiligkeit der Lübecker- da teile ich seine Ansicht.


    Naja, als "armes" Schwein würde ich ihn jetzt nicht gerade bezeichnen. :lache Ich hab kein Mitleid mit ihm, weil ihm die Wärme fehlt.
    Es ist ja nicht nur seine Arbeit, die ihn so unsymphatisch macht sondern eher sein Auftreten und Verhalten anderen gegenüber, wie z.B. dem Arzt.

  • Manche Dinge ändern sich, anderen bleiben...



    z. B. einen 61jährigen als Greis zu bezeichnen, wie Rungholt es tat. Mein Vater ist 67 und ich würde ihn nicht als Greis bezeichnen, trotz gesundheitlicher Einschränkungen. Doch damals war 61 ein hohes Alter und wohl ungewöhlich es zu erreichen.


    Erstaunlich auch wie Rungholt über Naturgewalten redet. Der Menscht greift in seine Umwelt ein: baut, Häuser, Straßen etc, aber gegen die Natur ist er machtlos. Kennen wir noch immer und ist auch gut so, trotz mancher Schicksalsschläge. Das Wetter ändern soll der Mensch nicht können.


    Haben die alten Griechen in der Antike nicht auch schon über die unflätigen Jugendlichen geschimpft... :gruebel :chen


    EDTI: Wort vergessen

    Bye Nikki snail.gif
    SuB 378
    :lesendGrabkammer / Werde verrückt

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  • Klaus Kinski als Dracula muss ich mir nochmal zu Gemüte führen. Ansonsten kenne ich ihn nur aus den Egar Wallace - Filmen *schäm* und aus einer Doku eines Filmemachers, der Kinskis legänderen Wutausbrüche aushalten musste.

  • Zitat

    Original von Nikki


    Klaus Kinski als Dracula muss ich mir nochmal zu Gemüte führen. Ansonsten kenne ich ihn nur aus den Egar Wallace - Filmen *schäm* und aus einer Doku eines Filmemachers, der Kinskis legänderen Wutausbrüche aushalten musste.


    Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich beide nicht kenne: weder Klaus Kinski als Dracula noch Zorg aus "Das fünfte Element" :rolleyes :schaem

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Offenbar hat jeder eine andere Vorstellung von dem fiesen Wicht. Für mich ist er ein mittelalterlicher Julius Zwackelmann (der aus Räuber Hotzenplotz), wegen der dürren Beine. :lache


    Da stimme ich Dir zu, dieser Vergleich passt einfach wie die Faust aufs Auge. :lache


    Viele Grüße :wave