Der König und die Totenleserin - Ariana Franklin

  • Kurzbeschreibung von Amazon:
    England, im Jahre 1174. König Heinrich II . befindet sich im Krieg mit den Walisern, die sich weigern, ihr Land unter die Herrschaft der englischen Krone zu stellen. Sie erkennen nur König Artus an, der der landläufigen Meinung nach nicht tot sein soll. Da tauchen zwei Skelette auf, die angeblich die Gebeine von Artus und Guinevere sind. Einzig Adelia, die Totenleserin, könnte beweisen, dass die beiden Nationalhelden wirklich tot sind, und Heinrich somit zur Krone verhelfen. Doch Adelia will nicht länger im Dienste des Königs stehen.


    Angaben über die Autorin:
    Ariana Franklin ist das Pseudonym der Schriftstellerin Diana Norman. Sie arbeitete erst als Journalistin bevor sie sich der Schriftstellerei widmete. Diana Norman starb am 27.01.2011 im Alter von 78 Jahren.


    Meine Meinung:
    „Der König und die Totenleserin“ ist der dritte Teil der Reihe um die Totenleserin Adelia. Doch obwohl dieser Roman zu einer Serie gehört, können auch Personen, die die Vorgängerromane nicht kennen, dieses Buch ohne Bedenken lesen. Denn Ariana Franklin geht zwischendurch immer mal wieder auf bedeutende Ereignisse aus den anderen beiden Bänden ein. So erhalten „Neulinge“ eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen und den Kennern der Reihe wird auf diese Weise noch einmal das Gedächtnis aufgefrischt. Ich finde dies recht praktisch, da ich auf diese Weise wieder schneller mit Adelias Geschichte vertraut wurde. Denn die Lektüre des letzten Adelia-Romanes liegt bei mir schon einige Jahre zurück und somit ist mir einiges entfallen. Daher bin ich froh über jede Erinnerungshilfe.


    Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ziemlich gespannt war, was mich bei diesem Roman erwartet, und es geisterten mir einige Fragen durch den Kopf, die nicht verstumen wollten. Wird dieses Buch noch schlechter als der Vorgängerroman „Die Teufelshaube“? Mit welchen Erwartungen soll ich an dieses Buch überhaupt herangehen? Sind sie zu hoch, werde ich wohlmöglich enttäuscht. Also sollte ich doch eher gar keine Erwartungen an diese Fortsetzung haben, oder? Naja … letztlich habe ich versucht so unbefangen wie möglich an diesen Roman heranzutreten und so tun, als ob ich die anderen Teile gar nicht kenne. Da ich die Vorgänger bereits vor einigen Jahren gelesen hatte, war das auch gar nicht so schwer.


    Letztlich hat mich „Der König und die Totenleserin“ doch sehr überrascht. Denn Ariane Franklin hat wieder zu ihrer alten Form zurückgefunden und mir einige schöne Lesestunden beschert. Neben der spannenden Handlung hatte ich oft das Gefühl selbst Teil der Geschichte zu sein und Adelia über die Schulter zu schauen. Die Landschaften und Figuren sind so anschaulich beschrieben, dass dem Leser das Abtauchen in die historische Welt erleichert wird. Außerdem enthält dieses Buch eine gelungene Mischung aus sämtlichen Genres, so dass für jeden etwas dabei ist. Neben dem für eine Totenleserin obgligatorischen Mord gibt es Szenen fürs Herz und den ein oder anderen humorvollen Spruch. Mir hat die Lektüre dieses Buches viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass ich es gewagt habe dieses Buch zu lesen.


    Insgesamt ist „Der König und die Totenleserin“ eine gelungene Fortsetzung, die um einiges besser ist als der Vorgängerroman „Die Teufelshaube“. Nun bin ich gespannt wie „Der Fluch der Totenleserin“ sein wird, der aufgrund des Todes von Ariana Franklin den Abschluss der Adelia-Reihe bildet.

  • @ chiara


    das klingt ja gut! Da mit "Die Totenleserin" so viel Spaß gemacht hatte, habe ich mir in der Euphorie alle vier Bände gekauft - um dann von "Die Teufelshaube" ordentlich enttäuscht zu sein. Leider war bei mir dann die Luft ein bißchen raus und die Neugier auf die Folgebände bis jetzt gebremst. Umso mehr freue ich mich, daß dieser Band wohl doch wieder besser ist.

  • Zitat

    Original von Pelican
    @ chiara


    das klingt ja gut! Da mit "Die Totenleserin" so viel Spaß gemacht hatte, habe ich mir in der Euphorie alle vier Bände gekauft - um dann von "Die Teufelshaube" ordentlich enttäuscht zu sein. Leider war bei mir dann die Luft ein bißchen raus und die Neugier auf die Folgebände bis jetzt gebremst. Umso mehr freue ich mich, daß dieser Band wohl doch wieder besser ist.


    Genau so ging es mir auch.


    Band 3 und 4 habe ich dann nicht mehr gelesen, werde sie nun aber auf die Wunschliste setzen.

  • Freut mich, dass ich Euch mit meiner Rezi helfen konnte. :-)


    Ich habe mich auch lange um den dritten Band gedrückt und ihn erst im Rahmen einer Lesechallenge gelesen. Wenn die nicht gewesen wäre, läge das Buch immer noch auf dem SuB, eben wegen des schlechten zweiten Teils. Nun bleibt zu hoffen, dass der vierte Teil auf dem Niveau des dritten bleibt. Er steht schon mal auf der Wusnchliste.

  • Ebenso wie die Vorgängerfälle von Adelia Aguilar ist auch der "König und die Totenleserin" sehr kurzweilig zu lesen. Ich habe den Roman innerhalb kürzester Zeit gelesen. Gut fand ich, dass die Autorin Hintergrundinformationen, wie das Rechtssystem oder die Ständeunterschiede zu dieser Zeit, gut in diese Geschichte integriert.

  • Die Totenleserin Adelia wird vom englischen König Henry II. mit einem besonderen Auftrag betraut: sie soll nach Glastonbury reisen und sich dort die Skelette zweier Menschen anschauen. Denn die dortige Abtei glaubt, dass es die sterblichen Überreste König Artus seien, die im geweihten Boden gefunden wurden. Adelia macht sich mit ihren Freunden auf den Weg und muss bei ihrer Ankunft feststellen, dass nicht jeder mit dieser Untersuchung einverstanden ist...


    "Der König und die Totenleserin" ist bereits der 3. Band der Totenleserin – Reihe von Ariana Franklin. Für mich war es aber das erste Buch der Autorin. Der Roman hat mich unterhalten, allerdings hatte ich etwas anderes erwartet.


    Zuerst möchte ich anmerken, dass es durchaus sinnvoll ist, die Reihe chronologisch zu lesen. Im 3. Band wird bereits viel Vorwissen vorausgesetzt, welches mir fehlte. Dennoch kam ich nach einer Eingewöhnung mit dem Buch sehr gut klar.


    Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive wiedergegeben, man folgt aber zum Großteil Adelia und ihren Wegen. Und Adelia ist eine weitgereiste, mutige und manchmal auch sehr dickköpfige Frau. Sie darf sich in England nicht als Pathologin und Ärztin outen, da ihr niemand glauben würde oder sie sogar als Hexe verunglimpft wird. So muss ihr arabischer Begleiter Mansur als Strohfigur herhalten. Dieses Arrangement erscheint mir durchaus realitätsnah.


    Wer nun allerdings, so wie ich, gehofft hat, mehr über die Pathologie des Mittelalters zu erfahren, wird enttäuscht. Die medizinischen Details und die Untersuchungen nehmen nur einen geringen Teil der Geschichte ein. Im Großen und Ganzen geht es um Intrigen, Betrügereien und die Gefahr um Leib und Leben. Somit unterscheidet sich die Totenleserin nicht viel von anderen Romanen, die zu der Zeit spielen. Das finde ich sehr schade, denn Adelia bietet so einiges Potenzial.


    Obwohl ich enttäuscht ob der wenigen medizinischen Details war, empfand ich das Lesen als kurzweilig und durchaus spannend. Ariana Franklin wartet mit der ein oder anderen Überraschung auf und macht so der Zuordnung "historischer Krimi" alle Ehre. Auch geht es erfrischenderweise mal nicht alle 10 Seiten um Liebesspiele, wie es mir schon in anderen "historischen" Romanen begegnet ist. Toll.


    Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist vergleichsweise modern, wenn man bedenkt, dass ihr Roman im 12. Jahrhundert spielt. Allerdings streut sie auch die ein oder andere lateinische oder französische Vokabel ein, so dass zumindest der Anstrich der Realitätsnähe gewahrt bleibt.


    Fazit: ein gute Geschichte, die aber dennoch Luft nach oben hatte. Wer leichte, geschichtlich angehauchte Bücher mag, kann zugreifen.