Klappentext:
Die Zwillingsbrüder Frankenstein, vereint und zugleich entzweit in der Liebe zu einem Mädchen. Doch dann erkrankt der eine schwer. Dunkle Mächte sollen Rettung bringen – und stellen alles in Frage, was je über das Leben, die Liebe und den Tod behauptet wurde …
Genf, um 1800: Victor und Konrad Frankenstein lieben einander so innig, wie es nur Zwillinge vermögen. Allein die schöne Elizabeth steht zwischen ihnen. Dann erkrankt Konrad plötzlich an einem lebensgefährlichen Fieber. Die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Victor, rasend vor Verzweiflung, ist bereit, alles für seinen Bruder zu tun. Im Chateau Frankenstein stößt er auf eine geheime Bibliothek, in der ein Buch das »Elixier des Lebens« verspricht. Dessen Zutaten scheinen der Phantasiewelt eines kranken Geistes zu entstammen. Oder doch nicht? Zusammen mit Elizabeth macht sich Victor auf die Suche. Unvorstellbare Prüfungen erwarten die beiden – aber auch unerwartete Versuchungen. Was wird stärker sein: Bruderliebe oder Leidenschaft? Das größte Opfer seines bisherigen Lebens steht Victor bevor …
Meine Meinung:
Zunächst möchte ich das schöne Cover in den Vordergrund rücken. Schaut man aus der Ferne an ergibt sich ein anderes Bild als von Nahem. Solche Spielereien habe ich total gerne. Wenn man das Buch gelesen hat, weiß man auch, was man aus der Ferne dort sieht. Vorher kam ich persönlich nicht wirklich drauf
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung hält sich konstant auf hohem Niveau weil der Autor bewusst auf Ausschmückungen verzichtet hat und die Geschichte rasch abhandelt. Mir ist eine knappe Schreibweise lieber als seitenweise Ausführungen, die die Geschichte dann nur unnötig aufblähen und doch nichts zum Geschehen beitragen. Das Buch könnte man auch in die Abenteuer-Sparte einordnen, da die Protagonisten so einiges erleben.
Besonders gut sind die Charaktere der Frankenstein-Zwillinge gelungen. Während sie prinzipiell grundverschieden sind, entwickelt sich Victor stetig weiter. Seine Motive und Gefühle werden sehr genau beschrieben und der Leser kann seine Emotionen praktisch fühlen. Als deklarierte Vorgeschichte Frankensteins kann man so am Ende genau erkennen, wie es dann im Klassiker weitergeht. Für mich eine wirklich gelungene Charaktergestaltung. Elizabeth ist ein eher durchschnittlicher Charakter. Typische Protagonistin, die zwischen zwei Männern steht. Ihr könnte man höchstens zu Lasten legen, dass sie sich in Gegenwart der Brüder sehr unterschiedlich verhält. Während sie bei Victor eher abenteuerlustig ist, ist sie bei Konrad still. So entsteht der Eindruck, dass sie selber nicht weiß, wer sie eigentlich ist. Eindeutig zu wenig erfahren wir von Henry, dem vierten im Bunde. Dafür, dass man ihn zu den Protagonisten zählen kann, ist er zu blass.
Einen kleinen negativen Punkt habe ich aber dennoch anzubringen. Während der Geschichte sind mir die Abläufe zu reibungslos. Im realen Leben geht immer etwas schief bzw. man kommt nicht immer nach kurzen Überlegen sofort auf die Lösung. Mich hat es nicht sonderlich gestört, aber aufgefallen ist es mir.
Da das Buch schon ab 12 Jahren empfohlen wird, war eine Szene gegen Ende des Buchs unnötig. Hier wird ganz deutlich Gewalt gegenüber Tieren dargestellt, die ich so keine/n in diesem Alter lesen lassen würde. Zu detailliert und generell fragt man sich ob es nötig war noch eine solche Szene einzubauen.
Ansonsten kann ich das Buch jedem empfehlen, der mal wieder ein spannendes Abenteuer erleben möchte und noch dazu erfahren möchte wie Frankenstein so wurde, wie er im Klassiker dargestellt wird. Für mich war die Geschichte stimmig. Nicht nur die Charaktere, sondern auch die schöne Umgebung haben das Gesamtbild abgerundet.
Bewertung: 4/5 Sterne