Düsteres Verlangen - Kenneth Oppel (ab 12 Jahren)

  • Klappentext:


    Die Zwillingsbrüder Frankenstein, vereint und zugleich entzweit in der Liebe zu einem Mädchen. Doch dann erkrankt der eine schwer. Dunkle Mächte sollen Rettung bringen – und stellen alles in Frage, was je über das Leben, die Liebe und den Tod behauptet wurde …


    Genf, um 1800: Victor und Konrad Frankenstein lieben einander so innig, wie es nur Zwillinge vermögen. Allein die schöne Elizabeth steht zwischen ihnen. Dann erkrankt Konrad plötzlich an einem lebensgefährlichen Fieber. Die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Victor, rasend vor Verzweiflung, ist bereit, alles für seinen Bruder zu tun. Im Chateau Frankenstein stößt er auf eine geheime Bibliothek, in der ein Buch das »Elixier des Lebens« verspricht. Dessen Zutaten scheinen der Phantasiewelt eines kranken Geistes zu entstammen. Oder doch nicht? Zusammen mit Elizabeth macht sich Victor auf die Suche. Unvorstellbare Prüfungen erwarten die beiden – aber auch unerwartete Versuchungen. Was wird stärker sein: Bruderliebe oder Leidenschaft? Das größte Opfer seines bisherigen Lebens steht Victor bevor …


    Meine Meinung:


    Zunächst möchte ich das schöne Cover in den Vordergrund rücken. Schaut man aus der Ferne an ergibt sich ein anderes Bild als von Nahem. Solche Spielereien habe ich total gerne. Wenn man das Buch gelesen hat, weiß man auch, was man aus der Ferne dort sieht. Vorher kam ich persönlich nicht wirklich drauf ;)


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung hält sich konstant auf hohem Niveau weil der Autor bewusst auf Ausschmückungen verzichtet hat und die Geschichte rasch abhandelt. Mir ist eine knappe Schreibweise lieber als seitenweise Ausführungen, die die Geschichte dann nur unnötig aufblähen und doch nichts zum Geschehen beitragen. Das Buch könnte man auch in die Abenteuer-Sparte einordnen, da die Protagonisten so einiges erleben.


    Besonders gut sind die Charaktere der Frankenstein-Zwillinge gelungen. Während sie prinzipiell grundverschieden sind, entwickelt sich Victor stetig weiter. Seine Motive und Gefühle werden sehr genau beschrieben und der Leser kann seine Emotionen praktisch fühlen. Als deklarierte Vorgeschichte Frankensteins kann man so am Ende genau erkennen, wie es dann im Klassiker weitergeht. Für mich eine wirklich gelungene Charaktergestaltung. Elizabeth ist ein eher durchschnittlicher Charakter. Typische Protagonistin, die zwischen zwei Männern steht. Ihr könnte man höchstens zu Lasten legen, dass sie sich in Gegenwart der Brüder sehr unterschiedlich verhält. Während sie bei Victor eher abenteuerlustig ist, ist sie bei Konrad still. So entsteht der Eindruck, dass sie selber nicht weiß, wer sie eigentlich ist. Eindeutig zu wenig erfahren wir von Henry, dem vierten im Bunde. Dafür, dass man ihn zu den Protagonisten zählen kann, ist er zu blass.


    Einen kleinen negativen Punkt habe ich aber dennoch anzubringen. Während der Geschichte sind mir die Abläufe zu reibungslos. Im realen Leben geht immer etwas schief bzw. man kommt nicht immer nach kurzen Überlegen sofort auf die Lösung. Mich hat es nicht sonderlich gestört, aber aufgefallen ist es mir.


    Da das Buch schon ab 12 Jahren empfohlen wird, war eine Szene gegen Ende des Buchs unnötig. Hier wird ganz deutlich Gewalt gegenüber Tieren dargestellt, die ich so keine/n in diesem Alter lesen lassen würde. Zu detailliert und generell fragt man sich ob es nötig war noch eine solche Szene einzubauen.


    Ansonsten kann ich das Buch jedem empfehlen, der mal wieder ein spannendes Abenteuer erleben möchte und noch dazu erfahren möchte wie Frankenstein so wurde, wie er im Klassiker dargestellt wird. Für mich war die Geschichte stimmig. Nicht nur die Charaktere, sondern auch die schöne Umgebung haben das Gesamtbild abgerundet.


    Bewertung: 4/5 Sterne

  • Zum Autor:
    Kenneth Oppel, geboren 1967, gilt als literarisches Phänomen. Von Roald Dahl dazu ermutigt, veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch mit 14 Jahren. Inzwischen hat Kenneth Oppel zahlreiche Romane und Drehbücher verfasst. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Toronto, Kanada.
    Zum Inhalt:
    Viktor und Konrad Frankenstein sind Zwillinge, 15 Jahre und leben zur Zeit der französischen Revolution in Genf. Ihre Familie ist sehr liberal eingestellt und erzieht ihre Kinder zu aufgeschlossenen Menschen. Viktor liebt seinen Bruder sehr, weshalb es ihn sehr trifft, als dieser sterbenskrank wird und die Ärzte vor einem Rätsel stehen. So schleicht er gegen das Verbot des Vaters in die geheime Bibliothek mit den Büchern über Alchemie, um ein Mittel gegen diese Krankheit zu finden.
    Meine Meinung:
    Erzählt wird aus der Sicht von Viktor Frankenstein. Er ist eine durchaus faszinierende Figur und bleibt trotz seiner manchmal düsteren und gegenüber seinem Bruder zwiespältigen Gedanken immer nachvollziehbar. Grundsätzlich wird erzählt, wie Frankenstein auf den Weg zu der Person gelangte, die Mary Shelley beschrieben hat. Dabei bleibt es jedoch ein reines Jugendbuch, ein Abenteuerroman. Der Autor baut etliche actionreiche Szenen ein, die mir persönlich etwas bitter aufgestoßen sind, da sie einfach zu glatt und leicht unglaubwürdig ablaufen. Auch hätte ich mir manche Figuren weiter ausgebaut gewünscht, das Potential dazu wäre durchaus da gewesen. Jedoch ist das Buch spannend geschrieben und wenn ich die Zielgruppe einbeziehe kann ich guten Gewissens 7 Eulenpunkte vergeben.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Meine Meinung zum Buch:


    Erzählt wird die Geschichte des jungen Victor Frankenstein und seines Zwillingsbruders Konrad. Unterschiedlicher könnten Geschwister wohl kaum sein, wie diese zwei. Der eine ruhig und gutmütig, ausgeglichen und ehrlich. Victor dagegen ist von Anfang an ein leicht gebrochener Character, der auf der Suche ist; nach Erfolg, nach Ruhm, nach einem Heilmittel, nach der großen Liebe. Dabei ist er geneigt, schon mal Grenzen zu überschreiten oder Mittel anzuwenden, die weder legal noch ethisch sauber sind. Die Zeichnung seines Wesens und seine stetige Entwicklung hat mich in diesem Jugenbuch wirklich am meisten überzeugt. Der Autor versteht es auch mit subtilen Mitteln dem Leser vor Augen zu führen, wie Victor sich langsam dorthin entwickeln wird, wo wir ihn ja schon kennen. Noch ist er natürlich ein Jungspund und dementsprechend nicht unsympathisch und man erklärt sich manches mit seiner Unreife und Abenteuerlust.
    Vom Ansatz erinnert das Buch ein bisschen an Bücher wie Harry Potter - zwei Jungs und ein Mädchen suchen nach mehreren Gegenständen und erleben spannende, teils haarsträubende Abenteuer auf ihrer Suche. Sie lernen einen mysteriösen Magier kennen, der ein interessantes Haustier hat und ihnen anfangs bei der Jagd nach einem Heilmittel für den erkrankten Konrad hilft. Die Erwachsenen sind eher farblos, die Handlung schreitet zügig voran, es gibt ein bisschen Liebesgeplänkel.
    Alles schon mal dagewesen - und auch schon weitaus schlechter. Dennoch habe ich mich mit dem Buch schwer getan. Zum einen ist es schwer in ein Genre einzuordnen und mich hat etwas genervt, dass es zwar mysteriöse Sachen gibt, aber sie dann doch nicht fantastisch genug begründet waren, sondern immer nach einem wirklich-wahren Kern gesucht wurde. Ich mag Fantasy, die dann aber auch eine solche ist und nicht vorgibt der Realität zu entsprechen. Es gibt einen zahmen Luchs, der aber aus mir unerklärlichen Gründen viel zu schlau und viel zu wenig Tier ist. Seine Handlungen haben mich richtig geärgert.



    Die Geschichte wird stringent erzählt, hat aber für meinen Geschmack zu wenig Wendungen und Kniffe. Bis auf Victor bleiben die Personen etwas blass und eindimensional. Dies mag dem Alter der Zielgruppe geschuldet sein, was ich aber trotzdem schade finde, da auch Jugendliche durchaus etwas anspruchsvoller in ihren Büchern angesprochen werden dürften.
    Ich vergebe gerade noch 7 Punke, da der Schreibstil und Victor mir gut gefallen haben.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Ich habe das Buch im Rahmen der Testleserunde gelesen und hatte mich auf die "wahre" Geschichte von Viktor Frankenstein wirklich gefreut. Allerdings hat mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen können :-(


    Die Handlung an sich ist eigentlich ziemlich interessant, die Durchführung dagegen eher weniger gelungen. Die Suche nach den Zutaten für das "Elixier des Lebens" verlief meinem Geschmack nach, ein wenig zu reibungslos ab, zu keinem Zeitpunkt des Buches spürt man eine wirklich Gefahr für die handelnden Figuren.


    Hier komme ich auch zur, meiner Meinung nach, größten Schwäche des Buches. Die Figuren wirken durchgehend blass und oberflächlich gestaltet, wirkliche Sympathieträger sucht man vergebens. Man hat kein wirkliches Interesse daran, herauszufinden wie es mit den handelnden Personen weitergeht und dadurch kann das Buch eigentlich nur verlieren.


    Mich konnte Kenneth Oppel leider nicht überzeugen, das Buch bekommt 5 von 10 Punkten :wave

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Auch ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde hier bei den Eule gelesen (vielen Dank noch dafür) und muß leider sagen, mir hat es nicht sehr gut gefallen. Ich weiß, es ist ein Jugendbuch, trotzdem geht mir die Story zu wenig in die Tiefe. Die Figuren sind teilweise sehr flach gezeichnet, ausser Victor, aus dessen Sichtweise das Buch geschrieben ist. Es gab eine Stelle im Buch, an der ich zurückgeblättert habe, ob ich vielleicht eine Seite überschlagen habe, da ich die Geschehnisse nicht nachvollziehen konnte, sie waren irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen. Vielleicht hat hier das Lektorat einen Anteil daran, das kann ich nicht sagen. Dass Vieles zu glatt lief und die Jugendlichen ihrem Ziel recht problemlos nahe gekommen sind, ist vielleicht damit zu erklären, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und die Geschichte nicht zu verworren sein darf. Mir hat deswegen eindeutig etwas gefehlt bei diesem Buch und damit hat mich die Geschichte nicht berührt. Abgesehen von unnötigen Brutalitäten auch gegenüber Tieren ( was ich hier als völlig fehl am Platz und unnötig fand) fehlt der Story eine gewissen Tiefe wie ich finde, man hätte viel mehr daraus machen können, denn die Grundidee war sehr gut.

  • (Klappentext und Autoreninfo spare ich hier mal aus, steht ja schon oben)


    Dieses Buch erscheint mir an vielen Stellen sehr oberflächlich.


    Angefangen mit den Charakteren: Der einzige Charakter mit ein wenig Tiefe ist Victor, der Protagonist. Es hat mir gefallen, wie seine dunkle Seite immer wieder durchschimmert. Seine Entscheidungen wirken jedoch teilweise übereilt und nicht wirklich ernst gemeint. Alle anderen Charaktere wirken äußerst flach und scheinen nur ihren Zweck zu erfüllen. Bei anderen Charakteren ließ sich kein Einfluss auf den Plot und auch sonst keinerlei Daseinsberechtigung erkennen.


    Der Plot ist sehr spannend konzipiert und das Buch liest sich durch den flüssigen Schreibstil auch leicht weg, was vermutlich auch dem Genre Jugendbuch zuzuschreiben ist. Jedoch gibt es einige Ungereimtheiten und viele auftauchende Probleme werden viel zu schnell und zu einfach gelöst.


    An manchen Stellen scheint die Jugendbuch-Konzeption jedoch vergessen worden zu sein:

    , wo ein Jugendbuch sicherlich einfachere und weniger brutalere Lösungen hätte anbieten müssen.


    Negativ ist mir auch der Titel des Buches aufgefallen: "Düsteres Verlangen" ist ein furchtbarer Allgemeinplatz für einen Titel, diesen Titel hätte man genauso gut auch für Twilight, die BlackDagger-Serie oder Harry Potter nehmen können, so aussagekräftig ist er. Ein wenig mehr Kreativität seitens des deutschen Verlags wäre hier wünschenswert gewesen.


    Aufgrund der Mittelmäßigkeit des Romans kann ich leider nur 5 von 10 Punkten vergeben. :wave

  • Auch ich erspare mir Klappentext und Autoren-Info.


    Was das Cover bezrifft, schließe ich mich den lobenden Worten der Threaderöffnerin an, ansonsten finde ich mich, vor allem was die Kritik an Titelwahl und Grausamkeit bei einem immerhin für Kinder/Jugendliche konzipierten Buch betrifft, eher bei Dori wieder (nur würde ich das "einfach" in ihrem Spoiler weglassen, eben dass es NICHT einfach, sondern brutal und dann noch detailliert beschrieben war, fand ich sehr schlimm).


    Die Idee als solche fand ich gut. Da ich das Original-Frankenstein-Buch bisher nicht kenne, habe ich mich etwas bei Wikipedia bzw Google informiert, und gewann den Eindruck, dass das vorliegende Buch als sozusagen nachträglicher Vorspann eigentlich passend konzipiert war.


    Wie aber schon von meinen Vorrednern angesprochen, hätte auch ich mir eine bessere Umsetzung gewünscht. Mehr Tiefe, weniger Grausamkeit.


    Trotzdem bedanke ich mich bei dem Verlag und bei Wolke, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte. Der Gedankenaustausch war wieder einmal überaus interessant!


    Dem Buch gebe auch ich 5 der möglichen 10 Eulenpunkte.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Die Wiederholung von Klappentext und Autoreninfo spare ich mir auch


    Eigene Meinung:


    Das Buch an sich liest sich leicht und flüssig. Ich habe es im Rahmen der Leserunde gelesen. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle.
    Die wahre Geschichte des jungen Frankenstein hat mich interessiert.
    Das Buch ist ein Abenteuerbuch, kurzweilig, aber mit Frankenstein hat es für mein Empfinden nicht mehr als den Namen gemein. Nach diesen Erlebnissen, kann ich mir schwerlich vorstellen, dass aus diesem Victor "der Frankenstein" wird.
    Die Handlung an sich ist schon fesselnd, nur leider teilweise völlig unlogisch.
    Da es ein Jugendbuch sein soll, passen einige grausame Szenen auch nicht. Noch dazu, da sie so selbstverständlich daher kommen.


    Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen.
    Von mir 5 von 10 Punkten, da es zumindest nicht langweilig ist.

  • Victor und Konrad Frankenstein - die Hauptpersonen dieser Geschichte - sind Zwillingsbrüder, die sich sehr ähnlich sind und doch auch von Grund auf verschieden. Spätestens nachdem Victor erfährt, dass Konrad Elizabeth liebt, ein Mädchen, das in ihrem Haus mit ihnen aufgewachsen ist wird der doch eher düstere Charakter Victors klar. Dennoch würde er als sein Zwilling schwer erkrankt, alles tun um ihn zu retten ...


    Dieses Buch ist angelegt als Jugendbuch mit einer Altersempfehlung von 12-15 Jahren. Hierzu passt meiner Meinung nach auch die eher einfach gehaltene Sprache. Die Geschichte wird aus der Sicht von Victor als ich-Erzähler dargestellt. Sein im Verlauf der Handlung doch eher düsterer Charakter wird langsam deutlich, seine Beweggründe bleiben für den Leser aber nicht immer ganz nachvolliehbar (beispielsweise seine "Liebe" zu Elizabeth, ist es überhaupt eine, oder ist es nur Neid auf den Bruder ?).


    Die Geschichte selbst schreitet sehr rasch voran, wirkliche Spannungsmomente werden nicht besonders ausgearbeitet, alles erscheint doch eher wie auf Schienen zu verlaufen und stark vorhersehbar. Auch der Part mit dem menschenähnlich denkend und handelndem Luchs "Krake" waren mir ein bisschen zu dick aufgetragen.


    Nicht so ganz zu einem Jugendbuch passt allerdings das doch eher blutige Ende, das mir ausserdem auch zu viele Fragen offen liess. Vielleicht soll diese Geschichte der Jugendzeit Victors und Elizabeths sowie ihrem Freund Henry ja noch eine Fortsetzung finden ?


    Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde lesen dürfen und möchte mich bei der Organisatorin und dem Verlag herzlich bedanken.


    5 von 10 Punkten

  • Victor und Konrad sind Zwillinge, sie teilen wirklich alles bis Konrad dann krank wird.
    Victor versucht alles damit er wieder gesund wird so wendet er sich der Alchemie zu und versucht dort einen Trank zu finden der seinen Bruder heilt. Dabei wird er von seiner Cousine Elizabeth unterstützt die bei ihnen aufwächst und seinem Freund Henry. Gemeinsam suchen sie jemanden der ihnen bei der Umsetzung des Planes helfen und kommen so zu Polidori. Doch sie müssen ihre Herkunft geheimhalten da dieser nicht sehr gut auf die Frankensteins zu sprechen ist. Aber auch Polidori spielt nicht mit offenen Karten.
    Nun heißt es für die drei aber einige Abenteuer zu erleben um die benötigten Zutaten zu bekommen. Die letze Zutat fordert das meiste von Victor.


    Dieser Roman ist spannend und auch zugleich gut aus der Sicht von Victor geschrieben. Was nicht so ganz passt ist die Altersempfehlung, man sollte mindestens 14 Jahre alt sein um das Buch zulesen.
    Es werden nicht nur Krankheit und der Kampf um Hilfe beschrieben sondern auch was im Kopf eines jungen Menschen im Alter von 15 Jahren geschieht beschrieben.


    Alles in allem ein schöner Roman der sehr lesenswert ist.

  • Als ich den Titel und den Klappentext des Buches gelesen habe, dachte ich, dass es sich hier um ein düsteres (wie der Titel ja schon sagt) und spannendes Jugendbuch handelt, das einem die durchaus spannende Geschichte von dem bekannten Victor Frankenstein erzählt. Doch ich wurde ziemlich enttäuscht.


    Das Buch ist aus der Ich-Perspektive des ziemlich unsymphatischen und arroganten Viktor Frankensteins geschrieben. Allein hier hatte ich schon Schwierigkeiten, da mir der Hauptprotagonist sehr zu wider war. Als sein geliebter Zwillingsbruder stirbt macht er sich zusammen mit seiner Cousine Elizabeth auf die Suche nach dem Elixier des Lebens.
    Doch diese Suche verläuft ziemlich enttäuschend - jedenfalls für den Leser. Den Protagonisten gelingt alles auf Anhieb – der Autor hat es ihnen hier ziemlich leicht gemacht. Außerdem packen diese „Abenteuer“ den Leser nicht richtig – alles geht viel zu schnell und teilweise sind die Szenen ziemlich absurd. Zudem muss man sagen, dass es sich hier lediglich um die Vorgeschichte von Viktor Frankenstein handelt. Und dem Schluss zufolge wird es wohl einen Nachfolgeband geben.
    Am Schreibstil merkt man sofort, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Ich würde sogar sagen, dass es für Leser so ab 12-14 Jahren geeignet ist. Jedoch muss ich dazu anmerken, dass es auch einige brutale Szenen gibt. Für mich war das Buch jedenfalls nichts.


    Fazit: Ein ziemlich enttäuschendes Buch, welches ich nicht weiter empfehlen kann, außer für junge und anspruchslose Leser. Ich vergebe 4 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Genf, um 1800: Victor und Konrad sind Zwillinge. Sie stehen einander sehr nahe und sich doch eigentlich im Weg - zumindest Victor sich selbst. Immer muss er mit Konrad konkurieren, der Bruder ist beliebt, anziehend und freundlich. Victor selbst ist wechsellaunig und sucht ständig den Vergleich und begibt sich nicht selten in Gefahr dabei. Doch als sein Bruder krank wird, ist Victors Angst, ihn zu verlieren, größer als alles andere. Größer als die Vernunft, großer als die Logik. Nachdem keiner der Ärzte sonderlich zur Verbesserung von Konrads Zustand beitragen kann, schlägt Victor einen düsteren Weg ein - er begibt sich zusammen mit seiner Cousine Elisabeth und seinem Freund Henry zu einem berüchtigten Alchemisten. Dieser weiht die Kinder in das Geheimnis um den Trank ewiger Jugend ein. Doch um diesen zu zubereiten, brauchen sie die verschiedensten Zutaten. Zusammen machen sie sich auf den Weg, diese zu besorgen und Konrad zu heilen. Doch auch während dieses Weges kommt die Eifersucht immer wieder zu Victor zurück. Wird er auf der lichten Seite bleiben oder auf dem dunklen Pfad der Alchemie verloren gehen?


    Kenneth Oppel hat mit "Düsteres Verlangen" eine Art jugendliche Vorgeschichte des Victor Frankenstein geschrieben. Das Band zwischen den Brüdern ist sehr eng, aber man kann sich beide gut vorstellen - den edlen Konrad und den hitzköpfigen Victor. Die Faszination der Alchemie und der Geheimnisse, die sie umgaben, kommt in dem Roman sehr intensiv zum Ausdruck und man kann den Sog förmlich fühlen, den Victor zu ihr hin treibt. Auch die Eifersucht, das Besitzergreifende und alle anderen Gefühle sind glaubhaft formuliert und man kann sie als Leser gut nachfühlen.
    Kritisch sehe ich als Leser den Erzählstil - um möglichst viele Elemente unterzubringen, wechselt auch die Perspektive mitunter vom fröhlich-leichten Jugendroman über wissenschaftliche und philosophische Themen bis hin zu einer recht brutalen und unnachgiebigen Sichtweise. Diese Sprünge haben mir die Lektüre teilweise sehr schwer gemacht. Für ein Jugendbuch an sich wurden mir hier zu viele ernste Themen bzw. horrorartige Elemente benutzt. Das Buch war an einigen Stellen richtig kalt und das sollte ein Jugendbuch auf keinen Fall sein.


    Eine tolle Idee, die leider einige Schwankungen in der Ausführung hatte.
    Für mich 6 von 10 Eulenpunkten.


    Vielen Dank an den Verlag und die Büchereulen für das Durchführen der Leserunde.

  • Der Jugendroman an sich hat mir, wenn ich ihn außerhalb des Kontextes zum Original-Frankenstein sehe, sehr gut gefallen. Es war spannend und die Figuren erleben ein interessantes Abenteuer nach dem anderen. Gerade Victor und Elisabeth sind als Figuren recht lebendig geraten. Die Sprache des Autors / Übersetzers hat mir gut gefallen und der Roman war wirkich flüssig zu lesen. Auch das Cover hat einen sehr guten ersten Eindruck gemacht.


    Allerdings finden, wie bei meinen Vorrednern schon erwähnt, einerseits der Titel und andererseits die vielen Oberflächlichkeiten mein Missfallen. Klar, es handelt sich um ein Jugendbuch, aber wie in der Leserunde bemängelt geht es doch alles sehr flott von statten. Die Nebencharaktere und nicht einmal Konrad kommen richtig zur Geltung, sondern bleiben eher flach.


    Ich hätte mir von einem Frankenstein-Prequel wirklich bedeutend mehr erwartet. In dieser Hinsicht wurde ich enttäuscht. Aber wenn man das Buch aus seinem Kontext herauslöst und nur als Jugendbuch für sich liest, dann denke ich, dass man schon sein Vergügen damit haben kann.

  • Düsteres Verlangen – Kennth Oppel


    Mein Eindruck:
    Zunächst ist die gute Arbeit des Verlages bei der Buchgestaltung zu loben.


    Der Autor bietet hier eine Vorgeschichte des Frankenstein-Romans von Mary Shelley im Gewand eines Jugendromans. Die Regeln des Genres werden eingehalten, der Leser sollte sich also bewusst sein, was er da erhält.


    Die bekannten Figuren des berühmten Romans tauchen auf, als Jugendliche. Victor Frankenstein, der mit Konrad überraschend einen Zwillingsbruder hat, seine Cousine Elizabeth, die später seine Verlobte sein wird und sein Jugendfreund Henry.


    Stilistisch ist das Buch nicht sehr einprägsam, Kenneth Oppels Buch ist anscheinend ein Erbe der Harry Potter-Bücher. Und das ist leider nichts was mich anspricht.
    Sprachlich lehnt sich der Autor zu wenig an die Zeit des 18. Jahrhunderts an, dadurch wirkt es zu modern.


    Während der Protagonist Victor noch einigermaßen charakterisiert wird, bleiben die meisten Nebenfiguren blass. Die Handlung ist simpel, steigert sich dann und wann zum Abenteuerlichen ohne je besonders aufregend zu werden. Das Tempo ist hingegen gut. Interessante Ansätze gibt es immer wieder, doch fast nie wird nicht viel daraus gemacht.


    Vor mir bekommt der Roman leider nur 3 von 10 Punkten.

  • Klappentext und Angaben zum Autor sind schon oft genug vorhanden, daher direkt meine Meinung zum Buch.


    Die Gestaltung des Covers mit dem Tintenfleck gefällt mir sehr gut und ist mit seinen Andeutungen treffend zur Geschichte.
    Der Titel "Düsteres Verlangen" mag zwar auch zutreffend sein, klingt für meinen Geschmack aber zu sehr nach Schnulzenroman. Für ein Kinder/Jugendbuch eine schlechte Wahl.


    Die Geschichte aus der Perspektive von Victor Frankenstein ist mitreissend, verläuft aber etwas vorhersehbar.
    Insgesamt wird die Handlung zu schnell abgearbeitet, Hindernisse oder Probleme gibt es fast nicht, wenn ist stets sofort eine Lösung parat. Es läuft alles zu reibungslos ab.


    Den Hauptcharakter lernt man im Verlauf der Handlung sehr gut kennen, seine Begleiter und die Nebenfiguren bleiben leider eher blass.
    Am Ende des Buches hätte ich gern mehr über die gesamte Familie Frankenstein und den Alchemisten Polidori gewusst.


    Der Stil des Buches gefällt mir ganz gut, störend war jedoch das nicht immer ganz stimmige Auftreten der Figuren.
    Stellenweise erscheinen die Zwillinge und ihre Freunde wie frisch gebackene Teenager, die noch etwas kindlich und naiv Abenteuer planen, wenige Szenen weiter klingen die Handlungen und Emotionen eher nach denen junger Erwachsener.
    Dadurch waren die Helden für mich nicht besonders glaubwürdig.


    Insgesamt ist das Buch eine nette Ergänzung zuMary Shelleys Frankenstein, aber kein Muss.
    Von mir gibt es 5 von 10 Punkten.

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Meine Meinung:


    Spannendes Abenteuer - doch nicht perfekt


    Zuerst einmal:
    Das Buch hat mich gefesselt und ich hatte es sehr schnell durch. Allerdings fällt eines sehr auf: der Stil des Buches ist mehr ein Kinderbuch. Die Helden bekommen eine Aufgabe und schon kurz darauf haben sie diese auch schon gelöst. Die Geschichte schreitet sehr schnell voran - viel zu schnell. Es geht mir zu glatt, in den Abenteuerparts der Geschichte. Diese sind durchaus im Stil für 10/11-Jährige geschrieben.
    ABER (und jetzt kommts) das Thema des Buches an sich : düstere Alchemie, erwachendes Begehren bei der Hauptperson, Konflikt zwischen Zwillingsbrüdern hin-und hergetrieben zwischen tiefer Liebe und rasender Eifersucht - dieses Thema ist doch definitiv erst etwas für ältere ab 14 aufwärts. Jüngere verstehen eigentlich noch gar nicht richtig um was es eigentlich geht. Und genau da ist dann der Haken; denn da möchte man nun wirklich längere Geschichten lesen bzw. tiefer in eine Geschichte blicken und nicht alles hopplahopp abhaken.
    Man weiß eigentlich gar nicht wem man die Geschichte empfehlen soll.... Kiddies von 10/11 haben sicher ihren Spaß an den Abenteuerparts, kapieren aber die eigentliche Geschichte nicht, Jugendliche ab 14 aufwärts interessieren sich sicherlich für die eigentlichen Themen der Geschichte, werden aber dann unterfordert, da alles zu flott geht - ich würde sagen es ist eigentlich nur was für Leute wie mich, die entweder a) von der schon bekannten Figur Frankenstein fasziniert sind und sich für seine komplizierte Persönlichkeit interessieren , dabei aber auch bereit sind Jugendromane zu lesen , b) die ein Faible für Zwillinge haben (ich hab da einen Tick drin...) und deshalb Bücher gern lesen in denen die besondere Beziehung und auch Konflikte daher zwischen Zwillingen vorkommen

    Für mich am besten dargestellt war der innere Konflikt in dem sich Viktor befindet , für mich auch das Hauptthema des Buches, aber ich hätte mir soooooo sehr gewünscht das das Thema noch mehr vertieft wird. Trotzdem hab ich mich Viktor (und auch Konrad) mitgefühlt und mitgefiebert. Viktors Konflikt wird schon deutlich, er liebt Konrad sehr, steht aber (gefühlt) in seinem Schatten, verliebt bzw. begehrt das Mädchen das seinen Zwillingsbruder liebt, und dann wird Konrad todkrank. Was für ein Horror den Viktor durchmacht - innerlich.
    Gut gefallen haben mir die Szenen die die beiden Brüder betreffen. Sei es ob Viktor am Bett des todkranken Bruders sitzt, mit ihm heftig streitet, oder unendlich tapfer über sich hinauswächst um seinen Bruder zu retten. Oder auch die schönste Szene für mich das Gespräch am Ende zwischen den beiden Brüdern ("Nur wir beide")
    Umso trauriger ist dann das Ende selbst. Und eine Überleitung zu Viktor Frankensteins späterem Leben . Man versteht nun wirklich warum er alles daran setzt um Tote von den Toten ins Leben zurückzuholen.
    Eigentlich ist es eine sehr tiefgehende Geschichte, wenn man genau hinschaut. Allerdings hätte man das wirklich deutlicher und länger schreiben sollen. Mindestens doppelt , eher dreimal so lang wäre das ganze eine tolle Geschichte geworden. Leider ist es ja nicht so :-(.


    Stellenweise kam mir einiges auch recht "nachgemacht" vor. Die Szene im Sturmwald kam für mich 1a wie eine Harry Potter Szene im Verbotenen Wald rüber. Vikor (Harry), Elizabeth (Hermine) und Henry (Ron).... und statt Vielsafttrank gab es heimlich gebraute Wolfssicht. Hmmmmm......
    Ebenso die Szene in der Höhle auf der Jagd nach dem Quastenflosser. Da musste ich an "Der Hobbit" denken. Ich hab nur drauf gewartet das Gollum irgendwann um eine Höhlenecke geschlichen kommt.


    Wie gesagt: mir hat das Buch gefallen , aber es hätte auch noch sehr viel besser sein können. Deshalb von 10 Punkten "nur" 8.


    Mir hat Viktor so leid getan am Ende........... soviel Mut und Tapferkeit (wo er doch eigentlich eher der Angsthase von den beiden Brüdern war) und dann :-( :-(

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

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  • Viktor Frankenstein, sein Zwillingsbruder Konrad und die gemeinsame Cousine Elisabeth wachsen wohlbehütet im Schweizer Familienschloss auf. Die gleichaltrigen Jugendlichen und ihr guter Freund Henry unternehmen viel gemeinsam. Die toleranten Eltern Frankenstein lassen ihnen recht viele Freiheiten.


    Die beiden Brüder sind sich äußerlich so ähnlich, dass sogar ihre Eltern sie kaum auseinanderhalten können. Die beiden kennen sich auch in- und auswendig, verstehen sich sozusagen blind.


    Doch dann wird Konrad schwer krank und selbst die besten Ärzte wissen keinen Rat. Viktor, Henry und Elisabeth machen sich auf die Suche nach einem Heilmittel. In einer geheimen Bibliothek des Schlosses haben sie Hinweise auf das sogenannte Elixir des Lebens gefunden und insbesondere Viktor hat sich in den Kopf gesetzt, seinem Bruder mithilfe der Alchimie das Leben zu retten.


    Man muss die Geschichte des späteren Frankenstein nicht kennen, um dieses Buch zu lesen. Vielleicht ist es sogar besser so, wenn man ohne diesbezügliche Erwartungen an die Geschichte herangeht. Denn dann bekommt man ein spannendes, temporeich erzähltes, unterhaltsames Jugendbuch.


    Allzu viel Tiefgang sollte man allerdings nicht erwarten, weder von der Story noch von den Figuren. An einigen Stellen macht der Autor es sich bzw. seinen Protagonisten doch etwas zu einfach und verlegt zum Beispiel die erforderlichen Zutaten für das Elixir des Lebens ungeachtet realer Umstände in praktische Reichweite. Probleme tauchen auf und werden größtenteils recht schnell auch wieder gelöst, hier hätte ich mir manchmal ein paar Schwierigkeiten mehr erhofft, damit die Handlung spannender bleibt. Auch fehlten mir an einigen Stellen Erklärungen und dann gab es noch diverse Szenen, die ich für ein Jugendbuch unnötig brutal fand.


    Trotz dieser Kritikpunkte habe ich mich gut unterhalten gefühlt und gebe dem Buch daher knappe 4 Sterne.

  • Inhalt


    Victor und Konrad Frankenstein sind Zwillinge, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Konrad, der schlaue, solide, rationale Bruder, der durch seinen ruhigen Charakter und seine Ehrlichkeit eine starke, romantische Beziehung zu seiner Cousine Elizabeth aufgebaut hat. Und Victor, dass starrsinnige, impulsive, irrationale und emotionale Bruder, der sich ständig in Gefahr begibt und erst handelt, bevor er nachdenkt.


    Als Konrad an einer Krankheit erkrankt, die scheinbar kein Arzt zu heilen vermag, muss Victor lernen, seinen Egoismus zu kontrollieren. Als er in der Dunklen Bibliothek im Keller des Hauses ein alchemistisches Buch über das Elixier des Lebens findet, weiß er, was zu tun ist. Zusammen mit Elizabeth und mit der Hilfe des zwielichtichtigen Arztes Polidori sammelt er die Zutaten für dieses seltene Elixier. Niemand darf wissen, was sie tun, denn Alchemie ist verboten und der Ruf der Frankensteins steht auf dem Spiel. Ob sie es schaffen, Konrad zu retten?


    Meine Meinung


    Düsteres Verlagen soll die Geschichte des jungen Victor Frankenstein erzählen. Es sind gute Ansätze vorhanden und Victors seltsamer Charakter wird deutlich. Als eine Figur, die die Geschichte aus der Ich-perspektive zu erzählt, ist er jedoch viel zu unsympathisch und weißt kaum sichtbare positive Züge auf. Lediglich sein Wille, Konrad zu retten, rückt ihn in ein besseres Licht, ansonsten ist er ein verzogener, egoistischer Bengel, der nicht verlieren kann.


    Die Geschichte selbst ist vorhersehbar und unrealistisch, die Liebesgeschichte passt nicht zu dem Alter der Figuren. Zudem erinnert sie mich zu sehr an andere Geschichten, wie The Vampire Diaries. Der ruhige, rationale, ausgeglichene Bruder hat das Mädchen, der impulsive, verrückte Bruder will das Mädchen. Alles schon mal da gewesen und das auch noch viel besser.


    Für junge Leser ab 10 Jahren ist das Buch vielleicht spannend, für alle anderen viel zu vorhersehbar. Zu schnell weiß man, wie sich welche Figur entwickelt, wer der Verräter sein wird, was passieren wird. Teilweise ist die Geschichte jedoch so brutal und blutig, dass sie nicht für Leser unter 14 geeignet ist. Der Schreibstil dagegen ist wieder für sehr sehr junge Leser gedacht.


    Alles in allem sind ein paar gute Ansätze da, aber die negativen Aspekte überwiegen. Alle Figuren aus Victor sind viel zu blass und Victor selbst finde ich als Ich-Erzähler ungeeignet. Die Sprache ist kindlich und für junge Leser. Der Plot vorhersehbar, teilweise langweilig und viel zu unrealistisch, aber stellenweise so brutal, dass er nicht für Kinder unter 14 geeignet ist. Mir hat es nicht gefallen und ich würde es auch nicht weiterempfehlen. Kenneth Oppel kann das besser. Viel besser.


    2,5 von 5 Punkten


    Cover 1 Punkt, Sprache ½ Punkt, Figuren ½ Punkt, Idee ½ Punkt, Plot 0 Punkte

  • Vorweg: Das Folgende ist weder böse gemeint, noch gegen dich persönlich gerichtet! Mir fiel es nur gerade wieder einmal auf:


    "2,5 von 5 Punkten


    Cover 1 Punkt, Sprache ½ Punkt, Figuren ½ Punkt, Idee ½ Punkt, Plot 0 Punkte" (Faerie Girl)


    Hier hast du dir einige Mühe für eine interessante Aufgliederung gemacht!
    Nur: Wir sind hier nicht bei AMAZON oder so, wir sind bei den EULEN. Und da gibt es nicht 0-5 Punkte oder Sterne, sondern 0-10 Eulenpunkte. Und zur Abgabe jeweils im ersten posting eines threads eine Abstimmmöglichkeit.
    Ich finde es immer wieder schade, dass das viel zu wenig beachtet/genutzt wird.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ein interessanter Ansatz, ein Buch über den jungen Victor Frankenstein zu schreiben, hat doch eigentlich jeder einmal von dieser Figur gehört, gelesen. Auch wenn man diese nicht wirklich kennt, vermittelt der Autor einen Einstieg zu dieser und anderen Figuren und ihrer Geschichte in Form eines Jugendbuches.


    In der Schweiz, der Nähe des Genfer Sees, wachsen die Zwillingsbrüder Victor und Konrad Frankenstein, mit ihrer Cousine Elizabeth und ihrem Freund Henry auf. Die Rivalität, aber auch die Verbundenheit unter den Zwillingen zu ihrer gemeinsamen Liebe Elizabeth und im Alltagsleben, sowie die unterschiedlichen Charakterzüge werden hier aufgeführt. Doch dann erkrankt Konrad und Victor muss sich zwischen seiner Zuneigung zu seinem Bruder, zu Elizabeth und zur Alchemie entscheiden oder gelingt ihm doch alles zusammen? Hier beginnt der fantastische Teil des Buches und die Freunde müssen einige Abenteuer bestehen, sind auf der Suche nach dem Elixier des Lebens, dessen Beschreibung, auf die sie in einer geheimen Bibliothek gestoßen sind.


    Die Geschichte wird in der Ich Form erzählt und lässt sich leicht, den Schreibstil fand ich eigentlich sehr schön, mit einigen Spannungsbögen versehen, lesen. Dem Autor gelingt es die unterschiedlichen Figuren recht gut darzustellen, wobei es mir aber insgesamt an Tiefe und Darstellung fehlt. Hin und wieder hatte ich das Gefühl, das mir zwischen den einzelnen Kapiteln ein Teil der Geschichte fehlt, so schnell wird man als Leser durch die Handlung geführt, welche zum Ende an Dramatik zunimmt und mitunter auch brutal wird. Viele Ideen und Figuren, Geheimnisse fand ich spannend, hätte mir hier aber mehr Ausführungen, Erklärungen, gewünscht.
    Ob dies Jugendliche, welche die Zielgruppe des Buches sind, stört oder gar gut finden, kann ich nicht beurteilen.


    Insgesamt finde ich die Idee und Umsetzung nicht schlecht, aber auch nicht überwältigend und vergebe 6 Punkte für das Buch.