1) Grundsätzlich ist es mir egal, welcher Erzähler mich durch eine Geschichte führt. Jede Perspektive hat ihre Vorteile, und es muss einfach zur Geschichte passen, das Gefühl beim Lesen muss stimmen.
2) Mit Perspektivwechseln habe ich wenig Probleme, sofern sie nicht alle fünf Seiten abrupt passieren, so dass ich keine Chance habe, mich auf einen Erzähler einzustimmen. Zu viele verschiedene Perspektiven finde ich auch nicht gut. Als Beispiel: Bei "Bis(s) zum Ende der Nacht" von Stephenie Meyer hat mir die Erzählweise sehr gut gefallen. Der mittlere Teil gehört, sozusagen, Jacob, während Bella den Anfang und das Ende erzählt. Oder auch bei "Purpurdrache" von Sven Koch; hier sind es zwar mehrere Erzähler, obwohl zwei Perspektiven dominieren, aber die restlichen Perspektiven fügen sich mit ihren Geschichten unaufdringlich und passend in die gesamte Handlung ein.
Außerdem stört es mich, wenn ich das Gefühl habe, dass der Perspektivwechsel überflüssig ist. Hier als Beispiel "Der siebte Tod" von Paul Cleave: Der Protagonist erzählt die Geschichte überwiegend aus seiner Perspektive, zwischendurch gibt es kurze Kapitel, die aus der Perspektive einer Nebenfigur geschrieben sind. Diese Kapitel bringen die Geschichte jedoch, bis auf wenige Augenblicke, nicht voran.
Grundsätzlich ist es mir jedoch lieber, wenn nur eine Person die Geschichte erzählt, die Perspektive ist - wie oben erklärt - nicht so wichtig.
Edit: Es passt zwar nicht zum Thema, fällt mir aber immer wieder auf ... In meinen eigenen Geschichten habe ich oft zehn, zwölf Personen, die ihren Teil der Geschichte selbst erzählen; ich springe zwischen den Erzählperspektiven und Zeiten hin und her und schreibe gerne in den Genres, die ich selten von anderen Autoren lese. Ich tue beim Schreiben die Dinge, die ich beim Lesen nicht haben will, und frage mich wieder einmal, warum es so ist. Hm.