Saubere Sachen: Wie man grüne Mode findet und sich vor Öko-Etikettenschwindel schützt - K. Brodde

  • 256 Seiten



    Kurzbeschreibung


    Warum konventionelle Mode nicht länger tragbar ist


    Kann ein T-Shirt die Welt retten? Das vielleicht nicht, verbessern aber auf jeden Fall. Und wir können dazu beitragen, indem wir bei Herstellern kaufen, die auf sauber und sozialverträglich produzierte Kleidung setzen. Doch wo wird wirklich fair und nachhaltig produziert und wo handelt es sich um Fälschungen, die der bloßen Imageverbesserung dienen? Kirsten Brodde deckt grünen Etikettenschwindel auf und zeigt, wie man saubere Kleidung findet, die zu Recht Laufstege und Läden erobert.


    Die Rohstoffe stammen aus biologischem Anbau, die Erzeuger werden fair bezahlt, die Verarbeitung erfolgt mit ökologisch optimierten Chemikalien und die Konfektion findet in Betrieben mit hohen Sozialstandards statt – zudem war grüne Mode noch nie so schön und aufregend wie heute. Doch anders als bei Biolebensmitteln, die ein einheitliches EU-Siegel tragen, herrschen bei der Öko-Mode noch keine verbindlichen Standards. Etikettenschwindel ist also nicht auszuschließen: Nicht selten wird »Greenwashing« betrieben, um das Image und den Umsatz der Hersteller aufzubessern. Allen, die verantwortungsbewusst konsumieren wollen, zeigt Kirsten Brodde, wie man Kleidung und Unternehmen findet, die glaubwürdige Wege gehen.


    • Kirsten Brodde ist Textilexpertin bei Greenpeace und der grünen Internet-Plattform utopia.de
    • Bio-Mode erlebt zurzeit einen Boom, grüne Designer und Öko-Labels erobern den Markt
    • Mit Serviceteil: Hersteller- und Bezugsadressen, Tipps zum Waschen, Pflegen und Entsorgen



    Über die Autorin


    Kirsten Brodde ist Journalistin und Aktivistin. Sie hat zehn Jahre für Greenpeace gearbeitet, zuletzt als Redakteurin des Greenpeace Magazins. Mittlerweile schreibt sie auch für Stern, Geo Wissen, Vital und Biorama zu Umwelt- und Verbraucherfragen. Sie bloggt auf dem Portal Green Action und stiftet auch als Buchautorin Unruhe: 2009 veröffentlichte sie bei Ludwig Saubere Sachen – wie man grüne Mode findet und sich vor Etikettenschwindel schützt. Kirsten Brodde lebt in Hamburg.


    Mehr unter: http://www.kirstenbrodde.de/



    Meine Meinung


    Im Januar ging es in der Sendung Hart aber fair um das Thema "Mein Kleid, dein Leid – wer zahlt den Preis für billige Mode?".
    Unter den Gästen war Kirsten Brodde, die sich für grüne Mode einsetzt. Ich fand damals die Sendung und Kirsten Brodde sehr interessant und weil ich mehr über das Thema wissen wollte, habe ich nun ihr Buch gelesen.


    Es geht um Mode, um "saubere" Mode. Man erfährt viel über Prdouktionsbedingungen und über die Herstellung der Materialien. Es geht um die Arbeitsbedingungen der Näherinnen ebenso wie um Chemikalien, mit denen die Baumwollfelder bearbeitet werden.
    Besonders interessant fand ich dabei, dass Bio-Materialien nicht zwingend auch faire Arbeitsbedingungen bedeuten.
    Denn oft hat man ja das Gefühl, wenn auf dem T-Shirt ein Bio-Aufkleber klebt, ist alles in Ordnung...


    Doch es wird nicht nur kritisiert, sondern es werden große wie kleine Bekleidungsfirmen vorgestellt, die auf dem richtigen Weg in Richtung "saubere" Mode sind. So werden die Bio-Aktionen z.B. von H&M und C&A beleuchtet, ebenso wird Tchibo betrachtet. Und es werden viele kleine Labels vorgestellt, bei denen man heute schon wirklich saubere Mode kaufen kann.
    Mit einigen Fotos wird verdeutlicht, dass die Öko-Mode von heute nichts mehr mit dem beigen Jutesack-Image von früher zu tun hat.


    Zusätzlich zu den Einkaufstipps gibt es Pflegehinweise und zur besseren Orientierung werden die diversen Öko-Etiketten erklärt. Abgerundet wird "Saubere Sachen" durch einen umfangreichen Serviceteil mit Buchtipps, Herstellerverzeichnis, Register und "15 Tipps für eine Attraktive Verbindung von Mode und Moral".


    Das Buch ist Anfang 2009 erschienen, was sich in der Zwischenzeit getan hat, kann man auf dem Blog der Autorin unter http://www.kirstenbrodde.de/ verfolgen.


    "Saubere Sachen" ist sehr informativ und liest sich gut und keineswegs trocken. Mich hat es auf jeden Fall nachdenklich gemacht und mein Einkaufsverhalten ändert sich in kleinen Schritten.

  • Saubere Sachen von Kirsten Brodde


    Saubere Sachen bietet einen interessanten, kurzweiligen Überblick darüber, woher die konventionell gefertigte Mode stammt und was man als Konsument wissen möchte, wenn man Wert legt auf wenig Chemie, Umweltschutz und gute, faire Arbeitsbedingungen für diejenigen, die unsere Kleidung erstellen.


    Das Buch ist in 5 Abschnitte eingeteilt, die jeweils in Kapitel unterteilt wurden:


    • Der erste Abschnitt kommt einer lockeren Einführung in das Thema gleich, die Autorin erklärt, warum sie dieses Buch geschrieben hat und wie sie den gegenwärtigen Modemarkt betrachtet.


    • Der zweite Abschnitt räumt mit allen Illusionen, sollte man sich solche vielleicht vor dem Lesen des Buches gemacht haben, auf: Es wird über die Arbeitsbedingungen der Näherinnen und Färber aufgeklärt, darüber, dass häufig auch noch Kinder Kleidung oder Verzierungen auf die Kleidung nähen (vor allem Pailetten oder Perlen), über Pestizide, giftige Farbstoffe, Schwermetalle beim Gerben und anderen Chemikalien.


    Erschreckt hat mich, dass Kinderarbeit immer noch so ein großes Thema ist und dass sich für viele Näherinnen in den letzten Jahren kaum etwas geändert, sich die Zustände teilweise in einigen Regionen vielmehr verschlechtert haben.


    • Der dritte Teil informiert umfassend über Alternativen: Über Labels, biologisch angebaute Baumwolle, Pflanzenfarben, über fairen Handel und darüber wie sich der "grüne" Modemarkt aktuell entwickelt, wo er noch am Anfang steht und wo Kritik angebracht ist.


    Besonders fasziniert haben mich hier die pflanzlichen Farben.


    • Der vierte Buchabschnitt gibt einen Ausblick in die Zukunft: das, was kommen könnte, und was Kirsten Brodde für wünschenswert hält, beispielsweise stärkere Einbeziehung von alternativen Fasern wie Hanf oder neue Leitbilder wie Umstieg auf Second Hand Kleidung.


    • Der letzte Teil ist ein auführlicher Serviceteil mit Literatur, Links und kommentierter Herstellerlisten, von H&M bis zum kleinen grünen Modelabel um die Ecke.



    Es gibt aus meiner Sicht auch streitbare Abschnitte und Meinungen, beispielsweise die über die Zukunft von Synthetik (wer Plastik Planet gesehen hat, dem stößt Broddes Meinung hierzu vielleicht auf) oder Fasern vom Tier, wie Wolle, Kaschmir und Seide.


    Desweiteren hat mich ein bisschen der etwas lapidare Schreibstil mit vielen Wort- und Phrasenwiederholungen, vor allem im ersten Drittel, gestört. Für mich persönlich ein kleiner Kritikpunkt, ich hätte mir hier ein bisschen mehr stilistische Kreativität gewünscht. Gleichzeitig schafft die Autorin es so aber, sachliche Informationen mit Leichtigkeit herüberzubringen.



    Ich habe ein Buch gesucht, dass mir eine Orientierungshilfe bietet und mich über den Bereich der "grünen Mode" sachlich und umfassend informiert. Eines, was alles auf den Punkt bringt, worüber ich mich informieren möchte, sodass ich nicht stundenlang im Internet verschiedenes mühsam zusammen suchen muss. Das ist mir dieses Mal wirklich sehr schwer gefallen, denn vieles zu dem Thema scheint eher verstreut und verwirrt eher, als dass man sich hinterher aufgeklärter fühlt.


    So eine Hilfe habe ich mit dem Buch von "Saubere Sachen" von Kirsten Brodde definitv gefunden, ein großer Pluspunkt. Natürlich kann man nach dem Lesen immer noch gezielt. nach Herzenslust im Netz stöbern, denn das Buch bietet auch viele Anhaltspunkte hierfür.



    Insgesamt konnte mich das Buch überzeugen. Kinderarbeit und moderne Ausbeutung gehen uns alle etwas an und es kann vorerst nicht genug Bücher zu diesen Themen geben, die so vielseitg Alternativen aufzeigen und so umfassend informieren wie Saubere Sachen von Kirsten Brodde.



    10 von 10 Punkten.