Der Tod ist ein bleibender Schaden - Eoin Colfer

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  • Colfer, Eoin, Der Tod ist ein bleibender Schaden, Orig.titel „Plugged“, Übersetz. Conny Lösch, List, Berlin, 2012, ISBN 978-3-8437-0193-8


    Zum Autor (lt. Klappentext):
    Nach sieben Bänden Artemis Fowl zeigt Eoin Colfer, was noch alles in ihm steckt. Und weil seine irische Heimat Wexford viel zu lieblich ist, hat es ihn mit seinem neuen Helden Dan ins raue New Jersey verschlagen. Dort fliegen ordentlich die Fetzen. Eoin Colfers Kinder dürfen das Buch nicht vor ihrem 16. Geburtstag lesen.


    Meine Meinung:
    Dan McEvoy ist nach 12 Jahren bei der Armee ausgeschieden. Ein Psychiater diagnostizierte bei ihm einen Beschützerzwang und Spielsucht, was eine medizinisch begründete Entlassung aus dem Militärdienst nahe legte. „Dan, suchen Sie sich einen stressfreien Arbeitsplatz. Keine Karten, kein Chef und niemand dessen Wohlbefinden von Ihnen abhängt“ lautet die abschließende Empfehlung des Psychiaters. So landet Dan nach einem kurzen Intermezzo in New York in Cloisters, New Jersey, und arbeitet – als Türsteher in einem Nachtclub. Abgesehen von seinen Flashbacks hat Dan in Cloisters eigentlich keine schlechte Zeit. Er hat eine kurze Affäre mit seiner Lieblingskollegin Hostess Connie und träumt davon, diese noch ein bisschen zu verlängern, und er erwartet, dass nach einer Haartransplantation das Problem seines lichten Haupthaars bald gelöst ist. Alles in allem ganz gute Aussichten, wenn man bedenkt, dass Dan sonst eher wenig mit den meisten Menschen zu tun haben will und lieber seine Ruhe hat. Doch dann geschieht eine Reihe unerwarteter, unglücklicher Ereignisse. Sein Schönheitschirurg verschwindet, mehr oder weniger aus Versehen bringt Dan einen Mafiosi um und Connie wird ermordet aufgefunden. Dan glaubt den Täter zu kennen: ein schmieriger Anwalt, Kunde des Nachtclubs, der bei Connie kurze Zeit zuvor abgeblitzt ist. Dan, selbst von der Polizei verdächtigt, macht sich auf, den Täter zu stellen und landet dabei immer tiefer im Schlamassel…


    Eoin Colfer hat mit Dan McEvoy einen Protagonisten geschaffen wie er der Tradition der typischen hardboiled Krimis entspricht. Der Ich-Erzähler Dan ist mit seinen Schwächen eine sympathische Figur und seine ironisch bis zynische Sicht der Welt, die Dan in schnodderigem Tonfall offeriert, macht Eoin Colfers Krimi „Der Tod ist ein bleibender Schaden“ in der Kombination mit den teils grotesken Ereignissen zur Gaunerkomödie. Dennoch ist der Witz durchweg so gehalten, dass dem Leser das Lachen im Hals stecken bleibt. Obwohl sich die Ereignisse in Eoin Colfesr erstem Krimi regelrecht überschlagen, eine kriminelle Handlung die nächste jagt und es an einfallsreichen Ideen und Wendungen in keiner Weise mangelt, entstand bei mir während der Lektüre leider nie ein Spannungsgefühl. Für Fans des Genres ist der Eoin Colfers Krimi „Der Tod ist ein bleibender Schaden“ aber sicher eine gute Empfehlung.


    6 von 10 Punkten

  • Im Grunde genommen ist es eine typische Hardboiled-Ganovengeschichte, wie wir sie auch aus Guy Ritchies ersten Filmen ("Bube, Dame, König, Gras" und "Snatch") kennen. Wohin man schaut, überall gibt es Halunken, die es aufeinander abgesehen haben oder sich über Ohr zu hauen versuchen. Der irische Ex-Soldat Dan, der inzwischen als Türsteher arbeitet, passt perfekt in dieses Umfeld. Ganz in Chandlerscher Tradition ist er trotz seines rabiaten Äußeren ein Gutmensch, der es sich nach dem Tod einer Freundin und Kollegin nicht nehmen lässt, persönlich Nachforschungen anzustellen. So bekommt er es mit verrückten Polizistinnen und einem verschwundenen Schönheitschirurgen zu tun und verwickelt sich in Drogengeschäfte und Mord.
    Die meiste Zeit über liest sich das Buch ziemlich flott, die vielen bitterbösen Zwischenkommentare passen perfekt und lockern die ohnehin kuriose Handlung noch weiter auf. Das einzige, was im ersten Romandrittel stört, sind Dans viele Rückblicke auf seine Militärzeit. Aber sind die überwunden, entfaltet die Räuberpistole seine ganze Kraft und beschert einem etliche kurzweilige Stunden.