'Da gehen doch nur Bekloppte hin' - Seiten 144 - 194

  • Ich habe erst Kapitel 4 gelesen, aber zum Schluss dieses Kapitels , erinnert mich an "I am Ok, you are ok". Darüber musste ich in der Schule einmal ein Buch lesen.


    Mir gefällt das Buch immer noch sehr gut, es ist leicht zu lesen und doch enthält es sehr viele Informationen.


    Edit Kapitel 5
    Kapitel 5 hat mich jetzt am wenigsten interessiert. Dass es lange Wartezeiten gibt, wusste ich, die Praxisgebühr brauche ich nicht und bei den Geschenke am Ende einer Therapie hängt es von Person zu Person ab. Ganz wichtig in diesem Kapitel fand ich am Schluss zu erwähnen, dass man die Polizei rufen muss, wenn jemand mit Selbstmord droht und man weiss nicht ob er es tut oder nicht.

  • Wenn man beispielsweise drei leere Verpackungen Schlaftabletten vom Ex im Briefkasten findet, mit dem Hinweis "wenn du das liest, habe ich sie längst geschluckt", kann man sich aber auch an den Sozialpsychologischen Dienst wenden. Falls der Absender dann nicht im Tiefschlaf liegt, bieten die Mitarbeiter auch entsprechende Hilfe an.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Wenn man beispielsweise drei leere Verpackungen Schlaftabletten vom Ex im Briefkasten findet, mit dem Hinweis "wenn du das liest, habe ich sie längst geschluckt", kann man sich aber auch an den Sozialpsychologischen Dienst wenden. Falls der Absender dann nicht im Tiefschlaf liegt, bieten die Mitarbeiter auch entsprechende Hilfe an.


    Guter Hinweis. Es kommt wahrscheinlich auch drauf an, wie sauer man auf ihn ist. Wenn man sehr sauer ist, würde man vielleicht tatsächlich die Polizeit rufen, damit er (falls es tatsächlich nicht ernst gemeint war) merkt, dass man mit sowas nicht scherzt, oder man kann wie erwähnt auch in der Psychiatrie anrufen und den Fall schildern und um Rat und Hilfe bitten. Jedenfalls darf man es nicht drauf ankommen lassen und man muss sich damit auch nicht erpressen lassen, sondern sollte wissen, dass es eben diese Formen der Unterstützung gibt.

  • Das Problem das ich einst hatte war, dass ich ein halbes Jahr meines Lebens (ein Semester während des Studiums) dazu verbraucht habe die Erkenntnis zu gewinnen, dass du als Freund es nicht packst einen potentiellen Selbstmörder von seiner Route abzubringen. Mein Kommilitone, der mit zunehmendem Mißerfolgsgefühl meinerseits mehr zum Mitstudenten und weniger zum Freund wurde, bildete sich dabei ein voll im Recht zu sein und immerhin- bis er an Nierenversagen und Leberzirrhose starb wurde er noch 55 Jahre alt. Aber gesoffen hat er eben schon beim Studium- das er logischerweise nicht erfolgreich abschloß. Aber eines weis ich als Berufsratschläger seither definitiv- diese Probleme kann ich nicht lösen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    ... Aber eines weis ich als Berufsratschläger seither definitiv- diese Probleme kann ich nicht lösen.


    Ich denke, dass man als Freund nur bedingt helfen kann. Zunächst muss der Leidende erkennen, dass er Hilfe braucht und dann kann der Freund allenfalls begleiten.


    Immer wieder höre ich auch im Kollegen- und Freundeskreis, dass es für den einen oder anderen auch Hilfsangebote gibt. Leider denkt aber solch ein Laie kaum daran, dass er mit seiner Hilfe auch schaden kann. Gerade beim Alkoholismus sind die Helfer, oft die Partner, irgendwann co-abhängig und die Zeit verrinnt noch mehr, bis endlich professionelle Hilfe angenommen wird. So war es auch bei der Mutter, die ihrem Messi-Sohn ab und an die Wohnung aufgeräumt hat, bis sie einsah, dass sie dagegen nicht ankam.

  • So, jetzt bin ich auch durch.


    Die Geschichten mit der Traumdeutung fand ich sehr interessant. Ebenso die Hinweise über den Umgang mit Leuten, die von Selbstmord reden. Dass man da gleich Hilfe rufen kann, auch als Aussenstehender, das wusste ich nicht.


    Eine Kleinigkeit fiel mir ein: es wird davon erzählt, dass alle Kinder sich nach der Liebe ihrer Eltern sehnen (was sicher stimmt). Und dass Adoptiveltern die echten Eltern darin nicht ersetzen können. Hier stimmt der Vergleich mit der Graugans, die dem Spielzeugauto hinterher läuft aber nicht ganz, denn das Spielzeugauto wäre bestenfalls Adoptivmama. :grin


    Aber sehnen adoptierte Kinder sich wirklich ihr Leben lang nach den echten Eltern, selbst wenn sie diese nie bewusst kennen gelernt haben? Dass man eine gewisse Neugierde hat, zu wissen, woher man stammt, kann ich ja verstehen. Aber leidet ein Mensch, der gleich nach der Geburt zu anderen Eltern kam und dort eine glückliche Kindheit verbrachte, dennoch unter der Trennung von der richtigen Mama? In dem Fall wäre es ja fast besser, ihm nicht zu sagen, dass er adoptiert wurde - und dann wäre alles in Butter? Nur mal so aus Interesse.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von Tereza
    Aber sehnen adoptierte Kinder sich wirklich ihr Leben lang nach den echten Eltern, selbst wenn sie diese nie bewusst kennen gelernt haben? Dass man eine gewisse Neugierde hat, zu wissen, woher man stammt, kann ich ja verstehen.


    Dass sie sich ein Leben lang nach den leiblichen Eltern sehnen, glaube ich nicht, es sei denn, sie waren bei den Adoptiveltern unglücklich. Aber ich denke auch, es ist mehr als eine gewisse Neugierde. Ich denke, dass jeder Mensch ein starkes bis drängendes Interesse daran hat zu erfahren, woher er kommt und wer seine Eltern sind. In manchen Ländern, in denen es Babyklappen schon länger gibt, gibt es Interessenverbände von mittlerweile Erwachsenen, die auf diese Weise weggegeben wurden und die sich vehement gegen Babyklappen aussprechen, weil sie meinen, es sei schrecklich, nicht zu wissen, woher man kommt. Offenbar macht das einen großen Teil unserer Identität aus.


    Zitat

    Aber leidet ein Mensch, der gleich nach der Geburt zu anderen Eltern kam und dort eine glückliche Kindheit verbrachte, dennoch unter der Trennung von der richtigen Mama? In dem Fall wäre es ja fast besser, ihm nicht zu sagen, dass er adoptiert wurde - und dann wäre alles in Butter? Nur mal so aus Interesse.


    Dass so jemand leidet, glaube ich nicht.
    Mittlerweile hält man es für absolut falsch, einen Kind die Tatsache vorzuenthalten, dass es adoptiert worden ist. Kinder, die mit diesem Wissen aufwachsen, gehen damit recht gelassen um. Es ihnen zu verheimlichen, hielte ich für schlimm. Stell dir vor, alle Leute um dich herum kennen dein Geheimnis, nur dir wird es verschwiegen? Familiengeheimnisse tun Menschen nie gut. Und stell dir vor, irgendwann erfährst du es doch. Würdest du dich nicht hintergangen fühlen?
    Zumal, wie gesagt, die meisten Menschen mit diesem Wissen gut umgehen können. Die meisten haben irgendwann den Wunsch, ihre leiblichen Eltern kennenzulernen, viele sind danach enttäuscht, aber ich habe noch nie von jemandem gehört, der dieses Kennenlernen bereut hätte. Auch wenn diese Erfahrung nicht unbedingt eine positive ist, gibt sie doch ein Gefühl von Vollständigkeit.

  • Ich bin noch nicht durch den Abschnitt durch, wollte nur kurz erwähnen: Ich bin an der Stelle, an der es darum geht, dass Kinder sich die Schuld geben. Aber ist es nicht auch oft so, dass die Eltern den Kindern das auch so verkaufen? "Du bist Schuld, dass wir uns gestritten haben".

  • Zitat

    Original von JASS
    Ich bin noch nicht durch den Abschnitt durch, wollte nur kurz erwähnen: Ich bin an der Stelle, an der es darum geht, dass Kinder sich die Schuld geben. Aber ist es nicht auch oft so, dass die Eltern den Kindern das auch so verkaufen? "Du bist Schuld, dass wir uns gestritten haben".


    Genau. Typischer Fall von unreifen Eltern. :-(
    Und da Eltern ja dafür da sind, einem alles über die Welt und über sich selbst beizubringen, glaubt man solchen Schrott sehr lange, unter Umständen ein Leben lang.