Inhalt:
Lange Zeit war es eher ruhig in Hara, doch das soll sich mit dem Angriff der Nekromanten, (Zauberer, die Leichen zum Leben erwecken) auf die Burg der sechs Türme ändern. Doch nicht nur die Nekromanten machen den Bewohnern Haras Sorgen. Zugleich wurde nach langer Zeit auch wieder eine der Verdammten gesichtet, eine mächtige Schwarzmagierin.
Der Auftragsmörder Ness lebt mit seiner Frau Lahen seit vielen Jahren im Verborgenen, doch nun ist ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden, was die beiden zur Flucht zwingt. Dass dann auch noch Lahens mysteriöse magische Begabung entdeckt wird, bringt die beiden nur in noch größere Gefahr, denn die Verdammten möchten sich ihrer Funkes bemächtigen.
Meine Meinung:
Schon lange schleiche ich um den Autor Pehov herum. Seine Bücher haben mich immer gereizt, aber irgendwie ist bis vor kurzem noch keines seiner Werke in meinem Regal gelandet.
Ich kann jetzt schon sagen: Nachdem ich „Wind“ gelesen habe, habe ich mir direkt noch ein weiteres Buch des Autors gekauft, denn „Wind“ bietet alles, was man sich für einen High-Fantasy-Roman wünschen kann:
Obwohl die Handlung durch die Nekromanten für mich anfangs einen Hauch zu sehr ins Dark-Fantasy-Genre abdriftete, ist „Wind“ der wirklich gelungene Auftakt zu einem großen Fantasy-Epos.
Natürlich muss auch in dieser Geschichte die Welt vor dem Bösen gerettet werden, trotzdem hatte ich beim Lesen nie das Gefühl, die Geschichte so – nur etwas anders – schon einmal woanders gelesen zu haben. Das mag daran liegen, dass Pehov bekannte Fantasyelemente mit vielen neuen Ideen und Wesen verknüpft. Der Grund könnte aber auch sein, dass den Figuren und Handlungen stets etwas Geheimnisvolles anhaftet. Als Leser kann man die Handlungen zwar stets ein wenig vorausahnen, denn der Leser weiß meist mehr als die Figuren im Buch, kann sich seiner Vermutungen aber nie sicher sein.
Am meisten haben mich Pehovs Charaktere beeindruckt. Es stellt sich heraus, dass es mehrere Haupthandlungsstränge mit ganz verschiedenen Personen gibt: neben der magiebegabten Lahen und ihrem tapferen, klugen Gefährten Ness hat mich vor allem Ga-Nor, der Krieger aus den Nordlanden, durch seine zuverlässige Art und seinen trocknen Humor überzeugt.
Einzig und allein dem enormen Cliffhanger am Ende des ersten Bandes dieser Reihe ist es zu verdanken, dass ich für dieses spannende Fantasywerk einen Stern abziehe. Zum Glück erscheint der Folgeband „Blitz“ schon im Oktober: 9 von 10 Sternen!