Veronica Rossi - Gebannt. Unter fremdem Himmel (Band 1) [14 - 17 Jahre]

  • Vorab ein paar Eckdaten:
    Seitenanzahl: 429
    ISBN: 978-3-789-14620-6
    Erscheinungstermin: 1. März 2012
    Format: Hardcover
    Verlag: Oetinger



    Klappentext:
    Getrennt durch zwei Welten, geeint im Überlebenskampf, verbunden in unendlicher Liebe. Die siebzehnjährige Aria lebt in einer Welt, die perfekter ist als die Realität. Perry kommt aus einer Wildnis, die realer ist als jede Perfektion und in der wilde Stürme das Leben bedrohen. Als Aria in seine Welt verstoßen wird, rettet Perry ihr das Leben. Trotz ihrer Fremdheit verbindet die beiden die Verzweiflung und Sorge um die, die sie lieben. Aria will ihre verschollene Mutter wiederfinden, Perry ist auf der Suche nach seinem Neffen, an dessen Entführung er sich die Schuld gibt. Aria versucht, vor Perry zu verbergen, dass ihre Gefühle ihm gegenüber sich wandeln. Doch Perry hat dies längst schon entdeckt, aber nicht nur bei Aria, auch bei sich selbst.



    Rezension:
    Die Menschheit hat es in der Zukunft fast geschafft die Erde zu zerstören. Es gibt Biosphären, in denen die Menschen leben, deren Vorfahren vor Generationen privilegiert genug waren, um in eine solche aufgenommen zu werden. Doch es gibt auch eine Welt außerhalb der Biosphären - genannt "Todeszone". Hier leben diejenigen welchen, die es evolutionsbedingt geschafft haben, zu überleben. Die 17-jährige Aria lebt in einer Biosphäre namens Reverie. Hier wurde sie geboren und hat diesen Ort noch nie verlassen. Ihre Mutter Lumina, eine Genetikerin, arbeitet derweil in einer anderen Biosphäre namens Bliss. Doch seit 5 Tagen haben die beiden keinen Kontakt mehr - etwas muss passiert sein. Um an nähere Informationen zu kommen, hat sie sich unauffällig Soren, dem Sohn des Sicherheitschefs der Biosphäre zugewandt. Bei einem Ausflug in unerlaubtes Terrain passiert etwas, womit weder Aria, noch ihre Freundin Paisley, die sie begleitet hat, gerechnet hat. Soren legt Feuer, doch als dieses außer Kontrolle gerät und Aria Hilfe holen will, greift Soren sie an. Aria wird gerettet, doch von wem, weiß sie nicht. Als sie wieder zu sich kommt, liegt sie in einem Krankenzimmer.


    Aria muss sich einem Verhör beim Sicherheitschef stellen - denn nur sie und Soren haben den Brand überlebt, Paisley und zwei Freunde Sorens sind darin umgekommen. Nachdem Aria ihre Aussage gemacht hat, wird ihr zugesagt, dass sie zu ihrer Mutter nach Bliss gebracht wird - doch während des Fluges wird sie in der Todeszone ausgesetzt. Es ist klar - sie soll hier sterben. Es gelingt Aria tatsächlich kaum, den ersten Tag zu überstehen, geschweige denn die erste Nacht. Doch dann taucht ein "Barbar" auf, einer der Menschen, die in der Todeszone leben. Schnell wird Aria klar, dass sie diesen Menschen schon einmal gesehen hat, er war es, der in die Biosphäre eingedrungen ist und sie vor dem Feuer gerettet hat. Doch von der Freundlichkeit ist nichts mehr zu spüren, vielmehr scheint dieser junge Mann ihr Feind zu sein. Sie hat jedoch keine Wahl, wenn sie überleben will, muss sie sich ihm anschließen.


    Bei dem jungen Barbaren handelt es sich um Peregrine, genannt Perry. Er ist ein Tide und hat schwere Schuld auf sich geladen. Er ist unerlaubt in die Biosphäre eingedrungen und hat Arias Smarteye mitgenommen, ein Gerät, mit dem die Menschen in den Biosphären u. a. in virtuelle Welten reisen. Doch der Sicherheitsdienst der Biosphäre hat Jagd auf Perry gemacht, um ihm das Gerät wieder abzunehmen. Dabei haben sie sich seines Neffen Talon bemächtigt und diesen in die Biosphäre verschleppt. Perry will ihn befreien, doch weiß er, dass er nicht mehr alleine in die Biosphäre eindringen kann. Er wird die Hilfe von Aria benötigen - Aria hingegen benötigt Perrys Hilfe, um in der Todeszone zu überleben. Beide schließen eine Vereinbarung, dem jeweils anderen zu helfen und danach wieder getrennte Wege zu gehen. Doch ihr Weg ist lang und gefährlich und viele Feinde lauern überall ...


    Ein interessanter Auftakt! Der Plot wurde sehr gut ausgearbeitet, die Darstellung der beinahe zerstörten Erde und der letzten darauf lebenden Menschen fand ich unheimlich gut dargestellt. Auch die Protagonisten Aria und Perry konnten mich überzeugen. Beide sind anfangs, aus unterschiedlichen Gründen, verschlossen, lernen aber mit der Zeit, Einsicht in das Leben und Denken des jeweils anderen zu nehmen und zu verstehen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, jedoch bremsten einige kleinere Längen meine Lesefreunde dann und wann. Alles in allem ein sehr interessanter Auftakt zu einer faszinierenden Trilogie. Auf den nächsten Band der Reihe "Getrieben. Durch ewige Nacht" bin ich bereits jetzt gespannt.



    Die Autorin:
    Veronica Rossi, in Rio de Janeiro/Brasilien geboren, zog in ihrer Kindheit oft um und lebte in Mexiko, Venezuela, an der Ostküste der USA und schließlich in Kalifornien. Hier besuchte sie die Universität und studierte Schöne Künste am Californian College of the Arts in San Francisco. Heute lebt sie mit ihrer Familie im Norden Kaliforniens und arbeitet als freie Autorin. Sie schreibt vor allem futuristische Romane für junge Erwachsene. Erste Ehren erwarb sie mit bisher unveröffentlichten Manuskripten auf amerikanischen Autoren-Wettbewerben, wo sie in der Kategorie Fantasy und Science Fiction auf den vordersten Plätzen rangierte. GEBANNT - UNTER FREMDEM HIMMEL, eine Liebesgeschichte in postapokalyptischen Zeiten, ist ihre erste Buchveröffentlichung und der erste Teil einer Trilogie.

  • Ich habe dieses Buch gerade gestern durchgelesen.
    Am Anfang muss ich sagen, war es sehr schwierig, dranzubleiben. Es baute sich einfach keine Spannung auf, aber!



    Ab dieser Stelle konnte ich es nicht mehr weglegen & habe es dann komplett durchgelesen!


    Mein Fazit: Es lohnt sich, durch den Anfang zu wuehlen, denn spaeter wird man mit Spannung, Romantik und ueberraschenden Wenden belohnt!


    Gluecklich habe ich festgestellt, dass es eine TRILOGIE werden soll :lesend :wave

    Manche Bücher müssen gekostet werden,
    manche verschlingt man,
    und nur einige wenige kaut man
    und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz)

  • Aria lebt in einer Welt, in der das gesamte Leben über Realms abläuft - digitale Orte, die realen nachempfunden wurden und in denen die Benutzer überhaupt keinen Schaden nehmen können. Als Aria nun aus dieser Welt verstoßen wird, muss sie sich in der Wildnis zurechtfinden und ihre einzige Hoffnung zu überleben ist der Außenseiter Perry, der sie hasst..


    Während Aria aus einer hochmodernen Welt stammt, in der alles über die sogenannten Realms abläuft, die dafür sorgen, dass die Bewohner nicht das Haus verlassen müssen und sich somit niemals in Gefahr begeben, lebt Perry in einem kleinen Dorf in der Wildnis, das ums Überleben kämpfen muss, denn die Nahrungsmittel werden immer knapper. Allein diese zwei Gegensätze haben mir schon sehr gut gefallen, doch dann gab es noch die besonderen Fähigkeiten der Outsider, die mich begeistern konnten. Manche besitzen einen sehr starken Geruchssinn, sodass sie sogar die Stimmung anderer Menschen riechen können, während wieder andere so gut hören können, dass sie Gedanken hören, wenn sie einen anderen Menschen berühren. Diese Idee fand ich wirklich klasse und sehr gut ausgearbeitet.


    Dadurch, dass Aria und Perry in verschiedenen Welten aufgewachsen sind, unterscheiden sich die beiden natürlich sehr. Aria hatte ein sehr bequemes Leben und musste noch nie um etwas kämpfen. Nun als Ausgestoßene sieht die Situation schon anders aus und Aria muss sich mit den starken Veränderungen auseinandersetzen. Was mir an Aria sehr gefallen hat war, dass sie sich nie hat unterkriegen lassen. Sie hat sich nie über ihre Situation beschwert und versuchte Beste daraus zu machen. Dadurch ist sie innerlich gewachsen und konnte neue Fähigkeiten entdecken.
    Perry ist durch seine Überlegenheit gegenüber Aria sehr interessant geworden. Er ist sicher in dem was er tut und ist auf der Reise ganz klar der Anführer und ihr trotz starker Abneigung. Er zeigt Aria am Anfang die kalte Schulter, doch mit der Zeit merkt man, dass unter der harten Schale ein weicher Kern steckt.


    Die Beziehung der beiden war einfach nur wundervoll dargestellt. Die Zuneigung zwischen den beiden ist erst spät entstanden, denn Anfangs gab von beiden Seiten große Abneigung gegen den jeweils anderen. Die Beziehung konnte sich also langsam entwickeln und konnte überzeugen.


    Fazit:
    "Under the Never Sky" konnte mich von Anfang bis Ende fesseln. Aria und Perry sind zwei außergewöhnliche Chraktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Die beiden leben in einer wunderbar ausgearbeiteten Welt, die mit tollen und gut umgesetzten Ideen einfach nur überzeugen kann.
    Die Fortsetzung wird gleich bestellt, denn ich will unbedingt wissen wie es weitergeht!
    10/10

  • So, nachdem ich jetzt Teil 3 beendet habe, setze ich mich dann mal daran, diese fantastische Trilogie zu rezensieren.


    Originaltitel: Under the Never Sky


    Die Welt von Aria ist klein. Sie lebt mit Hunderten Menschen in einem Pod, einer Art Kuppel die von der Außenwelt abgeschnitten ist und ein autonomes System darstellt. Um der Begrenzung zu entgehen, können die Einwohner von Reverie durch ein SmartEye in virtuelle Realitäten flüchten. Diese sind der einzige Lebensinhalt der Menschen und entfernen sie immer mehr von der Realität.
    Die Welt von Perry ist groß. Er lebt außerhalb der Pods in einer kahlen und wilden Welt, die von Aetherstürmen erschüttert und bedroht wird. Sein Stamm, die Tides, leben nahe der Küste und er kümmert sich neben seinem Bruder um die Versorgung der ihm Anvertrauten. Diese in der Wildnis lebenden Menschen haben über die Jahrhunderte besondere Sinne entwickelt - riechen, hören und sehen wurden immer besser und so entwickelten sich leistungsstärkere Jäger und Krieger.


    Das erste Buch beschreibt nun Arias und Perrys Aufeinandertreffen in der Außenwelt - und ist unheimlich unterhaltsam.


    Dystopien liegen im Trend und überschwemmen den Markt, aber ich muss sagen dass mir diese Welt hier sehr gut gefallen hat. Rossi beschreibt die Außenwelt sehr detailliert und schafft es, die Atmosphäre ebenfalls düster und feindlich zu gestalten, sodass man sich am Anfang wie Aria draußen nicht sehr wohl fühlt. Der gut behütete Pod war da doch ein anderer Lebensstandard. Aber genau diese Umwelt wirkt deswegen extrem authentisch. Die Aetherstürme haben das Land gebeutelt und sehr unwohnlich gemacht, und dennoch haben viele Menschen überlebt und sich diesen Umständen sogar angepasst. Die Entwicklung der Sinne hat mich besonders fasziniert, denn für so unrealistisch halte ich das tatsächlich nicht.


    Perry und Aria sind sehr spannende Charaktere und obwohl ganz klar ist, dass hier Welten aufeinanderprallen, gibt es dennoch Parallelen, die sich dann sehr langsam zeigen und entwickelt. Schön finde ich, dass sie wirklich lange brauchen, um sich aneinander zu gewöhnen und ich die Entwicklung ihrer Beziehung dadurch nicht als künstlich empfunden habe.
    Die Autorin beschreibt vor allem Arias Irritation und Unsicherheit in der neuen Umgebung sehr intensiv und passend. Sie klammert sich sehr an das vertraute SmartEye und weiß nicht, wie sie mit den ganzen Eindrücken umgehen soll, aber trotzdem ist sie fast kindlich in ihrer Begeisterung für die neue Realität, da sie vorher ja alles nur aus der Virtualität kannte. Bonus: sie ist kein hilfloses Mädchen, das nur auf Perry angewiesen ist, sondern ein sehr starker Charakter, der sich auch selber weiterhelfen kann.
    Roar als Nebencharakter ist natürlich das absolute Highlight, aber auch die anderen Personen passen gut. Gut finde ich auch, dass nicht jeder schwarz oder weiß gezeichnet ist sondern man nach und nach die einzelnen Motive und Absichten erfährt und die Charaktere sehr plastisch wirken.


    Dieser Auftakt hat mich beeindruckt und ich habe noch vorm Beenden des Buches Teil 2 und 3 gekauft, weil Weiterlesen einfach Pflicht ist.


    10 Punkte.