Der Junge, der den Wind einfing - William Kamkwamba, Bryan Mealer

  • Erschienen 2010 beim Irisiana Verlag, 385 Seiten
    Originaltitel: "The Boy Who Harnessed The Wind"
    Übersetzt von Ulrike Kretschmer


    Klappentext:

    Zitat

    Dies ist die außergewöhnliche und tief berührende Geschichte eines jungen Mannes, dem es trotz zahlreicher Widerstände gelingt, sich einen Traum zu erfüllen. William wächst auf einer Farm in Malawi auf, einem der ärmsten Länder der Welt. Im Alter von 14 Jahren baut er ein 12 Meter hohes Windrad, mit dem er Strom erzeugen kann. Damit verändert er das Leben seiner Familie und der Menschen in seinem Dorf zum Positiven. Als sich seine Geschichte dank Internet ausbreitet, überstürzen sich die Ereignisse und machen ihn über Nacht weltweit berühmt. Er wird als Held gefeiert, als jemand, der zeigt, dass sich mit geringen Mitteln und einer Vision Großes für die Gemeinschaft bewirken lässt.


    Meinung: William wächst in einem kleinen Dorf in Malawi als Sohn eines Farmers auf. Wie die meisten anderen afrikanischen Familien wird auf den Feldern der Familie vor allem Mais angebaut, um die Ernährung zu sichern, und eventuell noch etwas Tabak. Jedes Jahr auf's Neue ist die Ernte jedoch extrem abhängig vom Wetter - regnet es zu wenig oder ist die Hitze zu groß, kommt es nicht selten zu einer Hungersnot.
    William träumt daher schon früh von einer künstlichen Wasserversorung. Wie einfacher doch dann alles wäre: Man könnte zwei Mal im Jahr ernten und zudem viel mehr verschiedene Pflanzensorten anbauen. Vorerst bleibt jedoch alles ein Traum, denn in dem Jahr als William auf eine höhere Schule kommen soll, tritt wieder eine Dürre ein und somit reicht das Geld nicht, um das Schulgeld zu bezahlen. Er versucht sich mit Büchern aus der Bibliothek selbst Wissen beizubringen - und stößt dabei auf ein Physikbuch ("Using Energy"), das sein Leben und auch das Leben seiner Familie verändern wird. William ist sofort fasziniert von der Elektrizität und macht es sich zum Ziel - mit primitivsten Mitteln, denn Geld hat er keins - das Haus seiner Familie mit Strom zu versorgen. Dabei muss er zunächst von vielen Seiten Spott ertragen, wird als "Verrückter" beschimpft, der auf dem Schrottplatz spielt ... doch davon lässt sich William nicht abhalten.
    Wenn man liest, aus welchen Teilen William sein Windrad schließlich zusammenbaut, kann man ihn nur für seine Erfindungsgabe und Wissbegierde bewundern. Ab und an finden sich im Buch auch Bilder, sowohl vom Dorf als auch vom Windrad, und geben einen Einblick in die Lebensverhältnisse. Überhaupt war mir William von Beginn an ein sympathischer authentischer Erzähler, den ich schnell lieb gewonnen habe.


    Das Buch beruht übrigens auf dem wahren Leben von William Kamkwamba, es handelt sich also keineswegs um einen fiktionalen Text. William Kamkwamba wurde 1987 geboren und hat das Buch zusammen mit dem US-Autor Bryan Mealer verfasst.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]