Gespensterfenster - Christoph Marzi / Monika Parciak

  • KLAPPENTEXT:
    Als Jonah dem Gespenstermädchen Mia begegnet, ahnt er, dass sie etwas mit dem geheimnisvollen Nachbarhaus zu tun hat, das Jonah von seinem Zimmer aus so gut beobachten kann. Groß, griesgrämig und grau ist es, am außergewöhnlichsten aber sind die Gespensterfenster, hinter denen jede Nacht bunte Lichter flimmern wie leuchtende Augen. Ehe Jonah sich’s versieht, ist er gemeinsam mit Mia auf dem Weg zu dem alten Gemäuer – um es mit den gruseligsten, verrücktesten und furchteinflößendsten Gestalten aufzunehmen, denen er je begegnet ist.


    AUTOR:
    Christoph Marzi, geboren 1970, lebt heute mit seiner Frau und seinen drei Töchtern im Saarland. Im Alter von 15 Jahren begann er zu schreiben. Sein Romandebüt „Lycidas“ avancierte 2004 zu einem Überraschungserfolg; 2005 wurde Christoph marzi mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Seit 2007 schreibt er mit großem Erfolg Romane für Kinder und Jugendliche.


    ILLUSTRATORIN:
    Monika Parciak, geboren 1976 on Danzig/Polen, arbeitete als Grafikerin in Werbeagenturen und schloss ein Kommunikationsdesign-Studium an der FH Düsseldorf mit den Schwerpunkten Illustration, Editorial und Typografie erfolgreich ab. Sie lebt als freie Designerin und Illustratorin in Neuss.


    EIGENE MEINUNG:
    Christoph Marzi ist ein Meister der Worte. Ich kenne kaum einen Autor, der so schöne Sätze schreiben kann, die mit wenigen wundervollen Worten einfach alles ausdrücken, was einem durch Kopf, Herz und Seele geistert. Eine Kunst, die ich schon an Werken wie „Lycidas“ oder „Malfuria“ bewundert habe und die selbst in einem Bilderbuch zum Vorschein kommt und dieses dadurch zu einem echten Bücherschatz macht.
    Jonah ist ein einsamer kleiner Junge. Er hat zwar zwei ältere Brüder, doch die wollen nie etwas mit ihm unternehmen. Für alles ist er zu klein, sagen sie. Zu klein, um ins Schwimmbad zu gehen, zu klein, um auf dem Spielplatz zu spielen und zu klein, um den Comicladen zu besuchen. Ein trauriges Leben für einen kleinen Jungen.
    Doch dann ziehen neue Bewohner ins Nachbarhaus ein. Jonah findet, dass dessen Fenster nun aussehen wie Gespensterfenster und damit hat er noch nicht einmal so unrecht, denn hinter einem der Fenster wohnt Mia, das Gespenstermädchen. Eines abends kommt Mia Jonah besuchen und die beiden schließen Freundschaft, zumal sie das gleiche Schicksal teilen, denn auch die Monster in Mias Haus wollen Mia nicht dabei haben, wenn sie tolle Sachen machen. Denn Mia ist nicht gruselig genug. Doch ein wahrer Freund hilft in der Not und so entwickelt Jonah einen Plan, der die Monster das fürchten lehrt ...
    Nicht nur die Schreibe Christoph Marzis macht dieses wundervolle Büchlein zu einer wahren Freude, auch die Illustrationen von Monika Parciak tragen einiges dazu bei, dieses Buch zu einem besonders schönen Schmöker zu machen. Ihre Bilder sind witzig, spritzig, kunterbunt und düster zugleich und so genial gestaltet, dass man die Geschichte sogar ganz ohne Text verstehen könnte. Allerdings möchte keiner, der einmal mit dem Buch begonnen hat, auf die wundervollen Worte Christoph Marzis verzichten, die eigensinnig und ausdrucksstark mal quer, mal hochkant, mal wellenförmig, mal verschnörkelt angeordnet sind und somit optisch wiedergeben, was inhaltlich angesprochen wird. Anders sein ist nicht schlimm und ein Gespenst, das wuselt statt spukt und ein Junge, der herzensgut, aber eben kleiner ist, als seine Brüder, sind allemal eine Freundschaft wert.


    FAZIT:
    Ein Blick hinter die „Gespensterfenster“ lohnt sich, denn hinter einer wundervollen Schreibe und super genialen Zeichnungen kommt eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft zum Vorschein, die mich mehr als begeistert hat. Ein Buch zum lieb haben, für das man weder zu klein, noch zu groß ist.