ALLER REICHTUM DIESER WELT - Irwin Shaw

  • Roman [Aus dem Amerikan. übertr. von Kurt Wagenseil]
    Originaltitel: Rich Man, Poor Man


    Klappentext
    Es gibt Bücher, bei denen wir uns wünschen, sie würden niemals enden, so sehr haben uns Gestalten und Schicksale in ihren Bann gezogen. Dieser große amerikanische Zeit- und Familienroman, der mit dem Freudentaumel einer kleinen Stadt, dem Jubel über das Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt und in unseren Tagen mit Aufruhr und Szenen der Gewalt in den gleichen Straßen schließt, ist ein solches Buch.
    Es ist die Geschichte dreier Geschwister, der Kinder eines deutschen Einwanderers und seiner irisch-amerikanischen Frau, die - jedes auf seine Weise - dem Traum vom Geld und Glück nachjagen. Der strebsame Rudolph, der es schon mit dreißig Jahren zu Reichtum bringt und dennoch nicht glücklich wird. Der rücksichtslose Tom, der sich, vom tyrannischen Vater aus der Familie ausgestoßen, brutal durchs Leben boxt, selbst vor Verbrechen nicht zurückscheut, und seinem Leben dennoch durch eine große selbstlose Geste einen Sinn zu geben vermag. Und ihre Schwester Gretchen, die, von einem reichen Industriellen verführt, aus der Bahn geworfen wird und nach einer enttäuschenden Bühnenkarriere und einem Leben in der Bohème an der Seite eines geliebten Mannes ihr Glück zu finden hofft.
    Amerikanische Provinz, das hektische New York, Hollywood, Paris und die Riviera sind die Schauplätze dieses Dramas von der unstillbaren Sehnsucht nach erfülltem Leben.


    Zum Autor
    Irwin Shaw (* 27. Februar 1913 in New York City; † 16. Mai 1984 in Davos, Schweiz; eigentlich Irwin Gilbert Shamforoff) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er entstammte einer russisch-jüdischen Familie aus der Bronx, die nach seiner Geburt nach Brooklyn zog und den Familiennamen von Shamforoff in Shaw änderte. Er beendete das Brooklyn College 1934. Während seiner Collegezeit schrieb er bereits für die Collegezeitung und begann 1935 Scipts für Radioromane wie Dick Tracy zu schreiben. Sein erstes Theaterstück Bury the Dead hatte 1936 seine Uraufführung. Weitere Stücke schrieb er für das linksgerichtete Group Theatre. In den 1940er-Jahren schrieb er einige Drehbücher für Hollywood. Während des Zweiten Weltkriegs war er als Soldat in Europa. Über diese Erlebnisse schrieb er seinen ersten Roman Die jungen Löwen (The Young Lions), der 1948 veröffentlicht und 1958 mit Marlon Brando und Montgomery Clift verfilmt wurde.
    In Deutschland erschienen seine erfolgreichsten Romane in den 1970er-Jahren im Zuge ihrer Verfilmung fürs Fernsehen: Reich und Arm und Abend in Byzanz.
    Weitere ins Deutsche übersetzte Werke (Auswahl):
    Romane
    • The Young Lions (1948) – Die jungen Löwen
    • The Troubled Air (1951) – Die Verschwörung
    • Lucy Crown (1956) – Lucy Crown
    • Voices of a Summer Day (1965) – Stimmen eines Sommertages
    • Evening in Byzantium (1973) – Abend in Byzanz
    • Nightwork (1975) – Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf
    • Beggarman, Thief (1977) – Ende in Antibes
    • Bread Upon the Waters (1981) – Der Wohltäter
    • Acceptable Losses (1982) – Auf Leben und Tod
    Kurzgeschichten
    • The Girls in Their Summer Dresses (1939) – Mädchen in Sommerkleidern
    • Welcome to the City (1942) – Willkommen in der Großstadt
    • Love on a Dark Street (1965) – Liebe auf dunklen Straßen
    (Quelle: wikipedia.org)


    Meine Gedanken zu diesem Buch
    Ich habe mich gewundert, dass sich bisher keine Eule dieses oder eines anderen Buches des Autors mit einer Rezension angenommen hat. Ich vermute, das hängt damit zusammen, dass Irwin Shaw hierzulande bereits in Vergessenheit zu geraten droht. Zu Unrecht, denn zumindest sein „Aller Reichtum dieser Welt“ ist absolut lesenswert, eine großrahmige Familiengeschichte aus der direkten Nachkriegszeit in den USA, die eindringlich die wirtschaftlichen, sozialen und psychischen Probleme einer Familie erzählt, die ihre Wurzeln so gut es geht verleugnet und dennoch nicht loswird. Sicher kein Buch von weltliterarischen Rang, aber auf jeden Fall einer der spannendsten und schillerndsten amerikanischen Gesellschaftsromane der Nachkriegszeit.
    Ich habe diesen Roman mehrmals in meinem Leben gelesen - auch in der amerikanischen Originalfassung. Er hat mich als junger Mann ebenso gefesselt, wie er das heute noch tut. Und das hat einen ganz einfachen Grund:
    Er ist großartig geschrieben!
    Wer immer Lust verspürt, einmal wieder einen Autor zu lesen, der genial erzählen kann, dessen schriftstellerische Begabung und stilistische Kunst über alle Kritik erhaben sind, möge dieses Buch lesen, das übrigens von einem kongenialen Übersetzer ins Deutsche übertragen wurde.
    Man kann es nur noch gebraucht kaufen – es lohnt sich. :wave

  • Die Serie habe ich zuerst im Fernsehen gesehen - ich habe sie geliebt. Erst danach habe ich das Buch gelesen, wie immer wurde natürlich einiges geändert, Gretchen gibt es in der Serie gar nicht. Eigentlich eine typische amerikanische Erfolgsstory zweier Brüder, die aus einfachem Hause kommen. Der eine macht Karriere und ist ehrgeizig, der andere genießt lieber das Leben.


    Auch die Fortsetzung des Buches, Ende in Antibes, endet anders als in der Fernsehserie, ich hatte mir irgendwie mehr Antworten erhofft, die Serie endet ja leider recht offen. Aber wenn ich mich recht erinnere - ist schon sehr lange her *g* - liess beides zu wünschen übrig.


    LG
    Patty