Klappentext
Angenommen, wir wollten etwas beweisen, etwas Wichtiges. Angenommen, wir wollten beweisen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt ...
Zwei Leben. Zwei Jahrhunderte. Und eine Vergangenheit, die nicht ruht.
Als Rebecca für die Sommerferien in den stillen Küstenort Winterfold kommt, setzt sie Ereignisse in Gang, die aufwühlender sind als alles, was sie je gewagt hat zu denken.
Über den Autor
Marcus Sedgwick wurde 1968 in Kent, Großbritannien geboren. Er arbeitete als Buchhändler und Verlagslektor, bevor er sich dem Schreiben widmete. Seit 1994 hat er mehrere, zum Teil preisgekrönte Romane verfasst, der größte Teil für Jugendliche. Mittlerweile ist Sedgwick Vollzeit-Autor, "Writer in Residence" der Bath Spa Universität und gibt Unterricht in Kreativem Schreiben.
Meine Meinung
Winterfold ist ein abgelegenes Nest an der britischen Küste, drei Straßen, 12 Häuser, ein Gasthaus und eine baufällige Kirche. Seit Jahrhunderten nagt das Meer an der Küste und lässt die ehemals stattliche Stadt mit mehr als 10.000 Einwohnern täglich weiter schrumpfen.
Ausgerechnet in dieser Einöde soll Rebecca gemeinsam mit ihrem Vater die Sommerferien verbringen! Das Verhältnis zwischen den beiden ist nicht mehr so harmonisch wie einst, es herrscht eine angespannte Wortlosigkeit zwischen ihnen, und Rebecca nutzt jede Gelegenheit, ihrem Vater auszuweichen. So strolcht sie ziellos durch Winterfolds Umgebung und trifft dabei auf das Gothic-Mädchen Ferelith. Ferelith, deren Mutter in einer Nervenheilanstalt Selbstmord beginn und deren Vater sie verließ, als sie 12 Jahre alt war, ist ein Außenseiter in der kleinen Dorfgemeinschaft. Sie hat ein Faible für Winterfolds düstere Geschichte und ist fasziniert von der Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Ihr geheimnisvolles, unabhängiges Gebaren zieht Rebecca unaufhaltsam immer weiter in ihren Bann. Gemeinsam tanzen sie nachts auf dem Altar der alten Kirche oder strolchen heimlich in den nächtlichen Gärten der Dorfbewohner herum. Doch was als harmloses Spiel um Mutproben beginnt, wird plötzlich bitterer Ernst. Und Rebecca muss sich fragen, was ihre Freundin wirklich antreibt - Liebe oder Hass?
Sedgwick erzählt seine Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven: Fereliths Teile sind stets aus der Ich-Perspektive geschildert und tragen die Titel unterschiedlicher Gothic-Songs als Überschrift. Rebeccas Geschichte ist auktorial erzählt und trägt als Überschrift lediglich Wochentag und Datum. Davon auch grafisch abgesetzt sind die Tagebuchseiten eines Pfarrers von Winterfold aus dem Jahr 1798, die in die Geschichte eingestreut sind. Über diese Tagebuchseiten erfährt der Leser quasi aus erster Hand von den Geschehnissen jenen Jahres, die später die Grundlage für die Gruselgeschichte bilden, die in der Gegenwart im Dorf kursiert und die Ferelith nutzt, um Rebecca ihrer Mutprobe zu unterziehen: gemeinsam mit dem Pfarrer hat der französische Artz Dr. Barrieux versucht zu ergründen, ob es ein Leben nach dem Tod gibt und wie dieses aussehen könnte. Der Weg, den die beiden dabei beschritten haben, ist jedoch mehr als teuflisch ...
Unglaublich spannend, sehr realistisch und wirklich teuflisch: bis zum Ende bleibt offen, was für ein Spiel Ferelith tatsächlich treibt.
Thriller mit echtem Gruselfaktor - absolute Leseempfehlung!