Eine Serie seltsamer Todesfälle erschüttert London: An den Ufern der Themse werden eine Reihe von Leichen entdeckt, denen das Blut abgezapft wurde. Eliza D. Braun, furchtlose Agentin der Krone, deren Markenzeichen ein kugelsicheres Korsett und eine besondere Vorliebe für Dynamit sind, nimmt die Ermittlungen auf. Ihr zur Seite steht der Bibliothekar Wellington Books. Gemeinsam kommen sie einer dunklen Bruderschaft auf die Spur, die ganz Großbritannien unter ihre Gewalt bringen will.
Der erste Band der "Book & Braun"- Reihe des Autoren Duos Pip Ballantine und Tee Morris ist ein sehr stimmungsvoller Auftakt des Steampunk Genres mit viel viktorianischem Flair.
Aspekte dieses Genres werden gekonnt mit einer dichten Handlung in Form einer Detektivgeschichte gekoppelt und zu einer spannenden Geschichte verwoben, die alle Fans des Genres zu begeistern weiß.
Da ab der ersten Seite gleich Fahrt aufgenommen wird, wird sich mit keinerlei Nebensächlichkeiten aufgehalten und bietet somit Zündstoff, im wahrsten Sinne des Wortes, durch die knapp 500 Seiten, die viel Spannendes und Einfallsreiches bereit halten.
Das viktorianische Zeitalter wird anschaulich und in all seinen Facetten in diesen Roman mit eingebunden und schafft eine authentische Atmosphäre über der stets das Geheimnisvolle schwebt.
Spannung ist zu jeder Zeit gegeben, da die 500 Seiten voll gepackt sind mit Details, Informationen, Action und Überraschungen. Langeweile kommt hier niemals auf.
Leider hat mir letztendlich das gewisse Etwas gefehlt, obwohl ich "Das Zeichen des Phönix" sehr gemocht und in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich hoffe, dass es im zweiten Band "Die Janus- Affäre" zu finden sein wird, um einen wahrhaftigen Pageturner des Steampunk Genres zu schaffen.
Books und Braun sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere, was in keinster Weise mit ihrem jeweiligen Geschlecht in Verbindung zu bringen ist.
Books ist der typische Brite, stets korrekt und ein wenig zugeknöpft, dabei aber stets Gentleman.
Braun ist komplett anders als die anderen Frauen der Gesellschaft und daher umso liebenswürdiger. Sie liebt Schießereien und Dynamit und pfeift auf jegliche Konventionen. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und sagt so gut wie immer, was sie denkt.
Zusammen ergänzen sich sich prima und werden zu einem tollen Ermittlerduo, das sich auch im emotionalen romantischen Sinne ein wenig annähert.
Ein temporeicher Erzählstil wird mit flotten und spritzigen Dialogen gemischt und ergeben so ein stimmiges Gesamtbild. Die Wortgefechte zwischen Books und Braun sind ebenso unterhaltsam wie informativ, das ein oder andere Schmunzeln ist deshalb gegeben. "Das Zeichen des Phönix" ist so flüssig zu lesen, dass sich die Seiten schon fast von alleine umblättern. Dieses Buch bringt einfach viel Spaß in all seinen Facetten.
Das Cover spiegelt das Genre des Steampunks sehr gut wieder. Es wirkt dabei weder überladen noch zu sehr gewollt und ist hübsch anzusehen. Die Stadtansicht Londons zusammen mit den Zahnrädern ergibt einen stimmungsvollen Hintergrund, der zusammen mit der Farbkombination sehr ansprechend gestaltet ist.