Sharon Bolton - Lacey Flint 01 - Dunkle Gebete

  • 13:52 Stunden
    ungekürzte Lesung
    Sprecherin: Dana Geissler
    Hörprobe bei audible *klick*


    Zur Autorin (von Wikipedia)
    Sharon Bolton (* 27. Mai 1960 in Lancashire, England) ist eine britische Krimi- und Thrillerautorin. Sie veröffentlichte bisher zwei Romane, die beide auf deutsch publiziert wurden. Sie hat eine Schauspielausbildung absolviert und Theaterwissenschaft studiert sowie im Bereich Public Relation und Marketing gearbeitet. An der University of Warwick studierte sie später Business Administration (MBA). Sharon Bolton lebt mit ihrem Mann Andrew und ihrem Sohn in einem Dorf in den Chiltern Hills bei Oxford. In Großbritannien erscheinen ihre Bücher unter dem Namen Sharon J. Bolton.


    Zur Sprecherin
    Dana Geissler studierte am Max-Reinhardt-Seminar in Wien Schauspiel. Sie ist aus vielen TV-Produktionen wie „Die Wache“, „Der letzte Bulle“ oder „Um Himmels Willen“ bekannt und verführt als Sprecherin unzähliger Hörbücher den Hörer mit ihrer warmen, lebendigen Stimme. Neben regelmäßigen Theaterengagements ist sie eine gefragte Synchronsprecherin.


    Zum Inhalt (von Audible)
    DC Lacey Flint ist eine junge Londoner Ermittlerin mit undurchsichtiger Vergangenheit und einem morbiden Interesse an Serienkillern. Mit einem echten Mord hatte sie bisher allerdings nie zu tun - bis jetzt, da eine aus zahlreichen Stichwunden blutende Frau an der Tür von Laceys Wagen lehnt und in ihren Armen stirbt. Lacey wird zunächst nur als Zeugin vernommen, doch bald wird klar, dass sie in dem Fall eine ganz besondere Rolle spielt: Ein blutiger Bekennerbrief ist unmissverständlich an sie adressiert. Unversehens findet sich Lacey im Mittelpunkt einer Mordserie, die in einem besonderen Zusammenhang mit ihr selbst stehen muss. Doch wie findet man einen Killer, der sich einen nie gefassten Serienmörder zum Vorbild genommen hat?


    Meine Meinung
    "Dunkle Gebete" ist der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe um die außergewöhnliche Ermittlerin Lacey Flint.


    Dieser erste Band beginnt damit, dass Lacey Flint ausgerechnet auf ihrem eigenen Auto eine schwer verletzte Frau findet, die kurz darauf in ihren Armen stirbt. So landet Lacey kopfüber in ihrem ersten Mordfall, denn die Frau starb an den Messerstichen, die ihr von einem Unbekannten zugefügt wurden. Als ob das nicht heftig genug wäre, wird der Fall auch noch zu einem persönlichen Albtraum, denn eine Journalistin erhält einen scheinbar mit Blut geschriebenen Brief, in dem Lacey persönlich erwähnt wird - für Lacey eindeutig Parallelen zum Vorgehen des Rippers... dem bekannten Mörder, der nie gefunden wurde.


    So rasant wie "Dunkle Gebete" beginnt, geht es auch weiter. Sharon Bolton ist ein vielschichtiger und spannender Thriller gelungen, mit einer interessanten Hauptfigur, in deren Welt wenig so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Immer wieder überraschten mich neue Wendungen und Informationen über Laceys Vergangenheit, die keine typische oder gar idyllische Kindheit hatte.


    Gemeinsam mit Lacey ermitteln zwei ihrer Kollegen, ihre Vorgesetzte, die sympathische aber komplizierte Dana Tulloch und der offen feindselige Mark Joesbury, dessen deutliches Interesse an Lacey und ihrem Leben bei mir schnell ein ungutes Gefühl weckten.


    Die Mischung aus den aktuellen Ereignissen auf mehreren Handlungsebenen und den Verweisen in die Vergangenheit wenn es um Jack the Ripper geht, ist perfekt und machte die Handlung für mich besonders interessant, ohne irgendwie belehrend oder langatmig zu werden.


    Manche Szenen sind nicht für empfindliche Gemüter geeignet, immerhin geht es hier um Jack the Ripper selbst und einen nicht minder unzimperlichen Nachahmer.


    Dana Geissler ist die perfekte Wahl als Sprecherin für die spröde und komplizierte Lacey Flint und verleiht deren (oft sehr versteckten) Gefühlen stets die passende Tonlage. Hoffentlich wird sie auch den nächsten Band um Lacey Flint lesen, der auf Englisch bereits erschienen ist.


    Fazit
    Ein weitgehend ungewöhnlicher Thriller, der sich deutlich positiv aus der momentanen Masse von Büchern über Serienmörder abhebt. Nicht nur, weil es sich um einen Nachahmer von Jack the Ripper handelt und sehr geschickt Informationen über das Vorgehen dieses so bekannten Serienmörders und die damaligen Ermittlungen (und Möglichkeiten) eingeflochten werden. Insbesondere deshalb, weil die weibliche Hauptfigur Lacey Flint und ihr männlicher Kollege Mark Joesbury außergewöhnlich vielschichtig gezeichnet sind, einfühlsam beschrieben werden und viel Potenzial für die Folgebände bieten.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.