Dieser hier ist mein absoluter Lieblingsfilm - herrlich skurril, Dany Boon in einer tollen Rolle und eine Story mit Herz und Hintergrund.
Lange musste man auf einen neuen Film von Jean-Pierre Jeunet warten. Aber dieses Warten hat sich gelohnt, denn mit MICMACS hat er einen Film abgeliefert, der ganz und gar typisch für ihn ist. Ja, er ist sogar noch überbordender in der Ideenvielfalt und Visualität, als man das von seinen früheren Werken her kennt. Vielleicht ist das aber auch die größte Schwäche des Films, denn die Geschichte ist mit derart vielen Details angefüllt, dass man sich noch über Szenen Gedanken macht, während schon ein bis zwei weitere nachgekommen sind. Was Jeunet hier präsentiert, ist eine Rachegeschichte, aber eine, wie man sie noch nie gesehen hat. Wo ein Amerikaner zur Knarre greifen würde, gibt es hier einen ausgeklügelten Plan. Eine Art "Mission: Impossible" der schrägen Figuren. Das Ergebnis ist ein filmischer Reigen, aus dem so manch anderer gleich zwei oder drei Filme gemacht hätte. MICMACS platzt fast schon vor Ideen, so dass viele Kleinigkeiten eingebaut werden, die für die Geschichte irrelevant sind, aber den Unterhaltungswert nach oben schrauben (Stichwort: Landmine beim Fußball). Keine Romantik á la AMELIE, aber dafür eine surreale und irre Geschichte, die weit jenseits der Realität liegt, aber perfekt ins von Jeunet geschaffene Filmuniversum passt. Fazit: Herrlich überzogener, vor Ideen und Details platzender Film, den man mehrmals sehen muss, um alles zu erfassen.