Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
352 Seiten
November 2011 erschienen
Kurzbeschreibung:
Venedig 1538: Nach blutigen und bewegten Jahren, in denen Jakob Spengler, die Mörder seiner Eltern suchte, sind Frieden und Sesshaftigkeit ein willkommenes Geschenk für ihn. In der Lagunenstadt hat er sich mit seiner Frau Laura und den gemeinsamen Kindern ein neues Leben aufgebaut. Als Karl V. Tunis erobert, verbündet sich Franz I. von Frankreich mit den Türken – doch das Bündnis bleibt nicht lange geheim. Der Kaiser, der Papst und die Venezianer schließen sich zur Heiligen Liga zusammen. Khaireddin „Barbarossa“, Admiral des osmanischen Sultans, dringt mit einer mächtigen Flotte im westlichen Mittelmeer vor und bringt Venedigs Seehandel zum Erliegen. Die Venezianer sind in einer verzweifelten Lage; sie benötigen genaue Informationen über die Vorgänge auf dem Balkan, doch all ihre Spione sind tot oder verschollen.
Deshalb erhält Jakob Spengler den Auftrag nach Ragusa, dem heutigen Dubrovnik, zu reisen, um dem rätselhaften Schicksal einiger verschollener Mittelsmänner auf die Spur zu kommen. Im Labyrinth der Hafenstadt stößt Spengler auf den Mann, der ihm einst das Leben rettete und zugleich der Drahtzieher für die Ermordung seiner Eltern war.
Über den Autor:
Gisbert Haefs, 1950 in Wachtendonk am Niederrhein geboren, ist namhafter Übersetzer und als Herausgeber unter anderem für die neuen Werkausgaben von Bierce, Kipling und Borges zuständig. Zu eigenem schriftstellerischen Erfolg gelangte er nicht nur durch seine Kriminalromane, sondern auch durch seine farbenprächtigen historischen Werke „Hannibal“, „Alexander“, „Troja“ und „Caesar“. Der Autor lebt in Bonn.
Mein Eindruck:
Erschienen ist der ansprechende Roman, der den Leser ins 16 Jahrhundert mitnimmt, beim Random House-Verlag Page&Turner.
Es handelt sich anscheinend um die Fortsetzung von „Die Rache des Kaisers“, den ich nicht gelesen habe. Jedenfalls ist die Hauptfigur bei beiden Romanen dabei. (Es gab auch eine Leserunde mit dem ersten Buch bei den Buechereulen)
Mein kleiner Einwand dazu: Viel an Charakterentwicklung ist offenbar schon im Vorgängerband erfolgt und fehlt hier etwas. Dennoch lässt sich der Roman natürlich eigenständig lesen.
Und Jakob Spengler ist eine überzeugende, leicht melancholische Hauptfigur. Ich mag an ihm zum Beispiel seinen Wunsch nach Ruhe und Häuslichkeit zusammen mit seiner geliebten Frau Laura und den Kindern.
Klar aber auch, dass bei einem Roman, der einigermaßen spannend sein soll ein Autor seiner Figur einen solchen Wunsch nicht erfüllen kann. Stattdessen wird es handlungs- und abwechslungsreich inklusive Spionage-Elemente, wenn auch tatsächlich die ganz große Action fehlt.
Es wird viel rumgereist (Venedig, Ragusa=Dubrovnik). Die Leistung Haefs liegt darin, Gesellschaft und Politik verschiedener Kulturen zueinander zu zeigen.
Der Roman ist geschickt erzählt. Der Ich-Erzähler Jakob Spengler schreibt seine Erlebnisse auf, diskutiert das Ergebnis dann immer kritisch mit seinem Freund Goran. Diese Erzählform, die gut zugänglich bleibt, macht den Roman zu etwas besonderen. Von mir gibt es 8 Punkte.
Vielleicht lese ich auch noch den ersten Teil.