'Düsteres Verlangen' - Seiten 281 - Ende

  • So, so, die letzte Zutat für das Elixier ist also ganz nah und ziemlich brutal gewählt. Knochenmark und tatsächlich ist Victor bereit zwei Finger für seinen Bruder zu opfern. Hier wird nochmals ganz klar seine innere Zerrissenheit verdeutlicht. Er will seinen Bruder retten, er will dieses Elixier und dafür ist er auch bereit seine Finger zu opfern, andersherum ist er unsicher ob er ihm das Elixier geben soll, denn damit würde er Konrad noch mehr geben als dieser aus Sicht von Victor ohnehin schon hat. Victor ist jung und hat seine Gefühle nicht unter Kontrolle.


    Der Kampf um das Elixier mit Polidori selbst und auch mit Krake (ich habe erneut einen Moment gedacht, dass Krake und Polidori vielleicht ein und dieselbe Person sind, das würde ja auch Polidoris endgültiges Verschwinden erklären) war wirklich brutal beschrieben und jugendliche Leser müssen hier schon wirklich einiges ertragen. Auch die Amputation der Finger ist ja nicht gerade unblutig und unspektakulär.


    Als Vorgeschichte zu Frankenstein finde ich dieses Buch eigentlich ganz gelungen. Es ist einfach gehalten, leicht lesbar, allerdings bin ich mir nach wie vor mit der Altersvorgabe etwas unschlüssig.
    Und nun kann man aus der gruft heraus ja weiter alchemistisch operieren. Der Leichnam von Konrad wird erhalten bleiben und Victor will ihn zurückzubringen ins Leben.