Oh... nerdy? Ich bin doch kein Nerd!
Ääääh...
(das wurde jetzt glatt länger, drum)
EXPOSÉ ÜBER DEN MAGMATISCHEN NERDYISMUS
Ich weiss eigentlich nicht, was nerd heisst, das ist ein neues wort, das mir erst zwei, dreimal aufgefallen ist... Ich kannte das bisher immer passiv unter Fandom, und im aktiven wortschatz unter 'Liebhaberei'.
Sofern Nerdyismus die ganze palette mit imaginären gesprächen mit figuren, zeichnungen, fanfictions einnimmt... ahh, bin ich seit meinem ersten selbstgeschriebenen MickeyMouse-comic ein Nerd, und damals war ich noch nciht ganz fünf, gut, ist nicht toll geworden, nur meine eltern haben sich köstlich über mich unterhalten, und mir die geschichte abgetippt.
(- Aber die frau, als deren hausdiener Goofy damals arbeitete, Irlana Aresalya, ist noch immer als Gouverneurin Terras eine der hauptpersonen in meinem selbstgeschriebenen SF-Epos, also ist mein nerdyismus fruchtbar - alle meine fanfictions landen mal früher oder später als kapitel in meinem Monstrum, also kein großer schaden in puncto zeitverschwendung.)
Eigentlich kann man irgendwie nur bei fantasy richtig nerdy sein. Bei fachbüchern geht's nicht so - gut einige mögen sagen, ich bin bei der auswahl meiner literatur einfach ein archäologie-nerd geworden.
Ach, nee, stimmt nicht, man kann in normaler belletristik ein Musketier-Nerd sein: D'Artagnan war nach Mickey Mouse meine erste Nerd-Phase, nö, zeitgleich mit dem Zeichentrick Robin-Hood.
Danach war Narnia meine erste Fantasy-welt, in der ich mich verloren hab (mein SF-Monstrum ist damals um ein Katzenland Ain-Ran angewachsen - nicht sehr originell geb ich zu) und danach war ich mal ein leidenschaftlicher Trekkie... 
(ratet mal: ein Raumfahrer namen Jerry James kam ins Katzenland, und traf dort einen spitzohrigen Grafen von Skatzky in Musketiermantel und Degen...)
Zur selben zeit, oder etwas später, als Spock kamen die Rebellen vom Liang Shan Po, da war ich schwer in Ling Chun verknallt... und hab stundenlang vor dem spiegel Tai Chi geübt, saltos in der luft geschlagen, versucht an wänden hochzulaufen und probiert, wie man ein imaginäres schwert richtig elegant zieht... (und der Astronaut im Katzenland hiess plötzlich Linn James, und war ein meisterfechter...)
zuungunsten meiner allgemeinen fitness hab ich das dann aufgegeben, und beschlossen, ich wär lieber ein essender Hobbit als ein großer fechter, zuerst wie Bilbo und dann wie Sam und Frodo, und würde für elfen schwärmen, und könnte mit Aragorn auf Abenteuer ausziehen. (OK, Linn Jere, nunmehr leicht elfisch Lhenn Nisarya, sah leicht nach Aragorn aus, und war in die schöne tochter des weisen Fürsten Kara Toplas verliebt, der inzwischen kein katzenmensch mehr war, Schloss Maunziburg, war inzwischen zu einer veritablen bergfestung mutiert.)
Zwischendurch sah meine leserkarriere ein aufflackern des Star Trek fandoms, und die romulaner und klingonen haben mich und meine gunst in etlichen büchern heiss umkämpft. (Mein Monstrum bekam eine All-Dimension, und da war ein finstrer Herrscher, dessen agent Lhenn Nisarya eigentlich sein sollte)
Meine silmarillion-nerdyität hält jedoch seit meinem 15/16. Lebensjahr ungebrochen an. Meine loyalität zu den Feanorians und den Noldor ist eisern, mein haß auf die Valar nachwievor glühend, daran hindern mich keine 41 lebensjahre.
(die leut in meiner geschichte latschen alle ziemlich oft durch den wald, und die meissten Vis-raner treiben, wenn sie nicht grad schmuck basteln, oder sich im schwertkampf üben, schabernack, Ain-Ran wurde eine hoffnungslose ruine nach einer großen schlacht mit ausserirdischen.)
Dann dachte ich flüchtig, die Darkover-entsagenden und die turmhüterinnen wären als schwesternschaft irgendwie cool, hat aber mangels buchgeld nicht weiter als Die Herrin der Stürme und die Herrin der Falken angehalten. - Dafür hab ich von einer tante die ersten sechs/sieben Angelique-bände ererbt, die ich wesentlich toller fand. (Die blasse weißfellige Katze, in die sich damals der Astronaut so quer über alle rasseschranken verschaut hat, wurde Titular-großfürstin Virilla Visnaya, ein rothaariges, blaustrümpfiges töchterchen, die vom artig rumsitzen und kultiviert sein, und auf ihren helden warten, die nase voll hat, ein schwert haben und damit auf abenteuer ausziehen will - was sie tat, und ihren ab jetzt blassen, weishaarigen faden, priesterlichen ehemann links liegen liess, den sie aus dynastischen gründen heiraten musste, als sie 4 und er 15 war)
Aber Sting und die Harkonnen waren wie Klingonen und Romulaner entschieden überzeugender für einen etwaigen Gefolgschaftseid. (Ex-fürstin Virilla kommt in rauhe gegenden mit rauhen sitten) - Ich vergaß glatt Robin Hood- die serie - da war Michel Pread so hübsch, und mein waldindianer bekam Robin Hood züge, und die lose Virilla ist gleich in einen heuhaufen mit ihm gehüpft (die liebschaft nahm ein rasches end, weil der hakonnöse halbbruder hat dem edlen elfen und bogenschützen eine hand abgehackt, nachdem er befand, dass sein bruder nur halb ist, von einem vn virillas onkeln abstammt, und sich königsgüter nur wie ein dieb anmaßt, was der darauf als fusion von Maglor und Maedhros mit einem rachedurstigen krieg gegen seinen halbbruder beantwortet)
Auch Darth Vader warf seinen coolen schatten, und neben Darth Vader auf einem sternenkreuzer zu stehen, und runter zu zeigen und zu sagen. Wie heisst der planet da unten nochmal bei den einheimischen? Erde? - Weg damit!
(Ex-Fürstin Virilla hat einen unheimlichen, schwarzgewandeten magier als Onkel und reisebegleiter, der aufpasst, dass ihr im jugendlichen überschwang nichts passiert, und ihr von ihr getrennt reisender Freund Lhann hat probleme mit einem Kaiser und seinem SS-artigen Sicherheitschef, der die primitiven einheimischen gewaltsam zivilisieren will)
Dann war da Bertrand Russel, der mit allem recht hatte, und Bakunin, der so kluge aufsätze geschrieben hat, dass ich schwarze rosen auf seinem grab verstreuen wollte, und fantasy-pause, weil Abschlussprüfung.
Das mit dem erdvernichten hat dann bei den Vorgonen ja toll geklappt, leider hat Douglas Adams zu wenig geschrieben, obwohl man daraus genug auf kleine zetteln schreiben und überall hinheften kann.
Als ich frisch umgezogen die dame in der Wagnerschen, schon einen stapel von 10 FischerMärchenbüchern und ebensovielen exemplaren der gelben beckschen religionsphilosophischen reihe für die mythologievorlesungen tragend fragte, ob's denn niemanden gibt, der so ähnlich wie Adams schreibt, und mehr schreibt, sagte die dame der englischen abteilung, nach einem blick auf mein schwarz in schwarzes Goth-outfit: Moment, ja doch... wie heisst denn der nur, mit dem bunten cover... Perry irgendwie.
Ich mit verächtlichem mundwinkelzucken und ermüdetem auge: nicht Rhodan.
Nicht, doch! Ein anderer Perry, das ist ganz lustig, und da gehts um märchen, mythologie und philosophie... ah, da drüben, hab ich letzte woche eingeordnet, und sind noch nicht verkauft: Terry Pratchett heisst der mann, und sie holt Wyrd Systers, Mort und Guards!Guards! für mich heraus, und seitdem weiss ich: die einzig wahre welt ist flach.
(Virilla wurde eine eher naive, verzogene ziege, - ihr flüchtiger ehemann Lhann ist ein faulenzer und tunichtgut, der sich hin und wieder gewalttätig als söldner durch schlachtreihen haut, die Regierenden sind machtbesessen, keine einzige regierungsform funktioniert, und Ex-Goofy, die für die regionale Gouverneurin die Welt ethnologisch studiert, wurde eine blaustrümpfige forscherin, die überall nur verkommenheit sieht, und einem alten, weisen, schlagfertigen, anarchischen und atheistischen expeditionsleiter, der vage einstein ähnlich sieht - aber eher Professor Abronsius ist - als vaterfigur hat. Kurz: keine einzige figur hat einen makellosen pelz behalten, und die einheimischen sind alle unbepelzt, denn es ist unsere eigene erde, in 7000 jahren nach heute, einzige bewohnbare zone: Alaska.)
Ah, zwischen Pratchett und Pratchett kam mal der Vampire Lestat, der für mich irgendwie immer einen leichten touch von Axl Rose oder Sebastian Bach (der von Skid Row, nicht der mit der orgel) hatte. (Virillas flüchtiger, triefäugiger großnäsiger ex-ehemann ist zwar nicht schön, aber ein gefeierter bänkelsänger, wenn grad mal kein krieg ist.)
Die meiste zeit hab ich jedoch ernsthaft studiert, bestenfalls Lindsay Davis gelesen, und mir keine zeit für solche kindischen kinkerlitzchen genommen, wie selbstgemalte bilder und textstellen aufzuhängen und phantasiesprachen auswendig zu lernen - (ah nö, ich hab kurz mal für Petronius Arbitrer geschwärmt - und darin keinen widerspruch sehend: Nero, den sonst niemand versteht, dann den Arianischen general Aspar, Theoderich den Ostgoten, Alfonso XI el Sabio, Rumi, den Dichter, den heiligen Franziskus, Friedrich II Hohenstaufen, Meinhard II, Maximilian mit der häßlichen Nase - kaiser, und den schönen Raffael - den Maler, Lorenzo dei Medici sowieso, und den tollsten kopf von allen hatte Giordano Bruno auf, und gleich danach der PB Shelley - und Byron ist eh von selber cool.)
(Wenn ich nicht gelernt und gearbeitet habe, war ich danach mein eigener Nerd, denn dank der anschaffung eines computers musste ich alle 30 brother-schreibmaschinen-disketten mit meinem machwerk in den computer umtippen, was mich völlig ausgefüllt hat.)
Und danach war ich von mir selbst ganz bas verblüfft (ich bin NUR wegen den special effects ins Kino gegangen, und um zu wissen, wie Star Wars anfängt) mal kurz in Darth Maul verliebt, weil er der coolste schwertkämpfer von allen Star Wars figuren ist, und völlig ungerechtfertig von zwei blutigen amateuren angegriffen, verstirbt. (Ich hab beschlossen, dass sich nicht die terranischen 'wilden', sondern die regierenden im all wie die Kiss-armee anstreichen.)
Ahja, zuletzt war ich mal die kopfschüttelnde, betroffene mutter von Harry Potter, die ihn schon ab dem ersten band zu seiner eigenen sicherheit an Professor Snape anketten, und den rest der Hogwarts-sippschaft ausrotten wollte.
(Virilla hat als jüngsten ausgearbeiteten charakter in der tempelschule, in der sie war, eine hassfigur: den vorsteher des priestergremiums, der aussieht, wie eine mischung zwischen quasimodo und Voldemort, und sie nach Snape-humor aus der heilerausbildung hinausgeekelt hat, weil eine großfürstin, die sich unter ihrem byzantinischen goldkleid sozial gibt, ihm ein gräuel ist. Junge Mädchen sollen sich laut ihm auf die Fruchtbarkeitsriten der tempelreligion beschränken und da taucht der hübsche weisse albinokater - nicht als kater oder ad-acta gelegte version des ex-ehemanns - sondern als ritusgemahl wider auf. Der einzge trost, den Virilla aus dem scheitern ihrer heiler-prüfung zog. Der häßliche, entstellte kerl ist eigentlich ganz nett, nur hat die blöde Virilla das natürlich nicht durchschaut - als sie nach ihrer rückkehr von der reise von einer rivalin gezwungen wird, dieses äusserliche monster im fruchtbarkeitsritus als partner zu haben)
Und die nächste phase des nerdyismus war mit Geralt ausgefüllt, dem coolsten Schwertkämpfer und Magier aller zeiten, - und weil sein Autor meine dunkle weltsicht teilt.
(Mein machwerk war schon vorher, an den stellen, an denen es nicht albern-komisch und politik&religionstheoretisch-trocken und langatmig war ziemlich düster. Aber Sapkowski verdanke ich einige szenen mit blossen füssen in blutigem schlamm, stinkigen eingeweiden, menschenopfern, wirklich und tatsächlich sterbenden figuren, die ich eigentlich sehr liebgewonnen hatte, und dass meine unschuldigen edelwilden /nahezu elfischen waldbewohner allesamt faschistische und sadistische züge bekommen haben, und nicht nur der harkonnöse clan, der über sie herrscht.)
It'a a Drizzit, ist daneben - neben sapkowski - leider fast verschlumpft, aber selber schuld, warum kommt er nicht in allen RA.Salvatore bänden vor? die andern figuren sind alle nicht so gut.
Die figuren in Ice&Fire sind mir derzeit gleich das nächst liebste nach Geralt.
Littlefinger und Tyrion würd ich vom fleck weg heiraten, wenn sie an meiner tür klingeln, und nach dem richtigen weg nach Westeros fragen.
Den Hound und Khal Drogo nur bedingt, die haben bei ehestreitigkeiten einfach die falsche gewichtsklasse. Jaime Lannister versucht sich von kapitel zu kapitel mehr bei mir einzuschleimen, aber noch vergeblich, denn Bran hab ich als meinen Sohn adoptiert.
Arya und Dany sind cool, sie sind meine Wunsch-Töchter, Sam&Jon find ich knuddelig, hab ich beide gleich mit-adoptiert.
(Harry hab ich enterbt und verstoßen, weil er Onkel Snape sterben liess)
Und nicht zu vergessen, haben meine Kinder noch zwei elfische ersatz väter: der eine ist Maglor Feanorion, und der andere heisst Faoiltiarna - hat aber jüngst den namen auf Iorveth geändert, weil sich das leichter ausspricht, und er bringt immer seinen besten Freund Geralt mit. Spock hab ich hingegen schon lang nicht mehr gesehen, er hat sich irgendwie abgeseilt, dafür war neulich mal Ling Chun da, seltsamerweise sieht er mich plötzlich wie Andy Lau an, ich hab ihn fast nicht wiedererkannt, und er stirbt im Liang-shan moor-buch zu früh, grad als man sich an sein verändertes gesicht gewöhnt. 
Ah, drum koch ich so viel... ich muss meine ganze literarische geisterfamilie mitfüttern.
Ach ja, der hausherr, dessen Köchin ich bin, ist und bleibt Meister Elrond, denkt euch die mauern und fenster um mein haus weg, denn ich leb seit gut 33 jahren schon in einem chinesich-gotischen teehäuschen in Bruchtal, am rand eines waldes mit singenden und herumalbernden elfen, gleich neben Elronds fabelhafter bibliothek. ![:-]](https://www.buechereule.de/images/smilies/pleased.gif){kind=small}
*Lächelt seufzend ihr hintergrund-diptychon der bilder von Maglor und Feanor an, die die kleine Tuuliki auf Deviant-art so phantastisch hingekriegt hat (ok, die einfärbung von Feanor ist eindeutig zu Maedhros mutiert, denn wenn feuer auf rabenschwarzes haar fällt, leuchtet es: BLÄULICH, nicht rostrot, kind, und die brauen ghörn auch dunkler, erst dann sieht er so aus, wie mein imaginärer elf, der grad hinter meinem rücken im sonnenerker lümmelt.)*
Hm, stichwort einhändiger Maedhros... so recht überlegt: das überhübsche hintergrundbild meiner beiden überschönen traumelfen hab ich schon seit einigen jahren... ich könnt mal probieren, wie sich der verdreckte Jamie Lannister in halseisen als bildschirmhintergrund macht, oder ob mir beim dinge dagegen zielwerfen mein bildschirm auch noch so verdreckt, dass ich einen grund hab, mir einen neuen zu kaufen...
Ich bin eigentlich, so rückblickend, ein wandelnder Nerd...
und es macht mir absolut gar nichts.
Bei Lestat war ich allerdings eher immer bei Billy Idol, Axl sehe ich eher als Zwerg und Sebastian Bach als schwulen Bänkelsänger, der einen guten Lannister abgeben würde mit der güldenen Haarpracht.
Und mein triefäugiger bänkelsänger Lhann hat eisern widerstanden, als sich an ihn ein schwuler all-'vampir' ranmachen wollte... - der noch viel besser als basti aussah (ich konnte der szene nicht widerstehen, sie ist ein bischen wie im Tanz der vampire, Alfred mit Herbert, ich hab mich beim schreiben so amüsiert!)
Axl!) Die alten Griechen hatten Herakles und Achill als männliches rollenbild, Christen haben ihr Jesus/Gottvaterbild (das übrigens ikonographisch der kopf der olympischen Zeusstatue ist, wie ich grad gelernt hab - wozu so projektarbeiten alles gut sind). Ein literarischer Nerd seinen Lieblingscharakter, der ja genauso aussieht, wie er ihn sich vorstellt.
Bran? Bran? Wer war Bran noch mal?
Joffrey de Peyrac schaut doch aus, wie der Hound! (naja, ein bisschen besser)