9:39 Stunden
ungekürzte Lesung
Sprecherin: Merete Brettschneider
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Zur Autorin (von Amazon)
Myra McEntire lebt in Nashville, der Country-Metropole von Amerika. Da Country-Musik aber überhaupt nicht ihrem Geschmack entspricht, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich aufs Schreiben zu konzentrieren. Seit ihrer Kindheit hat sie daher immer wieder kürzere Erzählungen verfasst, aber „Hourglass“ ist ihr erster Roman. Derzeit arbeitet sie an der Fortsetzung und hat auch schon viele Ideen für weitere spannende Geschichten aus der Welt von „Hourglass“.
Zur Sprecherin (von Amazon)
Merete Brettschneider wurde 1974 in Hamburg geboren. Zu sehen u.a. in Fernsehserien wie Unter Uns, St. Angela oder der norddeutschen Comedy Serie DeichTV, agiert sie nun als vielseitige Synchronsprecherin sowie als Sprecherin für Hörspiel und Hörbuch.
Zum Inhalt (von audible)
Die 17-jährige Emerson Cole sieht Dinge, die niemand sonst sehen kann: Es sind Geister, Menschen aus einer anderen Zeit. Keiner konnte ihr bisher erklären warum. Erst als sie Michael Weaver kennenlernt, den attraktiven Experten einer mysteriösen Organisation namens "Hourglass", scheint ihre Welt wieder Sinn zu ergeben. Nicht nur fühlt sie sich zu ihm hingezogen, sondern er eröffnet ihr, dass sie eine besondere Gabe besitzt - sie kann durch die Zeit reisen. Nur deshalb hat Michael sie aufgesucht, und nur deshalb schwebt sie bereits in größter Gefahr.
Meine Meinung
Anfangs erinnerte mich "Hourglass" ein wenig an "The Sixth Sense", auch wenn die Hauptfigur hier schon 17 ist und es kein Horrorbuch ist. Denn auch Emerson verheimlicht ihrer Umwelt so gut wie möglich, dass sie Menschen aus vergangenen Zeiten sehen kann. Ihren nächsten Verwandten, weil diese sich dann wieder Sorgen um sie machen würden, den anderen damit sie nicht für verrückter gehalten wird, als es ihrer Meinung nach ohnehin schon der Fall ist.
Ihre Eltern sind gestorben und sie wächst bei ihrem Bruder und dessen Frau auf, fühlt sich dort zwar wohl, aber (altergemäß) oft weder wohl in ihrer eigenen Haut noch in der Umgebung anderer, möchte gern unabhängig und erwachsen sein, gleichzeitig aber Geborgenheit und Sicherheit spüren. So reagiert sie verständlicherweise kratzbürstig als ihr Bruder plötzlich mit Michael Weaver auftaucht, der Emerson helfen soll, mit ihrem "Problem" klarzukommen. Wie gut, dass ihr Bruder keine Ahnung von der geheimnisvollen Organisation hat, der Michael angehört...
"Hourglass" ist ein gelungener Roman um das Erwachsenwerden, den Umgang mit besonderen Fähigkeiten (in diesem Fall übernatürlich, könnte aber gut auch etwas anderes sein), Trauer um die eigenen Eltern, die Liebe und Freundschaft. Myra McEntire schafft eine komplexe und fantasievolle Welt, Haupt- und Nebenfiguren mit Ecken und Kanten, verpackt im vielversprechenden ersten Teil einer Trilogie. Spannung und Romantik wechseln sich mit Situationskomik und besinnlichen Szenen ab, perfekt gemischt und einem rasanten Finale.
Anfangs fand ich den Handlungsstrang um die Organsation Hourglass und deren Regeln recht kompliziert, auf der anderen Seite handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie und die Regeln sind (bisher) in sich schlüssig. Gemeinsam mit Emerson lernte ich die Regeln kennen und beobachtete sie, wie sie ihre neuen Fähigkeiten ausprobiert und gleichzeitig immer wieder ein Stückchen erwachsener wird.
Nicht nur Emerson und Michael sind interessante Figuren, auf deren Entwicklung im gerade auf Englisch erschienen zweiten Band ich gespannt bin, sondern auch Emersons Bruder, dessen Frau, Emersons beste Freundin und der facettenreiche Kaleb.
Merete Brettschneiders Stimme passt ausgezeichnet zu der empfindsamen Emerson und ich hoffe, dass sie auch die anderen beiden Bände lesen wird.
Fazit
"Die Stunde der Zeitreisenden" ist der vielversprechende Auftakt zu einer neuen Trilogie, in deren Mittelpunkt die 17-jährige Emerson steht. Eine junge Frau, die den Umgang mit ihrer Fähigkeit Geister sehen zu können noch lernen muss und gerade ihren Platz im Leben sucht. die 9,5 Stunden werden genial gelesen von Merete Brettschneider und vergingen viel zu schnell.
P.S. Den deutschen Titel finde ich eher unpassend, denn um Zeitreisen geht es zumindestens hier im ersten Band eher weniger und als "Die Stunde von Emerson" habe ich die Handlung auch nicht empfunden.