Klappentext:
Kommissar Bloch, der spröde Eigenbrötler von der Kripo Konstanz, kann sein Glück kaum fassen, als ihn eines Tages die attraktive Alenka anspricht. Dass die slowenische Journalistin eine ungeklärte Todesserie unter Drogenabhängigen in ihrem Heimatland recherchiert, interessiert ihn nur am Rande. Bloch will nur eins: dieses unvermutete späte Glück mit aller Kraft festhalten. Als Alenka jedoch kurz darauf einem mysteriösen Unfall zum Opfer fällt, taumelt er in einen Strudel sich überschlagender Ereignisse. Als Jäger folgt er der den Spuren der geliebten Frau bis in ihre Heimat und versucht zu verstehen, warum sich Alenka bedroht fühlte. Berührte ihre Story rund um Biowissenschaften und Sucht so viele gesellschaftliche Tabus, dass sie dafür sterben musste? Bloch stößt zunehmend auf Widerstand, ja blanken Hass, wird vom Jäger zum Gejagten und kehrt nach Deutschland zurück. Aber nichts hilft: Die beiden säuberlich getrennten Welten – hier das professionelle, glatte Deutschland, die beschauliche Bodenseeregion – dort das Nebelland Slowenien – rücken einander auf beängstigende Weise immer näher.
Rezension:
2 Jahre ist es her, seit Erich Bloch seinen letztem großen Fall zu bewältigen hatte (Der Mann, der niemals töten wollte). Viel hat sich getan im Leben des eigenbröderlischen Kommissars aus Konstanz. Er kümmert sich regelmäßig um seinen mittlerweile 6-jährigen Enkel Max und auch das Verhältnis zu seiner Tochter Eva hat sich deutlich verbessert. Doch nicht nur das. Mit der slowenischen Journalistin Alenka erlebt er seit kurzer Zeit seinen zweiten Frühling.
Doch er ist immer noch Kommissar, sodass er sich auch mit den negativen Seitens des Lebens beschäftigen muss. Er wird zu einem Tatort gerufen - einem privaten Bordell, in dem Anna Nowak, genannt Angelique, umgekommen ist. Der Verdacht liegt auf einem goldenen Schuss, doch es müssen alle Eventualitäten beachtet werden. Bloch ist mitten in den Ermittlungen, als ihn die schlimmste aller Nachrichten erreicht. Alenka ist in Slowenien bei einem Unfall ums Leben gekommen. Bloch kann es nicht fassen - sie hatte nur so wenig Zeit miteinander, es muss sich einfach um einen Irrtum handeln, doch er fliegt selbst nach Slowenien und kann die Leiche zweifelsfrei identifizieren.
Zurück in Deutschland versucht Bloch seinen Kummer in Alkohol zu ertränken. Dann er hält er einen Anruf aus Slowenien von einer jungen Frau, die sich als Animè ausgibt und ebenfalls Journalistin sein soll. Diese hegt Zweifel daran, dass Alenka tatsächlich durch einen Unfall gestorben ist und in der Tat, erhielt Bloch einen Brief von Alenka mit einem Schlüssel darin, der allerdings nirgends in ihre Wohnung passen will. Er macht sich erneut auf den Weg nach Slowenien und es gelingt ihm tatsächlich das Schließfach ausfindig zu machen, zu dem der Schlüssel gehört und in dem Alenka ihre Unterlagen eingeschlossen hat. Sind die Unterlagen brisant genug, dass jemand um jeden Preis ihren Tod wollte? Mit Hilfe von Animè und dem Streetworker Vito beginnt Bloch zu ermitteln, hinter wem Alenka her war, wen sie mit ihrem geplanten Enthüllungsbuch bedroht hat und wer für ihren Tod verantwortlich ist. Doch seine Ermittlungen führen in auf eine Spur, mit der er im Leben nicht gerechnet hat.
Eine würdige Fortsetzung! Den Plot fand ich sehr gut ausgearbeitet. Faszinierend fand ich die Darstellung der in Deutschland und Slowenien vorhandenen Drogenproblematik und die Darstellung von jeweiligen Ursachen und in wie weit diese Problematik mit dafür verantwortlich war, das Alenka sterben musste. Mittlerweile konnte ich mich sogar mit dem Protagonisten Erich Bloch anfreunden, der nicht mehr so unnahbar wie noch im ersten und teilweise im zweiten Band ist. Sicherlich hat er nach wie vor seine Eigenheiten und Ecken und Kanten, lässt jedoch auch ab und an eine andere Seite von ihm durchblicken. Den Schreibstil empfand ich wieder als sehr angenehm zu lesen, wobei mir hier immer noch etwas die Dramatik fehlte bzw. die tiefere Dramatik beim Verlust eines geliebten Menschen.