Gott der Allmächtige - mit David Javerbaum

  • Das letzte Testament Erinnerungen - Gott der Allmächtige


    Gott bricht sein Schweigen - die Autobiografie, die alles erzählt


    Von der Erschaffung der Welt bis zur Einführung des iPhone 4s hat Gott bei den wichtigsten Ereignissen unserer - und aller - Zeiten die entscheidende Rolle im Hintergrund gespeilt. Nun, da er im Zuge der geplanten Laneierung von Universum 2.0 im Jahr 2012 im Begriff ist, die Welt zu vernichten, hat sich der Allmächtige entschlossen, seine Memoiren vorzulegen. Er lässt seine Leistungen und Erfolge Revue passieren, korrigiert einige Missverständnisse und präsentiert seine Gedanken, Rechtfertigungen und Entschuldigungen zu Themen, die vom Nahen Osten bis zum Vorwurf reichen, Barack Obama sei ein 'falscher Messias'...


    Autor


    Tja da gibt es jetzt nicht soviel zu erzählen, das tut er ja im Buch selbst. Aufgeschrieben hat das Ganze allerdings David Javerbaum, ein Comedy Autor aus New York.Für seine Arbeit für 'The Daily Show' wurde er mit elf Emmy-Awards und anderen Preisen ausgezeichnet. Die von ihm mitverfassten Bücher America (The Book) und The Earth (The Book) waren Nummer-eins-Bestseller.


    Meine Meinung


    Mir ist das Buch aufgefallen, weil 'Gott' einen sehr nett vom Cover aus ansieht. Er sieht genau so aus, wie man ihn sich vorstellet. Älterer Herr, wallende weiße Haarpracht und weißer langer Bart (Er könnte auch einer der griechischen Philosophen sein).


    Und die Vorstellung, dass er aus dem Nähkastchen plaudert und seine Sicht darstellt, war auch sehr verlockend. Und in der Tat, gefiel mir das Buch recht gut, wenn es auch einige Passagen gibt, die ich nicht ganz so passend finde oder schlicht unnötig.


    Sicherlich sind einige Passagen aus der Bibel als bekannt vorrauszusetzen, aber dabei geht es um die wichtigsten Ereignisse, wie die Schöpfung, Abraham, Moses und Jesus. Außerdem Mohammed und Martin Luther, wo man denke ich das Grundgerüst kennt, wenn auch nicht in jedem Detail.
    Das waren dann auch die Passagen, deren Interpretation ich ganz lustig fand und man sich vorstellen könnte es war so.
    Besonders gelungen finde ich, dass er quasi die Diskussion um die Evolutionstheorie von Darwin bewußt in seine Schöpfung mit einbaute und sich köstlich darüber amüsiert, dass der Mensch denkt, er hätte Gott widerlegt.


    Auch die geplante Erlösung um Jesus fand ich mehr wie gelungen und endlich wird auch das Geheimniss um den Heiligen Geist, kurz H.G. gelüftet.


    Weniger gelungen fand ich, dass es sehr viele Anspielungen auf Homosexualität gibt, so gab es ursprünglich eigentlich Adam und Ewald, aus dem zur Strafe dann später Eva wurde. Das Thema zieht sich ein wenig wie ein Roter Faden durchs Buch und stellenweise fand ich das unnötig.


    Dann gibt es Kapitel wo es um heutige Prominente geht und deren Geheimnisse, die Gott natürlich alle kennt. Das hätte man sich sparen können. Genauso das letzte Kapitel über die Offenbarung. Klar wird der Weltuntergang am 21.12.2012 thematisiert, wobei wir den umgehen können, wenn wir kräftig das Buch kaufen.
    Sicherlich wird die ganze Sache auf die Schippe genommen, aber mir kam es dann doch eher wie Füllwerk vor und eigentlich wußte der Autor auch nicht so recht was er dazu schreiben soll.


    Geschickt umgangen wurde das gesamte 20. Jhd. denn Gott hat sich 1912 zurückgezogen um über sich selbst nachdenken zu können und hat alle seine Geschäfte seinen Mitarbeitern und Söhnen überlassen. Und als er wieder kam, war er reichlich geschockt, was alles passiert war. Seine letzte Handlung war als der Untergang der Titanic und alles was danach kam, lag nicht in seiner Hand.


    Ich fand das Buch alles in allem ganz lustig und definitiv gut geschrieben. Man hört so richtig SEINE Stimme im Kopf. Dennoch hätten einige Kapitel nicht sein müssen und ich wünschte es hätte dafür mehr theologische Themen gegeben.

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

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  • Ich habe die englische Originalausgabe von Gottes Memoiren gelesen und habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Gut, das Buch hatte seine Längen, aber das hatte Gottes erstes Buch auch. Man kann also erahnen, was einem bei diesem Autor erwartet.


    Dass es viel um Homosexualität ging (Adam and Steve not Adam and Eve :lache) hat mich nicht gestört; im Gegenteil, mMn spiegelt es die Besessenheit der religiösen Rechten mit diesem Thema doch recht gut wieder.


    Was mir so ein bisschen gefehlt hat war ganz klar das 20. Jahrhundert (seine Erklärung ist da wirklich eine faule Ausrede) und so bisschen mehr "Erklärung" wie die Welt die Rolle der Frau missverstanden hat. Gott als FeminstIn hätte mir gut gefallen.


    Ach ja, zum Cover: Ich hab die Kindle-Ausgabe gelesen, daher bin ich nicht so auf das Cover fixiert. Die englische Ausgabe gibt es auch noch mit einem anderen Cover und so als i-Tüpfelchen hätte ich mir gewünscht, Gott hätte sich nicht für diese typische Erscheinung als alter weißhaariger Mann mit Bart entschieden. Aber gut, es zieht ja wohl die Käufer an :fingerhoch


    Es gibt natürlich auch eine Reihe von plumpen und billigen Witzen und man muss auch im Hinterkopf haben, dass der Co-Autor Amerikaner ist. Aber der Humor an sich ist sehr feinsinnig und bissig und es gibt eine Menge von subtilen Anspielungen aus der pop-culture (z.B. Brokeback Mountain "I can quit you not" in Bezug auf seine Liebe zu Amerika :rofl). Das Buch hat so viele kleine und feine und originelle Sätze, dass ich irgendwann aufhören musste, alles zu markieren.


    Natürlich folge ich Gott mittlerweile auch auf Twitter (er folgt übrigens ausschließlich Justin Bieber :anbet).


    Also definitiv eine Kauf- und Leseempfehlung.


    [SIZE=7]Edit: soooo viele Rechtschreibfehler [/SIZE]


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