Daniel Westland - Schwarze Schwäne

  • Klappentext:


    Jennifer betreibt ihre Forschung mit großer Leidenschaft. Doch was mit einer bahnbrechenden Entdeckung im Bereich der Risikoforschung beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Kampf auf Leben und Tod. GlobalENJ – ein global agierender Konzern – spielt dabei die entscheidende Rolle. Seine skrupellosen Aktivitäten sind der Katalysator, der das Ende der Menschheit unwiderruflich einläutet. GlobalENJ setzt alles daran, Jennifer an der Veröffentlichung ihrer Daten zu hindern. Und während die Ereignisse sich überschlagen, nimmt Jennifer nicht nur den Kampf mit einem übermächtigen Gegner auf, sondern tritt auch den tödlichen Wettlauf gegen die Krankheit an, die schon dem Leben ihres Vaters ein jähes Ende gesetzt hat.


    Meine Meinung:


    Zunächst muss ich gestehen, dass ich das Buch eigentlich nur wegen des schönen Covers lesen wollte. Auch der Klappentext hat mich überzeugt und die teilweise negativen Leserstimmen haben mich vom Lesen nicht abgehalten sondern eher beflügelt. Nach dem Lesen kann ich nun leider nur sagen, dass das Buch höchstens durchschnittlich ist. Aber hierzu nun im Detail:


    Einer der wichtigsten Aspekte eines Buches ist für mich die Glaubwürdigkeit der Charaktere. Schon auf den ersten Seiten des Buches erfährt der Leser, dass die Protagonistin dem Tode geweiht ist. Das beeinflusst zwar deren Glaubwürdigkeit nicht, aber man steckt sie von Anfang an in die Mitleids-Schublade und sie hat während des Verlaufs (mag sie auch noch so tapfer sein) keine Chance mehr in einem anderen Licht zu erscheinen.
    Generell hätte ich mir gewünscht mehr über die Charaktere zu erfahren. Jennifers Vergangenheit wird dem Leser zwar häppchenweise dargestellt, aber zum Beispielt erfährt man erst auf den letzten Seiten, dass sie blond und blauäugig ist. Für mich sind solche Charaktere dann immer erstmal nicht vorstellbar bzw. Jennifer war in meinen Gedanken bis zum Schluss braunhaarig. Kommen dann solche Details zum Ende hin, wird mein gesamtes Bild verworfen und der Charakter hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.
    Es waren immer wieder gute Ansätze da den (Neben)Charakteren Leben einzuhauchen, aber leider sind sie meistens gescheitert oder zu dürftig ausgefallen.


    Die Spannung war allerdings durchgängig vorhanden. Schon zu Beginn geschehen einige beunruhigende Dinge und die Geschichte nimmt auf jeder Seite an Fahrt auf. Manche Handlungen wiederholen sich dann leider einmal zu oft, was sich dann schon wieder negativ auf die Spannungskurve auslegen kann. Allerdings ist die spannende Verfolgungsjagd für mich glaubwürdig und das alleine zählt hier.
    Das Ende kam mir dann allerdings etwas zu schnell, als die Lösung endlich nahe scheint, verbleiben der Geschichte dann nur noch 40 Seiten inklusive dem Prolog. Hier hätte man vielleicht noch mal ein bisschen mehr Spannung aufbauen können.


    Die Grundidee der Story und auch das ernste Hintergrundthema haben mir wirklich gut gefallen. Auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann in wie weit die wissenschaftlichen Fakten stimmen, war es für mich authentisch und nachvollziehbar. Generell hat mich das Thema doch einige Male zum Nachdenken angeregt, was wahrscheinlich durchaus der verfolgte Sinn des Autors war.


    Insgesamt liest sich das Buch durch den flüssigen Schreibstil gut, aber an der Umsetzung habe ich dann doch wie oben zu lesen ist einiges zu bemängeln. Zum Ausleihen ist es in Ordnung, kaufen würde ich es mir nicht. Wer Lust auf einen spannenden Öko-Polit-Weltuntergangsszenario-Thriller hat, ist hier richtig.


    Bewertung: 3/5 Sterne

  • Eigentlich kann ich Nessis Rezension wenig hinzufügen, denn mir ist es beim Lesen dieses Buches leider sehr ähnlich ergangen.


    Hinzu kam für mich einige Verwirrung bezüglich der Krankheit der ja laut Buchbeginn dem Tode geweihten Protagonistin, denn auch bei meiner Schilddrüsenkrankheit hat mein Körper sich, wie bei einer Autoimmunerkrankung üblich, gegen die eigene Schilddrüse gewandt und diese dann zerstört. Ich finde es besser, wenn Autoren sich auf wirklich bekannte Krankheiten mit bekanntermaßen häufigem tödlichen Ausgang beschränken oder aber von Vorneherein neue tödliche Krankheiten erfinden.


    Die Spannung war unleugbar da, für meinen Geschmack aber zu vieles vom Ende aber vorhersehbar und, wie Nessi schon schrieb, auch irgendwie zu rasch.


    Vielleicht hätte das Buch, wenn ich es unbefangener hätte lesen können, besser abgeschnitten, jetzt vergebe ich 5 von 10 EP.


    :wave


    EDIT meint, um die Uhrzeit sollte man entweder keine Beiträge verfassen oder sie 2x gegenlesen vor Absendung...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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