Der Alchimist von Krumau - Andreas Gößling

  • Titel: Der Alchimist von Krumau


    Autor: Andreas Gößling


    ISBN: 3821809442


    Inhalt laut Klappentext:
    Im Frühjahr 1607 kommt Don Julius, Bastardsohn Rudolfs II., als neuer Graf ins böhmische Krumau. Vor seiner Abreise ist es in der Kaiserburg zu einem tödlichen Zwischenfall gekommen, an dem er die Schuld tragen soll - doch er erinnert sich an nichts. Julius ist davon besessen, einst die väterliche Krone zu erben, und überzeugt, Opfer einer Intrige zu sein. Um seine Rückkehr nach Prag zu erzwingen, nimmt Julius den Wettstreit mit seinem Vater auf dem einzigen Feld auf, auf dem er dem Alchimisten auf dem Kaiserthron die Stirn bieten kann. So beginnt ein bizarrer Kampf der Magier und Alchimisten, in dem es um künstliches Gold und Kreaturen aus der Retorte, um Macht und Einsamkeit, Liebe und Reichtum geht - und der schon bald eskaliert. Denn auch die geheimnisvolle Baderin Marketa, in die Julius sich verliebt, kann seinen krankhaften Ehrgeiz nicht besänftigen.


    Autor laut Klappentext:
    wurde 1958 in Gelnhausen geboren, wuchs in einem Barockschloß auf, studierte Literatur- und Politikwissenschaft, gilt als Experte für phantastische, mythen- und kulturgeschichtliche Themen.
    Seine historischen Romane "Die Mayapriesterin" und "Im Tempel des Regengottes" begeisterten Leserschaft und Kritik gleichermaßen, auch das ZDF, das einen aufwendigen Film über A. G.s Maya-Romanwelt drehte.


    Meine Meinung:
    Düster, brutal, spannend, zärtlich, gruselig, traurig, tragisch,... sind die Adjektive, mit denen ich diese Geschichte beschreiben würde.
    Und: Gewaltig. Sowohl vom Inhalt als auch von der Sprache her.
    Eine schnörkellose Geschichte, die einen in eine schlimme Zeit entführt und doch wieder Parallelen zum Heute aufzeigt.
    In einem Nachwort wird u.a. darauf eingegangen, welche historischen Wahrheiten der Geschichte zu Grunde liegen.
    Außerdem werden fremdsprachige Begriffe erklärt bzw übersetzt.


    9 von 10 Punkten


    @ Charlie: Danke für den Tipp :knuddel1 :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Das trifft es für mich genau auf den Punkt. Ein großartiges Buch.

  • So, ich habe eben oben ein "zuvieles" "brutal" gelöscht....


    @ Carina: Vielleicht gefällt dir auch dieses Buch hier, in dem sozusagen die Vorgeschichte erzählt wird, die Beziehung zwischen den Eltern des Don Julius.
    Szepter und Rose - Anna Ehrlich, Bernadette Mayr


    EDIT: ACHTUNG: WARNUNG!!!


    Es scheint, dass das oben rezensierte Buch noch unter einem weiteren Titel erschienen ist:


    Der Alchimist des Kaisers


    EDIT: Auf Charlies Hinweis hin (Vielen Dank!!) korrigiert

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Das stimmt nicht.


    "Der Sohn des Alchimisten" ist NICHT dasselbe Buch - bitte unbedingt korrigieren. Es ist ein historischer Jugendroman zur Alchimistenthematik.
    "Der Alchimist des Kaisers" ist allerdings eine auf Verlagswunsch umbenannte andere Ausgabe des "Alchimisten von Krumau".


    Wenn Du weitere Buecher von Andreas Goessling lesen willst, empfehle ich Dir unbedingt "Faust, der Magier" - in meinen Augen sein allerbestes. Und beim Thema Alchemie bleibt er auch in diesem Buch.


    Ich freu mich, dass es hier noch mehr Fans gibt. Fuer mich ist Andreas Goessling unter den lebenden Autoren im historischen Genre einer der groessten.


    Eine froehliche Woche wuenscht Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Wenn Du weitere Buecher von Andreas Goessling lesen willst, empfehle ich Dir unbedingt "Faust, der Magier" - in meinen Augen sein allerbestes.


    Das baut mich jetzt direkt etwas auf. Ich hatte von ihm vor einiger Zeit "Opus - Das verbotene Buch" gelesen und hab mich doch arg durchquälen müssen. Faust stand zu diesem Zeitpunkt schon in meinem Regal und ist dadurch seeeeehr nach hinten in meinem SUB gerutscht. Jetzt hab ich doch wieder etwas Mut, dass es mir besser gefallen wird. :-)

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Wieder einmal ein Buch, das ich als Mängelexemplar und ohne große Erwartungen gekauft habe. Und mehr als angenehm überrascht wurde.
    Obwohl ich keine Expertin für die Zeit um 1600 bin, scheint mir dieser Roman recht gut recherchiert zu sein. Ich fand es faszinierend, etwas über Don Julius de Austria zu erfahren, einen unehelichen Sohn Kaiser Rudolf II, von dem ich bisher gar nichts wusste.

    Gößling erzählt sehr genau und gibt ein Bild dieser Zeit, das nichts zu beschönigen scheint. Weder die Lebensweise der Menschen dieser Zeit, weder die Stellung der Alchimie, weder die Unverfrorenheit der privilegierten Klasse noch den schleichenden Wahnsinn, von dem der Protagonist befallen ist.


    Meine Ausgabe heißt übrigens auch Der Alchimist des Kaisers.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde