Méto - Das Haus
Yves Grevet
ISBN: 978-3423625142
dtv
218 Seiten, 14,95 Euro
Über den Autor: Yves Grevet, geboren 1961 in Paris, wuchs in Vitry-sur-Seine in Vale de Mare auf. Nach Abschluss seines Studiums ging er für zwei Jahre nach Ankara, um anschließend in Frankreich als Lehrer zu arbeiten. Yves Grevet ist verheiratet und hat drei Söhne. Seine dystopische Romantrilogie um den jungen Méto wurde in Frankreich innerhalb kurzer Zeit zum Bestseller.
Kurzbeschreibung: 64 Jungen leben im HAUS hinter verbarrikadierten Fenstern und Türen. Sie wissen nicht, woher sie kommen, und sie wissen nicht, wohin sie verschleppt werden, wenn ihre Zeit im Haus abgelaufen ist. Fragen dürfen sie keine stellen - tun sie es doch, werden sie von Männern, die sie rund um die Uhr bewachen, brutal bestraft. Als sich einer der Jungen nicht länger seinem Schicksal beugen will und Widerstand leistet, bekommt er die ganze Härte des Systems zu spüren, in dem er gefangen ist. Doch andere eifern ihm nach und erheben sich wie er gegen Gewalt und Willkür, um die Macht des Hauses zu stürzen. Es ist der Beginn eines gefährlichen Kampfes um Freiheit und Selbstbestimmung. Es ist der Kampf des jungen MÉTO.
Meine Meinung: Dem Buch ist sein sehr guter Ruf voraus geeilt und so war ich sehr gespannt auf den großen Erfolg aus Frankreich. Es geht um den Jungen Méto, der zusammen mit 63 anderen Jungen in einem rätselhaften Haus auf einer Insel wohnt. Warum die Jungen dort sein müssen und aus welchem Grund sie bewacht werden, bleibt unklar. Die Jungen sind in Gruppen eingeteilt und leben nach strengen Regeln. Jede Übertretung hat harte Strafen zur Folge. Ihr Tagesablauf wird durch ihre Bewacher, sogenannte Cäsaren, kontrolliert und vorgeschrieben. Die Jungen wissen nicht, woher sie kommen und wohin sie ihr Weg führen wird und ohne irgendetwas zu hinterfragen, nehmen sie ihren Aufenthalt, den man auch mit einer Gefangenschaft gleichsetzen kann, hin. Nur Méto beginnt eines Tages darüber nachzudenken, was es mit dem Haus und der Insel auf sich hat und entdeckt, dass er nicht allein ist…
Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und doch war ich am Schluss etwas enttäuscht, denn in diesem ersten Band finden sich keine Antworten auf die vielen offenen Fragen zu dem grausamen System, in dem die Jungen leben müssen. Es hätten ruhig noch ein paar Seiten mehr sein können, die zumindest zu einem halbwegs befriedigendem vorläufigen Ende geführt hätten, denn die Handlung hört so abrupt auf, dass man das Gefühl hat, der nächste Band wird einem förmlich aufgedrängt.
Die gesamte kurze Lesezeit dieses doch recht dünnen Buches über, waren es die offenen Fragen, die bei mir die Spannung aufrecht hielten und die Erwartung, dass sich, auch wenn es sich um eine Trilogie handelt, sicherlich einige davon klären würden. Nun, das war nicht der Fall und ich bin darüber immer noch ein wenig enttäuscht
Der äußerst distanzierte Stil mit dem der Autor schreibt, gibt sehr gut die kalte und emotionslose Atmosphäre wider, in der sich die Personen befinden, jedoch hielt er auch mich als Leser auf Distanz zur Handlung und zu den einzelnen Figuren. Viele Beschreibungen finden auf eine analytische Art und Weise statt, die eher dazu geeignet wäre, eine Versuchsanordnung wiederzugeben, als Szenen einer Handlung. Durch den Mangel an Emotionen habe ich wenig Interesse selbst an Méto gehabt und so werde ich wohl, trotz der offenen Fragen, die geblieben sind, nicht nach den nächsten Bänden greifen.
Mein Fazit: Interessant geschrieben, verstörend und mal etwas ganz anderes, doch wirklich begeistert war ich aus oben genannten Gründen von dem Buch nicht. Sechs Eulenpünktchen dafür.