'Ein Mord von besserer Qualität' - Seiten 001 - 101

  • Ben und Lizzie sind verheiratet und wir waren nicht dabei! Das hätte man aber irgendwie ins Buch einbinden müssen, auch wenn es sich um einen Krimi und nicht um eine Liebesgeschichte handelt. So entsteht der Eindruck, man hätte einen Teil dazwischen verpasst.


    Es ist erstaunlich wie viel Personal manche Menschen sich geleistet haben und wie normal es damals war, dass man arme Menschen Tag und Nacht ausbeuten konnte. Mrs Benedict war vielleicht sympatisch und nett, aber so perfekt war es doch nicht. Ich bin gespannt, warum der Butler gekündigt hat.


    Mir gefällt es, dass und die Art wie Lizzie in die Ermittlungen eingebracht wird.


    Das plötzliche Verschwinden von Allegra ist komisch. Entweder sie wollte verschwinden und absichtlich Marchwood loswerden, oder sie wurde von jemandem abgelenkt und unauffällig von Marchwood weggeführt.

  • Ja, ich war auch ganz überrascht. Schwupps, sind sie ein Ehepaar. Na sowas.
    War ja klar, dass Lizzie es auch als brave Ehefrau nicht lassen kann, ihre Nase in die Ermittlungen zu stecken. Und ich denke, Ben hat es ganz gern, wenn er seine Gedanken zu seinen Fällen mit Lizzie diskutieren kann.


    Der Anfang im dicken Londoner Nebel war schon genau wie in einer Gruselgeschichte. Da irren alle völlig blind durch die Stadt und sehen die Hand vor Augen nicht. Und dann kommt das Flussphantom … Ob es was mit dem Mord an Mrs. Benedict zu tun hat? Im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass sie ein zufälliges Opfer war, sondern der Mörder in ihrem Dunstkreis zu suchen ist. Der Butler, der Ehemann, ein Geliebter in London, die Gesellschafterin Miss Marchwood …


    Der Prediger Fawcett scheint ein Frauentyp und geschickter Manipunlator zu sein. Und Lizzie will da wieder hin und Miss Marchwood mal näher „beschnuppern“. Sicher fällt sie nicht auf Fawcetts Charme rein, oder?

  • Zitat

    Original von xania
    Das plötzliche Verschwinden von Allegra ist komisch. Entweder sie wollte verschwinden und absichtlich Marchwood loswerden, oder sie wurde von jemandem abgelenkt und unauffällig von Marchwood weggeführt.


    Ja, man geht ja nicht einfach verloren, wenn man darauf schaut, was seine Begleitung macht. Marchwood hat sich mit dem Geld für den Straßenjungen beschäftigt und Allegra ... ja, entweder hat sie sich davon geschlichen (zu einem Treffen mit ihrem Liebhaber?) oder sie wurde weggezerrt / weggelockt.

  • Zitat

    Original von xania
    Ben und Lizzie sind verheiratet und wir waren nicht dabei! Das hätte man aber irgendwie ins Buch einbinden müssen, auch wenn es sich um einen Krimi und nicht um eine Liebesgeschichte handelt. So entsteht der Eindruck, man hätte einen Teil dazwischen verpasst.



    Ja, auch wenn es bei mir ja schon etwas her ist, daß ich das ich das Buch gelesen habe, das hab ich auch sehr bemängelt.
    Irgendwie vermittelt es so einen Eindruck, als solle man nicht daran teilhaben dürfen.
    Mich hätte es schon sehr interessiert, wie die beiden geheiratet haben.

  • Zitat

    Original von Johanna



    Ja, auch wenn es bei mir ja schon etwas her ist, daß ich das ich das Buch gelesen habe, das hab ich auch sehr bemängelt.
    Irgendwie vermittelt es so einen Eindruck, als solle man nicht daran teilhaben dürfen.
    Mich hätte es schon sehr interessiert, wie die beiden geheiratet haben.


    Wenigstens ein kleiner Rückblick hätte man uns gönnen können. :-(


    Ansonsten habe ich das zum typischen Ambiente im steifen viktorianischen Zeitalter gezählt. Viktoria und Albert hatten zwar zehn Kinder, man hätte die Dame aber dennoch für eine keusche Jungfrau halten können. Das Lotterleben wurde erst bei Regierungsübernahme ihres Sohnes wieder aufgenommen. ;-)


    Zu den Verdächtigen: ein zurückgewiesener Liebhaber? Oder doch ein Versehen? Vielleicht wollte ja auch jemand Mrs Marchwood an den Kragen? Ich weiß überhaupt noch nichts mit den Hinweisen anzufangen.

  • Zitat

    Original von xania
    Ben und Lizzie sind verheiratet und wir waren nicht dabei! Das hätte man aber irgendwie ins Buch einbinden müssen, auch wenn es sich um einen Krimi und nicht um eine Liebesgeschichte handelt. So entsteht der Eindruck, man hätte einen Teil dazwischen verpasst.


    Ja, das hat mir auch gefehlt. Zumal nie richtig rauskam, daß Lizzie in Ben verliebt ist ?! Das Ben starkes Interesse an Lizzie hatte, das konnte man erkennen, aber Lizzie hat immer wieder gezögert. Hat sie ihn nun aus Liebe geheiratet ? Ich hoffe doch ... :grin


    Zitat

    Original von Wuermchen
    Der Anfang im dicken Londoner Nebel war schon genau wie in einer Gruselgeschichte. Da irren alle völlig blind durch die Stadt und sehen die Hand vor Augen nicht.


    Irgendwie schon schwer vorstellbar, oder ? Der Ausdruck "man sieht seine eigene Hand vor Augen nicht" gewinnt eine ganz neue Bedeutung.


    Zitat

    Original von Büchersally
    Zu den Verdächtigen: ein zurückgewiesener Liebhaber? Oder doch ein Versehen? Vielleicht wollte ja auch jemand Mrs Marchwood an den Kragen? Ich weiß überhaupt noch nichts mit den Hinweisen anzufangen.


    Ich könnte mir gut vorstellen, daß der Mord an Allegra Benedict vorsätzlich geplant war, daß es dennoch diesen "Geist" gibt, der es auf Frauen abgesehen hat. Auf jeden Fall scheint mir dieser Prediger Fawcett ein ganz großer Abzocker zu sein. Mr Benedict halte ich zwar für etwas merkwürdig bzw. sehr besitzergreifend was seine Frau angeht, aber für einen Mörder halte ich ihn eigentlich nicht. Naja, mal sehen, wir sind ja gerade erst am Anfang des Buches.

  • Gibt es so einen extremen Nebel in London wirklich oder wurde das hier übertrieben? Mit dem Auto war es schon mal mühsam zu fahren, aber so dicht, dass man zu Fuss schon Probleme hat, das habe ich noch nicht erlebt.

  • Zitat

    Original von xania
    Gibt es so einen extremen Nebel in London wirklich oder wurde das hier übertrieben? Mit dem Auto war es schon mal mühsam zu fahren, aber so dicht, dass man zu Fuss schon Probleme hat, das habe ich noch nicht erlebt.


    Den Nebel hat es früher tatsächlich so gegeben. Erst als vor rund 50 Jahren die Sumpfgebiete südöstlich von London trocken gelegt wurden, verschwand auch der Nebel. Jedenfalls hat das mal einer unserer Englischlehrer, der aus dieser Gegend stammt, auf die Frage erklärt, warum bei Edgar Wallace die Themse immer im wabernden Nebel verschwindet. Zu Lizzies Zeit muss es also noch ganz heftig gewesen sein.


    Übrigens kann man diese Naturerlebnisse noch heute in Dänemark miterleben. Mein Tipp dafür ist Nørrenebel. Dort kann man in guten Nächten die Suppe förmlich einatmen. Die Beschreibung, dass der Nebel auch Geräusche schluckt, kann ich bestätigen.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Den Nebel hat es früher tatsächlich so gegeben. Erst als vor rund 50 Jahren die Sumpfgebiete südöstlich von London trocken gelegt wurden, verschwand auch der Nebel. Jedenfalls hat das mal einer unserer Englischlehrer, der aus dieser Gegend stammt, auf die Frage erklärt, warum bei Edgar Wallace die Themse immer im wabernden Nebel verschwindet. Zu Lizzies Zeit muss es also noch ganz heftig gewesen sein.


    Übrigens kann man diese Naturerlebnisse noch heute in Dänemark miterleben. Mein Tipp dafür ist Nørrenebel. Dort kann man in guten Nächten die Suppe förmlich einatmen. Die Beschreibung, dass der Nebel auch Geräusche schluckt, kann ich bestätigen.


    Ja, die Erklärung des Englischlehrers klingt plausibel.
    Und wer mal in dickem Nebel versucht hat, Auto zu fahren, der weiss, wie sehr sich da auch Entfernungen verschieben ... sogar bei Strecken, die man in- und auswendig kennt. Ist schon eine unheimliche Sache und ich finde, hier sehr gut rübergebracht.

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Den Nebel hat es früher tatsächlich so gegeben. Erst als vor rund 50 Jahren die Sumpfgebiete südöstlich von London trocken gelegt wurden, verschwand auch der Nebel. Jedenfalls hat das mal einer unserer Englischlehrer, der aus dieser Gegend stammt, auf die Frage erklärt, warum bei Edgar Wallace die Themse immer im wabernden Nebel verschwindet. Zu Lizzies Zeit muss es also noch ganz heftig gewesen sein.


    Wow ... was du immer alles weißt ! :anbet :knuddel1 So etwas erfahre ich immer nur in den Leserunden. :grin


    Hat jemand von euch "Mord unter den Linden" von Tom Pieper mitgelesen ? War da nicht auch so ein "Wanderprediger" unterwegs, der eine ganz magische Ausstrahlung hatte ? Irgendwie erinnern mich die Predigten an dieses Buch ...

  • Das war ja auch zeitmäßig nicht soweit weg von Tim Pieper. Vielleicht hatten damals Wanderprediger ihre Glanzzeit?


    Sollte ich doch mehr auf den Prediger als potentiellen Mörder achten?


    Christine
    Ich bin manchmal selber erstaunt, mit welchem Wissen ich meine grauen Zellen fülle, und was alles stattdessen draußen bleiben muss. :lache

  • Ich fand es auch schade, dass Lizzie und Benjamin schon verheiratet sind. Ich wäre gerne dabei gewesen und habe auch das Gefühl etwas verpasst zu haben.


    So ein Nebel im "alten" London stelle ich mir schlimm vor. Ich glaube da hätte ich echt angst um mein Leben. :lache Mir kam es sehr merkwürdig vor, dass Mrs. Benedict plötzlich vom Nebel verschluckt wurde. Entweder jemand hat sie weggezogen oder sie ist freiwillig irgendwo hingegangen. Ich tippe eher auf letzteres :gruebel


    Bei den Temperenzpredigten scheint Dr. Fawcett fast alle (außer Lizzie) in seinen Bann zu ziehen und in die eigene Tasche zu wirtschaften.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Christine
    Ich bin manchmal selber erstaunt, mit welchem Wissen ich meine grauen Zellen fülle, und was alles stattdessen draußen bleiben muss. :lache


    :lache


    Zitat

    Original von Vivian
    So ein Nebel im "alten" London stelle ich mir schlimm vor. Ich glaube da hätte ich echt angst um mein Leben. :lachel


    Ich muß mir immer wieder vor Augen halten, daß es damals keine Taschenlampen und keine Autoscheinwerfer ( ok, nicht mal Autos :lache ) gab, die einem bei solch einem Mistwetter irgendwie den Weg hätten leuchten können. Nur diese Gaslampen. Das muß echt gruselig gewesen sein.


    Zitat

    Original von Vivian
    Bei den Temperenzpredigten scheint Dr. Fawcett fast alle (außer Lizzie) in seinen Bann zu ziehen und in die eigene Tasche zu wirtschaften.


    Ich lese das Buch auf englisch und da heien diese Treffen auch "temperance", also Abstinenz. Ich muß gestehen, daß ich diesen Begriff weder in deutsch noch auf englisch jemals vorher gehört hatte. ?(

  • Yipieh! Ich kann mich auch endlich an der LR beteiligen! :-]


    Zitat

    Original von -Christine-


    Ja, das hat mir auch gefehlt. Zumal nie richtig rauskam, daß Lizzie in Ben verliebt ist ?! Das Ben starkes Interesse an Lizzie hatte, das konnte man erkennen, aber Lizzie hat immer wieder gezögert. Hat sie ihn nun aus Liebe geheiratet ? Ich hoffe doch ... :grin


    Ich war natürlich genauso wenig erfreut zu lesen, dass unsere Lizzie und Ben so klammheimlich geheiratet haben. :-( Das kommt einem fast so vor, als wenn da ein ganzer Band dazwischen fehlen würde.. Naja, zumindest hat sie ihren Namen behalten und Benjamins "nur" angehängt. Elizabeth Martin Ross -das ist doch sicherlich für damalige Verhältnisse schon sehr modern, oder? (Ich kenn mich mal wieder gar nicht aus. :rolleyes)
    Aber so richtig rausgelesen hatte man bisher m.M.n. nicht, dass Lizzie verliebt wäre. Da muß ich Dir, liebe Christine, recht geben.


    Büchersally : Danke für die Erläuterung zum Londoner Nebel. Ich konnte mir diese "Suppe" auch nur sehr schwer vorstellen. Aber sicherlich nicht sehr angenehm zur damaligen Zeit, da so orientierungslos umherzugehen.


    Ich glaube auch nicht dran, dass Mrs. Benedict so einfach spurlos verschwunden ist. Da steckt bestimmt ein geheimes Treffen dahinter. Vielleicht mit dem Prediger?? :gruebel Der Straßenjunge diente sicherlich zu Ablenkung...


    Abstinenzler-Bewegung - ich mußte schon ganz schön darüber lachen, dass Bessie die Weingläser nicht abspülen wollte und Lizzie dann meinte, dass sie das sowieso lieber selber macht, damit auch nichts kaputt geht. :lache Da trinkt man mal ein Gläschen Wein und schon wird man für "abhängig" erklärt. Diese Prediger finden/fanden auch immer wieder ein "Thema", mit dem sie die Leute beschwatzen konnten.


    Christine : Ich mußte übrigens auch gleich an Pipers *Mord unter den Linden* denken, als der Prediger in der Geschichte auftauchte.. :lache jetzt fehlt nur noch, dass Benjamin mit dem Radfahren anfängt und den Park "entweiht" :grin


    So, ich hoffe dass ich heute noch ein wenig weiter mit Lizzie und Ben ermitteln kann...