Was mich ja mal interessieren würde ... ich habe schon oft gehört, das Eltern versuchen ihre Angst nicht zu zeigen, da sich die Angst dann auf die Kinder überträgt.
So hat meine Bekannte Angst vor Hunden, versucht aber die vor den Kindern nicht zu zeigen, belehrt sie aber das sie fremde Hunde nicht anfassen sollen bzw. dürfen, da die Hunde sie nicht kennen und sich bedroht fühlen könnten.
Wie ist es mit der Flugangst? Könnt ihr sie soweit verbergen das die Kinder das nicht mitkriegen? Oder haben die Kinder selbst ein mulmiges Gefühl?
Flugangst
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[quote]Original von magali
Wenn ich ankam, sah ich aus wie mein eigenes Paßbild.Ich finde deinen spruch so toll!!!!!!
Mir fällt auch nichts besseres als Augen zu und durch ein, sorry.
Gruß Ursula -
ich habe mal auf einem Flug von D'dorf nach München zwischen zweien gesessen, von denen der eine Höhenangst hatte und der andere das erste Mal geflogen ist.....*grusel*....
Früher waren wir immer "à la minute" am Flughafen....*hetzhetz*.....heute muss man ja eh schon sehr früh da sein, aber wir sind schon meist 4 Stunden vor Abreise da, machen alles ganz entspannt.....
Wir versuchen auch immer, Plätze so weit vorn wie möglich zu bekommen, da da am wenigsten Bewegung der Maschine zu spüren ist....das hat uns der Kapitän bei LH erklärt..... -
Ich finde es schlimm so früh am Flughafen zu sein, da hat man zuviel Zeit zum nachdenken.
Ich glaub der beste Flug war zurück aus Indien, da waren wir zwar drei oder vier Stunden vor Abflug da, aber alles hat solange gedauert, dass wir direkt eingestiegen sind, als wird durch Check-IN, Paßkontrolle und Sicherheitscheck waren. Da blieb keine Zeit mehr für Shopping oder sonstwas. Im Flieger mußten wir dann nochmal Plätze tauschen und sind in die 1. Klasse gewandert. Das war echt super.
Ganz schlimm finde ich, wenn der Flieger Verspätung hat und man wartet und wartet....grausam. Da wachsen meine Horrorvorstellungen ins unerträgliche.
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Das ist wahr. Mein bester Flug war aus Italien. Da hatte der Bus vergessen uns am Hotel abzuholen, und wir waren erst 20 Minuten vor dem Flug auf dem Flughafen. Da war ich nur noch froh, dass der Flieger nicht ohne uns geflogen ist und habe gar keine Zeit gehabt über Angst nachzudenken.
Ich schaffe es ganz gut, meine Angst vor den Kindern zu verbergen. Sie fliegen beide gerne. (und stellen Fragen wie Stürzen wir jetzt ab? Was passiert, wenn der Flügel abbricht? :help)
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Zitat
Original von Macska
Was mich ja mal interessieren würde ... ich habe schon oft gehört, das Eltern versuchen ihre Angst nicht zu zeigen, da sich die Angst dann auf die Kinder überträgt.
So hat meine Bekannte Angst vor Hunden, versucht aber die vor den Kindern nicht zu zeigen, belehrt sie aber das sie fremde Hunde nicht anfassen sollen bzw. dürfen, da die Hunde sie nicht kennen und sich bedroht fühlen könnten.
Wie ist es mit der Flugangst? Könnt ihr sie soweit verbergen das die Kinder das nicht mitkriegen? Oder haben die Kinder selbst ein mulmiges Gefühl?Das stimmt wirklich, ich habe darüber Filme gesehen und Vorträge gehört.
So hat ein Baby/ Kleinkind, keine Angst vor Schlangen oder anderen gefährlichen Tieren. In dem Film wurde ein etwa 1 jähriges Kind mit einer Riesenschlange zusammen gebracht. Das Kind war neugierig, aber ohne Angst, suchte aber immer den Blick zur Mutter um bestätigt zu bekommen, ob es vorsichtig sein sollte oder Angst haben müsse. Da die Mutter neutral blieb, keine Reaktionen zeigen sollte, durfte, bepatschte das Kind das Tier, krabbelte neben ihm her. Dann das gleiche Experiment mit einer ängstlichen Mutter und das Kind fing an zu weinen. Dies wurde natürlich nicht nur mit einen Kind oder Tier untersucht. Fakt war wohl, das sich Ängste übertragen und so vererben lassen.Eine private Feststellung bei mir. Meine Mutter hat schreckliche Angst vor Gewitter und vorm Fliegen und so ist das leider auch bei mir. Bei Gewitter habe ich mich mittlerweile im Griff, obwohl ich mit 6 Jahren erlebt habe, das in ein Haus, genau gegenüber von uns, der Blitz rein ist, den Kamin ins Haus gerissen hat und anschließend Feuer ausgebrochen ist. Meinen Kindern habe ich von klein an erklärt, das die Wolken unterschiedliche Schichten haben und beim aufeinandertreffen "bumm" machen :grin, das sagen sie heute noch und haben keine Angst.
Mit dem Flieger kämpfe ich aber noch, habe bereits 2 Mal Tickets am Flughafen vor dem Flug abgegeben und dem Teil nachgewunken :-(.
Da sind meine Jungs jetzt im Vorteil, da sie bereits geflogen sind, ebenfalls keine Angst haben und mir dieses Jahr die Hand halten und Mut machen wollen, mal sehen ob das Experiment auch in umgekehrter Richtung klappt. -
xania
Solche Fragen bei Flugangst, na klasse.
Aber deine Jungs scheinen aufgeweckt zu sein.Mercymelli
Dann drücke ich Dir mal ganz fest die Daumen, das das Experiment wirklich auch in dieser Richtung klappt. -
Dankeschön Euch allen für Eure Antworten und Pns, Ihr seid echt lieb!
Eigentlich bin ich ziemlich hart im Nehmen, Angst zeige ich meinen Kindern nicht, was sich positiv auswirkt, sie habe im Grunde genommen ein unerschütterliches Urvertrauen. Schon als Kind habe ich die abenteuerlichsten Trips auf offener See unternommen, richtig schlimme Fahrten, auf denen teileise alle außer mir und dem Kapitän die Fische gefüttert haben. Das hat sich letzten Sommer schlagartig mit der Fährüberfahrt von Sardinien nach Genua geändert- da war ich volle vier Stunden lang unglaublich seekrank, das waren ungelogen die schlimmsten Stunden meines Lebens (Geburt ohne PDA und Schmerzmittel war nix dagegen.). Und das war auf einem RIESENGROßEN Schiff und grade mal im Mittelmeer! Die Kinder haben seelenruhig geschlafen, meine Tochter ist wegen dem Seegang mal kurz aus der Koje geflogen, aber sonst war nix! Zum Glück, denn ich hätte nicht helfen können, ich war total ausgeknockt. Dabei gingen mir die schlimmsten Sachen durch den Kopf.
Und Fliegen- das war schon IMMER schlimm, ich weiß gar nicht, wie ich mal nach Australien gekommen bin! Wenn es mir auf dem Schiff schon so schlecht ging....
Ich habe mich Gestern noch mit all möglichen Freunden beratschlagt- eine Kollegin hat mir eine homöopathische Therapie zusammengestellt mit Gelsemium und Aconitum, das nehme ich jetzt. Dann bekomme ich noch eine Akkupunturbehandlung, am Kopf soll es so einen Punkt geben. Ich glaube nur bedingt an sone Sachen, aber schaden kann es nicht. Yogaübungen, besonders die Atmung frische ich nochmal auf. Kurz vor dem Flug nehme ich Diphenhydramin/Dimenhydrinat, das wirkt gegen Übelkeit und leicht sedierend, aber lässt einen nicht wegtreten. Meine Chefin spendiert mir noch Valium, das nehme ich aber nur im absoluten Notfall. Irgendwie habe ich vor Drogen noch MEHR Angst als vorm Fliegen.
Ansonsten versuche ich, mich der Angst zu stellen, Augen zu und durch. Oh Gott! Ich hoffe, dass die Kinder mich ordentlich ablenken und ich gar keine Zeit habe, mir Gedanken zu machen. Dann bete ich Wiebkes Mantra vor mich hin:
Das Flugzeug ist das sicherste Transportmittel der Welt, ommmmm ...
Das Flugzeug ist das sicherste Transportmittel der Welt, ommmmm ...
Das Flugzeug ist das sicherste Transportmittel der Welt, ommmmm ...
Das Flugzeug ist das sicherste Transportmittel der Welt, ommmmm ...
Das Flugzeug ist das sicherste Transportmittel der Welt, ommmmm ...
Das Flugzeug ist das sicherste Transportmittel der Welt, ommmmm ...
Das Flugzeug ist das sicherste Transportmittel der Welt, ommmmm ...
Das Flugzeug ist das sicherste Transportmittel der Welt, ommmmm ...und tröste mich damit, dass wir alle sterben werden, wenn das Ding abstürzt!! (Hoffentlich stimmt das auch, nachher stranden wir noch auf einer einsamen Insel wie dieser Typ bei Cast Away oder bei LOST, oder noch schlimmer- wir treiben irgendwo auf dem Ozean rum und werden von Haien gefressen! )
Angst zu haben ist soo unnützt- was nützt es mir eigentlich, vorm Fliegen Angst zu haben? Gar nix! Wenn das Flugzeug abstürzt, stürzt es ab, ob ich jetzt vorher Angst hatte, oder nicht!
Edit: was nichts daran ändert, dass ich diese blöde Angst aber trotzdem habe!!
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Ich habe auch schlimme Flugangst (gehabt) und habe es mit einer Therapie geschafft. Das dauert natürlich seine Zeit aber so auf die schnelle könnte ich noch folgende Tips geben:
- auf keinen Fall vermeiden, also nicht zurückschrecken oder Alkohol oder Drogen oder sonstwas nehmen, auch nicht ablenken.
Damit verstärkt man die Angst nur noch, weil das Gehirn dann lernt "Wenn ich vermeide, geht es mir besser." Man weiß ja, dass es einem schlecht gehen wird, aber man muss den Willen haben, das durchzustehen. Dann klappt es nämlich auch!- nicht in Katastrophenfantasien abschweifen. Wenn es z.B. mal ruckelt im Flugzeug, dann sollte man sich darauf besinnen, was die Situation in der Realität (!!!) bedeutet und nicht in der Fantasie. In der Fantasie sieht man sich nämlich schnell direkt abstürzen, in der Realität ist es aber so, dass Wackeln und Ruckeln im Flugzeug völlig normal und absolut ungefährlich sind. Das muss man sich immer wieder bewusst machen!
- nicht ablenken, also versuchen die Angst auszuhalten und sich bewusst machen, dass es körperliche Symptome sind, die mit der EIGENEN Angst zutun haben, aber REIN GAR NICHTS mit der tatsächlichen Situation des Flugzeugs. Soll heißen: Nur weil das Herz rast und man keine Luft bekommt heißt es noch lange nicht, dass es mit dem Flugzeug was zutun hat. So reagiert nun mal der eigene Körper, wenn er glaubt, man ist in einer gefährlichen Situation. Aber man weiß ja eigentlich, dass es nicht gefährlich ist und das muss man sich bewusst machen. So wie man vor Prüfungen auch nervös ist und da weiß man ja auch, das ist nicht gefährlich, das ist nur mein Körper, der so reagiert.
rienchen, wenn du die Angst aushälst und dir immer wieder bewusst machst, dass es nur mit dir und nichts mit dem Flugzeug oder der Sicherheit zutun hat, dann wird deine Angst runtergehen. Sie wird nicht auf einmal verschwinden, aber sie wird weniger werden und vor allem wird sie kontrollierbar. Und dann wird jeder weitere Flug immer leichter fallen, bis du normal fliegen kannst.
Viel Erfolg!
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ja, die Logik und die Theorien sind am Boden immer sehr einleuchtend....aber oben in der Luft macht sich das Kopfkino meist doch selbstständing.....
Bei dem Lufthansa Seminar wurde uns gesagt, das es immer besser sei, eher früher als auf den letzten Drücker am Flughafen zu sein, so dass man nicht schon im Vorfeld div. Stress ausgeliefert ist.....aber da tickt ja jeder GsD verschieden..... -
Zitat
Original von rienchen
.....was nichts daran ändert, dass ich diese blöde Angst aber trotzdem habe!!Ich kann dich beruhigen:
Oben geblieben ist noch Keiner. -
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Hallo Ihr!
Ich möchte mich jetzt nochmal ganz herzlich bedanken, Ihr rührt mich richtig mit Euren ganzen langen Pns und Postings. (Auch Du, Voltaire! :lache)
Ich habe es schon in einer PN geschrieben- ein alter Schulbekannter ist Pilot, er hat mir gestern eine lange E- Mail geschrieben mit technischen Feinheiten etc. Ein bisschen lockerer bin ich jetzt schon. Lorazepm nehme ich mal mit, aber wie gesagt- ich habe fast noch mehr Angst vor chemischen Angstlösern, als vor der Angst an sich. Wir fliegen um sieben Uhr früh, wenn wir in Los Angeles ankommen ist es ja auch nochmal Tag- da muss ich dann auch noch wenigstens halbwegs fit sein. Ich werde das schon irgendwie hinbekommen.
Nur wie?
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Zitat
Original von rienchen
Nur wie?Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, dass du deine Gören dabeihaben wirst. Gerade wenn die das erste Mal fliegen, werden die einen Spaß haben, der vielleicht auch auf dich abfärbt.
Da werden herzerfrischend unbefangene Fragen wie zu den erwähnten abbrechenden Flügeln kommen, eine Mischung aus Ekel und Faszination beim Anblick des Flugzeugessens und helle Aufregung bei der Benutzung der Flugzeugtoilette. Turbulenzen, je heftiger umso besser, sind Spaß pur, genau wie langdauernde Warteschleifen, weil sich der Flughafen gerade in einem Nebelloch befindet oder die Beschleunigung beim Start. Während du dich also mit bleichem Gesicht und dicken Augen an die Armlehnen klammerst, werden deine Kinder glücklich sein. Ist doch auch was -
Ich mag meistens das Flugzeugessen. Bin ich jetzt komisch?
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Zitat
Original von rienchen
Nur wie?
Wie gesagt - versuch die Angst auszuhalten. Dein Körper hat irgendwann kein Adrenalin mehr. Wenn du dich den körperlichen Symptomen hingibst, dann hören sie irgendwann auf und damit auch die Angst. Bevor ich die Therapie angefangen habe, habe ich das auch ausprobiert und es war nach ca. 30 min tatsächlich plötzlich deutlich besser. Soll heißen: von heulen und jammern und Augen zuhalten und Todesangst zu etwas Nervosität und Buch lesen (und tatsächlich aufnehmen, was drin steht!). Du siehst also, es geht! Ich kann das absolut nachfühlen, wie es dir geht, aber glaub mir, man kann das schaffen, wirklich!
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Chapeau
Was für tolle WorteWenn ich das nur durch lese "spüre" ich, wie ich mich entspanne und die Angst (alleine nur bei der Vorstellung) von einem lässt.
Ganz toll und motivierend !!!
Liebe Grüße
Bezieht sich auf den Beitrag von Juliette
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Juliette Ja, ich bin zwarnicht zuversichtlich, aber ich werde das irgendwie schaffen. Mein Bekannter hat mir das so erklärt, dass er meinte, ich könnte so ein Ding jetzt auch fliegen, wäre zwar etwas ruckelig, aber es würde funktionieren. Ich weiß ja nicht, mit Rationalität komme ich meiner Angst wohl nicht bei, aber das wird wie gesagt schon, ich freue mich viel zu sehr darauf, was Neues zu sehen.
@Draper: aber hallo, Du hast das richtig erfasst. Während ich halb sterbender Weise in der dreissigquadratzentimeter großen Toiletten/ Duschkombination hing ( und das volle vier Stunden) haben die Biester schön vor sich hingeschnarcht. Wir mussten die sogar noch wecken!
Jetzt brauche ich nur noch ein tolles Buch, am liebsten ein Roadmovie à la Tschick oder Salto Rückwärts, was richtig Schönes. Gehe mal Threads mardern.
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Wenn du wieder zurück bist, kannst du dann dieses Buch hier lesen
und auf youtube von Michael Niavarani "Flugangst" anschauen. -
Prombärchen, vielleicht nehme ich das einfach mal mit und lese während des Fluges demonstrativ darin ( ich werde nicht in der Lage sein, auch nur ein einziges Wort aufzunehmen) , sozusagen einfach mal meiner Umwelt zeigen, was ich für eine harte Socke bin.
Ein schönes Buch habe ich immer noch nicht gefunden.