Mörderische Pläne - Kirsten Slottke

  • Katharina Bergen und ihr Kollege Thomas Lauter werden zu einem grausigen Verbrechen gerufen: Ein Direktor wurde in seinem Museum betäubt, gefesselt, misshandelt und ermordert - seine Leiche wurde unter einem T-Rex platziert. Und dies ist erst der Auftakt zu einer Reihe von brutalen Morden, die zunächst in keinem Zusammenhang zu stehen scheinen. Lange bleiben sie im Dunkeln, doch dann kommen sie IHM auf die Spur. ER, der unerklärlicherweise immer wieder zu Geld kommt. Und ER, der es immer wieder schafft, Verbrechen zu begehen, ohne Spuren zu hinterlassen. Bis ER einen Fehler macht...


    Die Handlung wird immer wieder von einem anderen Blickwinkel betrachtet. Die Erzählstränge wechseln zwischen den Ermittlern, IHM, einem Physiker und einem Komplizen hin und her. Auf diese Weise erhält der Leser vielseitige Einblicke in das Geschehen. Gleichzeitig steigt hierdurch die Spannung. Dabei wird bei den Erzählsträngen des Täters immer nur von IHM - d.h. sämltiche Personal- und Possessivpronomen bezüglich SEINER Person werden großgeschrieben - gesprochen. Warum das so ist, ergibt sich, wenn der Leser der Lösung näherkommt. Eine sehr pfiffige Idee, die den Roman u. a. zu etwas Besonderem macht. Ich muss zugeben, dass ich eine Zeitlang auf der falschen Spur war und erst als die Autorin die überraschende Lösung im Rahmen der Geschichte erkennen ließ, habe ich den Tatablauf begriffen. Ein tolles Ende.
    Kirsten Slottke versteht es, in ihrem spannenden Debütroman wunderbar ausgearbeitete Charaktere zu präsentieren, deren Privatleben - in genau der richtigen Dosis - Teil der Handlung sind. Auch für's Herz ist was dabei....


    Nach ihrem mehr als gelungenem Erstlingswerk, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe, hoffe ich in Zukunft noch viel von Kirsten Slottke zu hören. Ich erkläre mich jedenfalls ab sofort zu einem ihrer Fans.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Ich habe das Buch gelesen, ohne vorher einen Blick in diesen Rezithread zu werfen.


    Vorab: es ist absolut nicht schlecht. Die Charaktere sind gut gezeichnet und auch die Täterbeschreibung fand ich durchgängig gut gelungen. Allerdings erging es mir wie Sapperlott. Nach der unerwarteten Wendung war ich ein bisschen enttäuscht. Mir hätte es besser gefallen, wenn die Geschichte sich ohne das Fantasyelement entwickelt hätte. Ok, dann hätte natürlich das Buch so nicht mehr funktioniert. Aber wenn ich einen spannenden Krimi lese, auf dessen Klappentext erläutert wird, dass die Autorin durchaus mögliche Mordszenerien und glaubhafte Mörder erschafft, erwarte ich persönlich etwas weniger SciFi. Als Wissenschaftskrimi würde ich das Buch jedenfalls nicht einstufen.
    Trotzdem ist es sehr spannend geschrieben; ich habe es gern gelesen und auch über einige Schwachpunkte hinweggesehen. So erscheint mir der Täter von der Beschreibung seiner Lebensumstände und seiner bisherigen Entwicklung einfach nicht intelligent genug, solch einen Plan zu erarbeiten. Das war für mich einfach nicht glaubhaft genug. Das Motiv für den ersten Mord habe ich verstanden, aber für die grausame Art der Ausführung für einen ersten Mord einen Tick zu heftig. Das mag aber durchaus meinem persönlichen Geschmack geschuldet sein. Insgesamt gesehen ist es ein solide geschriebener Thriller und wer sich nicht von dem Fantasyaspekt abschrecken lässt, wird sehr gut unterhalten.
    Das Ermittlerduo fand ich ausgesprochen sympathisch und von den beiden würde ich gern mehr lesen. :)

  • Zeitangaben als Kapitelüberschriften mag ich nicht, da sie mir beim Lesen nur wenig Verbindung zum Inhalt ergeben. Ich habe den Sinn später verstanden und konnte ihn akzeptieren.Die Geschichte um die Erfindung des Physikers Philipp hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das war mal eine etwas andere Auflösung des Krimis.Sehr gute und spannende Unterhaltung hatte ich mit diesem Roman und verteile 9 Punkte, da mich die unterschiedlichen Figuren zu Beginn etwas verwirrten.Den Folgeband um Katharina Bergen habe ich gleich im Anschluss begonnen.Das spricht für die Ermittlerin und ihre Schöpferin.