"Ich warte darauf, daß etwas geschieht" von Margaret Forster

  • *pustet vorsichtig den Staub vom Thread*


    Dieses Buch erschien mir ja seinerzeit bereits interessant, aber wie so vieles ist es meinem Gedächtnis wieder entfleucht.


    Jetzt gibt es den Roman aber für nur 6,95 gebunden bei Jokers (Best. No. 0084653) und ich denke, ich werde ihn mir auf jeden Fall mal ganz genau ansehen... :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Mein erstes Forster Buch war "Ich glaube, ich fahre in die Highlands". Fesselnd, tragisch, erschreckend, traurig machend, hat mir geholfen, dieselben Tatsachen in meiner Familie mit anderen Augen zu sehen und zu akzeptieren.
    Zum selben Thema hab ich übrigens kurz danach von Helen Forrester "Yes, Mama" gelesen. Ist nicht so bissig, aber auch fesselnd.


    Die Forster hat mich nicht mehr losgelassen. Habe inzwischen auch "Es sind die Töchter, die gefressen werden" durch, bin genauso begeistert. Wie wahr *seufz*


    "Familiengeheimnisse" lief mir über den Weg, ich hatte es an zwei Abenden durch. Ist nicht schlecht, hat mich aber nicht so nachhaltig beeindruckt wie die beiden anderen.


    Jetzt guck ich hier, ob's noch was gibt, und stoße auf diesen Thread.
    Ihr habt mich an der Angel und ich werde es mir besorgen.
    Die Forster macht echt süchtig :pille :bonk

  • Einfach ein tolles Buch. Ich fand es spannend und kurzweilig, sozusagen aus erster Hand über die Erlebnisse des ersten und zweiten Weltkriegs sowie der Nachkriegszeit bis in die Phase der Demonstrationen zu lesen, was sich Millicent dabei gedacht hat, was sie empfunden hat, wie sie ihr Leben lebte.


    9 Punkte von mir

  • Meine Meinung:


    "Ich warte darauf, dass etwas geschieht" ist das Lebensmotto von Millicent King, einer ganz normalen Frau, die geboren wurde und seit ihrem 13. Lebensjahr Tagebuch schreibt. Sie erlebt und überlebt zwei Weltkriege, familiäre Schicksalsschläge, Liebschaften und vieles mehr und teilt diese und ihre Empfindungen mit ihrem Tagebuch. Margaret Forster lässt in diesem fiktiven Tagebuch eine ganz normale Frau zu Wort kommen, die exemplarisch für Tausende Frauen steht, die mit einem starken Kampfeswillen ausgestattet den Ereignissen des 20. Jahrhunderts trotzen mussten. Die Tagebuch-Aufzeichnungen erstrecken sich über rund 80 Jahre und spiegeln den Alltag, aber auch die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen des letzten Jahrhunderts wider.
    Als Protagonistin wählte Forster wie gesagt keine Superfrau, niemanden, der mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ausgestattet ist, sondern eben eine ganz normale Frau. Ihre Gefühle und Gedanken sind ebenso erfrischend wie gewöhnungsbedürftig normal und deshalb vielleicht für einige Leser(innen) nicht aufregend genug. Andererseits liegt genau darin der Reiz, schließlich ist es auch mal erfrischend, nicht nur aufpolierte Gedanken zu lesen, sondern auch mal über eindeutig egoistisches Verhalten zu staunen.
    Leider beziehen sich die Tagebucheintragungen vor allem im letzten Drittel immer mehr auf Millicents Nichte und sie selbst rückt zunehmend in den Hintergrund. Dennoch stellt der Roman ein interessantes Abbild der Zeitgeschichte dar, das durch seine Authentizität besticht.


    Dafür gute 7 Punkte von mir.

  • Das Buch stand nun schon einige Jahre in meinem Bücherregal und angeregt durch die Büchereule durfte es mich in den Urlaub begleiten. Seit 72 Stunden steht es nun in einem spanischen Hotelbücherschrank für weitere Leser.


    Vor diesem Buch habe ich erst einen Roman gelesen, in dem die Lebenserinnerungen einer 1913 geborenen Engländerin bis 2006 beschrieben wurden. Von daher wiederholten sich für mich natürlich die Ereignisse und Auswirkungen auf das Leben der Menschen damals.


    Nun zum Forster-Buch: Das Nachwort habe ich auch vor der Buchlektüre gelesen


    Die Tagebuchschilderungen lassen sich gut lesen, man kommt schnell in die Geschichte hinein. Gestört hat mich auf den letzten 100 Seiten, dass Millicent die Aktivitäten ihrer Nichte Conni so ausführlich schildert.

    Ich habe die Passagen auf diesen Seiten dann nur noch überflogen, weil sie mich pers. im Lesefluss störten.


    Das Buch hat mir zwar gefallen, doch mehr als 7 Eulen gibt es nicht von mir.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)